Anfänger: mein Versuch besser zu werden (Tagebuch)

  • Natürlich ist es als Anfänger normal, dass man intensiver über die Technik nachdenkt und sich an bestimmten Vorgaben orientiert. Das kann helfen, eine grundlegende Struktur zu schaffen. Allerdings sollte das Ziel sein, den Wurf schrittweise zu automatisieren, sodass er sich natürlich anfühlt und nicht verkrampft wirkt.


    Technik ist wichtig, aber sie darf nicht zu einer mentalen Blockade führen. Wer sich zu sehr auf Grad, Millimeter oder Zeitlupenanalysen versteift, riskiert, den Wurf zu überanalysieren. Ein perfektes Technikmodell bringt wenig, wenn es nicht in einen flüssigen, natürlichen Bewegungsablauf übergeht.


    Außerdem bedeutet "Gefühl" nicht, dass ein Anfänger völlig instinktiv werfen muss – sondern dass er von Anfang an lernen sollte, ein Gespür für seine Bewegung zu entwickeln. Ohne dieses Bewusstsein für den eigenen Wurf bleibt man dauerhaft in einer analytischen Denkweise stecken. Der Schlüssel ist der Transfer: Von der bewussten Kontrolle hin zu einem fließenden, selbstverständlichen Bewegungsmuster.


    Ein Trainer kann dabei hilfreich sein, aber auch ohne ihn sollte das Ziel sein, irgendwann das ständige Nachdenken über die Technik auf ein Minimum zu reduzieren. Sonst bleibt man im "Anfänger-Modus" gefangen, anstatt sich weiterzuentwickeln.

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  • Ein Trainer kann dabei hilfreich sein, aber auch ohne ihn sollte das Ziel sein, irgendwann das ständige Nachdenken über die Technik auf ein Minimum zu reduzieren. Sonst bleibt man im "Anfänger-Modus" gefangen, anstatt sich weiterzuentwickeln.

    Genau hier liegt doch das Problem. Alleine bekommen die meisten Probleme, weil sie sich in ihrem Handeln unsicher sind. Ist ja alles schön und gut, was du da schreibst, aber der Transfer, den du ansprichst, ist für einen Großteil der Spieler nicht möglich.


    Warum? Weil ihre Körperwahrnehmung nicht entwickelt und ausgeprägt ist. Sie sind dann ja schon fast gezwungen, in die Selbstanalyse zu gehen und verlieren sich oft darin.


    Ich kann dir versichern, dass ich durch meine Erfahrung im Umgang mit Darstpielern ein sehr gutes Bild davon zeichnen kann, wie unsicher viele Dartspieler sind, was ihre Technik angeht. Oft haben sie in ihrer Vorstellung ein ganz anderes Bild von ihrem Wurfablauf, als es in der Realität dann aussieht.

    Und wer unsicher ist, schafft den Transfer zum Automatisieren in den seltensten Fällen.


    Das man den Bewegungsablauf automatisieren sollte, steht also außer Frage. Aber wie man das macht, wenn man alleine trainiert und sich etwas beibringt, ist hier die entscheidende Fragestellung. Wo fängt Überanalyse an, wie und bei wem kann Selbstanalyse hilfreich sein. Welche Maßnahmen sind für den Transfer am besten geeignet?


    Ich halte im Grunde überhaupt nichts davon, wenn man sich in Zeitlupe aufnimmt, oder jeden zweiten Wurf analysiert. Aber in seinem Fall bin ich überrascht, wie er das hinbekommt und denke, dass er vielleicht davon profitieren kann. Er sieht die Sache ja auch aus einem anderen Ansatz, denn er will sein Methodikwissen erweitern.


    Aber dass jeder Spieler es schafft von ganz alleine einen ordentlichen Wurf der auch unter Stress belastbar ist, hinzubekommen, nur weil er irgendwann mit dem Denken und Analysieren aufhört, ist realitätsfremd. Nur die, die eine gute Köperwahrnehmung und motorische Lernfähigkeit mitbringen schaffen das alleine. Der Rest, kann mit fremder Hilfe bestimmt noch etliches an Potenzial freisetzen.



    Zusammengefasst: Alles, was du schreibst, ist ja richtig, aber wie setze ich es um, wenn ich alleine trainieren muss und eventuell nicht über eine gute Körperwahrnehmung verfüge?

  • Nur die, die eine gute Köperwahrnehmung und motorische Lernfähigkeit mitbringen schaffen das alleine. Der Rest, kann mit fremder Hilfe bestimmt noch etliches an Potenzial freisetzen.

    ich glaube das Freisetzen des Potentials gilt auch denke ich für die mit den Fähigkeiten.

    "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen."
    (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Guter Punkt, aber genau hier liegt die Herausforderung: Sich nicht in der Selbstanalyse zu verlieren, sondern sie gezielt einzusetzen. Natürlich fehlt vielen Spielern anfangs die Körperwahrnehmung, aber die entwickelt sich nicht durch endlose Analyse, sondern durch bewusstes, wiederholtes Ausführen der Bewegung.


    Selbstanalyse kann helfen – aber nur, wenn sie dosiert und zielführend ist. Wer sich permanent mit Millimeterabweichungen beschäftigt, kommt nicht in einen natürlichen Bewegungsfluss. Stattdessen sollte man einfache Fokusbereiche setzen, z. B. eine lockere Hand oder einen sauberen Release, und dann mit gezieltem Feedback (z. B. Video, Spiegel oder Gefühl) arbeiten.


    Nicht jeder schafft es allein, das ist klar. Aber viele blockieren sich selbst, weil sie glauben, alles bewusst steuern zu müssen. Entscheidend ist nicht, ob man analysiert, sondern wie und in welchem Maß – und wann man den Schritt macht, loszulassen.

  • Das sehe ich auch so. Überanalysieren ist natürlich schlecht, aber es ist auch nicht so das jeder durch reines nach gefühl werfen, Wiederholung und erfahrung gut wird, es gibt ja auch viele Spieler die ihr leben lang bei einem 40er average hängen bleiben (was ja für viele "social player" ja auch absolut ok ist - im Grunde ist es egal ob man 40 oder 70 Spielt, mit beidem wird man kein geld verdienen und kann Spaß haben:)).


    Aber klar, überanalysieren ist schlecht und es gibt auch einige Studien aus anderen Sportarten nach denen ein externer Fokus (auf das bewegen des darts) besser ist als ein interner Fokus (gelenk und muskelbewegungen)

  • habe mal eine Fokus Übung gemacht die ich bei dartblog gesehen habe. Ich habe nämlich gemerkt das ich recht oft 45er, 81er etc werfe weil ich irgendwie versuche um die darts in der 20 oder 19 rumzuwerfen und dann das Feld verfehle.


    Habe daher 2 darts in die t20 gesteckt, dazwischen noch eine Schnur gespannt und versucht ohne mich ablenken zu lassen zwischen die darts auf die Schnur zu werfen.


    Klappt noch so mäßig, die darts lenken mich noch ab obwohl ich versuche sie zu ignorieren.



  • Hier ist noch eine Fokus Übung die ich noch deutlich effektiver fand. Habe quasi 2 "wände" aus gebaut und mir vorstellt das die Wände bis zur Hand gehen und ich so die Bewegung gerade machen muss.


    Schaut das video wieviel gerader die Pfeile sind als sonst. Im Prinzip sind 12 Pfeile hintereinander reingegangen (1-2 ganz leicht zu hoch).Muss aber natürlich abwarten ob sich das auf das reguläre Spiel überträgt.


  • OK, bei jeder Aufnahme wackelt bei mind. einem Dart die Platte.

    Probier das doch mal mit einem Ausdruck vom Board nur mit der 20, den Rest weis,
    häng das auf das Board und werf mal 30-50 Aufnahmen,
    dann siehst du an den Löchern, wo du in der 20 warst oder in 5 + 1.
    (man kann es ja mal probieren).

  • ja hast recht, da wurden einige wohl reingelenkt, sehe ich jetzt auch. Da war ich wohl etwas zu euphorisch. Pfeile die deutlich in die 1 oder 5 gehen stecken in der Seitenwand (hatte ich anfangs ziemlich viele), aber manche die weniger stark abweichen werden klar abgelenkt.


  • mal eine frage weil ich heute aus spaß ein wenig around the clock auf triple gespielt habe:


    Macht es eigentlich Sinn die triple 1-6 zu üben? Die braucht man ja theoretisch nie weil man sie auch mit single zahlen abbilden kann, oder?

  • Wir gehen in Serie
  • Macht es eigentlich Sinn die triple 1-6 zu üben? Die braucht man ja theoretisch nie weil man sie auch mit single zahlen abbilden kann, oder?

    Liegt halt auch daran ob man DO oder MO spielt;

    5 im MO über D1 T1 zu spielen, schaut im MO immer gut aus
    (eigentlich wollte ich D1, S1, D1 ;aber aus ist aus ;-) )

  • OK, bei jeder Aufnahme wackelt bei mind. einem Dart die Platte.

    Probier das doch mal mit einem Ausdruck vom Board nur mit der 20, den Rest weis,
    häng das auf das Board und werf mal 30-50 Aufnahmen,
    dann siehst du an den Löchern, wo du in der 20 warst oder in 5 + 1.
    (man kann es ja mal probieren).

    Der Sinn solcher Übungen liegt nicht darin zu erkennen, welche Abweichungen ich habe, sondern wie ich am besten für mich einen Weg finde zu visualisieren. Erstens macht so eine Übung wenig Stress, könnte man somit als methodische Reihe auffassen. Zweitens bringt sie jede Menge Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.
    Die von dir vorgeschlagene Übung löst bei vielen Spielern extremen Stress aus, was gerade für Anfänger nicht zielführend ist.


    Um ab und an Abweichungen oder Wurfkreisdurchmesser festzuhalten oder sich herauszufordern, ist die natürlich schön, aber seine Übung hier ist auch als Dauerübung gut geeignet.

  • habe noch mal ein Wurf Video gemacht. Fühlt sich schon natürlicher und lockerer an auch wenn es nicht so aussieht.


    Allerdings hat mich mein Gefühl da schon getäuscht. Habe ja meinen Griff angepasst weil der Pfeil sehr stark nach unten zeigte und es ist tatsächlich weniger geworden, aber ich dachte die Korrektur wäre noch ausgeprägter. Da kann das Gefühl echt täuschen und man muss oft stärker korrigieren als man denkt.


    Geht aber glaube ich in die richtige Richtung, zumindest momentan:).




  • habe heute festgestellt das ich beschissen habe:). Meine Markierung zum Abwurf war ca. 5cm zu nah dran weil ich von der Wand und nicht von der Scheibe gemessen habe.


    Ist für mich keine Katastrophe das umzustellen, auch weil ich in den wurfübungen ohnehin ab und zu mal die Distanz variiert habe und auch mal von nem halben Meter weiter hinten oder leicht von der Seite geworfen habe, aber ist natürlich trotzdem ärgerlich und muss jetzt umgewöhnt werden.

  • Wir gehen in Serie
  • mich hat die geänderte Distanz heute nicht gestört.


    Habe allerdings mal meine Genauigkeit mit einem Blatt Papier gemessen und die Streuung war schon sehr hoch. Lag allerdings nicht an der Distanz, sondern mehr dem noch fehlenden skill:). Werde das in einem Monat oder so nochmal testen.


  • von der horizontalen Genauigkeit ist das garnicht so schlecht. Hast halt noch einige, die übers Board gehen.

    Danke. Ja gibt noch einige Ausreißer, merke auch das das nach phasen wechselt.


    Meine da auch eine gewisse linkstendenz in die 5 zu sehen (aber natürlich auch noch einiges nach rechts). Ebenso merke ich das ich eher zu hoch als zu tief verfehle. Das ist mir auch nicht nur heute sondern auch vorher schon aufgefallen.


    Ist das etwas was ich beachten sollte oder kann man sagen die gesamte Streuung ist noch so groß und die erfahrung so gering das ich einfach weiter werfen und an der Technik und Motorik arbeiten sollte?




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