Posts by Kevin Barth

    Am kommenden Wochenende findet die WDF International Youth Challenge in Wien statt. Gespielt wird in den Kategorien U18 (WDF Platin) und U23 (mindestens WDF Bronze), Samstags finden die Einzel und Sonntags die Team- und Doppelwettbewerbe statt. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich für die von Devon Petersen ins Leben gerufene International Darts School League zu qualifizieren. Devon selbst wird ebenfalls vor Ort sein.
    Die aktuelle Teilnehmerliste umfasst über 200 Spielerinnen und Spieler und kann unter folgendem Link eingesehen werden: http://www.dartsverband.at/turnieranmeldung/iycgemeldet.php Samstag und Sonntag wird es jeweils ab 09:00 Uhr einen Livestream mit deutschsprachigem Kommentar geben. Nach den organisatorischen Mängeln, die einen Kommentar bei den internationalen Events im vergangenen Mai auf Schloss Grafeneck kurzfristig unmöglich gemacht haben, ist diesmal alles in trockenen Tüchern. Neben mir werden nach aktuellem Stand der ÖDV-Präsident Dietmar Schuhmann, sowie die Aktiven Tanja Messner und Franco Giuliani zu hören sein. Zu den Livestreams geht es hier entlang: https://streamster.tv/sportarten/darts/ Livescores außerhalb des Streamingboards können ebenfalls verfolgt werden: https://yc.my-darts-tournament.at/mdt/livescore.php

    Der ÖDV hat gestern bekannt gegeben, dass Rowby-John Rodriguez für den Kader des Nationalteams nachnominiert wurde. Vielleicht ist er dann auch ein Thema für den World Cup Ende September. Werde das mal versuchen in Erfahrung zu bringen.

    Die letzten Jahre haben gezeigt, dass gerade auf dem Floor alles möglich ist und das Feld immer enger zusammenrückt. Bekanntlich gibt es in solchen Qualifiern regelmäßig überraschungen. Hinzu kommt der Satz-Modus, bei dem es nach vier Legs vorbei sein kann. Deshalb tippe ich mal, dass nur die Hälfte der Qualifikanten aus dem Bereich kommt, der aufgrund seiner Weltranglistenplatzierung der Gruppenphase entgeht.

    Ich bin zufällig als freier Autor zum Deutschlandfunk gekommen, weil ich mich in den ltzten Jahren auf Medienjournalismus spezialisiert habe und so viele Sendungen gibt es bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht zu diesem Thema. Der Deutschlandfunk ist auf jeden Fall der Arbeitgeber, der im Schnitt am besten bezahlt ;)

    Das mit dem Fantalk stimmt so nicht, denn den gab es zuletzt teilweise als Stream. Ansonsten hat man ja mit dem Doppelpass, der ein oder anderen Highlight-Sendung zur Bundesliga, dem Live-Spiel der zweiten Fußball Bundesliga und einem Spiel pro Woche bei der Bundesliga der Frauen durchaus noch was im Angebot. Spannend wird in dem Zusammenhang natürlich die Vergabe der Bundesliga-Medienrechte, die am Montag neu starten soll.

    Bevins hat gestern Abend noch auf X geschrieben, dass John McDonald in der zweiten Pause extra auf die Bühne gekommen sei, um auf das Publikum einzuwirken. Das habe es nur schlimmer gemacht.

    Zoran befindet sich nach eigener Aussage in "Dart-Rente". Er wird bestimmt mal den ein oder anderen Qualifier spielen, aber das war es dann wohl.

    Ob ich jetzt ein Interview mit Clemens oder Schindler geführt habe oder nicht, ist nicht der Punkt. Ich sehe es so: Profidartspieler wollen von ihrem Sport leben und sind froh über die Möglichkeiten, die ihnen die PDC bietet. Sie haben es auch gerne, wenn über sie großflächig im TV und in anderen Medien berichtet wird, denn dadurch bekommen sie aufmerksamkeit, es kommen Anfragen von Sponsoren und so weiter. Dass zu so einem Profi-Privileg auch Dinge gehören, die nicht immer angenehm sind, ist dann wiederum einigen Spielern ein Dorn im Auge. Ich empfinde das als Doppelmoral und nicht gerade weitsichtig. Und dadurch, dass von der PDC auch keine Verpflichtung für Interviews bei Niederlagen besteht, kann so eine Haltung natürlich noch wachsen.
    Der Dartsport ist immer noch eine Randerscheinung, die in den meisten Medien nur bei WM oder EM funktioniert. Da wäre es umso wichtiger, dass sich die Beteiligten offen für Medientermine zeigen, weil sie damit auch nachhaltig etwas für den Sport und damit auch wieder für sich selbst tun können. Dass die Arbeit mit Medien ein Geben und Nehmen ist, hat bei weitem noch nicht jeder Dartprofi verstanden. So waren bei der vergangenen WM zum Beispiel mehrere Journalisten extra angereist, um über die noch verbliebenen vier Deutschen in der dritten Runde zu berichten. Zwei Spieler haben sich nach ihren Niederlagen diesen Medienvertretern in einer eigenen Pressekonferenz gestellt, das waren Martin Schindler und Ricardo Pietreczko. Zwei haben lediglich ein Sport1-Interview gegeben und nicht mit den übrigen Journalisten gesprochen, das waren Gabriel Clemens und Florian Hempel. Hier wurde also von diesen beiden Spielern ein unterschied zwischen den verschiedenen Medienvertretern gemacht: beim übertragenden Live-TV kann ich es mir nicht leisten, das Interview zu verweigern, aber bei den anderen Journalisten ist es mir egal. Dass diese Journalisten das dann entweder in ihrer Berichterstattung, oder gegenüber ihrer Redaktion erwähnen, ist nur logisch. Am Ende kann das dazu führen, dass gewisse Medienunternehmen zukünftig weniger berichten oder eben keine Journalisten mehr vor Ort platzieren.

    Ja, ich finde diesen Umgang einiger Spieler auch bezogen auf die eigene Berichterstattung schade. Aber ob jetzt unsere Webseite ein Interview mehr oder weniger hat, ist nicht ganz so relevant, weil wir ja ohnehin permanent berichten.

    Sie hätten gedurft, sie haben das auch im letzten Jahr bei der EDC getan. Wir haben vor oder während jedem deutschen Spiel unser Interesse für ein Interview hinterlegt, auch im Falle einer Niederlage. Bei den Niederlagen von Martin und Gaga wurde auch jeweils für uns nachgefragt. Gaga war fünf Minuten nach dem Spiel bereits weg und Martin hat abgelehnt (aufgrund gesundheitlicher Probleme irgendwie nachvollziehbar). Dass die Spieler mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass Interviews trotz Niederlage sinnvoll sein könnten, habe ich in letzter Zeit nicht erlebt. In der Mail mit den Vorab-Infos für Pressevertreter heißt es im Übrigen: "wir können nicht garantieren, dass Spieler nach einer Niederlage für eine Pressekonferenz zur Verfügung stehen." Am Finaltag der EDC war nur noch ein Interview mit dem Turniersieger gestattet, die Sieger der Viertelfinals stehen da nicht zur Verfügung.

    Auf der European Tour haben wir uns schon länger nicht mehr akkreditiert, auch weil dort irgendwann grundsätzlich die Verlierer nicht mehr zu Interviews kamen. Herr van Gerwen hat mich vor ein paar Jahren auch mal als Titelträger einfach stehen lassen. Wenn man den ganzen Sonntag vor Ort ist, um auf ein Siegerinterview zu warten, ist das ziemlich frustrierend.

    Die PDC soll den Dartsport voranbringen (habe ich hier irgendwo gelesen): ich habe selten so gelacht. Wie hier auch schon geschrieben wurde: das ist ein Unternehmen und nicht die Wohlfahrt oder ein Sportverband. Wenn diejenigen außerhalb der top 32 so unzufrieden sind, könnten sie ja mal gemeinsam einen Streik organisieren, wenn sie wirklich etwas verändern wollten, das ist aber auch noch nie passiert. Die PDC kann es sich sogar als meines wissens einziger Profisport erlauben, dass Verlierer von Spielen bei großen Turnieren keine Interviews geben müssen. Gerade wenn es sich um Spieler dreht, die vor heimischem Publikum spielen und dadurch auch ein entsprechendes Medieninteresse hervorrufen, ist das absurd und eigentlich auch nicht im Sinne einer größeren Vermarktung des Sports. Aber dennoch macht es die PDC so und hat dadurch keinen sichtbaren Schaden genommen.

    Ich glaube auch nicht an eine baldige Erhöhung der Tourkrten. Auch hier kann man nämlich wieder das Argument anführen, dass ja noch nicht mal die aktuellen 128 alle davon leben können. Und ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass 96 Tourcardholder für eine zukünftige WM mit 128 Teilnehmenden startberechtigt sind. Gerade bei diesem Turnier gibt es so viele Gelegenheitszuschauer und von denen hinterfragt niemand, warum Spieler X jetzt dabei ist.

    Hedi Die PDC möchte mehr Karten verkaufen, mehr Geld verdienen und eine Vergrößerung der WM wird mindestens vier weitere Tage vor Weihnachten, oder eine Verlängerung in den Januar hinein bedeuten (letzteres eher unwahrscheinlich). Das bedeutet aber auch ein Spiel mehr für alle, also möglicherweise auch kürzere Pausen. Wenn der Titelverteidiger zum Beispiel am 11. Dezember erstmals spielt, wäre ein Zweitrundenspiel am 20. Dezember möglich (vorausgesetzt man schließt die erste Runde zunächst komplett ab). Wenn die zweite Runde komplett vor Weihnachten durchgezogen wird, was bei vier Spielen pro Session möglich wäre, hätte der Titelverteidiger auch zwischen zweitem und drittem Spiel nur sieben Tage Pause und nicht mehr zwölf wie in der aktuellen Situation.

    Gibt halt zwei Faktoren in dieser Rechnung: Der eine ist, dass die PDC gerne ihre besten schützt (siehe neue European Tour). Dafür würde sprechen, dass die top 32 erst in Runde Drei einsteigen. Aber die Tatsache, dass man auch an den ersten Tagen die Halle vollbekommen muss, spielt sicher auch mit rein. Wenn alle in der ersten Runde einsteigen, könnte natürlich der Titelverteidiger am ersten Abend spielen. Andererseits kann man auch die Frage stellen, wie egal es dem Partypublikum vor Ort ist, wer da tatsächlich spielt.

    Es spricht doch laut einigen Interview-Aussagen vieles dafür, dass man in der West Hall des Ally Pally bleibt. Mit 128 WM-Teilnehmern könnte man (egal ob mit allen von Anfang an oder einem Einstieg der Spieler nach und nach) 32 Spiele mehr haben. Das wären acht Sessions, also über 25.000 mehr verkaufte Tickets auch ohne Hallenwechsel. Außerdem mindestens vier Turniertage mehr und damit auch teurere TV-Rechte.

    Ich zieh mir den Schuh mit Max gerne an, da ich regelmäßig (auch in Podcasts) kritisiere, dass er seine Prioritäten falsch setzt. 24 Challenge-Tour-Turniere bedeuten gerade mal 6 Wochenenden kompetitiven Dartsport im Jahr. Dann rechnen wir mal noch die Q-School, die Super League, ein paar ET Qualifier und seinen Auftritt auf der Bühne in Hildesheim dazu, macht für mich insgesamt etwa 40 Tage. Mehr als 300 Tage im Jahr gibt es also keinen Wettkampf, sondern Exhibitions im Robinson Club, oder sonst wo und natürlich Auftritte als Co-Kommentator oder Botschafter für Dartschuhe oder ähnliches. Max kann das so machen, wie er will, er wählt halt einen Weg des recht geringen Wiederstandes, des sicheren Einkommens und möchte keinen "richtigen" Job machen. Wenn ich sehe, wie sich andere Spieler aus Deutschland den Allerwertesten aufreißen (Gotthardt, Rötzsch, teilweise auch Eidams), die Next Gen mitspielen, auch an kleineren Turnieren teilnehmen, die keinem Verband zuzuordnen sind, finde ich das deutlich anerkennenswerter. Oder Jelle Klaasen: wie der nach dem Verlust der Tourcard bei allen möglichen WDF-Turnieren aufgetaucht ist und damit gezeigt hat, dass er wirklich alles tut, um wieder nach oben zu kommen. Rusty-Jake Rodriguez hat nach dem Verlust der Karte bewusst eine alles andere als bequeme Arbeit angetreten, um einfach mal was anderes zu machen und vom Trott der Tour runterzukommen. Auch davor habe ich Respekt, weil er sich nicht an Dinge klammert, die mal waren. Max lebt von der guten Zeit, die er zwischen 2012 und 2020 hatte und das mit gerade mal 28 Jahren. Deshalb gönne ich einem anderen engagierteren Spieler und damit fast allen Teilnehmern der aktuellen Super League den WM-Startplatz deutlich mehr.