Nein, das ist ganz sicher nicht der Leistungsgedanke im Profisport, denn der wird seit jeher davon begrenzt, was die zahlende Kundschaft bereit ist zu tolerieren. Es kann sich ja gerne ein Darter einen ganz exklusiven Medikamentecocktail reinpfeifen, noch ein paar kybernetische Implantate verpassen lassen, und dann 130er Averages spielen. Nur wird er dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an keinem professionellen Turnier teilnehmen. Insofern ist "Will ich mir meine eigene Leistungsfähigkeit durch Vorgaben begrenzen lassen?" für Profisportler eine vollkommen irrelevante Fragestellung.
This. Im privaten kann sich jeder reinpfeifen was er möchte. Sobald wir aber über Aktivitäten in der Öffentlichkeit oder Gemeinschaft reden wird es kompliziert und der Verweis auf die individuellen Entscheidungen kommt da an die Grenzen. Insofern muss man im Sport differenzieren, wie dies hier bereits gemacht worden ist: Zwischen dem Spiel mit Kumpels im Keller, im Verein, Turnierspiele und Profispiele usw.
Hinsichtlich der Thematik mit Alkohol ist dann in einigen Kategorien die "individuelle Entscheidung" nicht mehr ausschließlich relevant.Gründe dafür wurden hier ebenfalls mannigfaltig genannt:
- grundsätzlich ist die Gesundheit ein relevanter Faktor (privat, wie gesellschaftlich)
- Eigendynamik des Sport: Sogwirkungen und Druck ebenfalls Doping/Alkohol zu nutzen, um erfolgreich zu sein. Gleichzeitig eine geringe Hemmschwelle und Schranke für den Einstieg.
- "Natürlichkeit": Sport soll die natürlichen Grenzen ausloten und die Hindernisse überwinden. Durch Doping/Alkohol verändern sich die Normen und Regeln des Sports. Es kann dazu führen, dass der Weg durch den (teilweisen) Wegfall von Hindernissen nicht mehr die Priorität genießt und der Sieg einen absoluten Stellenwert bekommt.
- Vorbildfunktion: Hier besonders im ambitionierten Hobbysport und natürlich im Profibereich maßgeblich. Als moralische Instanzen sollte in Hinblick auf Doping/Alkohol kein Normalisierungszustand suggeriert werden.