Hallo zusammen,
ich habe so einige Probleme, Sorgen und Fragen was die Findung meines Wurfes angeht.
Ja, es wird etwas länger und zeigt was der Kopfsport Darts mit einem Kopfmenschen anrichten kann.
Zur Vorgeschichte:
Nach jugendlichen E-Dart-Versuchen (15-20 Jahre her) die zu meiner Zeit beim Bund etwas intensiver waren und mit 2 180ern ihren Gipfel erreichten, wars das mit Darts erstmal für mich.
Inspiriert und motiviert durch die Darts-WM im Fernsehen kaufte ich mir vor ca 4 Jahren mein erstes Steeldartsboard. Die Ernüchterung war schnell sehr groß, dass ich nicht so gut war wie erhofft.
Also war auch wenig Motivation vorhanden und so trainierte ich nie im Sinne das Wortes, sondern schmiss einfach zwischendurch immer mal wieder ein paar Pfeile.
Dann brach ich mir meinen rechten Arm und kann seit dem den Arm nicht mehr ganz durchstrecken. Bin gewiss kein Krüppel, da fehlen maximal 10° im vergleich zum linken Arm, doch im Kopf beschäftigt mich das.
Gerade wenn ich sehe, wie sich der Arm von MvG nach dem Wurf sogar überstreckt. Also habe ich das seit jeher auf diese Verletzung geschoben, dass meine Wurfbewegung eher abgehakt ist und nicht nicht voll durchschwinge.
Seit 2 Monaten spiele ich wieder (davor 16 Monate Pause wegen Umzug und Angst um meinen neuen Boden). War dieses Mal top motiviert und wollte das Ganze auch etwas ernster in Angriff nehmen.
Sehr geholfen hat mir dabei die MyDartsTraining App. Großes Kompliment an den Entwickler an dieser Stelle falls er mitliest.
Zwar bin und war ich immer noch deutlich schlechter als ich mir es erhofft hatte, aber ich habe gerade in den letzten Wochen des Jahres nahezu täglich neue Bestleistungen beim Scoring erzielt.
Im neuen Jahr startest du dann voll durch dachte ich mir. Pustekuchen, am 1.1. ging auf einmal garnichts mehr und ich wurde mir all meiner Fehler immer bewusster. Habe dann auch nochmal hier im Forum recherchiert und bin zu folgender Überzeugung gekommen:
Klar, jeder hat irgendwie seinen eigenen Stil, aber es gibt gewisse Abläufe und Techniken, die immer einen Vorteil bedeuten.
Neuanfang:
Also fange ich seit Vorgestern quasi bei Null an und versuche als erstes den Wurf bis zum Ende durchzuschwingen.
Und ich muss sagen, dass ich nach nur zwei Tagen schon sicher bin, dass es zumindest für mich möglich sein wird, meinen Wurfstil deutlich anzupassen.
Es fühlt sich immer noch komisch an und ich muss mich enorm darauf konzentrieren die Bewegung nach dem Loslassen zu vervollständigen. Aber es geht.
Naturbedingt wird mein Arm dabei nicht ganz gerade und das Lockerlassen und Abknicken des Handgelenkes fühlt sich auch extrem unnatürlich an.
Aber ich glaube einfach, dass ich so endlich zu einem konstanteren und besseren Wurfstil finden kann. Phasenweise fühlt sich der Wurf sogar schon gut an und es gelingen Tripletreffer in Folge
und ich bilde mir ein, dass ich weniger Extremausreißer in die 12 und 18 habe als mit meinem alten Wurfstil. Das wird denke ich nur eine Frage der Zeit und des Trainings sein, dass mich der neue Wurfstil besser macht als der Alte.
Doch es gibt noch einige andere Probleme, zu denen ich gerne eure Meinung hören würde.
Der Stand:
Ich habe das Gefühl, dass ich nicht weit genug nach vorne gelehnt stehe. Denn ich will ja entspannt und sicher stehen. Trotzdem wirkt es auf mich so, als ob die große Mehrheit der Profis viel weiter nach vorne gelehnt steht als ich.
Mal ne ganz dumme Idee dazu. Wäre es erlaubt sich beim hinteren Fuß zb eine Bleiplatte in die Sohle einarbeiten zu lassen?
Der Grip:
Hier bin ich völlig am Verzweifeln. Klar ist für mich nur, dass ich den Barrel mit Daumen, Zeige und Mittelfinger anfasse.
Aber liegt der Daumen dabei eher gegenüber vom Zeigefinger, Mittelfinger oder dazwischen in der Mitte?
Krümme ich meine Finger, so dass ich quasi in den Brunnen gucken kann oder strecke ich meine Finger?
Wie weit nach Oben greife ich um das Barrel herum oder liegt es mehr oben auf meinen Fingern auf, die sich schon berühren?
Wie weit vorne oder hinten setzt mein Griff am Barrel an und wie stelle ich sicher, dass ich immer gleich weit vorne oder hinten anfasse?
Ich müsste wohl mal Bilder machen um darzustellen wozwischen ich mich nicht entscheiden kann.
Ihr mögt denken, "mann bist du doof, dass musst du doch alles selber fühlen und entscheiden".
Aber meine Hoffnung ist, dass es an der Barrelform liegt.
Denn ich spiele bisher nur Barrels, die durchgängig die gleiche Dicke haben, also keinen Tropfen oder Verjüngung an irgendeiner Stelle.
Vielleicht hat ja doch jemand ähnliche Probleme wie ich gehabt und konnte diese durch eine andere Barrelform beheben.
Das Zielen:
Für mich macht es einen ungeheuren Unterschied ob ich von hinten den Flight als x oder als + sehe.
Bzw. mittlerweile geht das beides schon halbwegs, doch alle schiefen Zwischenstellungen sehen irgendwie nicht richtig aus und veranlassen mich oft dazu kurz vor dem Wurf das noch gerade drehen zu wollen,
was sich natürlich nicht gerade positiv auswirkt.
Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich den Dart waagerecht beim Wurf oder leicht nach oben zeigend (entsprechend der Tangente an der ich ihn auch plane loszulassen) halten sollte.
Das Loslassen:
Ich hatte immer mal wieder das Problem, dass ich den Dart nicht gleichmäßig sanft loslasse, sondern oft das Gefühl ihn am Ende noch mit dem Daumen in die 18 zu drücken.
Das hat sich zwar durch meine Wurfumstellung schon gebessert, doch kommen die Darts nicht mehr alle im selben Winkel auf das Board auf. Also die trudeln/eiern hin und her. Und das spricht doch für ein nicht gleichmäßiges Loslassen oder?
Kriege ich dieses Problem mit einfach mehr Training hin oder ist diese Problem vielleicht auch sofort gelöst, wenn ich erstmal meinen perfekten Grip gefunden habe?
Aufschlagwinkel:
Vor Kurzem bin ich auf Pear-form bei den Flights gewechselt und verwende kurze Schäfte. Seitdem stecken meine Darts gewöhnlich komplett senkrecht in der Scheibe.
Obwohl ich glatte Standardspitzen (also nur die, die eh schon dran waren) benutze und mein Eclipse Board nunmehr 4 Jahre alt ist, rutscht mir nie ein Dart aus der Scheibe, wenn er einmal steckt.
Ist das so ok, oder sollte ich einen leichten Winkel nach oben anstreben? Denn ich habe jetzt das Gefühl, dass ein etwas zu tief geworfener Dart den Flight nur touchiert und dadurch noch extremer nach unten abgelenkt wird.
Freue mich auf euer Feedback und wer mir nicht helfen kann, schmunzelt hoffentlich und denkt sich einfach, dem ist nicht mehr zu helfen