Hallo,
Ich spiele seit 3 Jahren Darts, aber keine Sorge natürlich nicht aktiv. Ich habe immer zur WM gespielt, ab und zu gab's dann noch Tage wo ich einfach so gespielt habe. Aktuell spiele ich seit 17 Dez- jetzt komplett aktiv heisst jeden Tag mehrere Stunden.
Würde sagen insgesamt spiele ich seit 2-3 Monate aktiv Darts.
Gerade am Anfang ist weniger mehr. Es kommt auf die richtige Dosierung an und in den Ruhezeiten, arbeiten Gehirn und Nervensystem an Lösungen und verbessern dich. Wenn ich in den weiteren Abschnitten lese, dass du sauer wirst, ist das oft ein Zeichen für Übertraining oder zu hohe Erwartungen. Beides ist nicht förderlich für die Entwicklung.
Angefangen meinen Average zu testen, habe ich ebenfalls ab 17 Dez letzten Jahres, der erste Versuch war 36 im Average. Seitdem teste ich ihn jede 3-4 Tage, der nächste Versuch war 41 im Average, der nächste 44 im Average und der heutige 43, beim letzten mal hab ich sogar abgebrochen das war Katastrophal.
Als Anfänger direkt in statistische Auswertungen Zeit zu investieren, gibt, es glaube ich auch nur im Dartsport. Also Goalie sind mir die Fangquoten erstmal egal, ich will die Fanghand erstmal automatisieren. Das ist aus meiner Sicht der wichtigste Tipp, gerade wenn du, wie du schreibst, psychische Probleme hast, Statistiken ziehen dich herunter. Genauso, wenn du viel spielst und wenig Pause machst.
Du kannst das ja in deinem Text selbst sehen, "das war Katastrophal."
Allerdings sehe ich trotz 9 Punkten mehr im Average nach einem Monat komplett aktiv spielen, keine Steigerung! Mein heutiges erstes 301 leg hab ich mit 32 im Average gespielt und der Bot hat sich sogar das Leg geholt, dannach gings zwar Berg auf aber 30-40 im Average spielen ja wirklich nur Anfänger.
Deine Erwartungen liegen deutlich über deinem Können. Norde deine Erwartungen ein und vor allem versuche das Spiel, als Herausforderung zu sehen und mache dir bewusst, dass es ein Spiel ist, dass sollte zum größten Teil Spaß und Motivation auslösen. Geht aber nur, wenn deine Erwartungen angepasst werden und deine Motivation für das Spiel korrigiert wird. Jetzt schon Leistungsgedanken zu haben, ist nicht der richtige Ansatz.
Mein Wurfstil war ganz am Anfang so, das ich mehr oder weniger den Dart mit Wucht und viel Kraft geworfen habe, mir tat dann sehr schnell der Arm weh aber sogar damit hab ich schon nen 40er Average ca gespielt. Seit diesem Jahr habe ich dann mal was anderes versucht und meine Hand ist leicht über meinem Gesicht (ist das eher Kontraproduktiv?). & mein zweiter Versuch war dann ungefähr so wie Marcel Scorpion zu werfen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Mehrheit der Spieler vor ihrem inneren Auge eine Vorstellung von dem hat, was sie angeblich motorisch ausführen, was aber nichts mit der Realität zu tun hat. Daher mache ich es bei mir im Trainingsstudio so, dass ich den Spieler kurz erklären lasse, wie er seinen Wurf sieht und er macht die Bewegung in Zeitlupe vor, dann wirft er normal und ich zeige ihm das dann Zeitverzögert auf dem Bildschirm.
Die Reaktionen sind in 80% der Fälle staunen, wie weit man an seiner Vorstellung entfernt ist. Zu diesem Thema habe ich ein Video gemacht, vielleicht hilft dir das weiter.
-> Wurftechnik
Problem bei meinem Wurfstil der über meinem Gesicht ist, ist das die Darts ab und zu mal übers Board fliegen und das macht mich miese sauer. Und bei dem Marcel Scorpion Wurfstil, kommen die Darts oft sehrrr unkontrolliert ka wieso.
Ohne Trainer zu arbeiten, kann man sich in vielen Sportarten nicht mehr vorstellen. Im Dart ist das halt anders und aus meiner Sicht ein großes Manko. Denn das wichtigste für die eigene Entwicklung ist das Feedback. Nur so kann man sich entwickeln und verbessern. Wer nicht mit der Gabe einer sehr guten Selbstwahrnehmung ausgestattet ist, oder sich diese in seinem Leben antrainiert hat, wird es schwer haben, erfolgreich an sich zu arbeiten.
Wie oben schon näher beschrieben: Gedanke, was ich tue und Realität, liegen oft weit auseinander. Wie soll ich dann zu meinem Wurfstil finden?
Das Problem ist das ich bei allen wurfstilen bis jetzt Erfolge und Misserfolge verbuchen konnte, mit meinem allerersten "aggressiven" Wurfstil, habe ich im letzten Jahr meine erste 180 geworfen (mit 5 Euro Darts💀). Seit 2 Wochen hab ich die Florian Hempel Darts, ebenfalls hab ich dort eine 180 mit dem aggressiven Wurfstil geschafft. Dann hab ich angefangen neues auszuprobieren weil mir der Arm wie gesagt sehr weh davon tat, und versuche es jetzt eher gefühlvoll. Nur bei den anderen Wurfstilen, hab ich weniger hohe Aufnahmen, und die meisten hohen Aufnahmen bei mir sind eh nur glück ich bin ehrlich, aber die die dann schön in der Tripple 20 saßen haben sich richtig gut angefühlt und waren glaube ich kontrollierter als beim aggressiven Wurfstil. Leider sind davon 1% der Würfe nur gut und 99% halt kompletter Schwachsinn.
Es könnte hilfreich sein, sich in das Gebiet des motorischen Lernens einzulesen, da es hier verschiedene Modelle gibt. Eines dieser Modelle unterteilt den Lernprozess in mehrere Phasen, die jeweils durch spezifische Entwicklungsprofile gekennzeichnet sind. Diese umfassen die Grobkoordination, Feinkoordination und schließlich die feinste Koordination, die auch Automatisierung einschließt.
In der Phase der Grobkoordination befindet man sich noch in der Entwicklung. Hier treten noch viele Fehler und Ungenauigkeiten auf. Erfolge in dieser Phase sind weniger durch hohe Punktzahlen wie eine 180 gekennzeichnet, sondern eher durch das Entwickeln eines guten Gefühls für die Bewegung. Wichtig ist, sich von Ergebnissen und Statistiken zu lösen, da diese nicht unbedingt die Qualität der Technik widerspiegeln.
Während dieser Phase fühlt sich alles noch ungewohnt und trainingsintensiv an. Es ist entscheidend, konsequent zu üben und nicht ständig die Wurftechnik zu wechseln (Wie oben schon angedeutet, wäre ein Trainer in deiner Nähe hilfreich, der das perfekt unterstützen kann). Die nächste Phase wird dann fließend übergehen. In dieser Phase verbessert sich das Wurfgefühl, und man erhält bessere Rückmeldungen für die eigene Leistung. Trotzdem kann es in Stresssituationen noch zu Einbrüchen kommen.
Viele Dartspieler verkrampfen in solchen Situationen und schreiben dies einer schlechten Wurftechnik zu. Tatsächlich spielen hier aber auch die Übung und mentale Faktoren eine Rolle. Es ist wichtig, sich in dieser Entwicklungsphase Zeit zu geben, ohne sich auf Statistiken oder Leistungsdruck zu konzentrieren. Durch Beobachtung des eigenen Trainings und Variation der Übungen, besonders im Bereich der Hand-Auge-Koordination, kann man sich verbessern.
Ständige Änderungen an der Technik, besonders ohne genaues Verständnis dessen, was man tut, können langfristig zu Problemen führen. Daher ist es wichtig, sich auf eine stetige und bewusste Entwicklung zu konzentrieren, anstatt sich in ständigen Anpassungen zu verlieren.
Ich hab nach den 3 Monaten auch nicht irgendwie bisschen Gefühl reinbekommen, alles passiert noch relativ zufällig zumindest meisten. Aber der Sinn ist es ja nicht die Darts mit richtiger Wucht zu werfen wie ich am Anfang gemacht habe, so das man schmerzen bekommt oder?
Schmerzen sollten kein Bestandteil der Bewegung sein.
Bin immoment auch von ner Psychischen Krankheit betroffen, die lässt mich zusätzlich noch schnell verzweifeln wenn garnichts klappt. Mein Ziel sind irgendwann die 60 im Average zu erreichen mehr will ich nicht, wäre zwar schön aber ja nur ich komme nicht von den 35-45 Average los.
Wie oben schon erwähnt, ist deine Erwartung viel zu hoch. Das kann zu weiteren psychischen Belastungen führen. Ich glaube dir können etliche Spieler aus diesem Forum davon berichten, wie belastend es sein kann, wenn es nicht läuft.
Hat jemand Tipps, oder bin ich einfach nicht geeignet für den Sport? Weil ich wollte mal an Online Turnieren und Turnieren mitspielen, aber nicht mit so nem Average das ist ja grottig. Vorallem lese ich so oft das viele nach 2 Tagen ihre erste 180 hatten und nach paar Monaten 70 oder so im Average spielen und ich stagniere mal wieder 😞.
Lass es ruhiger angehen, nimm dir vielleicht Hilfe aus deinem Umfeld, wenn da jemand Erfahrung hat. Geh in einen Dartverein, mit etwas Glück, triffst du auf jemand, der dir weiterhelfen kann. Definitiv ist es egal was du für einen Average spielst, in einen Verein zu gehen ist aus meiner Sicht immer von Vorteilen geprägt.
(Btw. Bekomme ich mit Littler Darts automatisch 32 Jahre Berufserfahrung?)