Im Training läuft alles, im Spiel läuft gar nichts? Was kann ich tun?

  • Hallo
    Zuerst mal stelle ich fest.. wieder einer der so verkrampft darauf aus ist besser zu werden dass er jeden Spaß am Spiel verliert. Schade !



    Ein Durchhänger ist beim Dart vollkommen normal. Ja er gehört sogar dazu. Das gilt es zu akzeptieren. Wer das akzeptiert kommt wieder aus dem Tal heraus, wer nicht bleibt länger drin.
    Du schreibst...Dies passiert auch in Spielen, wo ich eigentlich 0 unter Druck stehe. ....tja...Du machst Dir Deinen Druck nur selbst mit Deinem Denken.
    Ich lese heraus dass Du extrem ehrgeizig bist.
    An sich eine Geschichte die ich schon zig mal gelesen oder gehört habe. Überprüfe Deine Einstellung zum Spiel, dein Denken und warum Dir der Erfolg so wichtig ist.
    Lies Dir vielleicht mal meinen Dartitis Beitrag durch. Wenn Du jetzt schon so verkrampfst solltest Du wohl einiges überdenken...nur meine Meinung aus meiner Erfahrung als Dart Spieler und Mental Coach



  • Umfrage quer nutzen!

  • Auch wenn der Autor hier sein Posting schon gelöscht hat, werde ich mir deinen Ratschlag zu Herzen nehmen da_ritch.


    Ich selber spiele nicht mal Turniere, sondern nur regelmäßig mit Kumpels. Trotzdem ist der Ehrgeiz so groß, dass man beim Training zu Hause schnell schlechte Laune bekommt wenn's mal nicht so läuft.
    Genauso wenn man gegen einen Bekannten spielt und nichts auf Reihe bekommt obwohl es zu Hause gut läuft.


    Ich finde das extrem erschreckend. Ist das normal, oder ist man da echt schon ein Einzelfall?


    Ich hab dabei noch das Problem, dass ich extrem viel ausprobiere und fast immer den neuesten Scheiß zu Hause habe. L-Style System, teuere Barrels etc.
    Hier habe ich mir aber schon nen Riegel vor geschoben. Es wird nichts mehr gekauft oder probiert. Das momentane Set wird ab jetzt durchgängig genutzt.



    Dabei liegt das Problem sicherlich nicht an der Ausrüstung, sondern in meinem Kopf.


    Warum Erfolg mir so wichtig ist?
    Wenn ich regelmäßig trainiere, dann ging ich bisher immer davon aus, dass man automatisch einfach besser wird.
    Beim Dart scheint das etwas anders zu laufen. Komischerweise.


    Natürlich will man besser spielen als seine Freunde. Man steht einfach in Konkurenzkampf. Ist wohl nen Männerproblem. :)

  • Gehöre leider auch zu der Personengruppe, die sich selbst der größte Feind ist :D


    Habe mit meinem Cousin und Onkel zwei regelmäßige Trainings- und Spielpartner. Und natürlich möchte man immer der Beste sein, das treibt einen an und ist zu einem gewissen Grad auch gut, denke ich.


    Aber ich ertappe mich selber dabei, zu hohe Erwartungen an mich zu haben. Ich spiele erst seit kurzem regelmäßig ( wenn es geht sogar jeden Tag ) 1,2 Stündchen Darts. Klar, dass nach so einer Zeit noch nicht die 180er und 170er Checkouts fliegen wie bei den Profis :D


    Mir ist aufgefallen, sobald ich wirklich nach dem Prinzip ,,Play the board, not the man'' ans Spiel gehe, läuft es besser..meistens zumindest :D


    Da merkt man extrem, wieviel beim Darts der Kopf ausmacht.

    Lieblingsspieler: Peter Wright ~scottland: , Gary Anderson ~scottland: , Rob Cross :england: , Jelle Klaasen :holland:

  • SebaKö
    Das würde ich gerne machen.
    Bei uns ist aber Nachwuchs eingezogen (11 Monate) und da ist man zeitlich sehr gebunden bzw. kann nicht jeden Abend auf die Pirsch und gegen echte Gegner spielen.
    Da bleibt einem nur das 1vs1 gegen sich selber in den eigenen 4 Wänden. :(


    Aber deine Aussage ist absolut korrekt

  • Rock your Dart!
  • Ein Problem ist vielleicht auch das, was ich in einem anderen Thread auch schon als Vorteil beschrieben habe. Es kann ja selbstmotivierend sein. Wenn ich einen Avg von 40 Spiele, dann spiele ich ja nicht konstant 40, sondern auch mal 50 und mal 30. Das heißt, ich weiß dass 50 geht und will von meinem 40er Schnitt nun zu der 50 hin. Mit Glück gelingt einem auch mal ein Leg mit einem 60er oder sogar 70er Avg und das spornt einen ja an. Wenn es dann aber mal schlechter läuft, wird der Vorteil zum Problem. Man kommt dann immer nur auf einen Avg von 35 und denkt ständig daran, dass man schonmal 70 geschafft hat. Nun wird man verrückt, weil man so schlecht geworden ist, dabei ist man besser geworden und trifft nur noch 5 mm daneben statt früher 5 cm. Dummerweise ist da dann das 1-er Segment, wo man früher ins 18er streute.


    Beim Kugelstoßen hat man ja auch so eine durchschnittliche Weite, die man so stößt, aber nicht mit diesen Schwankungen. Wenn man da 20 m schafft, dann schafft man die in etwa und der Wert entsteht nicht, weil man bei einem Wettkampf 30 m schafft und bei einem anderen Wettkampf 10, obwohl man vom Gefühl her gleich stößt. Wenn man da plötzlich nur 10 statt 20 m schafft, dann hat man etwas Nachvollziehbares falsch gemacht. Entweder fehlt die Kraft oder man hat einen Fehler in der Technik. (Oder als Frau hat man eine Männerkugel erwischt).


    Oder wenn man als Langstreckenläufer plötzlich hinter seinen Leistungen zurückbleibt, hat man einen Trainingsrückstand, dass die tatsächliche Leistungsfähigkeit nicht da ist oder auch die falsche Technik, dass man sich zum Beispiel das Rennen falsch eingeteilt hat. Das lässt sich alles durch Training beheben.


    Wenn das Problem aber dass ist, dass man sich beim Dart in einer Phase, wo es einfach mal nicht läuft, ständig einredet »Ich kann es nicht mehr. Ich habe es verlernt.« Dann hilft es nicht, wenn man eine Woche intensiver Doppel trainiert. Ich bin jetzt nach einer starken Euphoriephase auch in einer Phase wo es eher bescheiden läuft und trotzdem ich von Anfang an (auch durch die vielen Informationen hier im Forum) wußte, dass das völlig normal ist, muß ich zugeben, dass ich diesen Kopf-Anteil um Einiges unterschätzt habe.

  • Toll beschrieben Horst. :thumbup:
    Ist eben was anderes S/T5 und S/T1 zu treffen als S/T18 und S/T12. :)


    Ich werde mich mit dem jetzigen versuchen abzufinden und positiv nach vorne zu schauen.


    Vielleicht schau ich auch mal in Richards "Head Games" rein. :)

  • Wenn das Problem aber dass ist, dass man sich beim Dart in einer Phase, wo es einfach mal nicht läuft, ständig einredet »Ich kann es nicht mehr. Ich habe es verlernt.« Dann hilft es nicht, wenn man eine Woche intensiver Doppel trainiert. Ich bin jetzt nach einer starken Euphoriephase auch in einer Phase wo es eher bescheiden läuft und trotzdem ich von Anfang an (auch durch die vielen Informationen hier im Forum) wußte, dass das völlig normal ist, muß ich zugeben, dass ich diesen Kopf-Anteil um Einiges unterschätzt habe.

    Den Kopf Anteil unterschätzen immer noch sehr viele.
    Head Games habe ich aus der Sicht als Mental Coach , aber auch aus Sicht des Dart Spielers geschrieben und aufgenommen.
    Es ist nicht ganz unwichtig zu wissen was und warum was im Kopf "passiert" während des Spiels, finde zumindest ich.

  • Ist eben was anderes S/T5 und S/T1 zu treffen als S/T18 und S/T12

    Stimmt, es ist klar BESSER ! Nur es gibt weniger Punkte....und genau das ist auch oft das Problem am Training.
    Den Fokus zu sehr auf die Punkt Ausbeute und den AVE zu legen.
    Das getippe in eine App oder sonstiges hat NICHTS mit dem Spiel Rhythmus im Wettkampf zu tun.
    Während jemand Zuhause zwischen den Würfen eintippt und sein Kopf beschäftigt ist,
    hat er die Birne im Wettkampf nichts zu tun und überbrückt das Warten mit Kopfkino.
    Das eigene Denken ist mit das wichtigste im Dart Sport.

  • Ich für mich sehe die Hauptprobleme zunächst mal in der Konzentration. Also ich bin sehr fokussiert, treffe T20, denke »super, klappt« versuche den Wurf nochmal genauso hinzukriegen, es wird nur die S20 aber nur knapp verfehlt und nun denke ich »ha so schwer ist es ja nicht« und der Dritte geht dann ohne Konzentration in die 1. Oder man schafft es, sich eine Aufnahme lang zu konzentrieren und wirft eine 140, lässt dann aber in der folgenden Aufnahme nach mit der Konzentration. Daran kann man ja auch noch arbeiten. Nun kommt beim Anfänger (und da zähle ich mich dazu) ja dazu, dass man noch etwas weiter streut und es gelingen zufällig auch gute Würfe ohne Konzentration und umgekehrt gehen Würfe total daneben, bei denen man sich eigentlich konzentriert hatte. Dann kommt noch dazu, dass es ja selbst bei den Allerbesten gute und schlechte Tage gibt. Da läuft es mal besser und mal gelingt irgendwie nichts so richtig. Da macht man sich ja schon mit der Ursachenforschung kaputt.


    Als 1990/91 die ersten Automaten bei uns in die Keipen kamen, haben wir ja auch schon gespielt. Ohne Avg und sonstige Fachbegriffe. Auswertung war »Wer verliert kauft die nächste Runde Bier.« Da gabs diese mentalen Probleme nicht, weil man sich da eben keine Gedanken drüber gemacht hat.

  • Rock your Dart!
  • Doch, wenn man nur am Bier bezahlen war, machte man sich auch schon Gedanken. ;) ;)


    Wenn alle gleich schlecht sind, dann ist das ja zum Glück recht ausgeglichen.



    Edit sagt: »HA und wie der Teufel es will, ich habe zwei Tage Pause gemacht (Sollte mich nach ner Weisheitszahn-OP ruhig verhalten, wobei ich nicht weiß, was an Zahn ziehen eine OP sein soll, nur weil es der Letzte in der Reihe ist) und habe nun gefühlt 2 mm an meiner Handhaltung geändert und die Talsohle durchschritten, es läuft wie vorher. Kopf mit 2 mm ausgetrickst. (Ja ja ich weiß, böse Zungen behaupten, dass das daran liegt, dass diese 2 mm genau meinem Gehirndurchmesser entsprechen.)

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