Keine Chance mehr?!

  • Hallo Leute,


    ich habe beim Darten kaum noch eine Chance zu gewinnen....


    aber nun mal, schritt für schritt.....




    Ich spiele jetzt schon seit ca. 6 Jahren dart. Die ersten 3 Jahre waren für mich eine supergeile und auch erfolgreiche Zeit. 2ter beim Grenzlandcup geworden usw.


    Nun habe ich das Problem das ich schon seit ja... jetzt fast 3 Jahre meine erfolgreiche Zeit hinterher laufe.


    Ich bekomme kein einziges vernünftiges Spiel mehr zu stande. Und dann fängt es an sich zu plagen. Was hab ich früher anders gemacht?


    Hab ich den Dart so oder so gehalten?
    Hab ich mit mehr wucht auf das Dartboard geworfen?
    Hab ich mehr Schwung geholt?
    usw.


    Ich kann mich auch selbst nicht mehr motivieren... Das fängt schon an... wenn ich Freitag zum Dart fahre, dann fahre ich mit den Gedanken dahin, heute verlierst du eh wieder....


    Ich habe echt lust zu darten. Aber wenn man kein Selbstbewusstsein mehr hat und es schwer fällt sich zu motivieren, dann fällt mir echt nichts anderes ein als zu sagen du musst aufhören!!!!!


    Ich will aber nicht aufhören!!! Ich möchte meiner Mannschaft nicht schaden indem ich alle Spiele verliere und ich will mich nicht plagen!!!!


    Was ist denn eure Meinung dazu?



    Wäre echt dankbar!


    Gruß
    Sascha

    "Triple is funny! Double makes the money!!!!"

  • Umfrage quer nutzen!

  • Ganz ohne zu plagen wird es wohl nicht gehen. Spiele im Training mal völlig andere Zahlen, trainiere Dinge die du vorher noch nie trainiert hast, Spiele Spiele die du vorher nicht kanntest. Vielleicht kommt dadurch wieder mehr Freude auf, ach ja und zum Schluss, Spiele um Spaß zu haben und versuche nicht zwanghaft zu gewinnen. Im Training ist Spaß natürlich nicht so oft vorhanden aber mit neuen Trainingsvarianten findest du auch hier ab und an wieder was zum lachen. Auf jeden FAll solltest du nicht zu viel über alles gleichzeitig grübeln. Stell im Wurf mal für eine Woche was um und probiere dann den nächsten Schritt oder was anderes anzupassen wenn es nichts hilft. Immer ruhig und nicht verkrampfen, dann wird das schon wieder.

  • In 3 Jahren nicht EIN Spiel gewonnen???


    Welche Liga spielst Du denn?


    Schonmal Abstand vom darten gehabt? So ein,zwei Monate mal ganz weg von den Pfeilen und der Szene?


    Mit den Augen alles ok? (Das ist ernst gemeint - das Problem hatte ein Club-Kumpel)

  • Hallo,


    ich spiele noch nicht so lange Dart, aber ich habe mich etwas mit dem Spiel beschäftigt. Auch mit der mentalen Seite, die ja einen großen Teil in dieser Sportart ausmacht. Dabei bin ich auf einen interessanten Artikel gestossen wurden. Den Link kann ich hier leider nicht posten, aber bei Interesse schick mir eine PN, dann sende ich dir den Link zu.

  • Habe Spiele gewonnen, aber nicht mehr so wie es mal war.... früher habe ich mich in der gesamten liga in den top 10 geschlagen mittlerweile bin ich froh wenn ich es am ende der saison unter den ersten 25 schaffe!

    "Triple is funny! Double makes the money!!!!"

  • Rock your Dart!
  • Hallo,


    ich spiele noch nicht so lange Dart, aber ich habe mich etwas mit dem Spiel beschäftigt. Auch mit der mentalen Seite, die ja einen großen Teil in dieser Sportart ausmacht. Dabei bin ich auf einen interessanten Artikel gestossen wurden. Den Link kann ich hier leider nicht posten, aber bei Interesse schick mir eine PN, dann sende ich dir den Link zu.


    Und warum kannst du den Link nicht posten?

  • Ich schließe mich mal Haehni an:
    Trainier mal was ganz anderes!


    Hast du die Möglichkeit ganz alleine, z.B. Dahiem, zu trainieren? Falls ja, versuch hier mal ganz verrückte Sachen. Blind spielen, wo anders hinschauen als werfen wollen, mal nur einfach kreuz und quer übers board spielen; Rount the Clock (1,2,3,4..B), mit der anderen Hand spielen (einfach um den Unterschied zwischen trainiertem Arm und untrainierten Arm kennen zu lernen). Einfach um dein Gefühl für deinen Wurf wieder zu festigen. Dann wenn du ein besseres Gefühl hast wieder langsam anfangen z.B. mit Cricket, nur für dich alleine. Find das klasse um seinen Wurf zur Konstanz zu verhelfen. Es werden die großen Zahlen bespielt. ABER: nicht vorher schon sagen ich darf nur so viele Darts brauchen! Einfach ohne Zielvorgabe trainieren. Auch nicht notieren wie viele Darts du brauchts, das ist nicht nötig!


    Ich versuche Tiefs immer als Chance zur Weiterentwicklung zu sehen und dadurch mein Training vielfälltiger und bunter zu gestalten.
    Ich drück dir die Daumen!!!

    "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen."
    (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Vielleicht solltest du dein Problem erstmal genauer Definieren oder ungefähr einordnen.


    Darteritis,
    Übertraining,
    Mentale Schwäche,
    Falsches Training,
    Technische Fehlentwicklungen usw.


    Vielleicht befragst du mal deine Kumpels was ihnen bei Dir auffällt oder was sie als augenscheinliches Problem empfinden.
    Ansonsten gilt es erstmal einen langen Prozess zu durchlaufen um die Fehlerquelle zu finden. Erst dann ist es möglich gezielt dagegen vorzugehen.


    Bei mir war es z.B eine ausgeprägteDarteritis und die Ursache dafür war eindeutig, hinzu kam noch die eine oder andere technische Schwäche gepaart mit falschen (Oberflächlichem/nicht fokussiertem) Training.


    Wenn man erstmal seine Fehlerquellen eingrenzen kann, ist die Lösung des Problems mit Geduld und Fleiss erreichbar. aber so allgemein wird es schwer sein einen Hebel anzusetzen.


    Aber die von haehni genannte Pause ist wohl erstmal der beste Weg um etwas abstand zu gewinnen um sich dann auf die Probleme fokussieren zu können.

  • Hmm, mal [Blockierte Grafik: http://www.greensmilies.com/sm…ey_emoticons_my2cents.gif] aus meiner Sicht.


    Ich denke, Deine Probleme liegen wesentlich hier a):


    Ich spiele jetzt schon seit ca. 6 Jahren dart. Die ersten 3 Jahre waren für mich eine supergeile und auch erfolgreiche Zeit. 2ter beim Grenzlandcup geworden usw.


    Nun habe ich das Problem das ich schon seit ja... jetzt fast 3 Jahre meine erfolgreiche Zeit hinterher laufe.


    und hier b).


    Ich kann mich auch selbst nicht mehr motivieren... Das fängt schon an... wenn ich Freitag zum Dart fahre, dann fahre ich mit den Gedanken dahin, heute verlierst du eh wieder....


    Und sind daher fast reine Kopf-Probleme und weniger Technik - Probleme.
    Das a) Problem hat seinen Kern darin, dass Du "gegen Dich selbst spielst" oder präziser, gegen Dein früheres Image oder Selbstbild. Das kannst Du i.d.R. nicht gewinnen und dieser innere Kampf hängt wie eine Eisenkugeln an Deinem Arm. Du musst diese Eisenkugel los werden.


    Das b) Problem ist m.E. zum Teil einen Folge des a) Problems. Mit dieser Einstellung sabotiert Dein Unbewusstes-Ich permanent Dein Spiel.


    a+b ist leider eine ziemlich heftige Kombination, die aber überwindbar ist. Viele Vorschläge, die hier ja schon gemacht wurden, zielen darauf diese Routine-Denkmuster zu durchbrechen, den eingefahrenen Gedankenzirkel aufzubrechen, was goldrichtig ist aber so wie ich glaube noch nicht so ganz ausreicht.


    I) Du musst Dich ZWINGEN oder ÜBERREDEN oder ÜBERLISTEN, nicht mehr, oder mindestens WENIGER an das RESULTAT Deines Wurfes zu denken.
    Stattdessen möglichst 100% Deiner Gedanken auf die Wurfbewegung und deren Steuerung zu richten. Die dazu immer noch einfachste und quasi meditative, Übung ist Werfen ohne zu zielen, also das oft beschriebene "schau auf die Zahl 14 oder 9 im Zahlenkranz des Boards und wirf aus dem Augenwinkel auf die T20". Davon viele und gerne auch längere Sessions, also >=30 Min. Mit der Zeit sollte das 1. Deine Gedanken bzgl. der Wurfsteuerung etwas von den Gedanken des gewünschten Treffers entkoppeln und 2. nebenbei Deinen Wurfstil etwas stärker einschleifen, was ihn damit stabiler macht, ihn besser automatisiert und damit in Stresssituationen belastbarer macht.


    II) Negativ Formulierungen von Gedanken wie z.B. "hoffentlich werfe ich nicht daneben" anstelle von "ich möchte den Dart rein werfen" sind absolut tabu. Und hier hängt es wirklich nur an der Syntaktischen Formulierung. Der unbewusste Teil Deines Gehirns kann mit Negativ-Formulierungen Nicht-(A) mit A = z.B. -daneben werfen, -verkrampfen, -zittern oder auch -"auf die heiße Herdplatte fassen", NICHT umgehen. Um die Negation einer Aussage zu bilden (Beispiel: "Alle Schafe sind weiß" -> Nicht-("Alle Schafe sind weiß") = "es existiert mindestens ein nicht-weißes Schaf") muss ein Mensch seinen bewussten, rationalen, logischen Verstand einsetzen. DER ist aber in Stresssituationen gerade mal nicht oder nur sehr eingeschränkt verfügbar, weshalb der unbewusste Teil des Denkens, die Kontrolle übernimmt. Und da der mit Nicht(A) nichts anfangen kann, streicht er den Zusatz "Nicht-" einfach und so wird dann aus "Nicht(daneben werfen)" flugs "daneben werfen". Was eher fatal ist.


    III) Um das a Problem in den Griff zu bekommen, musst Du Deine früheren Erfolge und Leistungen "abkündigen". Dir einfach ZUGESTEHEN, dass Du momentan ein anderes Niveau spielst, dass früher eben früher war. Aktuell formuliert Dein Gehirn wahrscheinlich andauernd "ich MUSS so gut spielen wie früher". Damit setzt Du Dich enorm unter Druck, verschiebst deinen gedanklichen Fokus auf das Ergebnis und somit weg vom Weg (Wurfbewegung) zum Ziel. Noch schwieriger kann man es sich selbst nicht machen. Deine Devise sollte also eher lauten, "ich DARF gut spielen, muss es aber nicht".


    Das klingt jetzt zunächst einmal banal aber nach meiner Erfahrung hat eine solche Formulierung manchmal unglaubliche Auswirkungen. Ich gebe mal ein Beispiel aus meiner früheren Zeit im DDV-National Team. Springcup 92, Doppel zusammen mit Colin Rice, Gegner Roland Scholten und Partner (Name vergessen), 7 Legs werden ausgespielt. Die Holländer waren monstermäßig favorisiert. Jetzt hätten Colin und ich für uns formulieren können "wir müssen Top-Niveau spielen, um eine Chance zu haben" stattdessen haben wir uns eingeschworen auf "DIE MÜSSEN, WIR DÜRFEN gut spielen". Und nachdem wir uns so von innerem Druck frei gemacht hatten, gab es anschließend - zum Entzücken von Dietmar Ernst - ein sattes 6:1 for Germany. Auch knapp 20 Jahre später bin ich davon überzeugt, dass es im wesentlichen die passende innere Einstellung war, die das möglich gemacht hat.
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    Bottom Line meiner (sorry für den vielen Text) wohl eher 20-Cents : Dein Problem liegt hauptsächlich im Kopf und da muss es auch gelöst werden. Und egal wie viel Du auch trainierst, erst den Kopf klarieren.


    Da gab es mal einen schönen Pop-Song von En Vogue "Free Your Mind"and the rest will follow.....

  • Rock your Dart!
  • Danke Kai!
    Genau so isses!


    Hatte gestern mal wieder das selbe Problemchen
    im Einzel (Alles muss -> nix geht) 2:3 verloren
    im Doppel (Alles kann -> nix muss) 3:0 gewonnen
    Da hatt´s dann sogar noch für´n 130ger Finish gereicht ;o)


    Es funzt also wirklich!

    :lollol: Spickern macht Spaß und die bunten zählen mehr :lach:
    Saison: 2007/2008: 17ter von 121 mit 56%
    Saison: 2008/2009: 10ter von 145 mit 75% Doppel 1x20, Einzel 2x20
    Saison: 2009/2010: 1.D von 121 mit 88,24% 1x180 2x18,19,20 110,108
    Saison: 2010/2011: 9ter von 88 mit 65% 4x180 1x20 130

  • Wenn Kai sein fundiertes Fachwissen rausrückt gibt's ja kaum noch was zu ergänzen.


    Ich versuch's trotzdem mal:
    Der wichtigste Punkt ist glaube ich, "konkurriere niemals mit Dir selbst". Du kannst nur verlieren, und zwar immer. Es macht keinen Sinn alten Leistungen hinterherzulaufen (Kai hatte das ja schon geschrieben), es macht keinen Sinn ständig Averages verbessern zu wollen (nichtmal Phil ist eine Maschine). Natürliuch sollst Du versuchen Dich zu verbessern, und es kann auch Sinn machen / macht auch Sinn von Zeit zu Zeit auf die eigenen Leistungen zu schauen, einfach um zu sehen, ob die eigene Leistung durch das erbrachte Training auch besser wird. ABER: Niemals darf man versuchen gegen das eigene Ich zu gewinnen, diese "Attitude" schleicht sich (leider) sehr schnell ein.


    Noch dazu wird mir ein Punkt bisher komplett vernachlässigt: Wie trainierst Du bzw. sind Deine Trainingsleistungen gleichermaßen schlechter geworden, oder bezieht sich diese Beobachtung hauptsächlich auf den Wettkampf?
    Der Punkt ist, dass Du es schonmal konntest, kannst Du es auch (physisch), schlechtere Leistungen liegen oft an der Konzentration, also ich meine die Konzentration auf das Feld, ja den Punkt, den Du treffen möchtest. Es gibt viele Faktoren die hier eine Rolle spielen können: Umstellungen im Leben, Verschiebungen von Prioritäten (gedanklich), hinterhertrauern der alten Leistungen, unbedingt besser werden wollen, etc ...
    Das Training im Keller ist ja nur der rein physische Bereich. Im Wettkampf kommen dann so viele psychische und emotionale Faktoren hinzu, dass mir Deine bisherigen Schilderungen zu oberflächlich sind um wirklich in die Analyse einsteigen zu können (falls denn von Dir gewünscht).

  • Versuche es noch etwas strukturierter daher Post rausgenommen

    Einmal editiert, zuletzt von wiesickissdasdenn ()

  • Vielleicht kann man die stets lesenswerten madHouse-Kommentare zu diesem Thema mal mit einem Wortspiel auf den Punkt bringen
    :dart:


    Wenn man an seinen Stärken zweifelt, dann stärkt man seine Zweifel

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