Ich mache mal diesen neuen Thread auf und kopiere mal 2 Zitate aus einem anderen Thread hierüber.
HöHöHö ... das ist eine gute Frage ... die hab' ich auch mal gestellt:... ist aber ungehört verhallt. Eigentlich hab' ich ja mit der "Homo erectus" -Theorie - so von wegen fokussiertem Jägerblick und überlebensnotweniger Auge-Hand-Koordination beim Speerwurf - gerechnet ... aber es kam gar nix.
So, daraufhin habe ich mal einem Sportwissenschaftler, der in einer hohen Liga eine Damenbasketballmannschaft trainert, die in der Threadüberschrift genannte Frage gestellt und als Zusatzfrage auch noch warum auch beim Schach, was ja ebenfalls ein Sport ist, wo man vermeintlich keine körperlichen Vorteile braucht, die Frauen keine Chance gegen die Männer haben.
Seine Antwort, wo er zunächst auf Schach einging und erst ganz zum Schluss aufs Darten (also bitte seine Antwort bis zum Ende lesen) lautete zunächst:
Gerade Schach ist ein gutes Beispiel: es ist zwar vermutlich so, dass die Männer aus genetischen Gründen (speziell die Raumorientierung ist bei Männern in der Regel besser als bei Frauen) gegenüber Frauen im Vorteil sind, aber auch zwischen Männern kommt beim Schach ein Faktor zum tragen, den man eigentlich nicht erwarten würde und dies ist die Konzentrationsfähigkeit, die wieder in Abhängigkeit von der körperlichen Belastbarkeit und zum Teil der Ausdauerfähigkeit steht.
Es ist deshalb für ältere Spieler im Schach faktisch unmöglich sich durchzusetzen und tatsächlich erfordert Schach eine gewisse athletische Begabung, um auf Hochleistungsniveau spielen zu können. Insofern können zwar die besten Frauen der Welt durchaus den Weltmeister an einem Tag schlagen, aber eben nicht im Rahmen eines Turniers, wenn sich die Ausdauerkomponente immer stärker in den Vordergrund schiebt.
Diese Sachlage ist den Schachspielern durchaus bekannt und deshalb wird tatsächlich lange über Ort und Lage des Turnierortes gestritten, nicht nur aus Exzentrik, sondern tatsächlich haben diese Faktoren auf den Verlauf eines Turniers speziell einer WM einen großen Einfluss. Dies führte zum dem zynischen Witz, dass offenbar niemals ein Großmeister im Schach verloren habe, weil der Gegner besser gewesen ist, sondern es lag immer am Klima oder anderen Faktoren, aber an dieser Erklärung ist schon mehr als ein zutreffender Kern.
Der deutsche Lasker hat z.B. die Weltmeisterschaft u.a. deshalb verloren, weil er auf Cuba gespielt hat und diese klimatischen Bedingungen seine Leistungsfähigkeit stark reduzierten. Angesichts der Bedeutung der konditionellen und physikalischen Kontextbedingungen auf die Konzentration bzw. Leistungsfähigkeit im Schachspielen müsste eine Frau schon ungeheuer gut sein, um die Defizite im Ausdauerbereich bzw. indirekt im Konzentrationsbereich kompensieren zu können.
Diese Sachlage müsste sich in den anderen Konzentrationssportarten wie den von Dir genannten in ähnlicher Form stellen.
Mit diesem Schlusssatz stellte er also die Verbindung zum Dart wieder her, weshalb er meinte dass seine Ausführung über Schach auch auf Dart zutrifft.
Diese Antwort überzeugte mich nicht. Daher antwortete ich ihm folgendermaßen:
wenn beim Dart die körperliche Fitnees Deiner Meinung nach auch eine Rolle spielt, dann erkläre mir mal wie dieser Herr im Jahre 2004 Dart-Weltmeister werden konnte: Andy Fordham
Daraufhin gab er dann eine meiner Meinung nach sehr gute wissenschaftliche Antwort:
Beim Dart spielt ein zweiter Faktor eine Rolle, der auch beim Basketball dominiert, d.h. die Sicherheit des Wurfes ist auch von der Breite der Handgelenke abhängig und der Kraft, die man beim Wurf einsetzen kann. In meiner Damenmannschaft ist nur eine Spielerin in der Lage gelegentlich von der sog. 3-Punkte-Linie zu werfen und zu treffen.
Dies liegt biomechanisch daran, dass dieser Druckwurf primär aus der Unterarmspannung erzeugt wird. Man kann die Reichweite zwar dadurch erzeugen, dass man eine eher schleudernde oder stoßende Bewegung durchführt, aber diese Abweichungen von der idealen Technik mindern die Genauigkeit des Wurfes, denn je mehr Muskelgruppen an der Aktion beteiligt sind um so schwieriger sind diese zu koordinieren um zu guten Ergebnissen zu gelangen. Dies lässt sich auch letztlich nicht wirklich trainieren, sondern man muss taktisch Situationen schaffen, die Würfe aus geringeren Distanzen ermöglichen.
Da der gezeigte Sportler über sehr breite und stabile Handgelenke verfügt und weiterhin mit sehr wenig Krafteinsatz werfen kann (als Folge seiner guten Maximalkraft), ist er bei einem Sport, der keine Beweglichkeit erfordert, ausgesprochen im Vorteil, denn er kann die Bewegung sehr gut "isolieren", d.h. mit wenig Muskeln durchführen.
Mit dieser Erklärung können wir uns anfreunden, oder?