Beiträge von Galiza_1923

    Ja ok. Verstehe was du meinst. Ich komme tatsächlich auch aus dem Handball. Ehrlich gesagt bin ich mit dem Rest meines Wurfs auch ziemlich zufrieden. Deine Empfehlung wäre also dann die Höhe des Ellenbegones jetzt erstmal zu vernachlässigen, also nicht daran zu arbeiten, weil es nicht unbedingt nötig ist. Richtig?

    Das mit dem Wurfstil und Armhaltung etc. ist echt schwierig von weitem zu beurteilen. Denn auch bei den Profis sieht man ja immer irgendeinen bei dem man sagen könnte, dass der augenscheinlich vieles falsch macht und trotzdem trifft der. Beispiele gibt es viele, ob Suljovic, Cullen, Chisnall oder Henderson.


    Von daher ist es wirklich erstmal wichtig seinen eigenen gleichmäßigen Wurfstil zu entwickeln und dann die Konzentration hoch zu halten um keine Fehler in der Bewegung zu erzeugen. Um den gleichmäßigen Wurf immer wiederholen zu können. Auf welches Ziel auch immer...


    Es gibt aber auch grundsätzliche Fehler, die man sich aneignen kann und dann ist es mit der Zeit auch immer schwieriger diese wegzutrainieren.

    Dass der Ellenbogen hoher muss, hört man immer wieder von Coaches und beobachtet immer wieder bei Anfänger. Ellenbogen zu niedrig, eine Schiebebewegung anstatt zu werfen usw. Aber auch hier ist es so, dass z.B. ein van Gerwen die Schulter relativ tief hält und es klappt trotzdem. Zumindest bis er zu Winmau gewechselt ist ;-)

    Na zumindest ist es oft so, dass es erstaunlich gut läuft, wenn ich mir eigentlich dachte »Oh das wird schwer.« und schlecht läuft, wenn ich ich dachte »Och ist eigentlich machbar.« In diesem Sinne stimmt das schon bei mir, aber direkt so negativ zu denken dass man verlieren wird finde ich auch nicht so gut.

    Ich habe das halt so zitiert, wie es mir damals gesagt wurde. Ich bin jetzt nicht in das nächste Spiel gegangen und habe mir gedacht: "So, jetzt wirst du verlieren..."


    Ich denke grundsätzlich nicht darüber nach, ob ich verlieren werde oder nicht. Das zählt für mich nicht. Natürlich will ich gewinnen, ansonsten bräuchte ich nicht antreten.


    Aber ich bin anders an die Sache rangegangen. Diese Sätze von ihm haben etwas in mir ausgelöst. Ich war einfach entspannter und konnte meinen Wurfarm vernünftig Durchstrecken und die Pfeile einfach dahin werfen wir ich wollte. Es hat mir einfach die Verpissenheit genommen, einfach die "Angst" zu verlieren weggenommen. Ich war nicht verkrampft, nicht nervös usw.


    The eye of the Tiger sollte man natürlich immer haben. Das ist schon ein entscheidender Faktor um Spiele zu gewinnen.

    Das ist von dir ziemlich gut erklärt.


    Entscheidend für meine Entwicklung über die Jahre dahin zu kommen, dass sich möglichst wenig im Bereich Schulter bewegt und die Anstrengung beim Werfen auch nicht so groß ist, sind folgende Punkte gewesen.


    1. Gewicht der Darts immer weiter erhöht. Mit schweren Pfeilen muss ich halt nicht so feste werfen. Aktuell 23g. Dann natürlich entsprechend Shaft-Länge und Flight-Form anpassen. Bei mir heißt es Standard No. 2 Flights. Die Schäfte recht kurz, je nach Anbieter total unterschiedliche Längenangaben.


    2. Der passende Grip. Ich bin der festen Überzeugung, dass je nachdem wie der Grip geformt ist bzw. auch wie dick die Grifffläche ist, die Finger so eine Form annehmen bzw. Druck ausüben, dass verschiedene Muskeln im Arm mehr oder weniger beansprucht werden. Das führt dazu, dass nach längerem Spielen einem anfängt die Schulter weh zu tun oder der Nacken oder man schneller müde wird. Mit meinen aktuellen Pfeilen könnte ich theoretisch stundenlang spielen ohne Probleme. Auch wenn ich es aus verschiedenen Gründen halt nicht tue ...


    Ich denke jedenfalls, dass diese Punkte für einen "gemütlichen" Wurfstil mit entscheidend sind. Dann spielt natürlich auch noch eine Rolle wie man steht.


    Je nachdem wie ich mir Pfeile zusammenstelle, ist es auch so, dass ich vielleicht doppelt so schnell werfe als mit einer anderen Zusammenstellung. Finde ich auch sehr interessant.


    Ich bestelle mir immer wieder gerne neue Pfeile zu Forschungszwecken. Das letzte Exemplar war sehr interessant. In der Ausholbewegung verliert man auf einmal das Gefühl zum Pfeil. Als ob der nichts mehr wiegen würde und man nichts in der Hand hätte. Und das war nicht nur bei mir der Fall, könnten auch andere bestätigen.


    Interessant war aber, dass ich in 15 Minuten 5x 180 geworfen habe. Mit einem schnellen Wurfstil. Aber konstant werfen ging nicht und checken war überhaupt nicht möglich.


    Man kann sich aber grundsätzlich auf fast alle Arten von Pfeilen einstellen, mit etwas Übung. Wenn man für sich das Perfekte sucht, dann sind die vorher genannten Punkte aber schon relevant, denke ich.

    Galiza_1923 : Kurze Frage: wie bist Du denn körperlich drauf? Seit ich unabhängig vom Darts auch was für meine körperliche Fitness mache, kommt sowas bei mir erst nach Stunden vor. Und im Übrigen bilde ich mir ein, dass es sich auch positiv auf meine Konzentrationsfähigkeit ausübt.

    Aktuell mittelmäßig. Habe vielleicht 5 Kg Übergewicht. Aber grundsätzlich halte ich mich auch paar Mal die Woche fit.


    Mehrere Stunden am Stück, spiele ich eigentlich nicht. Eine Stunde reicht mir eigentlich um das Gefühl etc. zu halten. Eine Zeitlang habe ich einmal in der Woche bei einer Mannschaft etwas mittrainiert, einfach um nicht nur gegen den Bot zu spielen.


    Aber ich habe auch kein Ziel und keine Zeit, dass ich jetzt unbedingt mehr erreichen will, mehr Turniere spielen will oder unbedingt besser werden möchte. Ja, vielleicht doch irgendwann Mal einen Neuner werfen und vielleicht doch das so hinzubekommen, dass ich auf die 20 genau so gut werfen könnte wie auf die 5.


    Also, ich meine damit, dass ich ohne Anstrengung im Arm und im Kopf alle Pfeile automatisch auf die 20 gehen, denn auf die 5 klappt das. Ich muss nicht zielen oder mich konzentrieren, es gehen alle problemlos auf die T5. Vor 20 Jahren klappte das auch auf der 20, damals aber noch E-Dart.

    Ich denke, es gibt keine Lösung. Das schreibe ich so, da ich der Meinung bin, dass man als Dartspieler immer eher unzufrieden ist und immer mehr von sich erwartet.


    Mag jeder anders darüber denken oder damit umgehen, aber dass beste Beispiel ist doch, dass jemand Weltmeister wird, der alle paar Legs seine Pfeile austauscht.


    Ich bin der Meinung, dass es keine Technik oder Pfeile gibt, wo man einfach sagen kann, dass man damit auf jeden Fall zum Erfolg kommt.


    Es gibt Studien etc. über alles mögliche beim Dart. Meine Erfahrungen über 25 Jahre hinweg haben mir aber folgende Dinge gezeigt.


    Egal, ob ich mich gerade vor das Board stelle oder seitlich, weiter links oder rechts davon, mit 18 Gramm oder 24 Gramm werfe, ob mit Shark-Grip oder komplett glatte Barrels, egal ob ich die Pfeile weiter vorne greife oder weiter hinten, ob ich schnell oder langsam werfe...


    nach kurzer Zeit bin ich in der Lage die Darts auf die 20 zu bekommen und ganz normal 100er zu werfen. Es spielt kaum eine Rolle. Man ist in der Lage sich neu darauf zu konzentrieren und die Pfeile ins Ziel zu befördern.


    Und nach kurzer Zeit, kommen dann auch die Fehler wieder, die dazu führen, dass die Pfeile auf einmal nicht mehr in der 20 landen.


    Bei mir persönlich ist es so, dass ich ebenfalls um die 67 im Schnitt werfe. Jetzt mögen manche sagen, dass ist ja weit entfernt von den 100er Schnitt der Profis im TV. Aber das ist gar nicht so. Um den Bot mit 70er eingestelltem Average zu schlagen, muss man unter Berücksichtigung, dass man eine Aufnahme total verbockt und dann noch eine Aufnahme zum Checken benötigt, schon einen 90-100er Schnitt haben beim Scoren.


    Das heißt, so schlecht ist es ja schon gar nicht für einen Nicht-Profi bzw. Freitdarter. Das sollte einem bewusst sein. Denn wenn man 100, 100 und dann auch eine 26 wirft, dann ist das im Schnitt knapp 70 im Schnitt. Würde man immer 100 und 140 werfen, dann wäre man ja schon ein Profi. Mir ist dabei schon bewusst, dass es auf mehr ankommt, als nur zu scoren...


    Jetzt ist es so, dass du (Fiend 142) du dich in der Phase befindest, die anfängt nicht mehr so großen Spaß zu machen. Denn um noch besser zu werden, bedarf es an sehr viel Training. Und zwar richtigem Training. Sowohl an der Wurftechnik, wie auch mental. Das heißt dann nicht einfach nur gegen Bot 501 zu spielen.


    Vor allem gilt es die Fehler zu erkennen, die man macht und daran zu arbeiten diese abzustellen. Da es ja bei jedem individuell etwas anderes ist, ist es natürlich aus der Ferne nicht möglich.


    Ich habe eben erwähnt, dass es praktisch egal ist womit man wirft bzw. wie man wirft. Da der Kopf in der Lage ist sich darauf einzustellen, die Fehler aber immer die gleichen sind, die man macht.


    Bei mir ist es z.B. so, dass ich ohne Warmwerfen eigentlich direkt ein Spiel starten kann. Ich muss es sogar. Denn am Anfang werfe ich ganz normal die Pfeile ohne große Anstrengung auf die 20. 100, 140, 180 usw. Nach einer halben Stunde fängt es dann langsam an. Es schleichen sich 5er ein. Es werden immer mehr. Nach einer Weile bin ich nicht mehr in der Lage die 20 zu treffen. Es landen alle Pfeile ohne große Anstrengung automatisch in der 5. Statt 140, werfe ich nur noch 35.


    Dieses Problem habe ich seit Jahren und bekomme ich nicht gelöst. Außer mit dem Peter-Wright-Syndrom. Das hilft dann für eine kurze Zeit. Aber nicht lange. Das heißt, ich muss Spiele schnell hinter mich bringen und Turniere dürfen nicht zu lange dauern.


    Ich weiß sogar woran es liegt. Der Ellenbogen knickt nach dem Ausholen leicht nach Innen ein und somit werde ich praktisch den Pfeil von Außen nach Innen in einer Art Wischbewegung. Das führt dazu, dass alle Pfeile in der 5 landen. Ich erschrecke mich selber manchmal, wenn ich sehe wie meine Hand seitlich an meinem Gesicht vorbei rauscht.


    Aber wie gesagt, obwohl ich weiß woran es liegt, ich kann es nicht abstellen. Ich weiß nicht wieso es passiert und auch nicht was ich dagegen machen kann. Vielleicht ist es mental, vielleicht anatomisch, keine Ahnung.


    Erstaunlich finde ich nur, dass wenn mir einer sagt, ich solle mal die Doppel 9 oder 17 oder egal was werfen, dann treffe ich direkt. Zumindest werfe ich knapp dran. Wie kann das dann sein, dass man bei der 20, die man die ganze Zeit versucht zu treffen, teilweise mehrere Felder daneben wirft!? Geht ja eigentlich gar nicht. Jedenfalls nicht bei jemanden, der anstrebt endlich mal seinen ersten 9-Darter zu werfen.


    Eigentlich ist es sogar logisch, dass man von außen nach innen wirft. Es ist eigentlich die normale Wurfbewegung eines Menschen. Zumindest empfinde ich es so. Vielleicht habe ich auch nur zu lange Handball gespielt...jedenfalls ist es für mich relativ anstrengend den Arm so zu halten, dass sich nur der Unterarm gerade nach vorne bewegt. Echt problematisch.


    Man muss dahin kommen, dass man sich einen Wurfstil aneignet, der recht automatisiert den Pfeil geradeaus befördert. Ohne große Anstrengung. Wenn ein Pfeil das Feld verdeckt, dann einfach einen Schritt zur Seite und wie immer werden und der Pfeil geht rein. Das konnte ich mal vor langer Zeit zu E-Dart-Zeiten noch.


    Aber egal, trotz dieser Fehler, die man hat, verfeinert man seinen Wurfstil automatisch immer weiter über die Jahre. Auch wenn nach einer halben Stunde alle Pfeile daneben gehen und man sich ärgert, oder an sich zweifelt die Leistung am Anfang bzw. im allgemeinen wird mit der Zeit immer besser. Vorausgesetzt man arbeitet daran. Wer es schneller zum Erfolg bringen möchte, muss sich evtl. professionelle Hilfe holen...


    Jedenfalls erinnert mich das aktuell beim Schreiben an ein Turnier, bei dem ich irgendwann auch immer verzweifelter von Spiel zu Spiel wurde. Da gab mir ein ehemaliger Nationalspieler folgenden Rat:


    "Du bist zu verbissen. Du musst einfach davon ausgehen, dass du dein nächstes Spiel verlieren wirst. Dann erledigt sich das alles von selbst."


    Daraufhin machte ich die besten Spiele des Turniers und kam noch ein paar Runden weiter. Der Kopfknochen kann zumindest einiges bewirken bei diesem Sport, wenn nicht sogar alles...