Kommen wir auch schon zu meiner ausführlichen Analyse zu jedem Teilnehmer des World Matchplays:
Luke Humphries:
Der Titelverteidiger und die Nummer 1 hat dieses Jahr 2 Majors gewonnen. Das Masters war überragend und auch die PL hat er souverän auf Platz 2 nach 16 Spieltagen beendet. Bei den PlayOffs hat er dann überragend gespielt und dann souverän gewonnen. Die Titel fehlen zwar bisher bei seinen gespielten ETs, aber er war (wenn er gespielt hat) auch oft in der finalen Session dabei. PCs hat er bisher kaum gespielt, die, bei denen er gespielt hat, waren auch gut. Das Turnier am Wochenende hat ihm zwar nicht das erhoffte Selbstvertrauen gebracht, wie vor der PL in Rosmalen, dennoch wird beim Matchplay mit ihm zu rechnen sein. Mit GVV hat er zwar ein hartes Los bekommen, die Qualität ihn zu schlagen hat er aber. Er wird meiner Meinung nach der Topfavorit sein.
Luke Littler:
Der Weltmeister ist nicht so leicht einzuschätzen, wie sonst: Die letzten Wochen hat er wenig gespielt. Er wirkt seit München nicht mehr so unbezwingbar, wie noch zu Beginn des Jahres, als er ja die UK Open und ein ET in Belgien gewonnen hat. Die WS war jetzt nicht mehr so dominant. Auch, wenn er die PL nicht gewonnen hat, war er unangefochten auf Platz 1, vor allem durch seine erste Hälfte. Littler ist eigentlich jederzeit in der Lage jeden zu schlagen und hat mit Ryan Searle zwar kein leichtes, aber dennoch machbares Los bekommen, der seit einigen Wochen nicht in Topform ist. Auch Littler muss zu den Topfavoriten zählen.
Michael van Gerwen:
MvG wird schwer einzuschätzen sein. Die PL war nicht gut, auch, wenn er hin und wieder gezeigt, was er spielen kann. Das Masters und die UK Open waren auch enttäuschend. Ein ET hat er aus dem nichts gewonnen, als er in seinem alten Trikot an einen besseren MvG erinnert hat. Durch die Trennung hat er viel ausgelassen. MvG darf man nie abschreiben, dass hat er uns beim vergangenen Matchplay und bei der vergangenen WM gezeigt. Dennoch hat er bei fast jedem Turnier mindestens ein Spiel, in dem er sein C Game spielt. Mit seinem B Game hat er teilweise schon Major Finals erreicht, aber sein B Game wird bei diesen Turnier nicht reichen. Wenn die Doppel einigermaßen passen werden, dann ist mit ihm zu rechnen. Mit Barney hat er einen Gegner bekommen, der auch nicht so gut in Form ist, aber beim jetzigen MvG kann auch in R1 wie vor 2 Jahren Schluss sein. Ob es überhaupt zu einem Spiel gegen R.Smith/Rock kommt, bleibt abzuwarten.
Stephen Bunting:
Auch wenn die PL katastrophal war, spielt er ansonsten eigentlich ein gutes Jahr: Er hat zum ersten Mal überhaupt ein ET gewonnen und er hat nach 4 Jahren mal wieder auf der PT gewonnen. Bei der WS gewinnt er regelmäßig gegen einige Topspieler. Masters und UK Open waren jetzt nicht so gut, aber seit einigen Wochen ist er wieder gut in Form. Mit Joyce hat er einen ekligen Gegner, der aber in den letzten Wochen nicht so gut gespielt hat. In R2 könnte dann Gary warten. Bunting muss man in der aktuellen Form einiges Zutrauen, aber zähle ihn nicht zu den Titelanwärtern, weil mir aktuell noch etwas fehlt.
Jonny Clayton:
Jonny Clayton spielt bisher ein überragendes Jahr: Masters Finale (inkl. Sieg gegen Littler als dieser 108 Punkte gespielt hat), UK Open Halbfinale, WC Finale(wo er der deutlich bessere Spieler bei Team Wales war), ET Titel und ein PC Sieg. Aber auch sonst hat er gute Spiele gespielt, wie z.B. das Achtelfinalspiel in Kiel gegen Rock. Er muss dennoch beim Matchplay einiges verteidigen. Das Finale/der Titel ist ihm in der aktuellen Verfassung dennoch zuzutrauen, denn seine ersten beiden Matches sind Pflichtsiege. Erst ab dem Viertelfinale könnten die Matches dann knifflig werden, aber unmöglich werden diese nicht sein. Er wird neben den Lukes der Titelanwärter sein.
Chris Dobey:
Die Majors waren bisher nicht berauschend: Auftaktpartie beim Masters nicht gewonnen; zweites Spiel bei den UK Open verloren und ebenfalls keine gute PL, die zwar hintenraus etwas besser wurde, wo er jedoch nicht den großen Spaß gemacht hat, den man sich erhofft hatte. Auf der PT spielt er aber immerhin eine überragende Saison: 2 Titel, dazu noch ein knapp verlorenes Finale gegen Price. Auf der ET kam er 3 mal in die letzte Session. Das Turnier in Kiel war nicht schlecht und er ist halt gegen einen überragenden Price gescheitert. Man muss aber sagen, dass die Majors bei Chris in den letzten Monaten(abgesehen von der WM) nicht so stark waren. Weiter als das Viertelfinale glaube ich geht es für ihn nicht, aber selbst in R1/R2 ist ein Aus nicht unrealistisch
Damon Heta:
Vom Gefühl her waren die letzten Wochen deutlich besser, vor allem auf der Bühne. Auf der PT hat er bereits 2 Titel geholt(wie fast jedes Jahr). Auch auf der ET war er in einem Finale, welches er knapp verloren hat. Die Majors liefen dieses Jahr, wie auch schon in der Vergangenheit, nicht optimal. Beim WC hingegen hat er endlich Team Australien getragen. Durch die WS hat er meiner Meinung eine größere Bühnensicherheit, als die letzten Jahre. Ein Viertelfinale muss definitiv der Anspruch sein, trotz seiner Majorschwäche.
Nathan Aspinall:
Nathan hat in diesem Turnier 200k Pfund zu verteidigen. Wenn er von diesen 200k nicht viel verteidigen wird, dann wird er aus den Top 16 fallen, trotz 2 ETs und einem weiteren Finale. Die PL war dieses Jahr überraschend gut und er hat sich auch in der finalen Nacht gut geschlagen. Auf der PT hat er nach einem Finale bisher sehr viel ausgelassen. Trotzdem glaube ich, dass Nathan nach diesem Turnier es auf der ET deutlich schwerer haben wird, sich für den Sonntag zu qualifizieren. Nijman ist kein leichtes Los für ihn. Auch in R2 könnte es gegen Wade schwierig werden. Im Viertelfinale könnte potenziell Humphries warten. Trotz seiner eigentlich guten Form glaube ich nicht, dass er weit kommen wird.