Downswings überwinden? Umgehen mit Druck?

  • Hallo zusammen,
    bin neu hier und freue mich auf regen Austausch. Ich komme heute gleich mit Leid. Kurz zu mir: Ich habe früher mit meinem Vater im Alter von 14-16 immer mal gezockt, aber nicht ernsthaft. Anschließend zwar immer PDC World Matchplay, WM und Premier League geguckt, aber nie mehr eine Scheibe gehabt. Bei einem Spaßturnier ohne ernsthafte Gegner (Turnier unter Fußballfans) machte ich nach 2-3x Training mit und wurde 3. Dadurch angestachelt habe ich mir im Mai eine Steeldart-Scheibe gekauft und wollte das Thema bisschen professioneller angehen.


    Scheibe ist recht ordentlich, Darts sind eher einfache (McDart). Nach zwei Monaten Training (etwa 5-6 Stunden pro Woche - recht passabel aufgeteilt) habe ich vor einigen Wochen bei Pro-Darter begonnen, gegen Trainer 3 zu spielen. 501er, hin und wieder aber auch Around the clock oder ähnliche Spiele. Nach 5.000 Würfen stand ich bei folgenden Werten: Average: 44,20 - First 9 Average: 51,5 - Doppelquote 13%. Fand ich damals gar nicht schlecht und hoffte mich schnell zu steigern. Inzwischen habe ich in diesen Games etwas mehr als 12.000 Würfe absolviert und die Werte sind auf Average 43,00 - First 9 : 49,0 - Doppelquote 12% eingebrochen (letzte 7000 also irgendwas um 42er Av, 47 first9 und 11% Doppel). Die Zahlen zeigen, dass ich schlechter geworden bin, obwohl man doch in den ersten Monaten des Trainings große Sprünge sehen sollte.


    Nun bin ich auf der Suche nach den Ursachen:


    1.) Mache ich mir selbst zuviel Druck? Könnte durchaus stimmen. Ich bin ein unheimlich ehrgeiziger Mensch und es macht mich total fertig, wenn kein Fortschritt zu erkennen ist.


    2.) Ich zweifle irgendwie selbst noch an der Technik. Ich treffe aktuell nur rund 50% in die 20 - Rest rutscht in 5 und 1, teils auch in 12 und 18. Auffällig: Die D12 und D18 wird bei den missglückten Darts ungewöhnlich oft getroffen. Mag zwar gut aussehen, aber bringt mich ja nicht wirklich weiter. Irgendwie scheine ich nicht konstant gleiche Würfe zu machen (bisserl belesen habe ich mich - bin übrigens Linkshänder und habe ein dominantes rechtes Auge -> kreuzdominant)


    3.) Wie sinnvoll ist es, sich bessere Pfeile zuzulegen? Ich kann mir persönlich gar nicht vorstellen, dass die Unterschiede da so gravierend sind - aber offensichtlich soll es ja so sein. Würde aber gern irgendwo Pfeile einfach ausprobieren in einem Darts-Shop, anstatt ständig zurückzusenden. Geht sowas in Westsachsen?


    4.) Wie wichtig ist es, das Zielfeld zu 100% scharf im Auge zu haben? Meine Brille ist nicht mehr ganz genau, doch ich dachte, dass dies kein großes Problem ist. Habe beispielsweise gehört, dass Barney manchmal mit und manchmal ohne Brille wirft.


    Würde mich über Anregungen und Hilfestellungen freuen. ;)


    Grüße zusammen!

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  • Bin der Meinung Du machst Dir viel zu viel Druck. Ehrgeiz ist zwar schön und gut, kann aber auch zu Belastung werden.
    Wenn Du das was Du tust, unbedingt zur Perfektion, oder nahe daran, bringen willst, um dauerhaft Spaß am Darts zu haben
    vergiss zuerst mal Deine Statistiken und beschäftige Dich dafür mit Deiner Einstellung zum Spiel und auch zu Dir selbst.


    Bei Fragen zu meiner Meinung , einfach fragen

  • 1.) Nach deiner Schilderung könnte es sein, dass du dir zu viel Druck machst. Man muss es locker angehen. Im Training ist es doch vollkommen egal, ob du einen Average von 48 oder von 44 hast. Dann sollte man auch nicht ZU viel auf die Statistiken schauen. Es zählt, wer den letzten Dart eines Spieles wirft (wurde mir hier auch beigebracht, wollte ich erst auch nicht einsehen). Die Werte sind für jemanden, der erst 2 Monate spielt, denke ich ziemlich ordentlich, das spiele ich öfters auch heute noch (nach 9 Monaten Steeldarts) :thumbup: Am besten wäre es sich keinen Kopf zu machen und keinen unnötigen Druck aufzubauen, denn dann verkrampft man. Das merkt man dann auch ziemlich schnell und flucht dann rum, warum es nicht 100%ig so läuft, wie gewohnt.


    2.) Also ich denke es ist ganz NORMAL, dass nach 2 Monaten Training noch die Darts abrutschen, außer man ist hochbegabt in Sachen Darts. Bei mir dauert es ja immer noch an und ich spiele schon 9 Monate Steel und noch länger E-Dart. Bei mir gehen auch ab und zu einige in die 12 oder gar noch schlimmer. Man muss versuchen einen möglichst konstanten, reproduzierbaren Stil zu finden, was ich nach 2 Monaten noch lange nicht geschafft habe.


    3.) Das kommt auf dein Wohlbefinden an. Es gibt auch Leute, die mit gefühlten Spielzeugpfeilen gut spielen. Die Unterschiede sind relativ. Also wenn man Ambitionen haben will oder etwas mehr als "nur" ein Nicht-Vereins Spieler sein will, dann muss man, denke ich schon Tungsten Darts haben und keine Brass-Darts. Ich habe jetzt auch mein zweites Set Steeldarts, das läuft deutlich besser und vorher hatte ich unzählige verschiedene, billige E-Darts, bis ich auch da etwas mehr investiert habe. Auch da lief dann die professionellere Variante besser. Musst du aber alleine entscheiden, ist vom Grip, Gewicht, Griff, Länge etc. abhängig. Zum Thema Probewerfen sage ich, dass das in unserer Gegend glaube ich aufgrund des wenigen Aufkommens von Dartshops sehr schwer möglich ist. Genauso schlecht sieht es mit ernsthaften Steeldartvereinen in einem akzeptablen Umkreis aus (kommt aber auf den Wohnort an). In diesem Thread ist kein Probewerf-Shop in ganz Sachsen vorhanden. Grundsätzlich ist ausprobieren besser, weil am Ende bestellt man irgendwas für teures Geld und man kommt gar nicht klar. Ich habe die Pfeile immer übers Internet bekommen, muss man halt aber so ungefähr wissen, was man will, bin da aber glaube ich nicht so wählerisch.
    [Gefunden] Wo kann ich Darts kaufen u./o. probewerfen?


    4.) Also ich bin kein Brillenträger, aber ich denke schon, dass es wichtig sein kann. Ist aber auch personenabhängig. Der ein oder andere Profi (Gefühlswerfer) braucht wahrscheinlich den Blick auf die Scheibe fast gar nicht... Mich würde es wahrscheinlich genauso stören, wie eine nicht vorhandene Beleuchtung oder ein schiefes Board.


    Ich hoffe, dass ich dir wenigstens etwas weiterhelfen konnte. :thumbup:

  • Ich kenne Pro-Darter jetzt nicht von der zählweise her, aber rein mathematisch ließe sich das erklären, wenn zum Beispiel verlorene Legs mitgezählt werden bei der Averageermittlung. Wenn man da ein paar Zufallstreffer am Anfang hat mit hohen Würfen, dann aber recht zeitig verliert, weil der Gegner/Computer besser ist, hat man ja einen viel besseren Durchschnitt, als wenn man bis zum bitteren Ende mit auschecken durchmurmeln würde. Außerdem kriegt man bei einem 60er-Wurf (T19-3-Fehlwurf obwohl man auf die T20 gezielt hat) ja die vollen 60 Punkte, obwohl die gar nicht dem Leistungsstand entsprechen. Achso, bevor ein falscher Eindruck entsteht, ich bin in einer ähnlichen Situation. Früher mal - just for fun - gespielt, als die Automaten in die Kneipe kamen, dann länger nicht und jetzt wieder neu. Na jedenfalls sollte man das am Anfang sicher nicht zu genau nehmen, gerade wenn der Schnitt nur um ein paar Punkte schwankt. Solange man noch nicht ganz richtig trifft, sind die Zahlen nichts wert. Peil die T20 an und triff die T1, dann liegst du 57 Punkte daneben, obwohl du Dich nur um 1 cm verworfen hast. Peil die einfache 20 oben an, triff die 19 unten, dann verwirfst du dich um bis zu 30 cm und liegst aber nur einen einzigen Punkt neben dem Ziel. Was nutzen in diesem Stadium die ganzen Statistiken? Ich spiele einfach Runde für Runde und versuche durch Probieren zu einer ordentlichen Wurftechnik zu kommen, ohne mir Druck zu machen. Und wenn ich Zielübungen mache, dann spiele ich Around the Clock auf die Triple-Felder. Diese Zielübungen und das finale Auschecken bei den Spielen sind für mich so der Indikator wie gut ich bin. Beim Scoren ist noch soviel Zufall bei mir dabei, dass hohe Würfe nicht soviel aussagen. Über ein einzelnes getroffenes Feld beim Stellen, auf das ich aber auch wirklich gezielt habe, freue ich mich viel mehr, als über einen 100+ Wurf, bei dem eine gezielte T20 zufällig in die T18 ging.
    Ich mache mir jedenfalls keinen Druck, was den Schnitt von einem Monat zum Anderen betrifft. Ich denke so nach einem Jahr macht es vielleicht Sinn mal zu gucken, ob über das Jahr eine Tendenz erkennbar ist.


    Bei den Pfeilen bin ich der Meinung (kann natürlich von anderen abweichen) dass man sich an eine bestimmte Sorte gewöhnt und solange man noch ungewöhnt ist, bringt ständiges Hin- und Herprobieren nicht viel. Ich bin danach gegangen, welche mir rein vom Gefühl her angenehm in der Hand liegen und mit diesen versuche ich klarzukommen. Dazu habe ich mal mit leichteren und schwereren Darts probiert und mit dickeren und dünneren und habe dann ganz schnell mein Maß gefunden. (Ist jetzt mehr so eine Plauderei geworden.)


    Achso Brille, also ich bin Brillenträger und ich werfe auch mal so, mal so. Man zielt ja nicht punktgenau. Der Unterschied ist, dass ich ohne Brille dichter ran muß zum Punkte zusammenzählen, aber man muß ja zum Pfeile abholen sowieso den ganzen Weg hin zum Brett und wenn man dann schonmal unterwegs ist…

  • Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!


    @Horst_Girtew:


    - Ja, Pro-Darter zählt auch verlorene Legs mit. Wenn ich gegen Trainer 3 (von 8) spiele, bin ich ungefähr auf Niveau des Gegners, Mal gewinnt man, mal verliert man. Daher ist das schon recht nah der Realität. Strenggenommen wird der Average ja eher nach unten verwaschen, wenn man immer allein seinen Average berechnet, weil in Matches die schlechten Legs möglicherweise kürzer würden, weil der Gegner eher trifft, bevor man die ganzen Doppel verballert. ;)


    Ansonsten hast Du natürlich völlig recht, der Score ist unzureichend, um die Klasse der geworfenen Darts abzubilden. Langfristig sollten sich aber Glück und Pech einpegeln, sodass es dann wieder läuft.


    GermanDartsFan: Was die Darts anbetrifft, da ist testen offensichtlich wirklich in Westsachsen kompliziert. Habe nur gehört, dass längere Pfeile sich stärker biegen und daher der Folgedart besser auf im Board steckende Pfeile "draufgesetzt" werden kann. Kann mir das jemand bestätigen und gibt es echte Größenunterschiede bei den PDC Profis (Gewicht ist klar und bekannt).


    Ansonsten habt ihr wohl alle Recht: Am Druck wird es liegen. Ich versuche mal entspannter weiterzuwerfen und melde mich hier in Abständen mit eventuellen Erfolgsmeldungen ;)

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