Da die Telekom heute früh leider das Hauptkabel unseres Telefon-Knotenpunktes bei Bauarbeiten beschädigte, habe ich leider eine kleine Zwangspause zu überbrücken. Aber mal ohne Telefon ist auch mal ganz witzig. Die kleine Pause nutze ich unter anderem, um mich in diesen DOSB-Kram einzulesen. "My lovely Mr. Singing-Club", da muss man ja eigentlich Jura studiert haben! Leider ist das DDV-Forum bekanntermaßen offline und eine Kolumne war mir das Thema dann auch nicht wert, aber als Vorsitzender eines Vereins will ich einfach wissen, wieviel Fördergeld z.B. dem Hessischen Dartverband seit Aufnahme des DDV in den DOSB eigentlich zusteht. In einem anderen Thread haben wir darüber diskutiert, ob man den DDV-Beitrag der Mitglieder erhöhen sollte. Stellt sich die Frage überhaupt, wenn man Unmengen an Fördergelder des DOSB erhält?
Um allem Übel vorzubeugen, ich möchte mein Posting nicht als einen Anti-Mischke- , oder Anti-DDV-Beitrag verstanden wissen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun! Ich möchte mich einfach informieren, welche Möglichkeiten man aus der DOSB-Mitgliedschaft schöpfen kann. Vielleicht kann mir einer der "Wissenden" ein paar Fragen diesbezüglich ehrlich zund fundiert beantworten.
Der ehemalige DDV-Präsident gab z.B. ein Interview bei Darts1.de, nachzulesen hier:
http://www.darts1.de/interviews/mischke5.php
U.a. sagt er in diesem Interview, dass Dartspieler bei einer Aufnahme des DDV in den DOSB, genauso gefördert werden würden, wie andere Sportler. Es würde auch ca. doppelt soviel Fördergelder an die Landesverbände fließen. D.h. der NWDV müsste lt. dieser Rechnung derzeit ungefähr €20.000,00 bekommen! Ist hier bereits Geld geflossen? Wie sieht es bei den anderen LV's aus?
An den Hessischen Dartverband schrieb Stephan Mischke vor mehr als einem Jahr:
Zitat Anfang: ...Nach vorsichtigen Schätzungen beläuft sich alleine das Geld was die Landesverbände mehr bekommen auf rund 35.000 40.000 Euro pro Jahr, dazu kommen zusätzlich Möglichkeiten der Förderung und ein zusätzlicher Etat des DDV von wahrscheinlich über 200.000 Euro im Jahr. Wenn man dies mal auf 10 Jahre rechnet weiß man was einem verloren gehen könnte, ohne die Chance anerkanntes Mitglied zu sein. Dies aber nur einmal so am Rande. Zitat Ende.
Aber wer Mitglied im "DOSB" ist, hat auch Pflichten und muss sich der aktiven Bekämpfung des Dopings verpflichten. Ein Vertrag mit der NADA muss geschlossen werden!
http://www.nada-bonn.de/filead…01_NADA-Code_komplett.pdf
Jetzt wird's etwas kompliziert. Wer einen Vertrag mit der NADA eingeht und den NADA-Code anerkennt muss auch mit der DIS anbandeln, der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit. Auch hier hat der DDV offensichtlich einen Vertrag geschlossen, jedenfalls wird der DDV als Mitglied auf der DIS-Webseite geführt. Unter "Nationale Sportfachverbände" wird der DDV aufgeführt und seine Satzungen und Ordnungen benannt.
http://www.dis-sportschiedsgericht.de/
Kostet das alles Geld, wenn ja wieviel? Bei der DIS steht im Kleingedruckten, dass bei Schiedsstreitigkeiten mit Dopingsündern immer der DDV letztlich haftet, wenn der "Sünder" seine Gerichtskosten nicht zahlen kann. Meine Frage an den DDV:
Sind die 200.000 Euro schon beantragt oder gar eingegangen? Müssen wir zur Finanzierung finanzschwacher Dopingsünder, die einen Widerspruch anstreben, Geld zur Seite legen? Verstehe ich es richtig, dass ein Spieler, welcher des Dopings überführt wird und einen Widerspruch einlegt, die Kosten nur dann selbst tragen muss, wenn er auch über ausreichende Mittel verfügt? Stimmt es, dass der DDV diese Kosten übernehmen muss, wenn der Sünder kein Geld hat, also quasi eine Art versteckte Prozesskostenbeihilfe beim DDV beantragt? Über welche Kosten wird hier geredet? Wieviel Geld muss der DDV zur Seite legen um auf der sicheren Seite zu sein? Schließlich geht es hier um die Gelder aller zahlenden Mitglieder!
Wie sieht es denn momentan konkret mit dem Geldsegen bei den anderen Landesverbänden aus? Hat ein Landesverband des DDV bereits Geld erhalten und wenn ja, wieviel? Muss der DDV die Mitgliedsbeiträge zwingend erhöhen, wenn man die genannten Summen durch den DOSB erhält? Ich persönlich bin ja auch für eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages, aber warum sollte ich dieser zustimmen, wenn der DDV durch den DOSB jährlich 200.000 Euro erhält?
Viel wichtiger ist mir aber die Frage, ob ich dieses ganze DOSB-, NADA- und DIS-Zeug als kleiner Darter, der nur hin und wieder ein Turnier seines Landesverbandes besucht, überhaupt brauche? Mir als "Normalo"-Mitglied ist es eigentlich völlig egal, ob einer des Dopings überführt wird. Das ist das Problem des Dopingsünders, aber ich kann nicht damit leben, dass der Prozess von einem Teil meines Mitgliedsbeitrages, bzw. der Beiträge aller Mitglieder finanziert wird! Leider konnte ich nicht herausfinden, was ein solcher Prozess an Kosten verschlingt, aber eine vierstellige Summe wird es bestimmt sein, oder?
Sollte man den DDV nach dieser Kenntnislage nicht splitten, d.h. den reinen Amateur/Hobby-Bereich vom semi-professionellen Bereich trennen, bzw. einen solchen schaffen. Was hat ein Kreisliga-Darter mit der NADA am Hut? 95% der deutschen Darter wollen doch einfach nur einmal die Woche mit ihren Jungs ein paar Pfeile werfen. Kommen Fördergelder beim Hobby-Spieler an? Ist soetwas angedacht, schließlich zahlt der Hobby-Darter seinen Beitrag auch an den DDV!
Auf Eure Meinung bin ich wirklich gespannt und vielleicht gibt es ja wirklich einige User, die meine Fragen beantworten können.
Danke + Gruß
Gordon