Ok, es war ein E-Dart-Turnier, weil das bei uns in der Gegend verbreiteter ist. Außerdem konnte ich mir so den zusätzlichen Stress mit der möglichen Schreiberei sparen. Jedenfalls war es ein sehr schöner Modus. Ursprünglich waren 96 Teilnehmer geplant, die dann in 16 Gruppen zu je 6 Leuten die Gruppenphase spielen. Davon sollten dann die 4 Besten weiter kommen, was dann die letzten 64 ergeben hätte. Es kamen jedoch nur 80 Leute zusammen, so dass es pro Gruppe nur 5 Leute waren. Das hieß zum einen, man hat durch die Gruppenphase schonmal mindestens 4 Spiele und fährt nicht wie beim reinen KO-System wegen eines Spiels hin, wenn man Pech hat und zum anderen, wenn von 5 Leuten 4 weiter kommen, hat man doch eine realistische Chance.
Nachdem ich einen Zettel mit meiner Gruppe bekam, traf ich den einzigen Bekannten dort (den kannte ich von früher, nicht vom Dart) und der guckte sich meine Gruppe an und meinte »Au, schwere Gruppe.« worauf ich meinte, dann soll er mir gar nicht erst erzählen, wer da wer genau ist und ich spiele einfach unbefangen gegen 4 Fremde. Das erste Spiel geht los, Ausbullen gewonnen, erstes Leg gewonnen, Gegner holt zweites Leg, aber dann keins mehr und ich gewinne das erste Spiel 3:1. Gut, die Anderen in der Gruppe bei ihren Spielen so angeguckt »Au, au, gar nicht mal so schlecht.« Aber wie es der Zufall will, lief es besser als das Erste. Wieder Ausbullen gewonnen, das Spiel 3:1 gewonnen und weil die ersten drei Leute bei dem Turnier dafür belohnt wurden, gleich noch eine 180 mit eingepackt.
Das dritte Spiel war noch ein härterer Brocken aber ich packte gleich noch eine 180 mit rein und konnte mit einem 2:2 noch einen Punkt retten. Und weil einer aus der Gruppe schon zwei Spiele verloren hatte, konnte mir nichts mehr passieren. Das letzte Spiel gegen den schwersten Gegner verlor ich dann auch, aber sehr unglücklich. Nach zwei Legs stand es 0:2 und im dritten hatte ich noch über 200 Punkte Rückstand, als er schon auf 40 Rest Stand. Er verkackte aber mit 20, 15, so dass er bei 5 stand und die nicht ausmachen konnte. Mir gelang es mittels eines schönen Highscores auf 98 ranzukommen. Der Gegner packte die 5 auch mit seiner nächsten Aufnahme nicht und ich konnte mit 20 – T18 – D12 auf 1:2 verkürzen. Im letzten Leg war ich dann sogar vor ihm auf einem Doppel, aber diesmal war ich es, der seinen Rest nicht ausbekam und so ging das Spiel mit 1:3 verloren.
Aber es reichte ja wie gesagt bis in die KO-Runde. Dort bekam ich einen schlagbaren Gegner. Also eigentlich hatten wir zunächst Beide Pech und scorten die letzte Grütze. Wenn ihm dann doch mal was gelang, konnte ich aber dran bleiben, nur wenn mir etwas vorher gelang, blieb auch er dran. Wir kamen in jedem Leg in etwa zeitgleich auf den Doppeln an und taten uns dann Beide sehr schwer. Er hatte dann am Ende etwas mehr Glück. 0:3 verloren hört sich da schlimmer an, als es war. Es war durchaus gewinnbar. Ich guckte mir in der Folge auch noch die Gegner an, die dann jeweils auf mich zugekommen wären. Auch hier wieder zum Teil lösbare Aufgaben, allerdings zeichneten sich auch schon die Favoriten ab.
Hochgelobt von meinen Gruppenmitgliedern, habe ich dann auch versprochen an weiteren Turnieren dieser Art teilzunehmen und zwei sind auch schon lose geplant. Einige fuhren nach dem Ausscheiden nach Hause aber ich mußte noch die Siegerehrung abwarten. Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, für meine 180 vor allen Leuten aufgerufen zu werden. Ich hatte mich auch extra weiter hinten hingesetzt, um dann durch den ganzen Saal gehen zu können.
Ursprünglich mit dem Ziel hingefahren, nicht Letzter zu werden und wenn doch, dann wenigstens nicht alle Spiele zu verlieren, war das am Ende sogar recht erfolgreich.