Olympische Winterspiele 2022 in Peking

Was ist das nur für ein Wettkampf…

Slowenien gewinnt hochverdient. Russland dahinter. Und die Skisprungnation Kanada steht auf dem Podest.

Was für ein bescheuerter Wettbewerb.

Ein Olympia-Tag mit viel Licht und Schatten liegt hinter Team Deutschland. Eine kurze Zusammenfassung:

Ski Alpin: Die doch recht spektakuläre Herren-Abfahrt kann mit Beat Feuz aus der Schweiz einer der Topfavoriten für sich entscheiden. Das deutsche Abschneiden war nicht gut, da gibt es nichts zu beschönigen. Romed Baumann landet als bester auf Rang 13, Andreas Sander liegt auf Rang 17. Für Josef Ferstl war nicht mehr wie Rang 23 drin. Dominik Schwaiger stürzt relativ schwer und musste abtransportiert werden. Bei den Damen scheidet die Topfavoriten Mikaela Shiffrin aus und so holt sich Sara Hector (Schweden) die Krone. Emma Aicher landet bei ihrem Olympia-Debüt auf einem respektablen Platz 21. Insgesamt aber kein gutes Ergebnis für Deutschland.

Biathlon: Mit diesem Ergebnis hat wohl keiner gerechnet. Denise Herrmann wird tatsächlich Olympiasiegerin und das im schießlastigen Einzel-Wettbewerb. Nach dieser Saison kommt der Titel völlig aus dem Nichts. Auch Platz 4 für Vanessa Voigt ist eine absolute Sensation. Vanessa Hinz (Rang 14) und Franziska Preuß (Rang 25) komplettieren ein schönes Ergebnis für Deutschland.

Beim Curling, im Slopestyle, beim Short Track, im Eiskunstlauf und auch beim Eishockey war man bei den heutigen Wettbewerben nicht vertreten.

Ski Freestyle: Im Big Air Wettbewerb standen die Qualifikationen auf dem Programm. Kein deutscher Herr nahm daran teil, bei den Damen versuchte sich Alia Delia Eichinger. Auf dem 18. Platz schied sie aber mit einem deutlichen Abstand aus, hier ist man meilenweit von der Weltspitze entfernt.

Rodeln: Auch hier gibt es aus deutscher Sicht eine gemischte Bilanz in einem wirklich kuriosen Wettbewerb. Es gibt unzählige Stürze zu vermelden, mit Madelaine Egle und Julia Taubitz hat es beide Topfavoritinnen erwischt. An der Spitze liegen aber nach Tag 1 mit Natalie Geisenberger und Anna Berreiter dennoch zwei deutsche Damen, die sich bisher recht fehlerfrei verkaufen. Dennoch ist der Sturz von Taubitz natürlich sehr ärgerlich.

Skispringen: Der Mixed-Wettbewerb gilt wohl als einer der schwärzesten Momente in die Olympia-Geschichte ein. Mit fünf Disqualifikationen von Damen, die vor zwei Tagen noch ganz oben im Einzel standen, hat man den ganzen Teamwettbewerb zerstört. Slowenien kommt als einziges Topteam ohne Streichung aus und gewinnt somit auch konkurrenzlos. Hier hätte man bei der Jury ein besseres Händchen beweisen müssen, so ließ es auch die Kommentatoren sprachlos zurück. Einblendungen gab es während des Wettkampfes auch nicht. Ein ganz ganz mieser Wettbewerb, der absolut nicht olympiawürdig ist. Selbst für den Conti Cup wäre das peinlich gewesen. Deutschland scheidet im ersten Durchgang nach der Disqualifikation von Katharina Althaus aus.

Eisschnelllauf: Mit einer beeindruckenden Leistung sichert sich die Niederländerin Ireen Wüst einen weiteren Titel. Die einzige deutsche Starterin Michelle Uhrig landet auf Rang 25, fernab von der Spitze mit rund 7 Sekunden Rückstand. Diese Sportart ist insgesamt im DOSB vom Aussterben bedroht...

Morgen gibt es Medaillenchancen unter im Parallel-Riesenslalom (Snowboard). Beim Rodeln der Damen sind nun zwei Medaillen eigentlich Pflicht. Der Super-G der Herren könnte wieder spektakulär, aber aus deutscher Sicht etwas schwierig werden. Chancen bestehen hier dennoch. Unerfreulich werden wohl die Langlaufsprints und der Biathlon-Einzel der Männer.

Zitat

Und Lisa Vitozzi schießt wiedermal 5 Fehler beim ersten Schießen.

Ich glaube, das ist mittlerweile fast nur noch Angst vorm Liegendschießen. Stehend schießt sie 20 sec und bleibt fehlerfrei

Staffeln bringt sie ja witzigerweise jedes Mal fehlerfrei nach vorne, aber in Einzelrennen trifft sie halt …ja…nix.

Aaaah. Klæbo.

Zitat von GermanDartsFan

Skispringen: Der Mixed-Wettbewerb gilt wohl als einer der schwärzesten Momente in die Olympia-Geschichte ein.

Ich weiß ja nicht. Eine Farce war es, aber im Hinblick darauf daß es in der Olympia-Geschichte diverse Unfälle mit schweren oder gar tödlichen Verletzungen gab würde ich es nicht zu den "schwärzesten Momenten" zählen.

Trotzdem war es schön, wie die Russen und Kanadier sich gefreut haben.

Zitat von werdscher

Aaaah. Klæbo.

Mit Ausnahme von ihm und Johaug im Skiathlon waren die Norwegischen Langläufer bisher aber ziemlich farblos. Gerade bei den Damen hat sich das aber schon über Jahre abgezeichnet.

Wahnsinn ist auch die Leistung vom italienischen Mixed-Paar im Curling. 11 Spiele, 11 Siege

An Tag 4 gibt es für Team Deutschland zwei Medaillen, die beide zu erwarten waren. Hier der obligatorische Überblick:

Biathlon: Im traditionellen Einzel-Rennen der Herren geht die Goldmedaille mit zwei Fehlern an Quentin Fillon Maillet. Auf Rang 2 überrascht der fehlerfreie Anton Smolski. Benedikt Doll (Platz 6) und Roman Rees (Platz 7) sorgen für ein schönes Resultat aus deutscher Sicht. Johannes Kühn (Platz 51) und Erik Lesser (Platz 67) waren hingegen am Schießstand nicht konkurrenzfähig. Dass Doll ausgerechnet im Einzel der beste Deutsche ist, überrascht aber schon sehr.

Curling: Italien holt sich die Gold-Medaille im neuen und sehenswerten Mixed-Team-Format. Ein deutsches Team war nicht am Start.

Eishockey: Mit einigen Ergebnissen war bei den Damen wohl eher nicht zu rechnen. Russland unterliegt gegen Finnland und Japan siegt gegen Tschechien. Das Nordamerika-Duell gewinnt Kanada in der Gruppenphase. Ein deutsches Team gibt es hier nicht.

Eiskunstlauf: In der Kurzprogramm-Qualifikation der Herren schaffen es 24 von 29 Startern in das Hauptfeld. Kein Deutscher konnte sich für den Vorkampf qualifizieren. Mit Vincent Zhou (USA) hat es einen Medaillenkandidaten erwischt, er ist aber gar nicht erst angetreten.

Eisschnelllauf: Kjeld Nuis holt eine weitere Goldmedaille für die Niederlande mit einem olympischen Rekord. Sein Landsmann Thomas Krol schaffte es auf den zweiten Rang, bevor ein Koreaner den dritten Platz belegt. Auch hier war kein Deutscher am Start.

Rodeln: Doppelsieg für Team D! Natalie Geisenberger triumphiert zum nunmehr dritten Mal, auch bei Anna Berreiter fließen durch die Silber-Medaille einige Freudentränen. Der dritte Rang geht an Tatyana Ivanova, die Österreicherinnen folgen gesammelt dahinter. Julia Taubitz schaffte es nach ihrem gestrigen Sturz noch auf Platz 7.

Ski Alpin: Der Super-G der Männer hatte einige Tücken und dort erwischte es auch einige Topfavoriten. Dass am Ende Matthias Mayer triumphiert sorgt für einen Eintrag in die Geschichtsbücher, schließlich holte er gestern schon eine Medaille. Es war ein äußerst knappes Ergebnis vor Ryan Cochran-Siegle und Aleksander Aamodt Kilde. Romed Baumann ist der beste Deutsche auf Rang 7. Ein Fehler vor dem Flachstück kostet ihm womöglich das Podium. Andreas Sander landet auf Rang 8 und auch Simon Jocher wird mit Platz 13 zufrieden sein. Josef Ferstl schafft es immerhin noch auf Rang 18. Insgesamt ein gutes Mannschaftsergebnis, aber da ist trotzdem etwas Luft nach oben.

Ski Freestyle: Aiiling Gu holt im Big Air Wettbewerb Gold für China. Medaillen gibt es auch für Frankreich und die Schweiz. Die einzige Deutsche (Alia Delia Eichinger) schied schon in der Quali aus.

Langlauf: Im Langlauf standen heute die Freistil-Sprints an. Bei den Frauen dominierte Jonna Sundling aus Schweden nach Belieben. Sie ließ überhaupt nichts anbrennen und siegte klar vor ihrer Landsfrau Maja Dahlqvist. Jessie Diggins landet auf Position 3. Victoria Carl (10.) und Sofie Krehl (11.) scheiden im Halbfinale mit einer akzeptablen Leistung aus. Pia Fink scheidet im Viertelfinale auf Platz 15 aus. Coletta Rydzek (37.) qualifiziert sich nicht für die KO-Phase. Bei den Herren ist Johannes Klaebo zurück. Er gewinnt vor Federico Pellegrino und Alexander Terentev. Der einzige Deutsche Janosch Brugger (38.) erreicht nicht mal das Viertelfinale. Bei den Herren ein katastrophales Ergebnis, die Damen überzeugen so mittelmäßig.

Snowboard: Heute gab es den Parallel-Riesenslalom zu sehen. Ester Ledecka gewinnt das Finale gegen Daniela Ulbing bei den Frauen. Ramona Hofmeister wird Fünfte und Caroline Langenhorst landet auf Platz 7. Melanie Hochreiter bleibt in der Quali hängen. Bei den Herren siegt der Österreicher Benjamin Karl gegen Tim Mastnak. Deutschland erlebt eine bittere Enttäuschung, der Mitfavorit Stefan Baumeister bleibt in der Quali hängen. Auch Elias Huber bleibt dort stecken. Bester Deutscher ist Yannik Angenend im Achtelfinale (Rang 13). Insgesamt doch ziemlich enttäuschend, bei diesem Wettbewerb war mit einer Medaille zu rechnen, von wem auch immer.

Und was steht morgen an? Nunja, Lena Dürr hat im Slalom eine kleine Medaillenchance. Zu sehen gibt es das bereits ab 06:45 Uhr, der Wecker ist wieder da. In der Nordischen Kombination ist eine Medaille zu erwarten, im Doppelsitzer der Herren sind gleich zwei Stück möglich. Außerdem gibt es Entscheidungen im Snowboardcross, Big Air und Short Track.

Zitat von GermanDartsFan

gewann er gestern schon die Abfahrt

Feuz hat die Abfahrt gewonnen

Wußte gar nicht, daß Vlhova sich so freuen kann. Dürr verpaßt als Führende nach dem ersten Durchgang um wenige Hundertstel die Medaillen, vor dieser Saison hätte ich aber nie erwartet daß sie überhaupt in die Nähe eines solchen Ergebnisses kommt.

Shiffrin ist völlig von der Rolle. Nach dem Riesenslalom ist sie auch im Slalom früh im ersten Durchgang ausgeschieden.

Achso, und ich werde die Nordische Kombination nie wieder als langweilig bezeichnen

Zitat von Dingens

Achso, und ich werde die Nordische Kombination nie wieder als langweilig bezeichnen

Dito.

Wahnsinn, was für ein Rennen

Alle Ergebnisse des erfolgreichen fünften Tages mit Platz 1 im Medaillenspiegel für Deutschland:

Curling: Heute starteten die Herren-Teams in das Turnier. Besonders umkämpft war die Partie zwischen den USA und Russland, wo sich die USA mit 6-5 durchsetzte. In den nächsten Tagen finden hier die weiteren Gruppenspiele statt.

Eishockey: Auch das olympische Eishockey-Turnier der Herren startete am Mittwoch. Russland gewinnt erwartungsgemäß gegen die Schweiz, wenn auch knapp und mit kurzzeitig fliegenden Fäusten. Dänemark überrascht vielleicht ein wenig gegen die Tschechen und gewinnt mit 2:1.

Nordische Kombination: Ein sehr spannender Wettbewerb in der Nordischen Kombination wurde erst auf den letzten 500 Metern entschieden. Bis dahin führte Johannes Rydzek die Konkurrenz an und sah wie der sichere Sieger aus. Am letzten Anstieg geht der Oberstdorfer aber blau. Dafür sprint Vinzenz Geiger ein, der mit einem unglaublichen Schlussspurt den Titel holt. Joergen Graabak (NOR) und Lukas Greiderer (AUT) schaffen es ebenfalls auf das Podest. Rydzek bleibt nur Rang 5 und Julian Schmid auf Platz 8 komplettiert ein starkes deutsches Ergebnis. Terence Weber konnte wegen seines positiven Tests nicht teilnehmen.

Rodeln: Auch beim Rodeln gibt es Gold für Team D. Die beiden Tobi's haben es wieder getan: Tobias Wendl und Tobias Arlt sichern sich zum dritten Mal in Serie Olympia-Gold. Mit rund einer Zehntel Vorsprung siegen sie vor Eggert/Benecken. Platz 3 geht an die Österreicher Steu/Koller. Insgesamt finde ich es etwas schade, dass es hier nur zwei Läufe im Doppelsitzer gibt. Vier wären eigentlich angemessen, auch wenn das Ergebnis top ist.

Short Track: Niemand aus dem deutschen Team war im Short Track im Start. Die Entscheidung gab es heute über die 1500 Meter der Herren. Ein aufgeblähtes Finalfeld mit zehn Startern beherrscht der Koreaner Daeheon Hwang am besten. Steven Dubois und Semen Elistratov erreichen außerdem das Podest.

Ski Alpin: Was für ein Drama war das beim Slalomrennen der Damen bitte? Nein, Nein, Nein - das waren die Worte von ARD-Kommentator Bernd Schmelzer nach dem Zieleinlauf von Lena Dürr. Ungefähr so dürfte ich auch reagiert haben. Dürr lag nach Durchgang eins auf Platz 1 und verpasst dann aber noch das Podest denkbar knapp. Dürr erreicht somit Rang 4, Emma Aicher schafft einen starken 18. Platz. Gold geht an Petra Vlhova (SVK) vor Katharina Liensberger (AUT) und Wendy Holdener (SUI). Topfavoritin Mikaela Shiffrin (USA) schied im ersten Lauf aus.

Ski Freestyle: Der Big Air Wettbewerb der Herren stand auf dem Programm. Gold geht an den Norweger Birk Ruud. Weitere Medaillen sichern sich Colby Stevenson (USA) und Henrik Harlaut (SWE).

Snowboard: Im Snowboard war heute Großkampftag. Los ging es mit den beiden Halfpipe-Qualifikationen. Die beiden Deutschen Leilani Ettel und Andre Höflich schaffen beide den Sprung ins Finale. Eine Entscheidung gab es dann noch im Snowboard-Cross der Damen. Hier geht Gold in die USA in Person von Lindsey Jacobellis vor Chloe Trespuech (FRA) und Meryeta Odine (CAN). Jana Fischer aus Deutschland bleibt gleich nach dem Start am ersten größeren Hügel hängen und wird somit Letzte in ihrem Lauf.

Was sind die Highlights am Donnerstag? Die wohl einzige realistische deutsche Medaillenchance gibt es bei der Rodel-Teamstaffel. In der Alpinen Kombination der Herren wäre es schon eine große Überraschung, genau wie im 10km-Langlauf der Damen und Snowboardcross der Herren. Weitere Entscheidungen gibt es über die 5.000m im Eisschnelllauf der Damen, bei der Damen-Halfpipe, im Mixed-Aerials und der Herren-Eiskunstlaufkür. Der Grundstein für Medaillen wird in den ersten beiden Läufen beim Herren-Skeleton gelegt. Die deutschen Eishockey-Herren starten gegen Kanada ins Turnier. Es ist also einiges geboten und das ab 02:30 Uhr.

Das Deutsche Team gewinnt die Teamstaffel, damit ist Natalie Geisenberger erster Deutscher Winter-Olympia-Teilnehmer mit 6 Goldmedaillen.

Bemerkenswert sind noch die 10km klassich der Damen heute früh. Johaug ist die meiste Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen, letztendlich war sie 0,4 Sekunden (!) vor Kerttu Niskanen.

Die Alpine Kombination der Herren hab ich leider weitgehend verschlafen, es waren aber auch nur eine Handvoll Siegkandidaten dabei. Sensationell ist der Sieg von Strolz trotzdem.

Edit: Für Wendl/Arlt war es auch schon die sechste Goldmedaille.

Zitat von Dingens

Die Alpine Kombination der Herren hab ich leider weitgehend verschlafen, es waren aber auch nur eine Handvoll Siegkandidaten dabei. Sensationell ist der Sieg von Strolz trotzdem.

Der israelische Ungar war auch bemerkenswert. 6. Platz für Szőllős

Zitat von werdscher

Der israelische Ungar war auch bemerkenswert. 6. Platz für Szőllős

Stimmt, vor allem die zweite Laufzeit im Slalom war sehr beeindruckend.

Wobei ihm auch geholfen hat, daß so viele Techniker im Slalom alles oder nichts gegangen sind und eingefädelt haben.