Kann man das Dart spielen verlernen???

Ja.

Im Moment würd ich sagen ja

Was bei mir wohl am mangelnden Training und an ein paar Zipperlein an Schulter und Ellenbogen liegt . Aber ich bin ja auch kein Profi

Ich denke die Luft an der Weltspitze ist so dermaßen dünn , wenn auch nur eine Kleinigkeit nicht passt verabschiedet man sich
regelmäßig in Runde 1 oder 2 .

Und ich bin sicher das Gesamt Niveau der Top 64 zb . hat sich mit den Jahren auch gewaltig gesteigert ,
wer hier nicht wirklich Konstant einen 90-95 Ave + spielen kann der ist sehr schnell weg vom Fenster .

Würde sagen, dass auch die Motivation für das Training eine große Rolle spielt.
Wenn ein Spieler, nehmen wir Mardle oder Manley, sieht, dass er einfach nicht mehr ganz vorne mitspielen kann, fragt er sich, ob sich das stundenlange Training jeden Tag überhaupt noch bezahlt macht.

Und wenn man dann nicht mehr so viel trainiert, dann geht es ganz schnell dass der Average noch um ein paar Punkte nach unten geht und dann kommt man einfach bei einer so enormen Dichte an Topspieler nicht mehr mit.

Es handelt sich aber auch um sehr unterschiedliche Beispiele. Bei Scholten (Schulter) und Manley (Herzkreislauf?) lagen ja wohl zunächst einmal gesundheitliche Gründe vor, vorübergehend aus dem Turnierbetrieb auszusteigen.

Die Rückkehr zum alten Spielniveau ist dann sicherlich nicht einfach. Aber was, wenn sich dann zwischenzeitlich das Niveau, auf dem die meisten anderen und vor allem die Newcomer spielen, deutlich gesteigert hat? Die ehemalige Spielstärke ist dann plötzlich nicht mehr das Maß aller Dinge, sondern man muss sogar besser als früher werden, um mithalten zu können.

Dennis Priestley ist da natürlich der absolute Gegenbeweis für meine Theorie. Der, den es gesundheitlich am schwersten getroffen hat, steigt plötzlich wie Phönix aus der Asche und ist selbst von MvG nur sehr knapp zu bezwingen. Das zeugt von Charakterstärke, Disziplin und einer unglaublichen Liebe zum Dartsport. Vielleicht haben die anderen genannten "Altstars" wie Dudbridge, Mardle, Mason usw. genau da ihre Schwachstellen.

Gruß

Hesse

Dudbridge hat die letzten paar Jahre mit chronischen Schulter- und Ellbogenproblemen zu kämpfen gehabt, die ihn in der Trainingsintensität massiv eingeschränkt haben (von Turnieren ganz zu schweigen). Hat sich gerade vor ein paar Wochen zur OP durchgerungen, und hofft nächstes Jahr wieder weiter vorn dabei zu sein.

Zitat von da spickerer

Ich denke die Luft an der Weltspitze ist so dermaßen dünn , wenn auch nur eine Kleinigkeit nicht passt verabschiedet man sich
regelmäßig in Runde 1 oder 2 .

Sehe ich auch so. Zumal man in der PDC, im Gegensatz zu manch anderer Profisportart, potenziell in jedem Turnier auf die Top-Leute treffen kann, und nicht einfach mal auf niederrangige Turniere ausweichen kann bzw. aufgrund der eigenen Ranglistenposition sogar muss.

Zitat von Zeyes

Dudbridge hat die letzten paar Jahre mit chronischen Schulter- und Ellbogenproblemen zu kämpfen gehabt, die ihn in der Trainingsintensität massiv eingeschränkt haben (von Turnieren ganz zu schweigen). Hat sich gerade vor ein paar Wochen zur OP durchgerungen, und hofft nächstes Jahr wieder weiter vorn dabei zu sein.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann war es eigentlich schon eine große Überraschung, dass er sich überhaupt heute für das Turnier angemeldet hat, da er erst seit wenigen Tagen wieder trainieren kann.

Zitat von Hyperion

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann war es eigentlich schon eine große Überraschung, dass er sich überhaupt heute für das Turnier angemeldet hat, da er erst seit wenigen Tagen wieder trainieren kann.

Ja, das war mit Sicherheit eher zum Test, kann mir nicht vorstellen, dass er sich heute wirkliche Chancen ausgerechnet hat. Muss man halt mal abwarten, wie sich's für ihn nächstes Jahr entwickelt...zwischen den schon angesprochenen Phönix-Erscheinungen und kompletten Enttäuschungen hat man in der Sportgeschichte ja schon alles gesehen, was solche Comebacks nach Verletzungen angeht.

dartsport ist komplexer aufgebaut, wie viele denken, da reicht meißt nur eine winzige umstellung und deine ganze einstellung spiel ist futsch, bei anfänger ist das oft zu beobachten durch ständige leistungsschwankungen, die einmal sehr stark sind und dann wieder hunds mirserabel und verstehen nicht wo sie ihre fehler liegen gelassen haben, wenn der dart mal wieder dahin fliegt, wo er ihn gar nicht erwartet hat, aber für einen überraschungseffekt für den gegner allemal tauglich
Bei Profi kommt es auch vor, aber das ist eher seltener der fall, weil sie doch eine sehr große erfahrung besitzen, aber das reicht halt bei den profis nicht aus und dann kommt noch das auf extrem hohe mentale niveau, das erstmal im kopf nochdazu verarbeitet werden muß . Daher denke ich versteifen viele und fallen etwas zurück, aber die ninimale leistungseinbußen reichen deshalb nicht "mehr" nach ganz oben. Nur wenn er den faden wieder findet, kann er zu seiner altenleistungen wieder zurückkommen und sie vielleicht noch topen, was einen dartspieler natürlich wieder neu motiviert, bestes bsp. ist momentan MvG.

ja, ich würde mal sagen dartspielen kann man verlernen wie vieles andere auch im leben.

Verlernen sicher nicht, aber wenn sich jemand verbessern will, oder seine Leistung halten will, muss er trainieren und spielen. Das ist in jeder Sportart so, warum soltte es beim Dart anders sein. Wer einmal auf hohem Niveau gespielt hat, wird es sicher nicht verlernen.

Zitat von haehni

Auf einem beständig hohen Niveau mit einem Ave von z.B. 95 zu spielen .....

Wie lange braucht man um so einen Ave ständig zu spielen?

Zitat von Mr. Bad Taste

Wie lange braucht man um so einen Ave ständig zu spielen?

kommt auf das Talent drauf an .... manche brauchen ein paar Monate (Gary Anderson ?), andere viele viele Jahre
und die Meisten .... schaffen es niemals ...

Zitat von haehni

Dann sage ich mal so. Auf einem beständig hohen Niveau mit einem Ave von z.B. 95 zu spielen und öfter mal in die Top 4 eines Turniers vorzudringen, das kann man verlernen. Da gehört halt auch der Kopf dazu. Im entscheidenden Moment das Doppel zu treffen, nach Wochen oder Monatelanger Krankheit den Killerinstinkt wieder zu erlangen, das ist nicht einfach.

Also, ja man kann es "verlernen"

Das ist sicher so richtig. Für mich heisst verlernen, dass man dann fast gar nichts mehr trifft. Das man auf höchstem Niveau immer im Training sein muss, ging ja auch aus meinem Text hervor.

Ich stelle mal fest, das die noch"nicht standhaften spieler", schneller verlernen als die profis
Geändert: noch nicht standhaften spieler mit "ungelernten spieler"
Natürlich ist es so, was man einmal gut gekonnt hat, kann man niemals ganz verlernen!
Aber man muß auch bedenken man wird nicht jünger und die die kräfte, reaktionszeit lassen nach, das beim dart allerdings unteranderem nicht so relevant ist, als bei anderen körperlichen sportarten. Nur vom Mentalen bereich hingegen kann ich nichts dazu sagen, es soll ja auch heißen, im alter alter läßt das gedächtnis nach, das wiederum beim Dartspielen katastrophale nebenwirkungen haben kann oder muß.
Aber in welcher sportart, als beim Dart, kann man noch superleistung bis mindestens 60 Voll bringen.

Zitat von haehni

Dann sage ich mal so. Auf einem beständig hohen Niveau mit einem Ave von z.B. 95 zu spielen und öfter mal in die Top 4 eines Turniers vorzudringen, das kann man verlernen. Da gehört halt auch der Kopf dazu. Im entscheidenden Moment das Doppel zu treffen, nach Wochen oder Monatelanger Krankheit den Killerinstinkt wieder zu erlangen, das ist nicht einfach.

Also, ja man kann es "verlernen"

Genau so denke ich mir das auch! Ich habe letztes Jahr selbst kaum Ligaspiele oder Turniere bestritten, nur zu Hause trainiert. Es lief zu Hause eigentlich ganz gut, on Fire sogar so gut wie noch nie. Dann habe ich angefangen, Sommerliga zu spielen, die eher als Spaßliga bzw. als Einspielen für die "echte" Saison gilt. Es war so hammermäßig grottig, dass ich gar nicht genau erzählen will, wie es lief. Aber so viel: Um ein Haar hätte ich sogar gegen einen 14jährigen Newbie verloren, der zum Glück für mich am Ende auch zu nervös war (übrigens ein Kind aus meiner Schule, das mittlerweile einen von Euren Spendendarts wirft). Ich habe dann die Online - Liga und ein paar Ligaspiele mitgemacht, und langsam fängt es wieder an, für meine bescheidenen Verhältnisse gut zu laufen, allerdings ab und zu immer noch mit Aussetzern. Im Profibereich macht sich das sicher noch schneller bemerkbar. Wir wissen es alle: Wir haben einen guten Ave über einige Legs, dann will der Check ein Leg lang einfach nicht, und schwupps...schon hängt Dein Ave locker flockig mal 10 Punkte niedriger. Bei den Profis kann man sich nicht einmal 2, 3 Grützedarts erlauben, schon ist man wech. Dazu kommt, was Viele schon ansprachen...um es mal mit einem Spruch eines bekannten Fußballtrainers zu formulieren (leicht abgewandelt): In der Spitze wird es breiter! Und dann wirds n Selbstläufer...Du kriegst n viertel Jahr das Bein nicht mehr auf den Boden, weil Du aber gewohnt bist, oben mitzudaddeln, willst Du es erzwingen, machst Dir "Drück"...was beim Darten nunmal nach hinten losgeht. Der Rest wird stärker, Du hampelst blöd rum, und irgendwann fragst Du Dich: Könnte ich, statt sinnlos jeden Tag 2, 3 Stunden aufs Board nicht lieber desgleichen mit meine Süßen tun? Oder alternativ, falls ich keine Süße habe und eine solche auch von mir nichts will bei Sky Sports oder einem vergleichbaren Sender moderieren? (just jokin´)

Die Technik selbst verlernt man, denke ich mir, nicht wirklich. Es ist, als wenn man nach 10 Jahren Pause wieder auf ein Fahrrad steigt: Erst gehts etwas holprig, dann hat man es aber schnell wieder drin.

Dazu fällt mir noch ein: Um es verlernen zu können, muss man es natürlich auch irgendwann mal erlernt haben...

Mich wundert es das hier so viele schreiben man könne Dart spielen verlernen.
Ich denke das man Dart spielen nicht verlernen kann.
So wie ein Mitglied hier schon schrieb, es ist wie Fahrrad fahren.
Nach 10 Jahren steigst Du wieder auf das Rad. Du fährst zwar keine Tour de France aber Du fährst Rad.
So ist es beim Dart spielen auch. Man nimmt den Pfeil in die Hand und wirft ihn.
Und ich behaupte das er noch nicht einmal sehr weit entfernt ist von dem Punkt den man treffen wollte.
Mit eisernem Willen, Training und viel Disziplin kann man sicher auch nach Jahren wieder an Top Leistungen anknüpfen.
Man muss natürlich aber auch wollen.
Von nichts kommt eben nichts.