Niveauanpassung an schlechtere Gegner + Selbstdruck

  • Hallo liebe Community!


    In letzter Zeit fällt mir des öfteren auf, dass ich in Spielen gegen Gegner, wo ich weiß dass ich klar der bessere Spieler bin, mich oftmals stark unter Druck setze (Das musst du gewinnen, du bist der bessere Spieler) und mich dann oft an das Niveau des Gegners anpasse und mein eigentliches Spiel nicht spielen kann.
    Wenn ich gegen stärkere Gegner spiele, erwarte ich mir anscheinend nicht so viel von mir selbst und kann befreiter aufspielen.
    Erst gestern im Ligaspiel ist mir dies wieder enorm aufgefallen. Ich wußte von Beginn an dass ich meinem Gegner eigentlich klar überlegen bin. In der ersten Halbzeit konnte ich das Spiel mit 2:1 gewinnen (lag 0:1 zurück weil ich mich nicht besonders viel eingespielt habe). In der zweiten Hälfte ging es gegen den selben Gegner und ich hatte im Kopf dass ich mein Spiel sowieso gewinnen würde, eben weil mir bewusst ist dass ich besser bin als er. So kams dann und ich ging mit 0:2 baden..


    Ist euch so etwas bei euch selbst auch schon mal aufgefallen und/oder habt ihr irgendwelche Ratschläge an mich dass ich es schaffe mein Spiel durchzuziehen, egal wie gut/schlecht der Gegner ist?


    Schöne Grüße
    Alex

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  • Habe das selbe Problem. Habe da so meine pappenheimer, gegen die ich „fast” nie das Niveau erreiche, das ich eigentlich spielen könnte. Dann wiederum gegen andere Spieler kommen dann schon geradezu epische Schlachten zu Stande, in der einem kaum Luft zum Atmen bleibt. Mein einziger tip wäre, sich nur auf sein eigenes Spiel zu konzentrieren, und nicht drauf achten was der Gegner macht. Funktioniert bei mir aber auch meistens nicht :wacko:

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Ich habe zwar nur 1 Saison vor einigen Jahren in einer Liga gespielt und seit dem nur in einer Hobbyrunde mit unterschiedlich starken Spielern.
    Ich persönlich spiele am besten, wenn ich gar nicht auf den Gegner achte und einfach mein Spiel spiele.
    Dann schaue ich auch nicht was mein Gegner geworfen hat. Meine Restpunkte hab ich im Kopf.
    Ich brauch komischerweise an einem Dartsabend immer einige Legs um "rein" zu kommen und ich diesen "Tunnel"
    quasi aufgebaut habe.

  • Das alles ist nur Kopfsache (und die macht 80% vom Spiel aus),
    wichtig ist einen ausgewogenen Weg zu finden um das Spiel zu spielen,
    sich nicht zu viel fordern aber auch nicht zu wenig.


    Hab das gestern erst wieder gesehen, einer der Top-Spieler der Gegner spielt gegen unsere Frau ;-)
    und schon kamen 26, 17, 45 Punkte pro Aufnahme raus,
    unsere Spielerin spielte einfach nur ihr Ding
    (Das Liga-Spiel war eh nur Spass für uns, Platz1 ist nicht mehr erreichbar und Platz2 uns nicht mehr zu nehmen, einzig der Gegner konnte sich noch auf Platz3 verbessern)
    und schon war Sie im Ausmachbereich (hat leider die Doppel nicht getroffen), irgendwo bei 38-Darts war das Ding dann rum.
    im nächsten Spiel kommt er gegen unseren Top-Spieler und schon kommen 100, 180, 80 und nach 24 Darts war das Spiel durch (unser Spieler war aber schneller ;-) )


    Getrennt haben wir uns dann mit 8:10 (wir waren Gastmannschaft)


    "Ich brauch komischerweise an einem Dartsabend immer einige Legs um "rein" zu kommen und ich diesen "Tunnel"
    quasi aufgebaut habe. "


    Ich brauch bei Trainingsspielen so ca. 2h, bis ich den Tag vergessen habe und nur noch Dart denke,
    Zahl sehen, Weg sehen und einfach werfen.
    Das Spiel im Tunnel macht Spass, weil irgendwie einfach alles funktioniert ;-)

  • Ich würde auch sagen es liegt einfach am Kopf! ich muss ja sagen, ich finde man sieht richtig an Peter Wright wie sehr er einfach bei der Sache ist.
    Gestern hat man es zum Beispiel sehr gut gesehen. Der Gegner war irgendwie ca 200 Punkte von Peter entfernt und trotzdem hat Peter einfach volle Kanne weiter durchgezogen.
    Der Gegner hat richtig Geschwitzt und Peter war so locker flockig drauf. Ich denke einfach daran sieht man sehr gut das es eine reine mentale sache ist.
    Wie man es abstellen kann? Denke das ist schwierig es wie ein Schalter an und auszuschalten...
    Einfach sein Ding machen wie man es sonst immer macht, egal welchen Gegner man vor sich hat.

  • Was mir in letzter Zeit enorm auffälllt ist, dass ich mir selbst totalen Druck mache weil ich weiß was ich eigentlich spielen kann.
    Zur Zeit scheitert es nur im Kopf, 2 schlechte Aufnahmen und dann ists vorbei. Am Oche denk ich mir dann, komm, jetzt zumindest ne 100, und schon segelt der erste in die 5.
    Und dann kommt natürlich noch das Ärgern oder gar die Verzweiflung hinzu.


    Das zeigt mir wieder wie Nervenstark die Jungs auf der Bühne sein müssen, denn ich denke, so wie es mir grad geht, ging es den meisten schon mal..

  • Rock your Dart!
  • Was mir in letzter Zeit enorm auffälllt ist, dass ich mir selbst totalen Druck mache weil ich weiß was ich eigentlich spielen kann.
    Zur Zeit scheitert es nur im Kopf, 2 schlechte Aufnahmen und dann ists vorbei. Am Oche denk ich mir dann, komm, jetzt zumindest ne 100, und schon segelt der erste in die 5.
    Und dann kommt natürlich noch das Ärgern oder gar die Verzweiflung hinzu.


    Das zeigt mir wieder wie Nervenstark die Jungs auf der Bühne sein müssen, denn ich denke, so wie es mir grad geht, ging es den meisten schon mal..

    Definitiv, es ist unglaublich, wie stark die Jungs sind. Ich gehe meist direkt von der Arbeit zum Training, da dauert es durchaus mal ne Stunde, bis es läuft. Wenn dann nichts geht, gehts nach Hause, und dort klappts dann meistens, oder der Kopf ist doch zu voll. Ich wollte den Sprüchen "Darts ist zu 80-90% Kopfsache" damals nicht glauben, aber je mehr sich die Wurftechnik verbessert hatte, desto mehr stimmte ich dem zu. Und heutzutage absolut.

  • Der eigene Kopf ist und bleibt der härteste Gegner am Dartboard... :cursing:

    Erst wenn die letzte LAN geschlossen, der letzte 3D-Shooter verboten und das Internet zensiert ist, werdet ihr merken, dass man seine Kinder doch erziehen muss.
    Bitte beachten: Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware! Du darfst sie kostenlos nutzen, allerdings ist sie nicht Open Source, das heisst Du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Dazu möchte ich mal eine provokante Frage in den Raum stellen: wenn ein guter Spieler oft gegen schlechtere verliert, weil er dem Druck der Erwartungen nicht standhält, ist er dann wirklich der "bessere" der beiden?


    Worauf die Frage abzielt, ist eine Definition von Spielstärke. Was macht einen guten Spieler denn aus? Dass er daheim im Wohnzimmer einen 70er Average spielt? Dass er immer dann eine tolle Doppelquote hat, wenn gerade niemand zusieht? Dass er - wie in deinem Fall - gegen stärkere Gegner sich auch nochmal strecken kann und über seinem normalen Niveau spielt, wenn er dafür gegen schwächere seine Leistung nicht findet? Ich finde: nein, denn die Spielstärke wird nunmal in den Punktspielen gemessen. In eurer Liga gibt es ja die Bilanzen. Da kräht dann kaum noch ein Hahn danach, ob du deine Spiele gegen gute oder gegen schlechte Leute verloren hast. Da steht eine Bilanz und an der wirst du dich dann beurteilen lassen müssen.


    Das Problem, gegen schlechtere Spieler schlechter zu spielen, das kennt garantiert jeder. Von einem Dart-Anfänger bis hin zu den allerbesten Profis. Egal ob das Darts ist, oder Fußball oder Tennis oder sonstwas. Ich finde, ein erfolgreicher Spieler muss immer auch an sowas arbeiten. Also bewusst auch gegen schlechte Spieler högschte Konzentration (*Jogi Löw Stimme*) behalten und seiner Favoritenrolle gerecht werden. Sicher trainierst du auch mal gegen schlechtere Vereinskollegen. Ein beliebter Fehler ist z.B., mit 40 Rest ein paar halbmotivierte Versuche auf D20 abzufeuern, wenn der Gegner noch jenseits der 200 ist. Anders gesagt: wenn du dein Spiel an dem des Gegners orientierst, läufst du Gefahr, deine innere Spannung zu verlieren. Setze dir stattdessen eigene Ziele: schaffe ich ein Leg unter 20 Darts? Treffe ich mindestens 1/3 Doppel? Dann bist du unabhängig von der Leistung deines Gegenübers. Ein weiterer Fehler ist meiner Ansicht nach, dass man meint, sich als Besserer nicht über einen Sieg gegen "schlechtere" freuen zu dürfen. Das wird schnell als Überheblichkeit abgetan. Aber das fände ich ungerecht, weil: wenn du gegen einen schlechteren verlierst, heißt es "das darf der doch NIE verlieren!". Und wenn du gegen einen schlechteren gewinnst heißt es "wieso freut der sich so? War doch klar, dass er den schlägt!". Feuer dich an und motivier dich, auch wenn der Gegner unterlegen ist. Er wirds gerne sehen, weil er sich dann sicher sein kann, dass du ihn ernst nimmst. Ich bin ja selbst noch Darts-Anfänger und hab es total dick, wenn dir einer ständig nur erzählt, dass er normal viel besser spielt. Weil er dann unterschwellig sagt "normal darf ich gegen dich niemals verlieren, so schlecht wie du bist" und dein eigenes Zutun nicht würdigt (hat noch keiner gewonnen, ohne die Doppel zu treffen). Ich würde mich als mental sehr stark einschätzen (zumindest im Tischtennis, das ich seit 19 Jahren im Verein spiele) und das hat mir schon so manchen Sieg gegen vermeintliche Profis beschert.

  • Die Aussage von Offy unterschreibe ich sofort. Ich nehme jeden Gegner toternst am Board (im Spiel gibt es keine Freunde). Bekomme es auch honoriert. Jeder spielt gerne gegen mich, auch wenn derjenige sich regelmäßig eine Schlappe abholt. Respekt ist immer das A&O.

    If I don't practice every day, the other's will. :dart:


    ~scottland: Gary Anderson 1.D


    Best Leg: 14 (501 M.O.) :vic:


    180: 6
    171: 7


    High Finish: 180

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