Turnierbericht von meinem ersten Turnier

Ja das war echt stark

Ich habe (mal wieder) verkackt, außer Shanghai zum Match und zwei 180ern beim Einspielen gab's nur verpasste Matchdarts oder allgemein schwache Spiele.

LDVT Ranglistenturnier Kirschau 20.07.
Letztes Turnier vor der Sommerpause, direkt einen Tag vor dem Urlaub. Mit dabei waren 23 Starter beim Heimturnier und gleich acht davon kamen aus unserem Verein. Wie es der Zufall so wollte wurde ich in Gruppe D gelost, die aus fünf Kirschauern und einem Auswärtigen bestand. Blöd jedenfalls, dass die besten drei aus unserem Team in der Gruppe waren. Das erste Spiel hatte ich gegen den Vereinschef, eigentlich hätte ich es gewinnen müssen, aber da kam gar kein Score bei mir. Erst im dritten Leg hatte ich drei Darts aufs Doppel, die dann auch noch alle vorbeigingen, sodass ein 0:3 stand. Mein C-Game hätte hier wahrscheinlich ausgereicht. Dann ging es gegen den formstärksten Spieler des Vereins weiter, da war gegen Short Legs nichts zu machen. Vom Niveau her war das dann bei mir auch deutlich besser und akzeptabel, aber es hat schlichtweg nicht gereicht, konnte mich immer nur auf einen Zwei-Dart-Check stellen, bekam aber nie die Chance. Damit war das A-Turnier und ein mögliches Viertelfinale bereits erledigt, da ich natürlich auch ein Vorrundenspiel hatte war dementsprechend die Platzierung auch ganz unten. Im B-Turnier hatte ich dann wieder kein Losglück, durfte direkt in der Vorrunde gegen einen zweimaligen Finalisten ran. Das erste Leg konnte ich mir in 20 Darts sichern, im zweiten Leg verpasse ich insgesamt vier Matchdarts für die achte Runde und dadurch kam es zum Ausgleich. Im Decider sah es erst nicht schlecht aus, aber auch hier war dann 7. Runde bei mir nicht drin, stellte mich zwar aufs Doppel, durfte aber auch hier nicht mehr. Das war dann schon sehr ärgerlich, weil ich die viermal die Chance hatte, um das Spiel zuzumachen und es nicht über die Linie gebracht habe. Danach war mir quasi alles egal, ein Finale wäre bei der Konkurrenz dann unrealistisch gewesen, alles andere hätte mir aber auch nicht weitergeholfen. Ging dann gegen einen Ligaspieler des Tabellenvorletzten, den ich eigentlich im Griff haben sollte. Das erste Leg war nicht wirklich gut, konnte es aber trotzdem für mich entscheiden. Im zweiten Durchgang wurde der Score dann etwas besser, Highlight war dann ein Shanghai Finish (T20, S20, D20) zum Matchgewinn. Immerhin die längst überfällige Bestleistung in dieser Ranglistenserie. Gegen einen Teamkollegen ging es dann weiter, kurzum bei mir ging nichts, bei ihm ging ungefähr die Normalform, was dann das 0:2 und Turnieraus bedeutete. Vor dem Saisonabschluss am European Tour Wochenende von Riesa befinde ich mich damit relativ sicher auf Platz 10 in der Rangliste, 12 Punkte nach vorne, 15 Punkte sind nach hinten der Puffer. Des Weiteren haben wir teamintern einen Wanderpokal eingeführt, dort stehen bisher die Plätze 4, 2 (aufgrund der Legdifferenz) und 6. Also gleich zweimal die rote Laterne

Ligaspiel DC Wild East 11.08.
Nach der 0:20 Niederlagen in Sätzen des Hinspiels, hatten wir nun zuhause die Ehre gegen den Tabellenführer, der aber nicht in Bestbesetzung angereist war. Einige Chancen konnten wir uns also schon ausrechnen und das erste Doppel wurde auch mit einer herausragenden Leistung gewonnen. Dann kam mein Doppel, in dem wir gut starteten, ich mit zwei 100er Aufnahmen und mein Doppelpartner mit dem Check. Mit 2:1 gingen wir in Führung, von mir kam dann allerdings quasi nichts mehr, sodass ich das Doppel mehr oder weniger allein verloren habe. Aus dem nächsten Einzelblock gingen wir mit einem Punkt heraus, planmäßig hätte ich den zweiten holen müssen. Dem war aber nicht so, 0:3 nach schwacher Leistung und vor allem ohne Doppel. Selbes Bild im nächsten Block, wieder ein Einzel gewonnen, bei mir gab es das nächste 0:3, hier war der Gegner dann zwar auch stark, aber trotzdem ist ein Whitewash hier nicht wirklich nötig. 3:7 also zur Halbzeit, wo die Punkte liegengeblieben sind ist mir auch klar, jedenfalls konnten wir nicht wechseln, da kein Ersatzspieler anwesend war. Nachdem das andere Doppel erneut gewann, brachten wir es dann wieder nicht über die Linie und verloren mit 2:3. Im vierten Leg hatte ich die Chance mit einem Checkout von 19 Punkten das Match zu unseren Gunsten zu wenden, allerdings direkt mal satt mit der D19 überworfen und das Leg war weg. Auf Madhouse habe ich dann immerhin das erste und einzige Doppel des Tages getroffen. Gegen den Ranglistenführenden ging es für mich weiter, war ein Spiel auf einem hohen Niveau von beiden. Im zweiten Leg verpasse ich 148 auf der Doppel 14 zum 15-Darter, checke auch danach mit drei Frischen nicht und das Leg war dementsprechend weg. Das Gesamtergebnis hatte sich nun erledigt, doch im letzten Spiel gelang es mir erneut nicht ein Doppel zu treffen. Eigentlich war meine Gegnerin turmhoch unterlegen, hatte in allen drei Legs einen riesigen Vorsprung, da es nicht so schlecht runtergespielt war. Aber bei einer gefühlten Doppelquote von 0/50 verliert man dann selbst sowas. Macht eine Bilanz von sagenhaften 0:12 Legs im Einzel, die Doppel-Legs brauche ich mir auch ganz sicher nicht anrechnen. Insgesamt verloren wir 6:14, hätte durchaus für die Überraschung reichen können, aber aus meinem Block kam halt kein Punkt und dann wird es schwierig bzw. unmöglich.
Naja, versuchen abzuhaken, denn von Freitag-Sonntag geht es nach Hildesheim zur Development Tour

German Qualifier - 16.08.2019
Nach knapp fünfstündiger Fahrt erreichten wir zu dritt die Halle 39 in Hildesheim, insgesamt sollten fünf Spiele vor meinen zwei Vereinskollegen und mir stehen. Freitagabend ging es dann mit dem German Qualifier zur World Youth Championship los, ich hatte kein Freilos und spielte in der Vorrunde gegen Luca Gunnarsson. Nachdem ich das Ausbullen gewinnen konnte, ging das erste Leg knapp an meinen Gegner, der insgesamt ein sehr gutes Timing an den Tag legte. Nachdem ich einen Dart bei einem 78er Finish ausließ, checkte er dann direkt ein 112er Highfinish und ging mit 2:0 in Führung. Insgesamt war das Match nicht schlecht, wurde ja nicht auf Dartconnect geschrieben, würde aber uns beide einen Schnitt von 55-60 verorten. Zwei 140er warf ich in dem Spiel, allerdings auch zu viele kleine Scores, sodass ich nicht wirklich die Chance auf ein Short Leg bekam. Einen weiteren Dart verpasste ich bei 86 Rest auf das Bullseye, wieder checkte der Gegner und nach leichter Nervosität seinerseits bei den Matchdarts war er dann auch mit 5:0 im Ziel. Das Spiel war definitiv enger und hochwertiger als es das Ergbenis aussagt. Danach haben wir noch etwas zugeschaut, meinen Vereinskollegen erging es mit zweimal 0:5 leider auch nicht besser.

Development Tour 13 - 17.08.2019
Um 9 waren wir dann wieder in der Halle, am Vortag hatte ich beim Einwerfen dann doch ein deutlich besseres Gefühl. Natürlich ist es da auch ein deutlich spürbarer Unterschied, ob nun 60 oder 250 Leute in der Halle anwesend sind. Die Auslosung kam dann gegen um 10, mit Conor Mayes hatte ich einen zweimaligen World Youth Championship und World Masters Teilnehmer erwischt. Mit dem Bullseye konnte ich das Ausbullen gewinnen, der erste Dart saß auch direkt in der Triple 20, es wurde dann eine 92 daraus. Der letzte ist natürlich in die 12 abgehauen. Nach 24 Darts machte Mayes dann das erste Leg zu, konnte mich lediglich auf 76 stellen, da zu viele Ausreißer in die 1 und 5 dabei waren. Es folgte dann das wohl katastrophalste Leg, das ich jemals gespielt habe. Ein 31er Average trotz einer 100 war schon ziemlich schlecht und natürlich nicht mal im Ansatz eine Gefahr für den Engländer. Das nächste war jetzt nicht so viel besser, ein 0:3 Rückstand stellte sich ein. Von den Dartzahlen her spielte Mayes nichts, was ich nicht auch könnte, aber bis dahin war es wirklich schlecht. Im fünften Leg hatte ich zwar nochmal zwei Triple, trotzdem war das zu wenig. Insgesamt nichtmal ein Average von 45 Punkten, das war schon relativ peinlich, auch wenn es mein PDC-Debüt gewesen ist. In den nächsten Spielen legte Mayes aber 20 Punkte im Schnitt drauf, lag dann bei 80+, sodass da siegtechnisch nichts drin gewesen wäre.Von der Nervosität hätte ich es mir bald schlimmmer vorgestellt. Ein größeres Problem an dem Wochenende waren die zahlreichen Bouncer, da hatte ich schon in den drei Tagen mehr, als sonst in einer Woche oder gar noch mehr.

Development Tour 14 - 17.08.2019
Ab 15 Uhr ging es dann mit dem nächsten Event weiter. Auch dort hatte ich dann mein Spiel in den letzten 256 und traf auf Marvin van Velzen, einen der zahlreichen talentierten Niederländer. Dreimal stand er schon im Achtelfinale auf der Development Tour, zu holen war hier auch nichts. Nach 20 und 14 Darts ging van Velzen schnell mit 2:0 in Führung, von mir kam bis dahin genau gar Nichts. Im nächsten Leg wurde es dann bedeutend besser, die erste und letzte Aufnahme im Leg war jeweils eine 100 bei mir. 24 Darts reichten mir aber nicht, sonst hätte ich 144 checken müssen, wobei der erste noch im Triple landete. Dann wurde es allerdings im vierten Leg richtig bitter. Nach sieben Aufnhamen stand ich auf 80 Rest, treffe die Triple 20, verfehle dann allerdings zweimal die Doppel 10 und stellte mir 10 Rest. Van Velzen war dann mittlerweile bei 5 Rest angelangt, ich war daraufhin aber nicht in der Lage bis zur 11. Runde das Leg zuzumachen. Irgendwann checkte van Velzen dann auf Madhouse, was auch völlig verdient ist, wenn ich nicht dazu in der Lage bin mit 14 Darts 20 Rest zu löschen. Auch van Velzen steigerte dann in den nächsten Runden seinen Average auf 93 Punkte. Nach einer lustigen Trainingssession im Hotelzimmer am Abend endete dann der erste Development Tour Tag. In dem Turnier gab es auch einen 9-Darter von Geert Nentjes zu beklatschen, habe ihn leider zwei Spiele zuvor geschrieben.

Development Tour 15 - 18.08.2019
Der Sonntag war ebenfalls nicht von Losglück geprägt, mein Gegner am Morgen hieß Jack Main, auch er stand schon in der zweiten Runde der World Youth Championship und war scoringtechnisch schon sehr stark unterwegs. In 21 und 15 Darts eröffnete Main die Partie, meinen Start konnte man wieder komplett vergessen, war jenseits der 40er Marke im Schnitt und habe gar nicht getroffen, weder die Singles noch die Triple. Danach wurde es wieder besser, mit einer 100 startete ich in das nächste Leg und ließ mir nach 18 Darts einen Rest von 78 Punkten. Die Triple 18 habe ich getroffen, die Doppel 12 und die Doppel 6 gingen jeweils wirklich an den Draht. Das war dann nur Pech und natürlich machte Main dann das Leg zur 3:0 Führung aus. Nach diesem 70er Leg im Average von mir folgte ein weiteres 70er Leg, zwei Triple zu Beginn und eine 140 mit der letzten Aufnahme für 79 Rest nach 18 Darts waren dann schon okay, reichten aber wieder nicht, da Main in 17 Darts fertig war. Das Spiel hat im Übrigen Berry van Peer geschrieben. Die letzten zwei Legs von mir waren gut, die ersten zwei zum Vergessen.

Development Tour 16 - 18.08.2019
Auch nach der Auslosung zum letzten Turnier konnte ich beinahe schon resignieren, hier wartete dann, erneut in der Vorrunde (muss man auch erstmal schaffen in allen fünf Turnieren ein Vorrundenspiel zu erwischen), der UK Open Teilnehmer Dan Read. Spielte an Board 32, also quasi am Eingang. Das Ausbullen konnte ich dann mit dem Bullseye gewinnen, Read traf das Single Bull. Ins erste Leg kam ich sehr gut rein. Mit Aufnahmen von 140, 135 und 99 hintereinander stand ich nach 12 Darts auf 68 Rest. Dort verpasse ich allerdings zweimal das Single, stelle mich nach 15 Darts auf Tops. Read aber hatte andere Pläne und ich bekam die 127 Punkte auf Bullseye zum 15-Darter ins Gesicht. 92er Average reichte also nicht aus, auch danach ging es ziemlich akzeptabel weiter. 59er Leg war okay, dann warf ich wieder 100 und 125 im dritten Leg, stellte mich nach 21 Darts auf 60 Rest. Diese überwerfe ich dann aber und Read war wieder eiskalt zur Stelle und erhöhte auf 3:0. Im letzten Leg hatte der Kopf leider ein ziemliches Problem, das Leg war wieder katastrophal und zog die Statistik gleich mal um 20 Punkte nach unten. Geschrieben habe ich das Spiel von Nico Blum und Jurjen van der Velde. Freuen konnte ich mich dann aber trotzdem noch, da einer aus dem Verein es tatsächlich nach 1:3 Rückstand gegen Lerena Rietbergen noch ins Preisgeld schaffte.

Fazit
Das Wochenende war auf jeden Fall sehr erfahrungsreich und hat auch extrem viel Spaß gemacht. Trotzdem ist es natürlich hart, nichtmal ein einziges Leg gewonnen zu haben, obwohl durchaus Chancen da waren. Hätte mir dementsprechend auch eine etwas schönere Auslosung gewünscht, also entweder mal Glück zu haben oder einen richtig großen Namen aus der Reihe der Tourcardhalter zu ziehen. Dies war aber nicht der Fall und so baue ich meine Abfolge von Legverlusten in Wettkämpfen auf sagenhafte 35 verlorene Legs in Turnieren und Ligaspielen in Serie aus. Ein Tour Average von 49,5 Punkten an diesem Wochenende ist nicht gut genug, sondern schon etwas enttäuschend. Die Ursache dafür ist ja klar, entweder die Legs waren akzeptabel oder gleich richtig richtig schlecht. Woran das liegt, kann ich jetzt aktuell auch nicht nachvollziehen, da fehlt es komplett an Konstanz. Wenigstens die 50 hätte vorne stehen müssen, wobei man schon fairerweise sagen muss, dass sich das jetzt nichtmal sooo weit weg von irgendwelchen Ligaspielen befindet, bei denen ich schlecht drauf bin. Ist schon ziemlich schlecht, wenn ich zuvor am Mittwoch noch einen persönlichen Average-Rekord im Verein (76 Punkte) aufgestellt habe und dann teilweise wirklich nichtmal die Hälfte schaffe.
Trotzdem plane ich ein, nächstes Jahr, insofern der Termin passt und weiterhin in Hildesheim gespielt wird, die Development Tour mitzunehmen. Am nächsten Wochenende geht es direkt doppelt weiter, am Samstag steht in Kirschau ein sehr großes Turnier mit ca. 64 Teilnehmern an. Falls da bei jemandem Interesse besteht, dann könnt ihr euch gerne bei mir melden. Sonntag gibt es dann in Dresden den ersten Spieltag der Jugendliga.

Ergebnisse und Averages:
0-5 gegen Luca Gunnarsson
0-4 gegen Conor Mayes (44,7 - 61,3) Link [Dartconnect]
0-4 gegen Marvin van Velzen (45,1 - 65,3) Link [Dartconnect]
0-4 gegen Jack Main (54,3 - 78,1) Link [Dartconnect]
0-4 gegen Dan Read (55,8 - 71,6) Link [Dartconnect]

Über Rückmeldungen würde ich mich freuen

Danke euch beiden für die Komplimente und die Antworten

Ja das Ausbullen war schon gut, so eine Quote habe ich sonst normalerweise nicht.

Der Druck ist auf jeden Fall etwas Besonderes, also alleine schon die Tatsache, dass die Matches alle über Dartconnect laufen und so weiter. Hätte aber vermutet, dass es mit der Nervosität bei mir sogar noch etwas schlimmer ist. Bin nächstes Jahr, wenn möglich, gerne wieder am Start, die Atmosphäre dort ist einfach sensationell

Hedi: Danke auch an dich für deine Antwort