Die Qual der Darts Wahl oder auch Peter Wright Syndrom

  • Liebes dartn Forum,


    falls es dieses Thema schon einmal gab, bitte einfach Thread Link schicken und mich nicht in der Luft zerreißen :S habe nichts gefunden, daher mein Post.


    2015 hat mich das Darts Fieber gepackt, spiele seitdem regelmäßig, anfangs Average 35, mittlerweile 60 bis 70. Ich denke ein normaler, talentfreier Werdegang vom Average her über die vielen Jahre. Ein weiser Mensch hier im Forum hat mal geschrieben: Ab 65 trennt sich die Spreu vom Weizen, so wahr, schwer konstant darüber hinaus zu kommen. Spiele 501 DO aktuell gegen Level 11 CPU in der MyDartTraining App. Verliere oft, aber nicht immer.


    Nun zu meiner Frage:


    Ich nenne ca ~100 Set Darts mein Eigen :S8):S wechsele oft und mich treibt die Frage um, ob es sinnvoll wäre, sich voll und ganz auf ein Set Darts festzulegen, um besser zu werden.

    Mal passen mir 24g, mal 21g, mal 26g, die Form ist eigentlich immer recht ähnlich: Straight und ähnliche Länge. Shaftlänge und Flights unterschiedlich :S

    Klar ist das etwas sehr individuelles und es gibt dazu wohl keine Regel, siehe Peter Wright, mich würden trotzdem Erfahrungen und Einschätzungen der Spieler hier im Forum interessieren.


    Sicherlich ist Vertrauen in den Dart wichtig, das habe ich bei einigen Sets.


    Es gibt Darts bei denen weiß ich ganz genau, ich spiele damit immer um die 65. Nicht viel mehr und nicht viel weniger. Sprich konstant, aber ohne das Gefühl zu haben da ist noch Potential nach oben. Dann gibt es aber auch Darts mit denen spiele ich Shortlegs, dann auch ziemlichen Müll, sprich wenig Konstanz.


    Hätte da jemand einen Rat ?

    Vielleicht liegt es ja auch gar nicht am Dart sondern an der magischen "65 Average Spreu vom Weizen Grenze" ab der man etwas ganz anderes verändern sollte ?


    Vielen Dank!


    Gruß, Alex

  • Umfrage quer nutzen!

  • Ein Riesenthema...um es erst einmal kurz zu halten: trenne unbedingt das Leistungslimit vom Material!


    Ein Dart kann einen Unterschied machen, aber macht nicht aus Max Mustermann Phil Taylor.

  • Das Material ist nur dann relevant, wenn du es zu einem Thema machst. Solange du drei gleiche Darts hast und einen Wurf reproduzieren kannst ist meiner Meinung nach recht egal, was das für ein Dart ist. Ich habe auch rund 50-60 Sets (da ist ein gewisser Fluss drin) und kann mit fast jedem davon nach einigen Minuten das Limit spielen, was an dem Tag möglich ist. Da sind andere Faktoren (wie allgemeines Wohlbefinden, Stress, Umfeld beim Spiel oder auch Rückenschmerzen, etc.) meiner Erfahrung nach wichtiger, als der Dart. Wenn du einmal mit einem Dart klar kommst, ist der auch OK. Anders wäre es, wenn an der Stelle, wo du den Dart greifst, beispielsweise der falsche Grip wäre, oder die Balance nicht passt, dann ist es die falsche Wahl. Passt er aber den einen Tag und den nächsten nicht mehr, liegt das eher nicht am Dart, denn den wird kaum jemand über Nacht verändert haben (wobei Heinzelmännchen mit Drehbank schon witzig wären :/), sondern am Kopf. Habe ich einen richtig schlechten Tag, wechsle ich dann aber auch, weil eigentlich ist es immer das Material schuld ;).


    Ich würde mich aber nicht am Average aufhängen, ob da Verbesserungen stattfinden oder nicht. Zumal du gegen eine App spielst und laut eigener Aussage mehr verlierst. Das zeigt nicht wirklich einen aussagekräftigen Average, da ein guter Gegner schnell aus macht und so mit wenig vergebenen Doppeln deiner automatisch höher bleibt. Als Beispiel kannst du ja mal ein best of 11 mit elf 9-Dartern bei eigenem Anwurf nehmen und den Average rechnen (Tipp: Der Verlierer-Average ist höher). Spannend ist da eher der Average, wenn du gewinnst und selber gecheckt haben musst und nicht wie bei mir z.B. vor einigen Tagen ein 70er AVG bei bo10 nur an einem miesen Leg mit 40 Darts an Doppel 1 scheitert, während der Computer bei 20-25 Darts gecheckt hätte. Versuche dich da lieber mal in Lidarts oder ähnlichen Plattformen gegen reale, wechselnd starke und auch unterschiedlich schnelle Gegner, da wird es dann doch deutlicher und du kannst eher sehen, ob der Fortschritt jetzt stagniert, oder ob du dich weiter verbessern kannst.

    steffen.501 auf Scolia, webcamdarts.com und lidarts.org


    Aktuell verwendetes Setup (zumindest ist die Chance gegeben, dass ich dieses Setup nutze):

    CMD 23g - Flights+Shafts variieren nach Tagesform :saint:

  • Was du beschreibst ist der Klassiker unter Spielern. Da gehen die Meinungen mit Sicherheit weit auseinander. Dazu eine Geschichte aus meinem Spielerleben. Vor etwa 10 Jahren hatte ich ein ähnliches Niveau wie du 60+ av. konstant. Selten habe ich mehr als 24 Darts für ein leg gebraucht die meisten

    lagen zwischen 19-22 Darts.

    Ich dachte dann, wenn ich jetzt noch einen Dart spiele, der noch besser paßt, dann müßte vielleicht noch etwas drin sein. Also ähnlich wie P.Wright anstatt meines geraden Barrel eine Tropfenform gekauft und gespielt, lief die ersten 3 Tage ganz gut (klar ich hatte ja auch ein recht stabiles Level).

    Nach 3 Tagen gingen die Würfe immer weiter daneben. Schlauerweise habe ich aber nicht die Darts weggeworfen und meine alten wieder gespielt sondern noch 4 Wochen täglich mit denen trainiert. Als ich dann endlich gerafft habe, daß das mit denen nix mehr wird, habe ich meine alten Darts wieder rausgeholt und naiverweise geglaubt ich würde jetzt wieder ganz normal spielen. Was war passiert ich hatte ohne es zu merken, meinen Wurf an den Darts angepaßt und konnte mit meinen alten Darts meinen normalen Wurf nicht mehr machen. So sehr ich es auch versucht habe es funktionierte nicht mehr.


    Dann ging die Reise erst richtig los. Online neue Darts gekauft, funktionierte meistens für einen Tag ganz gut dann war wieder nix. Zum Dartsdealer gefahren, neue Darts gekauft das Gleiche. Das ging tatsächlich über Jahre so. Am Schluss hatte ich über 30 Sets Darts und jeden Tag stand für mich fest, die spiele ich jetzt, nur um am nächsten Tag wieder zu wechseln.

    Irgendwann habe ich dann gesagt, Feierabend du holst jetzt die alten Pikser wieder raus und wirfst mit denen egal was kommt und nach weiteren frustrierten Monaten wurde es langsam wieder besser. Klar habe ich mir in der Zwischenzeit auch schon mal neue Darts gekauft aber die hatten alle die gleichen Dimensionen wie mein alter Darts. Meistens habe ich sie mir anfertigen lassen.

    Warum ich das alles erzähle, weil man mit dem ständigen Dartswechseln mit Sicherheit nicht besser wird, eher schlechter denn mal ehrlich P. Wright hat auch im Gegensatz zu MvG etliche wirkliche schlechte Spiele abgeliefert, die unter dem Level waren, daß er normalerweise spielen kann.


    Warum hat z.B. Adrian Lewis nach seinem Wechsel zu Target zwischendurch mit seinen alten Darts gespielt? Warum spielt MvG nicht die Darts von Winmau sondern hat auch seine alten Darts wieder rausgeholt? Weil man eine Konstante braucht und Vertrauen in das Material braucht.

    Schau dir die Top 32 an, fast alle spielen seit Jahren mit denselben Darts, Zufall?

  • LED Leuchte im Darts Grafitti-Design
  • mal drüber nachdenken ob es vielleicht einfach daran liegt, daß du dich mit einem "neuen", "besseren" Set Darts einfach mehr

    konzentierst. Sobald dieser Efekt weg ist suchst du wieder nach etwas anderem, und da geht es wohl dem guten Peter auch nicht

    anders.

    Der Eine braucht die Abwechslung um das zu erreichen was er will (Peter) der Andere vertraut ausschließlich auf sein optimales

    Set Darts was sich seit Jahren bewährt hat! (MVG)

    Soll doch einfach jeder das machen was er für richtig hält. Was auf alle Fälle nicht funktioniert ist, völlig verunsichert zwischen ver-

    schiedenen Sets zu wechseln und sich mehr auf den Dart konzentieren als auf das Spiel!

  • Schau dir die Top 32 an, fast alle spielen seit Jahren mit denselben Darts, Zufall?

    Nicht Zufall, sondern Sponsor. Da sind Lewis, Evans und vor allem MVG, die Ausnahmen, da sonst jeder eigentlich die Darts spielt, wo sein Name auf der Packung steht. MVG hat aber beispielsweise ja schon 3 Firmen durch (Masterdarts, XQMAX und Winmau), deren Darts zwar nah an seinen angelehnt sind, die er aber trotzdem nicht spielt, sondern hängt immer noch an den McKicks, die meines Wissens nach sogar Nachbauten richtig alter Winmau-Darts sind. Auf Exhibitions (siehe Promi-WMs oder Beat the Elmar) spielt er beispielsweise je neue Sets davon, wo man die schwarzen Rillen noch sieht.


    Aber mit Sicherheit wird jeder dieser Spieler auch in kürzester Zeit mit anderen Darts klar kommen, jedoch gehört der Dart zum "Wohlfühlfaktor" und wenn man sich da sein mentales Optimum aufgebaut hat.


    Ich kann da von zwei Situationen mit Profis berichten, wo ich persönlich mitbekommen habe, was die mit anderen Darts spielen können:


    1. EDC 2013: Andy Hamilton (damals die 5 der Welt) verliert im Viertelfinale gegen Adrian Lewis und kommt anschließend in den VIP-Bereich. Nach einem Getränk und einem netten Gespräch haben wir uns ans Board gestellt. Da er seine Darts schon weggepackt hat, hat er mit meinen 23g Unicorn Lewis gespielt. Das erste Leg war ohne Einwerfen direkt ein 12-Darter.


    2. Irgendwann ca. 2015 bei einem FTS-Turnier des NWDV in Essen: Ein Kumpel hatte die damals frisch rausgekommenen Target-Taylor Gen1 in 26g. Dimitri van den Bergh will die mal testen und wirft die erste Aufnahme total krumm und schief ins Board. Dann sagt er "ich glaube jetzt kann ich das" und wirft die zwei 140er in Folge.


    Damit will ich sagen: Ja, die Profis machen viel am Dart fest, aber ob das wirklich das Material ist, wage ich zu bezweifeln. Und wenn man den Vergleich ziehen will, kann man das auch gut auf Hobbyspieler adaptieren. Wenn ich im Dartshop was zur Probe werfe, ist das auch oft so gut, dass ich nachher zu Hause, wenn die Darts wieder "normal" fliegen, vermute, dass die präpariertes Board haben. Vermutlich ist das aber doch eher ein normales Board und die guten Probewürfe kommen eus der Euphorie mal wieder was neues zu testen.

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    Aktuell verwendetes Setup (zumindest ist die Chance gegeben, dass ich dieses Setup nutze):

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  • Für meinen Teil muss ich sagen ich probier gerne rum. Neue Barrels, Shafts, Flights. Aber letztendlich lande ich immer wieder bei meinen alten; mit denen fühl ich mich am Wohlsten/Sichersten. Neue Darts sind bei mir die ersten paar Sessions immer besser aber nach ein paar Tagen wenn die Euphorie verflogen ist wird es wieder schlechter.


    Aber trotzdem hab ich jetzt das Barrel gewechselt. Ich hatte immer mehr Probleme mit dem Grip wegen extrem trockener Finger. Trotz Hilfsmittel wie Fingerwachs oder ähnlichem hatte ich das Gefühl dass mir der Dart immer aus den Fingern rutscht. Auch eine Reinigung der Barrels hat nicht geholfen. und so hab ich mir einen gesucht mit einem aggressiveren Grip. Und der hat sich jetzt in der kurzen Zeit in der ich ihn spiele schon zu einem Lieblingsdart gemausert. Auch wenn ich noch nicht an das Niveau von vorher komme, mit dem fühle ich mich wohl. Hoffentlich bleibt das so.


    Aber auch jetzt weiß ich schon dass ich trotzdem immer wieder mal neue probieren werde. Das Gefühl eines neuen Darts ist einfach toll. Auch wenn ich ein paar Sessions später wieder reumütig auf den alten zurückgreife weil ich weiß was ich an dem habe :-)

    180: 138, 174: 1, 171: 2, HF 167, SL: 1*13, 4*14, 5*15, 8*16, 22*17, 21*18, x*19/20...

  • Peter Wright wechselt sehr viel und MvG gar nicht. Ich denke bei Peter ist die mentale Seite so wichtig, dass er allerhand Tricks benötigt, um sein Gehirn zu überlisten. Das geht los, dass er in seine bunte Bühnenfigur schlüpft und endet bei seinen vielen Dartsets. MvG will einfach nur »seine Darts« haben und gut. Ich bin irgendwo dazwischen. Ich will auch meine Darts, habe aber zwei Sets, zwischen denen ich hin und her wechseln kann oder ich wechsel für den Kopf auch manchmal nur die Flights. Ach ja, wir Drei sind schon welche.


    Das Schönste wäre natürlich, man geht in einen Dartshop und nimmt unterschiedliche Darts in die Hand und bei einem fühlt man »das ist es«.

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  • Nicht Zufall, sondern Sponsor.

    Das ist klar aber auch nicht ganz richtig. Wenn ein Pro jedes 2 Jahr ein neues Set will, bin ich sicher die Hersteller würden die machen. Schließlich verdienen die damit auch Geld. Bei einigen Pros hat man auch das Gefühl, daß da alle 2-3 Jahre ein modifiziertes Set rauskommt.

    Wenn ich im Dartshop was zur Probe werfe, ist das auch oft so gut, dass ich nachher zu Hause, wenn die Darts wieder "normal" fliegen, vermute, dass die präpariertes Board haben. Vermutlich ist das aber doch eher ein normales Board und die guten Probewürfe kommen eus der Euphorie mal wieder was neues zu testen.

    Dachte immer das geht nur mir so, ha. Darts Probe gespielt, läuft ab nach Hause und nix geht mehr. Ich hatte immer die Vermutung bei meinem Dartsdealer der Abstand zum Board ist kürzer als normal...

  • Damit will ich sagen: Ja, die Profis machen viel am Dart fest, aber ob das wirklich das Material ist, wage ich zu bezweifeln. Und wenn man den Vergleich ziehen will, kann man das auch gut auf Hobbyspieler adaptieren. Wenn ich im Dartshop was zur Probe werfe, ist das auch oft so gut, dass ich nachher zu Hause, wenn die Darts wieder "normal" fliegen, vermute, dass die präpariertes Board haben. Vermutlich ist das aber doch eher ein normales Board und die guten Probewürfe kommen eus der Euphorie mal wieder was neues zu testen.

    und was man nicht vergessen darf! Man will dem Verkäufer ja zeigen das man was drauf hat und der gute Foccus ist zuhause dann weg. Ansonsten hat Steffen oben alles gesagt zu dem Thema :thumbup:

  • Dachte immer das geht nur mir so, ha. Darts Probe gespielt, läuft ab nach Hause und nix geht mehr. Ich hatte immer die Vermutung bei meinem Dartsdealer der Abstand zum Board ist kürzer als normal...

    Habe den Effekt leider auch. Die Idee mit dem Abstand erscheint mir nicht schlüssig. Stell dich mal zu hause 20 cm näher ans Board und du wirst nen ganz merkwürdiges Gefühl haben und auch nicht viel mehr treffen.

  • Mist, jetzt kann ich nicht mal schreiben, dass man voll drüber wirft, wenn man einen Meter weiter ran geht, weil ich gerne mal mitten im Spiel einen drüber haue und dann denken demnächst alle, ich wäre näher ran gegangen.


    Nee ist aber echt so, man müsste sich einen neuen Abstand erst angewöhnen, geht man dichter ran und wirft wie immer, haut man sowas von drüber, was ja auch logisch ist, wenn man sich die ballistische Flugbahn anguckt und das Ziel Richtung Startpunkt verschiebt.

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