Behinderte im Dartsport

  • Wie läuft das denn mittlerweile in Großbritannien bei der BDDA ab? (Oder halt in den schon erwähnten Niederlanden, aber da bin ich völlig ahnungslos.) Machen die eine Klasseneinteilung oder spielen die generell weiter mit dem drehbaren Wildfire-Boardsystem und lassen im gleichen Wettbewerb die Rollis auf 1,37 werfen und die stehenden Spieler mit Einschränkungen auf 1,73? Ich sehe da nämlich in Sachen German Open auch die Problematik, dass es wenig Sinn macht, in diversen Klassen zu spielen und dann vielleicht teilweise weniger als eine Handvoll Teilnehmer zu haben.


    Edit: Wenn das irgendwann mal eine Art Turnierserie werden soll, wird man um Klassifizierungen wohl nicht herumkommen, aber für so eine einzeln stehende Veranstaltung sollte doch vielleicht eher im Vordergrund stehen, den betreffenden Spielern überhaupt erstmal eine Teilnahmemöglichkeit zu schaffen, auch wenn da für den ersten Versuch noch gewisse Grade von fehlender Fairness in der Turnierstruktur sein sollten. Und mal ganz pragmatisch: Die Leistungsdichte der potenziellen Teilnehmer wird wohl relativ gering sein bzw. die Spannweite der Leistungsniveaus relativ hoch, so dass es diverse Spielpaarungen geben würde, in denen der Spieler mit der nominell größeren Einschränkung trotzdem der deutlich bessere Darter ist. So was kann Klassifizierungen auch ein wenig ad absurdum führen. (Und tut es mMn. nach bei den Paralympics teilweise auch.) Vielleicht sollte man dann eher z.B. das Turnier mit Roundrobin-Phase ausgestalten, damit jeder Teilnehmer auch auf seine Kosten kommt und das Problem der schwer vergleichbaren Situationen etwas abgemildert wird.

  • Umfrage quer nutzen!

  • daher ja mein Vorschlag mit dem Multiplikator.
    Dann kann auch ein Leichtbehinderter mit Faktor 5
    gegen einen schwerer Behinderten mit Faktor 30 spielen.


    Natürlich kommen zwei mit der gleichen Behinderung
    unterschiedlich damit zurecht.
    Der eine doppelamputierte nimmt an Wettrennen teil
    und der andere kann nur an Krücken laufen.


    Alles kann man nicht berücksichtigen.

  • Multiplikatoren erinnern allerdings so unschön an den E-Darts-Bereich mit seinen (ist nicht meine Wortwahl) Punkte-Handicaps, wo man auch teilweise krampfhaft versucht, allen Spielern irgendwie 50% Gewinnchance in jedem Spiel zu ermöglichen. Nur halt in dem Fall mit dem schnöden Ziel, mehr Spieler dazu zu bewegen, ihre Münzen im Automaten zu versenken.


    Deshalb meine Ansicht, lieber "richtig" 501 zu spielen und es dafür über den Turniermodus zu steuern, dass alle Spieler was davon haben. Eben über Roundrobin oder auch, indem man alle Platzierungen ausspielt und dadurch jeder Teilnehmer zumindest in den späteren Spielen mal auf halbwegs gleichwertige Gegner trifft, unabhängig vom Grad der körperlichen Einschränkung. Im normalen Turnierbetrieb ist so was ja aus Zeitgründen nicht möglich, aber in dem Fall könnte das einzurichten sein. (Genaueres wissen natürlich nur Ingo und seine Mitstreiter.)

  • Ich sehe da nämlich in Sachen German Open auch die Problematik, dass es wenig Sinn macht, in diversen Klassen zu spielen und dann vielleicht teilweise weniger als eine Handvoll Teilnehmer zu haben.

    Die sahen wir auch und haben daher relativ resolut gesagt: Eine Klasse/ein Wettbewerb - ja, anderenfalls bekommen wir das nicht gestemmt.
    Wir haben aus Belgien gesonderte Boardanlagen geordert, welche auf einer "Bahn" zwei Boards nebeneinander beherbergen, wobei sie in unterschiedlichen Höhen angebracht sind. Sprich es könnte ein stehender gegen einen sitzenden Spieler spielen.
    Wenn nicht die Zahlen noch explodieren, werden wir in der Tat in zwei Gruppen die Vorrunde spielen lassen. Dann über Kreuz das Halbfinale und selbstredend das Finale.
    Einer Erfahrung von den Dutch Open folgend, wird auch nach 20 Runden gebullt um den Sieger eines Legs zu ermitteln. Ob das nötig sein wird, müssen wir sehen. Um mal ein Phrasenschwein zu füllen: Aller Anfang ist schwer, doch wer nie anfängt, wird sich nie entwickeln.

  • Man könnte auch einfach erstmal spielen. Es werden so offensichtliche Dinge festgelegt, wie Boardhöhe beim Rollstuhl, akustische Hilfsmittel bei Sehbehinderten usw. und dann wird 501 (also jedenfalls ein einheitlicher Modus) gespielt. Wenn sich dann herausstellt, dass an irgendeiner Stelle ein Ungleichgewicht die Chancen unfair verteilt, dann erst wird regeltechnisch gezielt dort eingegriffen. Man kann ohnehin nicht alles vorher berücksichtigen, aber man kann eine Idee mit zu vielen Meinungen kaputtreden, bevor es losgeht.

  • Rock your Dart!
  • Man könnte auch einfach erstmal spielen.

    Genau das machen wir, nur das wir vorher den Kontakt zu den erfahrenen gesucht haben, um nach Kräften keine elementaren (oder schon einmal gemachten) Fehler zu machen.
    Man könnte als Quintessenz des Austausches auch zusammenfassen: Lieber ein Turnier was u.U. nicht perfekt abläuft oder noch nicht den WDDA Rules in Gänze entspricht, als gar kein Turnier.


    In diesem Sinne gehen wir es an, hoffentlich können wir nach dem 15ten April zurückblicken und sagen: 's war schön ;)


    Sodann, frohe Ostern!

  • Ja das ging jetzt vor Allem gegen diese Art Diskussion (und ich nehme mich da selbst gar nicht aus) wo dann 12 Leute 400 Meinungen mit Bedenken zu unwichten Details haben und am Ende kommt nichts raus. Wie bei einem Hausbau, der daran scheitert, dass sich ein Paar nicht über die Schlafzimmertapete einigen kann und das zu einem Zeitpunkt, wo der Bagger noch nichtmal auf dem Weg zum Baugrundstück ist.

  • Endlich auch mal ein deutscher Teilnehmer :thumbsup:


    http://www.winmau.com/news/323…018_Qualifiers_Announced/


    Im übrigen spielt Munky auch lieber auf die normale Höhe von 173 cm und nimmt am regulären Ligabetrieb im DBH e.V. teil. In den bisherigen Wettbewerben konnte er die Höhe auf die er wirft sich aussuchen. Wie in allen Sportarten ist es das Training was den Erfolg bringt, egal ob eingeschränkt oder nicht.


    Schönen Gruß
    Holgar

    Wenn ich was schreibe, ist das meine Meinung

    Einmal editiert, zuletzt von Holgar ()

  • In kurz: Ich habe Radikal Automaten mit Bullseye auf 1.37m als Prototyp erstmals am 2. November auf der Deutschen E-Dart-Meisterschaft 2018 organisiert. Paraturnier auf der DM 2019, Paraturnier in Bayern, Paradarter.de gestartet um die Massen zu mobilisieren (Verschlüsselte Datenbank, deutscher Datenschutz) Und jetzt suche ich körperbehinderte Darter und Leute, die die Botschaft teilen, damit alle Darter in offiziellen Wettbewerben darten können und wir mehr Events in Deutschland kriegen. Mit Preisgeldern und Sponsoren für Paradarter!


    In lang:
    Servus liebe Leute,


    ich bin vor 3 Wochen erst auf das Thema Paradarts gekommen, hatte dann zum Glück gleich die Möglichkeit, persönlich mit dem Präsident des Bayerischen Dart Sport Verband e.V. und der Gesamtorganisations- und turnierleitung der Deutschen E-Dart-Meisterschaft zu sprechen. Seit dem habe ich vor allem auf das "Machen" gesetzt. Ich hatte diesen Thread hier im Forum damals gar nicht gefunden, nur den anderen von 2017 (über google). Sonst praktisch 0 Infos zu Paradarts in Deutschland.


    Es gibt ja schon seit 6 Jahren die offiziell anerkannte (von der WDF auf Antrag der WDDA) Höhenanpassung von 1.37m für diejenigen, die das bevorzugen. Das sind nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Menschen mit geringer Körperhöhe. Ich würde sagen kleinwüchsig, aber das klingt für mich abwertend, wobei behindert für mich mega abwertend klingt (u.A. auf Grund der gängigen "lustigen" Beschimpfung "bist du behindert alter", "mann bist du behindert" etc.) also bin ich einfach generell eher vorsichtig in der Wortwahl, weil ja eigentlich keiner weiß, was für wen wie rüberkommt.


    Im steel Dart kann man die Scheibe recht einfach niedriger hängen. Im E-Dart ist es genau so einfach, eine billig-e-scheibe niedriger zu hängen. Aber dann zockt neben dir der "gesunde" auf der zig tausende Euro teuren Löwen oder Radikal Maschine und schon merkst du wieder, Inklusion ist eher Illusion als Realität.


    Ich hatte gesagt, dass ich auf "Machen" gesetzt habe. Gleich hiernach werde ich Frei-Wurf aufsuchen und mich informieren, was da so geht. Allerdings ist mein Anspruch noch größer: Deutschlandweit körperbehinderten Dartspielerinnen und Dartspielern ermöglichen, im sozialen Umfeld, in offiziellen Wettbewerben gegeneinander UND gegen "gesunde" zu spielen. Und zwar indem die vorhandenen Wettbewerbe Inklusionsfähig werden. Denn soooo schwer ist das im Darts nicht.


    Wie weit das möglich ist und wieviele Klassifizierungen, welche Regeln etc. man braucht, das wird gleichzeitig mit- und weiterentwickelt. Das ist kein Grund, nicht einfach an zu fangen. Dann muss man halt am Anfang etwas toleranter sein und einsehen, dass es noch nicht ideal ist. Im Softwarebereich gibt es immer alpha und beta-Versionen. Manchmal machen die am meisten Spaß, in jedem Fall zeigen sie, wo nachgearbeitet werden muss.


    Du brauchst aber "Testpersonen". Es geht immer um die Masse. Für ein Konzert mit 60000 baust du eine Bühne hin, davon könntest du 1000 Rollstuhlrampen bauen und nochmal 1000 Dartboards aufhängen. Für lediglich 8 körperbehinderte würde der Bayerische Dart Sport Verband bereits bei einem Turnier ein extra Paraturnier mitorganisieren.


    8 ist das Minimum. Je mehr, desto besser. Es werden keine 60000, das würde ich auch keinem wünschen, aber alle Verfügbaren zu finden wäre sehr nice.


    Die Organisatoren der Deutschen E-Dart-Meisterschaft haben ein Paradart Event für 2019 fest geplant. Für 2018 waren wir zu spät.


    ABER die Firma Radikal entwirft, baut und liefert bereits zur 11. DM am 2. November (also in ca. 2 Wochen) 2 vollwertige Prototypen der Radikal Dartautomaten mit einer Bullsyehöhe von 1,37m. Darum habe ich gebeten und sie haben sofort ja gesagt.


    Um Aufnahme im WDDA habe ich gebeten und Russ hat sofort ja gesagt.


    Um Informationen aus Belgien und Holland habe ich gebeten und diese sofort bekommen.


    Bei den Dutch Open 2018 gab es bereits mehr Paradarter-Anmeldungen als Mädchen-Anmeldungen. Wenn du schaust, wie jung Paradarts ist, dann geht da noch was.


    Wir sind im Aufbruch und in nur 3 Wochen habe ich als Privatperson erreicht, dass auf der Deutschen Meisterschaft Prototypen von Radikal stehen. Und das noch ohne Spieler. Jetzt überleg dir mal, was ich erreichen kann, was wir erreichen können, wenn ich eine Turnierleitung anschreibe, einen Sponsor, einen Hersteller und ich kann sagen, da gibt es 100, da gibt es 500 oder da gibt es 1000 interessierte Körperbehinderte Darter, die durch dies oder das beim Darten besser mitmachen könnten. Dann wird es immer einfacher zu zeigen, dass es sich lohnt, dies oder das bereit zu stellen. Nicht finanziell, sondern menschlich.


    Unterschätzt nicht den Auftrag den Organisationen, Verbände, Firmen, Stiftungen, Kommunen, Städte etc. da haben. Inklusion ist kein Hype, es ist Grundrecht. (Am 15. November 1994 wurde der Artikel 3 des Grundgesetzes um jenes ergänzt). Und wie man sieht, machen viele sehr gerne bei Inklusion mit, man muss sie nur fragen.


    Also frage ich euch, seid ihr Dartspieler/innen mit Behinderung? WOLLT ihr Turniere und offizielle Events gegen ALLE aber auch gegen andere mit körperlichen Einschränkungen spielen oder kennt ihr jemanden oder wisst ihr jemanden, der wiederum jemand kennen könnte, der wiederum jemand kennt - kurzum, teilen, teilen, teilen, ganz egal ob du denkst, dass deine Freundesliste damit etwas anfangen kann. Man weiß nie, wo es landet. Seid ihr gewillt, es zumindest zu versuchen?


    Auf www.Paradarter.de könnt ihr euch eintragen. Ihr braucht nur eine E-Mail. Dort könnt ihr die Seite auch auf Facebook, über Whatsapp oder E-mail teilen. Wer noch mehr Optionen will, sage Bescheid (z.B. Twitter, LinkedIn). Deutscher Datenschutz. Verschlüsselt, sicher.


    Ich bin persönlich ansprechbar und ich werde jeden Tag weiter Institutionen, Einzelpersonen, kurzum: Alle, die mir einfallen, fragen, ob sie uns unterstützen. Damit halt jede Darterin und jeder Darter auch spielen kann. Es geht mir nicht drum, dass jeder darten können muss. Aber wer eh schon Darter ist/war (z.B. bis zu einem Unfall) und körperbehindert, den oder die suche ich. Leute, da geht doch was!


    Erstes Ziel: 8 Darter/innen in Deutschland, die zur Deutschen E-Dart Meisterschaft nach Kalkar fahren würden, um die Automaten zu bespielen bzw. an einem spontanen Paraturnier teil zu nehmen (also auch stehend gegen sitzend, damit wir das testen können. Nur machbar wenn genügend da sind. 5€ Startgeld.). Wenn 8 kommen, komme ich auch (aus Augsburg angereist) und wir treffen uns auch einfach so, darten, haben Spaß, philosophieren über Darts, Paradarts und die Weiterentwicklung etc. Ich bin da spontan und offen.


    Zweites Ziel: 8 Darter/innen die nach Bayern zum Turnier kommen würden, damit der Präsident des BayDSV sein Wort halten kann und ein E-Dart Turnier organisiert.


    Drittes Ziel: 60000 (ach komm, wir versuchen es trotzdem! :P)


    Bitte überlegt auch, ob ihr für diese Sache mal die Steel- mit Kunststoffspitzen ersetzt und über den Schatten springt, als Steeler E zu spielen.


    Ich habe schon versucht, mit den Steel-Verbänden Kontakt auf zu nehmen, die sind aber noch bockig. Die E-Leute hatte ich halt live zur Hand und konnte gleich was ausmachen. Ich will prinzipiell für alle körperbehinderten Darter mitmischen, Steel oder E, sitzend oder stehend - alles ist willkommen.


    Also Steel oder E, alle dürfen, sollen, können sich eintragen. Je mehr, desto größer die Möglichkeiten. Die Datenbank ist verschlüsselt und es gilt deutscher Datenschutz. Ich werde nur über die reinen Zahlen mit der Datenbank argumentieren, nicht mit euren persönlichen Daten. Niemals.


    Ich brauche offensichtlich Leute, die auch zu Turnieren fahren würden. Bis wir groß genug sind kann das sicher auch mal ein Turnier weiter weg sein. Wir können uns dann arrangieren. Wenn nur genug Leute davon hören, finden wir sicher genug, damit auch min. 8 dabei sind, die tatsächlich zum jeweiligen Turnier kommen.


    Das Preisgeld sollte dann sein übriges tun (haha, mal sehen ob wir einen Sponsor finden! :P)


    Wer natürlich als Sponsor oder sonstwie helfen kann und will, darf sich auch gerne melden.


    Also auf www.Paradarter.de eintragen und bitte auch in Foren, Gruppen, einfach überall weitersagen! Genau diese Leute zu finden kann die Suche nach der Nadel im Heuhaufen sein. Niemand weiß, wie viele Paradarter es in Deutschland überhaupt gibt. Lasst uns alle mobilisieren.


    (die Seite ist erst ein paar Tage alt, vieles wird noch geändert, vor allem die Texte. Es musste schnell gehen, da die DM bald ist)

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Danke und es mögen noch viele folgen :)


    Der nächste riesen Erfolg ist schon die erste Anmeldung über die Seite. Super, super!



    Außerdem hat Radikal gerade noch einmal geschrieben, wir haben eine Lösung für das "Problem" dass natürlich 2 Automaten mit einer Partie belegt sind, wenn eine/r am niedrigen Automat und eine/r am hohen Automat spielt. Die Turniersoftware kann das. Ich will, dass diese Spieler dann an benachbarten Automaten spielen, denn darum geht es ja. Man soll dem Gegner in die Augen schauen können hehe ;)


    Außerdem sollen die Automaten harmonisch integriert sein und nicht irgendwo im letzten dunklen Eck stehen. Ich bin sehr gespannt auf die ersten Fotos der Prototypen und darauf, vor Ort alles zu sehen und zu dokumentieren.


    Edit: Das Wunderland Kalkar hat mir heute bestätigt, dass es barrierefrei ist!

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