Trainingsturnier - Auswerten bei gleicher Anzahl gewonnener Spiele

  • Hallo Forum,
    bei letzten Trainingsturnier mit 7 Teilnehmern hatten zwei Teilnhmer jeweils 5 von 6 Spielen gewonnen. Also wurde auf die Legs geguckt. Ein Spieler hatte 11:5 Legs gewonnen und ein anderer 10:4.


    Welcher der beiden Spieler bekommt die bessere Platzierung?
    Der mit den meisten gewonnenen Legs?
    oder
    Der mit dem besseren Legverhältnis?
    Gibt es da eine offizielle Regelung im Dartssport?
    Viele Grüße, Stefan

  • Umfrage quer nutzen!


  • Naheliegend wäre es in so einem Fall doch, den direkten Vergleich zu werten? Einer der beiden muss den anderen ja geschlagen haben?
    Ansonsten wird sowas bei Turnieren im Turniermodus normalerweise vorab vom Veranstalter festgelegt. Was ich häufig so beobachte:
    1. Direkter Vergleich
    2. Bessere Legdifferenz (Differenz Gewonnene - Verlorene Legs)
    3. Direkter Vergleich Gewonnene Legs
    Häufiger hab ich es auch erlebt, dass nach Punkt 1+2 bereits ein kurzes Shoot-Out / Entscheidungsspiel gemacht wird, z.B. jeder Spieler 9 Darts.

  • Wenn es auf nix ankommt, kann man auch sagen: 1. Punkte, 2. Legdifferenz und wenn die auch gleich ist, gibt es eben zwei dritte Plätze (bzw. um welchen Platz es auch immer gerade geht).


    Das ist besonders bei Kindern auch eine schöne Lösung. Warum soll man da mit Gewalt einen Verlierer zwischen den Beiden ermitteln, wenn man zwei Gewinner haben kann?

  • Bei einer solchen Situation wird entweder der direkte Vergleich herangezogen oder es ist derjenige vorn, der mehr Legs gewonnen hat. Das ist bei Tabellen einer Liga so üblich.

    180er: unzählig
    HF: mehrere 170er
    Short Game: 2 x 9er
    Avg: Irgendwo zwischen 70 und 90


    Don't Panic

  • Vielen Dank für die Antworten!
    Wenn ich mal zusammenfassen darf:
    Als wichtigstes Kriterium gilt die Anzahl der gewonnenen Spiele. Da sind sich alle einig. (Bei abgebrochenen Turnieren könnte man auch das Verhältnis gewonnene Spiele/verlorene Spiele nehmen. Aber das ist ein anderes Thema.)
    Wenn die Anzahl der gewonnenen Spiele gleich ist, dann kann man a) den direkten Vergleich b) die Legdifferenz c) die Anzahl der gewonnenen Legs d) das Verhältnis gewonnene Leg/verlorene Legs e) den gleichen Platz f) ein 9-Darts-Shootout berücksichtigen...
    Nur - wenn das nicht VOR dem Turnier festgelegt wird, dann setzt sich derjenige durch, der selbstbewusster auftritt und so tut als gäbe es hier eine allgemeingültige Regel.
    Eigentlich wäre es schön, wenn es die tatsächlich gäbe... :)


    Gruß, Stefan

  • Die Regeln bestimmt der Turnierveranstalter ;-).
    Grundsätzlich wird aber nach gewonnenen Spielen bzw. Punkten (falls Unentschieden möglich), Legdifferenz bzw. direktes Duell gewertet.
    So ist es zumindest im ÖDV der sich an der WDF orientiert.


    In My-Darts-Tournament habe ich zusätzlich noch eine Scoredifferenz hinzugefügt die auch von den Landesverbänden bzw. Vereinen übernommen wurde.
    Dh. Bei Punktegleichheit bzw. gleicher Legdifferenz, entscheidet die Scoredifferenz.
    Die Scoredifferenz ist ähnlich wie die Tordifferenz im Fussball. Dh. wenn du ein Leg checkst bekommst du die Punkte die dem Gegner übrig geblieben sind gutgeschrieben und beim Gegner werden diese negativ gewertet. Somit ist jede Aufnahme in jedem Leg wichtig.
    Also Veranstalter/Organisator erspart man sich etwaige Shootouts und kann den Zeitplan leichter einhalten.

  • c) die Anzahl der gewonnenen Legs

    Aber warum soll jemand besser sein, der 5:3 gewinnt und 4:5 verliert als jemand, der 5:2 gewinnt und 3:5 verliert?


    d) das Verhältnis gewonnene Leg/verlorene Legs

    Auch hier sehe ich nicht den Vorteil zur Legdifferenz. in den meisten Fällen wird die Reihenfolge die gleiche sein. Dazu wird es unnötig komliziert.

  • Wenn es nur um die Optionen geht: Man kann den Tiebreak auch mit der Sonneborn-Berger-Zahl oder einer anderen Feinwertung ausgleichen. Das wird z.B. im Schach verwendet, weil es dort keine Tore/Legs oder Ähnliches gibt, um Spieler bei Punktgleichheit zu platzieren.


    Die SB-Zahl ist ein wenig komplizierter zu berechnen als die Legdifferenz. Dafür ist es eine bessere Metrik als der direkte Vergleich, der nur bei der Tabellenspitze sinnvoll ist. Extrembeispiel ist das Tabellenende: Wenn sich zwei Spieler den letzten Tabellenplatz mit einem Sieg teilen, dann wird bei direktem Vergleich der Spieler höher platziert, der den anderen Tabellenletzten geschlagen hat. Der hat wiederum einen stärkeren Spieler besiegt und wird trotzdem ganz unten geführt.

  • Aber warum soll jemand besser sein, der 5:3 gewinnt und 4:5 verliert als jemand, der 5:2 gewinnt und 3:5 verliert?


    Auch hier sehe ich nicht den Vorteil zur Legdifferenz. in den meisten Fällen wird die Reihenfolge die gleiche sein. Dazu wird es unnötig komliziert.


    Bei dem Beispiel von gestern abend war es doch so: Ich hatte 10:4 und mein lieber Mannschaftskollege hatte 11:5. Ich hatte ihn im direkten Vergleich geschlagen.


    Wenn der direkte Vergleich zählt, war ich besser als er.
    Wenn die Anzahl der gewonnenen Legs zählt ( er 11 ; ich 10), dann hat er gewonnen.
    Wenn die Legdifferenz zählt (11-5=6 und 10-4=6), ist es noch unentschieden und wir brauchen ein weiteres Kriterium.
    Wenn die Anzahl der verlorenen Legs zählt( er 5 ; ich 4), habe ich gewonnen.
    Wenn das Legverhältnis zählt (10:4=2,5 und 11:5=2,2), habe ich gewonnen.
    Ich finde, dass das Verhältnis eine gute Sache ist, statt sich willkürlich nach der Anzahl der gewonnenen oder verlorenen Legs zu richten. Ich habe nur jedes 2,5te Leg verloren und mein Mannschaftskollege hat jedes 2,2te Leg verloren.


    Ich möchte jetzt nicht den Eindruck erwecken, als wenn das gestern bei dem vertrauten Trainingsturnier wirklich wichtig gewesen wäre. Natürlich nicht!
    Trotzdem habe ich den Eindruck, als ob das bei jedem Turnier anders geregelt wird. Eine Grauzone der Willkür... :)


    Gruß, Stefan

  • Im Prinzip ist es doch ganz einfach, der Veranstalter des Turniers legt die Kriterien im Vorfeld fest.
    Z. B: 1. Punkte, 2. Legdifferenz, 3. direkter Vergleich
    Wobei ich persönlich als zweites Kriterium den direkten Vergleich bervorzuge.

  • Ich finde, dass das Verhältnis eine gute Sache ist, statt sich willkürlich nach der Anzahl der gewonnenen oder verlorenen Legs zu richten

    Darauf wollte ich auch erstmal nur hinaus, dass die Anzahl der gewonnenen Legs willkürlich und daher nicht geeignet ist, herauszufinden ob jemand besser war.


    Ich habe nur jedes 2,5te Leg verloren und mein Mannschaftskollege hat jedes 2,2te Leg verloren.

    Wenn du aber 9:4 hast, bist du mit 2,25 immer noch besser als dein Kollege mit 11:5. Also gewinnst du, obwohl die Legdifferenz schlechter ist. (Das ist dann das Gegenbeispiel zu meiner Behauptung von oben.) Ja, auch das ist ein Kriterium, erscheint aber sehr willkürlich. Man steht in der Tabelle halt besser da, wenn man klar gewinnt und klar verliert, als wenn man knapp gewinnt und knapp verliert. Ob das gerecht ist? Da würde ich lieber beide Spieler den gleichen Platz belegen lassen oder ein Entscheidungsspiel/Shoot out ansetzen.


    Wobei ich persönlich als zweites Kriterium den direkten Vergleich bervorzuge.

    Darüber kann man sicherlich diskutieren. Mischka der Bär hat ja schon ein Argument angeführt. Außerdem werden z.B. knappe Niederlagen gegen viel stärkere Spieler und ähnliche Konstellationen nicht belohnt bzw. bestraft. Im Endeffekt geht es nur noch um Sieg oder Niederlage, wie hoch oder knapp die einzelnen Spiele ausfallen ist völlig egal.

  • Es gibt immer einen, für den es unfair ist. Auch bei den Verhältnissen. Das geht ja beim Modus schon los. Beispiel bei einem BO9: Einer verliert 4:5 und ein Anderer verliert 0:5, wäre dann aber ins Spiel gekommen, wenn es weiter gegangen wäre. (und das ist nicht spekulativ, man würde es ja tatsächlich herauskriegen, wenn man die 9 Legs zu Ende spielt.). Letzterer kriegt aber gar nicht mehr die Chance auf 4:5 zu verkürzen, weil das Spiel beim 0:5 endet. Dann beziehen sich die ganzen Verhältnisse einmal auf 9 und einmal auf 5 gespielte Legs.


    Und wenn man dann sagt - »Egal, entscheidend ist das Ergebnis, dass da steht und wenn er es nicht schafft, rechtzeitig seine Legs zu gewinnen ist das sein Pech.« Dann ist das genauso fair oder unfair, als würde man nach absoluter zahl gewonnener Legs entscheidenn und die verlorenen Legs vernachlässigen.


    Darum vorher festlegen, wie man einen Punktgleichstand regelt und jeder, der mitspielen will, erklärt sich mit seiner Teilnahme mit dieser Regelung einverstanden. Man kann ja auch machen, wer als Erster von den Beiden am Tresen ist und für die Anderen Mitspieler ein Bier ordert hat gewonnen. Das würde gleich noch die Gemeinnützigkeit des Vereins massiv unterstreichen.

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