Beiträge von vizilo

    Ein paar Anmerkungen zur Überbelastung von Darts Profis. Müssten nicht eigentlich die sogenannten Halbprofis die höchste Belastung haben? Sie arbeiten 40 Stunden die Woche oder wie viel auch immer ihr Arbeitsvertrag vorsieht, und statt am Wochenende auszuruhen, reisen sie quer durch Europa zu Dartsturnieren. Im Vergleich dazu haben die großen Namen doch ein herrliches Leben.

    Der Lebenswandel spielt auch eine Rolle. Wenn man mit 30 kg Übergewicht unterwegs ist und regelmäßig in großen Mengen Alkohol konsumiert, wirkt sich das in der Regel nicht positiv auf die Kondition aus. Bevor ich gesteinigt werde, das bezieht sich nicht auf Littler. Ich gehe mal davon aus, dass er keinen oder wenig Alkohol trinkt.

    Echte Leistungssportler würden sich über die Belastung von Dartsprofis totlachen. NBA und NHL Profis haben im Durchschnitt jeden zweiten Tag ein Spiel, oftmals auch mehrere Tage ohne Pause. Radprofis sitzen 4-5 Stunden im Sattel bei glühender Hitze oder Eiseskälte. Sorry aber Dartsprofis haben keinen schweren Job.

    Verständlich dass die beiden Lukes nach PL Play-Offs keine große Lust auf ET haben. Denke mal MvG hätte auch abgesagt wenn es nicht in den Niederlanden wäre. Und Gary macht sich wieder etwas rar auf der European Tour.

    Wie er im Decider am Ende den 80 Finish überwirft ist einfach nicht der "Weltbeste-MvG" von "damals", aber der "Neue" MvG, der für mich nicht mehr zu den 10 stärkste Spieler der Welt gehört.

    Ich gebe Dir recht, dass MvG nur noch ein Schatten seines früheren Selbst ist, aber wer sollen denn die 10 Spieler sein, die besser sind? Die beiden Lukes OK und dann? Price, Smith, Aspinall, Cross usw. sind ihren Leistungen auch sehr schwankend. Die sehe ich ungefähr auf dem Niveau von MvG aber nicht besser. Die Ansprüche sind aufgrund der riesigen Erfolge der Vergangenheit höher als bei anderen Spielern, ich sehe ihn aber immer noch in den TOP 5.

    Wenn es eine Überbelastung geben sollte, dann weil die großen Namen jede freie Minute nutzen, um an Exhibitions teilzunehmen statt wirklich mal auszuspannen, und Zeit mit der Familie zu verbringen. Menschlich verständlich, Exhibitions sind leicht verdientes Geld in einer angenehmen Atmosphäre wo man nicht ausgepfiffen und angepöbelt wird. Aber bitte kein Gejammer wegen Überbelastung.

    So einfach wie Du es Dir machst, ist es bei weitem nicht. Meines Wissens (kurze google Suche) gibt es keine wissenschaftlichen Studien zu möglichen Wettbewerbsvorteilen von Transfrauen im Spitzensport. Der Hauptgrund hierfür ist, dass es sehr wenige Transfrauen im Spitzensport gibt. Somit keine sample size, die eine seriöse Studie ermöglichen würde. So wie im Darts eine einzige Probantin Noa-Lynn auch kaum Aufschluss geben könnte. Studien gibt es zu mehr oder minder durchschnittlich sportlichen Transfrauen z.B. beim US Militär. Die Ergebnisse vor Hormonbehandlung zeigen einen großen Vorteil. Nach einer zweijährigen Hormonbehandlung sind die Ergebnisse nicht mehr eindeutig.


    Die Sportverbände behelfen sich damit, dass sie Testosteron Obergrenzen für Transfrauen festlegen. Aber nicht aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern weil es irgend welche Regeln braucht, um einerseits Transfrauen die Teilnahme zu ermöglichen und gleichzeitig einen halbwegs fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Sonst könnte Michaela van Gerwen bei der nächsten Women's Series mitspielen. ;)

    Testosteron ist aber natürlich nicht der einzige Faktor für Erfolg im Sport. Muskelmasse, Körperfettanteil, Sauerstoffaufnahme oder auch nur der Umstand 2-3 Jahrzehnte als Mann gelebt und trainiert zu haben. Ob das alles für Darts relevant ist? Wer weiß. Ich weiß es sicher nicht.

    Ich habe immer noch nicht verstanden, warum Beau Greaves so sehr an der Womens Series fest hält.

    Könnte gutes Geld verdienen als erste Frau, die sich im Profibereich etabliert.

    Zunächst müsste sie sich eine TC holen, was auch kein Selbstläufer ist, wie man an den vergeblichen Versuchen von Fallon sehen kann. Dieses Jahr spielt Beau immerhin die DT, das ist schon mal ein erster Schritt. Und der Umstand, dass sie dort nicht alles in Grund und Boden spielt, sondern "nur" gut dabei ist auf Platz 10 zeigt möglicher Weise, dass sie noch etwas Zeit benötigt für eine Profikarriere bei den Männern. Falls sie diese überhaupt anstrebt.

    Das ist nicht so wirklich der Grund für die Women‘s Series.

    Es gibt einfach viele Spielerinnen, die schlichtweg keine Lust haben, in einer Testosteron gesteuerten Männerliga zu spielen.

    Schaut man sich mal die AvG und DQ an, könnten sich durchaus einige der Damen locker mit den Männern messen.

    Das ist leider nicht zutreffend. 2-3 der Damen können sich in Bestform mit der unteren Hälfte der TCH messen. Es hat schon seine Gründe warum die beste Spielerin der letzten Jahre es bislang nicht geschafft hat, eine TC zu bekommen, obwohl sie sich redlich bemüht und in der QS auch achtbar schlägt.

    KardinalKlobig: Ich glaube, ich verstehe, was du meinst und da mag viel Wahres drinstecken. Ist ja auch völlig ok, dass er den Weg geht, der ihm am besten passt. Ob nun konservativ oder modern oder sonst was, das ist seine Sache. Aber ich halte es grundsätzlich für total plemplem, wenn man im Darts beleidigt ist wegen der Reihenfolge, in der mein Gegner Pfeile in irgendwelche Felder wirft. Versuch das mal einem Nicht-Darter zu erklären, der hält dich für bekloppt.

    Zumal es die eigenen Erfolgschancen theoretisch verbessern müsste wenn der Gegner einen "falschen", unkonventionellen oder "respektlosen" Weg zum checken wählt.

    Schon interessant wenn man sich die Meinungen zu Dimi anschaut...

    Vor ein paar Jahren hatte ich noch den Eindruck, dass er zu den Publikumslieblingen gehört, aber wenn man sich z.B. die aktuellen Posts der PDC anschaut sind positive Kommentare ja doch ganz schön rar.

    Zu meinen Lieblingen gehört er auch nicht, aber trotzdem freuts mich echt für ihn. Humphries auch wieder sehr fair und wird mir über die letzten Monate immer sympathischer. :thumbup:


    Und die UK Open enden wieder in einem überraschenden Sieger. Schade doch dass es immer nur drei Tage im Jahr sind.

    Vor ein paar Jahren war Dimi noch der stets freundliche tanzende Junge von nebenan und der belgische Markt erschien der PDC wichtig. Ich fand Dimi auch super sympathisch bzw. wahrscheinlich ist er immer noch ein netter Kerl aber die Psychoshow ist nur schwer zu ertragen. Heute kann man Dimi als Aushängeschild nicht mehr guten Gewissens vermarkten.

    Deine Meinung in allen Ehren aber die Zahlen sagen etwas anderes. In 2023 gab es 24x13=312 TCH Qualifikationen für die ET Events, die sich auf insgesamt 95 TCH verteilten. Von diesen 95 TCH sind für ET1-4 18 Spieler dieses Jahr automatisch qualifiziert (streng genommen 17 und ein halber Woodhouse aber egal). Diese 18 Spieler erzielten in 2023 insgesamt 97 erfolgreiche Qualifikationen. Für die restlichen 77 TCH verblieben somit insgesamt 312-97=215 Qualiplätze. In diesem Jahr sind es 10x13=130 Qualiplätze. Das ist ein Rückgang um 40%. Natürlich ist das Teilnehmerfeld nicht das gleiche. Manche haben ihre TC verloren, andere sind neu, allen voran Littler. Aber -40% ist massiv.


    Für den Einzelnen mag es Vorteile bieten. De Decker hat schon jetzt 3 Teilnahmen, das schaffte er 2023 insgesamt. Dafür stehen White und Razma mit Null zu Buche, hatten in 2023 aber 8 Teilnahmen. Aber dass sich hier neue Chancen für die Qualifikanten insgesamt eröffnen, geben die Zahlen einfach nicht her.