dartblog Da scheine ich ja einen besonderen Nerv bei dir getroffen zu haben, trotzdem finde ich es nicht richtig, dass du mir quasi durch die Blume zu verstehen gibst, dass ich jemand bin, der die falsche Einstellung zum Spiel hat und sich irgendwie mit mathematischen Tricks einen Vorteil ergaunern will. Das ist jetzt etwas überspitzt von mir formuliert.
Ich finde auch, dass du dir zum Teil widersprichst:
Du sagst z.B., dass man den falschen Weg trainiert, wenn man darüber nachdenkt, was man nicht treffen kann. Aber genau so sind doch die typischen Finishwege gestrickt: "Wenn ich statt Trippel X nur Singel X treffe, kann ich immer noch über Y und Z ausmachen". Das ist ganz häufig der Gedanke bei einem empfohlenen Checkout-Weg: "Ich gehe nicht über TX, weil wenn ich das verfehle, kann ich nicht mehr checken, sondern gehe über TY, weil ich mit SY immer noch checken kann". Wenn ich jetzt sage: "Bei 33 gehe ich nicht auf S1, weil wenn ich die verfehle, stehe ich immer noch ungerade, sondern auf S3 oder S19, denn wenn ich die verfehle habe ich immer noch zwei Darts auf Doppel" dann ist das die falsche Einstellung?
Dann schreibst du:
"Wer sich mit Rechenwege auseinandersetzt und die Rechenwege beherrscht, kann innerhalb kürzester Zeit sein Spiel optimieren auch ohne technische Fortschritte."
Aber vorher:
"Wer sich mit einem 35-45 Average Gedanken macht, wie er am besten Siegen kann und dann seine Wege mathematisch versucht zu optimieren, hat vermutlich einen falschen Anreiz, das Spiel zu meistern."
Mmh. Ich sehe den Unterschied nicht so ganz. Außer dass ich Nulpe (35er Average) mir keine Gedanken machen darf?
Und weiter:
"Das ist so, also ob ich als erwachsener Fußballspieler mit 11-Jährigen Spiele, weil ich gegen Erwachsene keine Chance habe."
Das Beispiel hinkt total. Ich versuche Finishwege zu gehen, die auf mein aktuelles Können abgestimmt sind, um eine Chance gegen gleich gute oder bessere Gegner zu haben. Wo verschaffe ich mir denn hier einen 'unehrenhaften' Vorteil?
Was du über mentale Denkmuster sagst, finde ich sehr interessant und als Trainer hast du da auch ganz sicher viel Erfahrung mit. Positive Einstellung und Ehrgeiz sind bestimmt wichtig, und das mag ein guter Grund sein, beim Checken vielleicht schon mal ein zwei Stufen nach 'oben' zu schauen. Diesen Punkt habe ich noch nicht bedacht.
Ich habe auch nicht den Sinn von Checkout-Tabellen angezweifelt (für alle, die den Thread nicht von ganz oben gelesen haben Effi ?), sondern nur zur Diskussion gestellt, ob die nicht an das Können des Spielers angepasst sein sollten, siehe die 'berühmten' Checkout-Tabelle von Kaitanen, bei dem nach Profi, Experte, Durchschnittsspieler und Anfänger unterschieden wird.
Und ich bin mir auch im Klaren darüber, dass ich ein schlechter Dartspieler bin und dass ich das nur über Training ändern kann, wenn ich ernsthaft besser werden will. Aber ist strategisches Denken/Handeln deswegen falsch? Darf ich das erst ab Average >50?