Veränderung des Wurfs nach längerer Spielzeit hin nach links zur 5.

  • Halli hallo zusammen,


    sehr beliebt hier im Bereich sind ja die "mein Wurf geht immer zu weit nach links in die 5" oder "mein Wurf geht immer zu weit nach rechts in die 1". Meistens ist es einfach eine Frage der Streuung, dann wird man ein klassischer 26er-Werfer. Manchmal ist es auch eine einseitige Geschichte, in dem Fall würde ich etwas am Wurf verändern, mein dominantes Auge herausfinden und all diese Geschichten.


    Bei mir ist es allerdings so, dass ich nach 2 Jahren Hobby-Darts feststelle, dass sich meine Treffer mit der Zeit verändern. Meine mit Abstand beste Leistung erziele ich direkt mit den ersten 20 - 100 Darts. Da sind Averages über 60 drin, sowohl beim Scoring als auch beim Checken. Ich stehe ziemlich frontal am Oche und drehe den Ellbogen so, dass ich eine gerade Wurflinie habe. Der Rest ist gut einprogrammiert. Allerdings kann ich diese Haltung nicht über lange Zeit aufrecht halten. Nach etwa 10 Minuten beginnt es langsam, nach über 1h wird es richtig extrem: alle Pfeile landen in der 5, wenn ich nicht aktiv etwas am Wurf verändere und weiter rechts ziele. Der Grund liegt meiner Meinung nach darin, dass das Geradestellen des Arms Kraft kostet (wenn auch nur sehr wenig) und ich nicht mehr automatisch diese Linie hinbekomme, sondern der Ellbogen beim Wurf nach rechts abhaut. Mein Average rutscht dann gerne auf unter 40.


    Sollte ich eurer Meinung nach meinen Wurf umstellen, oder sollte ich damit leben, dass sich mein Wurf über die Zeit verändert und dann einfach etwas weiter nach rechts zielen? Ich bin Rechtshänder.

  • Umfrage quer nutzen!

  • Bei mir wird ganz langsam und kaum merklich, die Zeit zwischen Ziel anpeilen und werfen immer kürzer und die Konzentration lässt nach. So ähnlich, als würde man beim Pistolenschießen am Anfang noch konzentriert zielen und am Ende locker aus der Hüfte ballern. Wenn ich es nicht schaffe, mich wieder ordentlich zu fokussieren, dann wirkt sich das genau so aus, wie es oben beschrieben ist. Ich stelle auch leichte Veränderungen bei der Haltung fest. Beim Spiel versuche ich mich dann neu zu fokussieren und überprüfe meine Haltung, beim Training wechsel ich zu einer anderen Übung, mache eine Pause oder wenn ich merke, es hat keinen Zweck, dann höre ich auch schonmal auf, weil man mit Gewalt gar nichts schafft. Irgendwo muß dann auch mal eine Grenze sein.

  • Danke Horst, die Möglichkeit möchte ich nicht ausschließen. Am Ende ist es ja immer eine psychische Sache...
    Für diese Theorie würde sprechen, dass die Treffer wieder mehr werden, wenn ich meinen Wurf dann umstelle - wahrscheinlich einfach, weil es neu ist und ich mich wieder neu konzentriere auf die veränderte Situation. Wenn man sich in der Situation allerinds ZU sehr konzentriert, wird - bei mir zumindest - verbissen und das ist noch schlechter als "aus der Hüfte ballern". Ich werde mal schauen, dass ich öfter die Übung wechsel um den Reiz hoch zu halten.


    Don: Das habe ich auch schon oft versucht. Natürlich wäre es, den Oberkörper nach links zu drehen, damit der Arm ohne Kraftaufwand in einer geraden Linie schwingen kann. Das Problem ist, dass ich so einfach schlechter werfe. Ich habe schon ganz oft versucht, den Körper stärker zu drehen und im (fast) 90°-Winkel zum Board zu stehen, so wie das ja die meisten Profis auch machen. Das klappt manchmal ganz gut, aber ich merke einfach, dass ich auf Dauer limitiert bin und mir das Spiel noch schneller zu anstrengend wird und die Streuung extrem zunimmt. Wenn ich frontal stehe (ähnlich wie Anderson), bin ich stärker auf das Ziel fokussiert. Muss halt nur mein Arm noch mitspielen :P

  • Ich habe festgestellt und das gilt erst einmal nur für mich, dass es für mich sehr wichtig ist,
    locker zu sein. Eine lockere Wurfbewegung, die mühelos ist funzt bei mir am besten, dann treffe ich


    auch richtig gut. Leider schleicht sich dann bei mir aber genau das ein, was beschrieben wurde, ich
    verkrampfe auf einmal, weil ein paar schlechte Würfe dabei waren und dann wird es richtig schwer.
    Diese Schwankungen bringen mich fast zum Wahnsinn, weil ich an guten Tagen 65-70 av spielen kann
    und wenn es schlecht läuft 40-50 av...
    1.D

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Das sind Problmen die in jeder Sporart vorkommen (Du bist ja Tischtennistrainer, soweit ich mich errinern kann), daher halte ich das für eine Kombination von Kondition und mentaler Fitness, die dir anscheinend nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht.


    Seinen Wurf umzustellen ist da aus meiner Sicher der falsche Weg. Wenn eine System funtkioniert, warum sollte man es dann ändern?


    Vielmehr würde ich mein Training Sinnvoll anpassen, kürzere Einheiten mit max. Qualität, dann langsam (Periosisch) die Intensität steigern. Damit sollte dein ein Zugewinn an spezifischer Ausdauer hinzukommen.
    Stundenlanges Training (>2 Stunden) hat wenig Nutzen hat, jedenfalls nicht wann man das am Stück macht.


    Insbesondere die Konzentration spielt oft die entscheidende Rolle, weil hier kaum drauf geachtet wird. Wir spielen eine Stunde, denken nicht mehr an das wesentliche (Training) sondern haben alles andere im Kopf Folge -> nachlassende, unsaubere Technik, Fehlwürfe, Frust.


    Sich jetzt speziell auf seinen Bewegungsablauf zu konzentrieren hat natürlich nachteilige Auswirkungen auf deinen Wurf, aber das wirst du ja als Trainier wissen.


    Ich hatte dazu letzten Freitag ein Video gemacht, wenn du willst schicke ich dir den Link

  • Hi Dartblog,


    ja, du erinnerst dich richtig, dass ich Tischtennis trainiere. Gerade deshalb denke ich auch viel über sowas nach. Alles, was im Board steckt, habe ICH veranlasst. Wenn es also systematische Abweichungen gebt, mache ich systematische Fehler. Beim Tischtennis weiß ich, welche Fehler welche Ursachen haben können und gehe die Checkliste Punkt für Punkt durch - oft sind es Dinge, die scheinbar überhaupt keinen Zusammenhang haben (Schulterstellung, Winkel der Füße, Drehung der Schulterachse ...) und genau nach so einem Indiz suche ich momentan auch. Vielleicht würde es helfen, wenn ich mich mal 1h lang filme und dann vergleiche ich ein paar Würfe zu Beginn mit ein paar Würfen am Schluss.


    Ich gebe dir Recht, dass ich den Wurf nicht umstellen sollte. Aber noch schwieriger ist es, den Ellbogen "mit Gewalt" wieder in die gerade Achse zu biegen, weil ich dann kein Gefühl mehr hab. Es fühlt sich irgendwie an, als koste es mich total viel Kraft die Linie zu halten und der Ellbogen will immer in der natürlichen Bewegung nach rechts abzischen. Deswegen meine Vermutung, dass es eine Ermüdungserscheinung ist. Gehe ich eine Stunde später wieder ans Board, geht es wieder prima easy (für eine Weile).


    Ich werd mir deinen Rat zu Herzen nehmen und kürzere Intervalle trainieren. Den Link hätte ich natürlich gerne!

  • Rock your Dart!

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