Einführung einer PDC Frauen-Tour?

  • Umfrage quer nutzen!

  • Ich verstehe die Vorbehalte und Vorurteile einiger hier nicht.
    In unteren Ligen ist es völlig normal, dass gemischt gespielt wird. Da gibt es Frauen auf höherem Niveau und welche auf niedrigerem Niveau - genau wie bei den Männern.


    Es gibt in der PDC Qualifier für Regionen, wo männliche Spieler in der Breite niedrigeres Niveau spielen, als vielleicht hier in Europa. Das ist für alle völlig normal.
    Es gibt männliche Spieler, die PDC versuchen und es qualitativ nicht schaffen. Das ist für alle völlig normal.
    Es gibt männliche Spieler, die es in der PDC niemals in die Top 10 schaffen werden, die nicht regelmäßig Avg > 95 spielen und die trotzdem immer wieder dabei sind. Das ist für alle völlig normal.


    Wenn es aber um die Frage geht, ob Frauen diese Möglichkeiten zumindest geöffnet werden sollen, dann werden genau solche Vorbehalte als Gegenargumente gebracht.


    Lasst die Frauen, die es versuchen wollen, genauso an den Turnieren und Turnierserien der PDC teilnehmen - insbesondere auch Challange/Dev Tour - und es werden über kurz oder lang auch Frauen regelmäßig dabei sein. Das spielerische Niveau wird steigen mit den Möglichkeiten, sich mit den Besten zu messen.

  • Lasst die Frauen, die es versuchen wollen, genauso an den Turnieren und Turnierserien der PDC teilnehmen - insbesondere auch Challange/Dev Tour - und es werden über kurz oder lang auch Frauen regelmäßig dabei sein.


    Du weißt, dass es diese Möglichkeiten schon längst gibt? Es ist das fast vollständige Desinteresse der weiblichen Spieler, das dafür gesorgt hat, dass man selbst nach 8 Jahren Youth/Development Tour und 5 Jahren Challenge Tour maximal zwei Hände braucht, um alle Teilnehmerinnen durchzuzählen, die jemals dort aufgetaucht sind.


    Grundsätzlich scheinen die meisten Spitzenspielerinnen eher darauf zu warten, dass ihnen irgendein Prince Charming mal irgendwann eine hochdotierte Damentour hinstellt. Eine gutbezahlte Einladung zur WM wird natürlich auch gerne genommen, aber das Interesse, für vielleicht £200 Preisgeld auf gemischten PDC-Floorturnieren zu erscheinen, dürfte auch in Zukunft eher gering sein.

  • Wenn das nur wenige machen ist es halt so. Genauso, als wenn wenige Deutsche oder Japaner oder was weiß ich solche Turniere spielen.
    Mir geht es darum, allen die Möglichkeit zu eröffnen und nicht bei den Frauen mit Argumenten zu kommen, die man in bei ähnlichen Konstellationen bei Männern nicht anführt, weil man es als normal ansieht.

  • Wenn das nachgewiesen ist bzw. zumindest eine anerkannte These, dann ist das mit der Trennung ja völlig ok. (Aber wenn ich morgen die Zeitung aufmache, steht da wieder so eine These von Frau Dr. Haferflocke-Doppelname, warum Frauen alles besser können als Männer.)

    Die "Studien" würde ich auch gerne mal sehen.


    Meiner Meinung nach gibt es keinen Unterschied - weder körperlich noch psychisch - zwischen Männern und Frauen beim Dart.
    Es geht darum 15-30 gr. Pfeile 2.37m weit zu werfen. Das kann ein 5-Jähriger.
    Und ja Spiele können lange dauern. Allerdings kann mir keiner erzählen, dass Frauen weniger Ausdauer haben als z.B Andy Fordham damals oder andere "beleibtere" Dartspieler.
    Und die Konzentrationsaudauer ist bei Frauen auch nicht geringer.
    Gerade bei der BDO-WM hat eine 61-Jährige gespielt und die ist nicht wegen Erschöpfung ausgeschieden.


    Die Average-Unterschiede haben folgende Gründe:
    -Es gibt weniger Spielerinnen
    -Es gibt kaum Preisgeld und deswegen kaum echte Profis
    -Die Spielerinnen, die gut sind Spielen nie gegen konstant starke Gegner
    -Kaum Bühnenerfahrung vor grossen Kulissen


    Das was Gordon Shumway in seinem kleinen Macho-Anfall bei der WM gesagt hat, nämlich dass es ungewohnt für den Mann wäre gegen eine Frau zu spielen gilt übrigens auch umgekehrt.


    Ich war übrigens ein Fan davon, dass Ashton und Dobromyslova eine Extraquali bekommen haben für die PDC-WM. Mir wäre es auch lieber, wenn sich alle gleich qualifizieren würden.


    Aber so schafft man bei Mädchen und Frauen Vorbilder und irgendwann braucht man die Extraquali nicht mehr.


    Eine eigene Frauenliga halte ich übrigens für weniger hilfreich.

  • Rock your Dart!
  • Also ich denk schon dass Männer einen gewissen biologischen Vorteil haben, aber beweisen lässt sich das wohl schlecht. Das Argument mit den weniger Spielerinnen und damit schwächeren Konkurrenzdruck find ich jedenfalls nich sehr stichhaltig, da ja bspw. (auch in anderen Sportarten) auch immermal wieder wirklich starke Spieler aus eher exotischeren Ländern kommen! Zumal die Frauen ja jede Möglichkeit haben sich mit den Männern zu messen udn so schrittweise genauso gut nach ganz oben kommen könnten! Ist in der Vergangenheit nur komischerweise nichmal im Ansatz geschehen... Das wäre für mich, um wieder zum Anfang zurückgekommen, doch eins ehr starkes Indiz dass da doch irgendwas sein muss!?


    PS: Ich bin ein Mann und würde es grundsätzlich glaub ziemlich cool finden, wenn eine (talentierte) Frau auf dem PDC-Circuit mal so richtig durchstartet Seh ich halt momentan nur nich als sonderlich realistisch in naher Zukunft...

    Ich wäre wirklich ein erstklassiger Dartspieler der es mit jedem auf der Welt aufnehmen könnte!
    Wenn nur dieses blöde Pfeile schmeißen nich so kompliziert bzw. die Felder nich so furchtbar klein wären...

  • Ich empfehle jedem sich mal diese englische wissenschaftliche Arbeit anzuschauen, die sich mit der Thematik beschäftigt hat.


    Link



    Unter anderem wurde darin ein Experiment mit männlichen und weiblichen Studenten durchgeführt, die wenn ich es richtig übersetzt habe, keine relevante Erfahrung mit Darts hatten. Die männlichen Studenten haben dabei signifikant besser abgeschnitten und hatten eine höhere Genauigkeit beim Werfen. (S. 104ff.)

  • Also ich denk schon dass Männer einen gewissen biologischen Vorteil haben, aber beweisen lässt sich das wohl schlecht. Das Argument mit den weniger Spielerinnen und damit schwächeren Konkurrenzdruck find ich jedenfalls nich sehr stichhaltig, da ja bspw. (auch in anderen Sportarten) auch immermal wieder wirklich starke Spieler aus eher exotischeren Ländern kommen! Zumal die Frauen ja jede Möglichkeit haben sich mit den Männern zu messen udn so schrittweise genauso gut nach ganz oben kommen könnten! Ist in der Vergangenheit nur komischerweise nichmal im Ansatz geschehen... Das wäre für mich, um wieder zum Anfang zurückgekommen, doch eins ehr starkes Indiz dass da doch irgendwas sein muss!?

    Das einzige, was ich als pauschalen Nachteil für Frauen durchgehen lasse ist die Körpergröße. Die ist bei Frauen im Schnitt kleiner. Dass das aber nicht etwas sein kann, dass es nötig macht die Geschlechter zu trennen kann ich dir sofort sagen: Es gibt genug kleine Männer. Ich bin selbst nur 1.70m und finde es nicht angenehm auf die oberen Doppel zu werfen. Ausserdem braucht man beim normalen Wurf auf die T20 schon mehr Kraft und muss den Arm sehr hoch halten, was anstrengend ist.


    Dein Vergleich zu den "Exoten" in Sportarten finde ich nicht überzeugend. Das sind Äpfel und Birnen. Die starken Sportler aus bestimmten Ländern treten ja international trotzdem gegen die Elite aus anderen Ländern an und können dort Erfahrung sammeln. Ausserdem geht es bei dem Vergleich ja nicht um gemischte Wettbewerbe.

  • Ich habe nicht alles gelesen, aber intensiv überflogen.


    Ich hab einiges an Kritik an der Studie und bezweifle, dass diese irgendwelche Schlüsse darüber zulässt, ob Frauen Nachteile gegenüber Männern im Dart haben.


    1. Zunächst einmal ist die Studie uralt nämlich von 2002. In der Wissenschaft müssen Ergebnisse repliziert und bestätigt werden. Deswegen: Hast du mehr Studien?


    Ich kenn mich in der Wissenschaft etwas aus und kann dir sagen, dass Einzelstudien kaum noch Wert haben. Vielmehr geht es heute um Langzeit- und/oder Metastudien (zusammenfassen von Einzelstudien).


    2. In der Studie geht es nicht um Darts, sondern um Präzision beim Werfen auf Zielen. Darts ist lediglich das gewählte Mittel um das zu erforschen.


    3. Dein angesprochener Test mit den Studenten hat kaum Aussagekraft und spielt in der Studie eine untergeordnete Rolle. Hier war die Kontrollgruppe auch nicht sehr groß. Ausserdem wurden die Darts standardisiert. Jeder musst mit 25gr. werfen. Und das ist, wie du weißt , ziemlicher Quatsch, weil jeder andere Darts wirft.


    4. Die Studie basiert zum aller grössten Teil auf Ergebnissen von Ligaspielern auf Lokalebene und County-Ebene und Profispielern. Und damit wird einfach nur der Staus Quo bestätigt.


    5. Die in der Studie erwähnten "unumstrittenen biologischen und physiologischen" Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Motorik gibt es natürlich. Aber ob diese Unterschiede im Darts eine Rolle spielen wird in der Studie gar nicht untersucht.


    6. Die Studie selbst spricht soziale und gesellschaftliche Gründe für die momentane "Vorherrschaft" von Männern auf dem Gebiet des "Zielwerfens" an.


    Bei näherem Hinsehen bringt einem die Studie bei unserer Streitfrage keinen Zentimeter weiter.

  • Rock your Dart!
  • Das Thema Frau und Mann beim Darts will ich hier gar nicht weiter aufgreifen. Aber ich weiß nicht, ob eine separate Frauen-Tour tatsächlich so zielführend wäre. Dadurch trennt man ja nur auf der einen Seite, was man auf der anderen gerne zusammenbringen möchte. Da finde ich es schöner, wie es gerade bei der BDO-WM passiert, dass die Frauen-WM einfach zeitlich integriert wird. Es geht nicht darum, wie qualitativ hochwertig die Partie ist, sondern dass ich bei so einem Turnier die Abwechslung schätze.


    Wenn man den Frauen-Sport im Darts fördern möchte, muss man womöglich eher in tieferen Ebenen ansetzen. Mädchen und junge Frauen brauchen evtl. mehr Anreize in den Verein zu gehen. Der Clichéewandel vom Kneipensport hin zum Konzentrationssport ist da schon ein guter Schritt. Vereine können Mädchenmeisterschaften austragen oder eben auch mal die angesprochenen Mixed-Varianten spielen. Einfach Lust auf den Sport machen, dann kommen auch die Mitglieder.

  • Ich glaube auch, dass in der Jugend die Lösung zu finden ist. Mein Ansatz: Bei der BDO die "Boys" und "Girls" Kategorien in"Youth" umwandeln und gemischt spielen.


    In der Jugend gibt es da noch keine Vor- und Nachteile, was Preisgelder betrifft und Mädels und Jungs lernen von Anfang an gegeneinander zu spielen.


    Und an Gordon Shumway: Die Jungs können dann auch lernen, dass es keine Schande ist oder es sie in der männlichen Ehre verletzt gegen eine Frau zu verlieren.

  • Dein Vergleich zu den "Exoten" in Sportarten finde ich nicht überzeugend. Das sind Äpfel und Birnen. Die starken Sportler aus bestimmten Ländern treten ja international trotzdem gegen die Elite aus anderen Ländern an und können dort Erfahrung sammeln. Ausserdem geht es bei dem Vergleich ja nicht um gemischte Wettbewerbe.


    Dann haste mein Argument aber glaub falsch verstanden?!
    Wie können denn Spieler aus Ländern, wo die Bedingungen bezüglich der Konkurrenz sehr schlecht sind, überhaupt ein solches Niveau erreichen um es auf den Profi-Circuit zu schaffen (dass sie sich dort dann verbessern ist ja klar!)??? Also ich finde das keinesfalls einen unpassenden Vergleich, zumal wie gesagt eine Frau ja absolut die selben Möglichkeiten hat den Weg der Männer zu gehen.
    Eine Frau hätte sich ja am Wochenende ebenso gut eine Tourcard erspielen können. War halt nur eine da, dann wirds natürlich sehr schwierig... Aber die Frage ist doch viel eher, warum war nur eine da? Weil den anderen wohl offensichtlich die Qualität fehlt um ernsthafte Ambitionen zu haben und hier wäre nun immernoch die Frage zu beantworten, warum da auf hohem Spiellevel so ein krasses Missverhältnis vorherrscht (bei der Q-School eben 1:250)...

    Ich wäre wirklich ein erstklassiger Dartspieler der es mit jedem auf der Welt aufnehmen könnte!
    Wenn nur dieses blöde Pfeile schmeißen nich so kompliziert bzw. die Felder nich so furchtbar klein wären...

  • Ich glaube auch, dass in der Jugend die Lösung zu finden ist. Mein Ansatz: Bei der BDO die "Boys" und "Girls" Kategorien in"Youth" umwandeln und gemischt spielen.


    In der Jugend gibt es da noch keine Vor- und Nachteile, was Preisgelder betrifft und Mädels und Jungs lernen von Anfang an gegeneinander zu spielen.


    Das Problem ist, dass zumindest derzeit selbst in den Jugend-Altersklassen schon die gleichen massiven Leistungsunterschiede existieren wie bei den Erwachsenen. Als Beispiel nur mal die Finalaverages beim World Masters: Boys bzw. Girls - bei den Jungs deutlich mehr 80+ als bei den Mädels 70+.


    Das würde also zumindest mittelfristig nur dazu führen, dass praktisch alle Mädchen kaum noch Spiele gewinnen würden, von ganz wenigen Top-Talenten wie Beau Greaves abgesehen. Das generelle Nachwuchsproblem auf der weiblichen Seite wird man damit kaum lösen können, selbst wenn die wenigen Mädchen, die sich dann in dieses Haifischbecken wagen, vielleicht leistungsmäßig davon profitieren.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!