Peripheres sehen?

  • Grüß euch.


    Nachdem ich mit meinem Wurf nicht wirklich zufrieden war, habe ich jetzt einiges umgestellt.
    Ich habe mich selbst gefilmt, und gesehen, dass bei meinem Wurf der ganze Körper in Bewegung war.
    Jetzt stehe ich quer zum Board und etwas nach vorn gelehnt , sodass ich schon mal den Körper ruhig halten kann.
    Früher hab ich die Darts auch eher geschoben/gepresst (ähnlich wie ein Kugelstoßer). Da war der ganze Arm und die Schulter in Bewegung.
    Seit kurzem probiere ich den Oberarm/Ellenbogen geraden nach vorn zu strecken, und den Dart nur mit dem Unterarm/Handgelenk zu werfen.
    Praktisch wie ein Katapult.
    So weit so gut.
    Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich dabei immer etwas nach links ziehe. (In der Ausgangsstellung ist der Unterarm senkrecht, Ellenbogen zeigt richtung Ziel)
    Ab und zu schaffe ich es, dass ich einen Punkt am Board fixiere und während dem Wurf im Augenwinkel die Hand beobachte. Dann passe ich auf, dass die Hand senkrecht bleibt.
    Das empfinde ich auf dauer extrem anstrengend, weil ich mich auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren muss. (Teilweise achte ich mehr auf die hand als aufs ziel. Dann fühlt sich zwar der wurf gut an, verfehlt aber das Ziel)


    Wie ist das bei euch? Beobachtet ihr auch die Hand beim werfen, oder geht das automatisch? Ich werfe jetzt ca 2 Wochen so. Momentan habe ich noch nicht das Gefühl, dass sich das irgendwann automatisieren könnte.

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  • Bei mir ist das so, dass ich werfe und werfe und auf Kleinigkeiten achte, verändere und beobachte und irgendwann habe ich es raus. Ich werfe eine 20 knapp an der T20 vorbei, ändere eine Winzigkeit und zack, der zweite Dart sitzt. T20 - jetzt habe ich den Dreh raus. Dritter Wurf, die Bestätigung - wieder T20 - yeah, jetzt hab ich es. Pfeile holen gehen, hinstellen werfen UUUUUUUUUUUND - Mist, doch nicht.


    Ich habe festgestellt, ob ich völlig frei im Kopf am Board stehe (zwar konzentriert aber ohne Ablenkende Nebengedanken) und einfach so werfe oder mit den Gedanken bei irgendeinem Problem bin, hat mit dem Treffen viel mehr zu tun, als ob das rechte Bein weiter gedreht steht und der Ellenbogen genau einen bestimmten Punkt hat. Wenn man noch keine automatisierte bzw. halbwegs gleichförmige Wurfbewegung hat und jedes Mal ganz anders wirft und steht, wirkt sich das natürlich auch aus.

  • Ich habe das längere Zeit ähnlich gemacht wie du - mit dem Ergebnis das ich nur extrem konzentriert passabel getroffen habe. Das ist auf die Dauer anstrengend und hat mich in meinen Spielen nicht weiter gebracht.


    Mittlerweile teile ich mein Training dazu etwas auf:
    1. Ich starte mit reinem Bewegungstraining, max. 5 Minuten lang, in dem ich mich auf den eigentlichen Ablauf mit Armstellung und Follow Through konzentriere, das Trefferbild spielt hier keine Rolle für mich. Wirklich nur schauen das der Ablauf passt
    2. Bei meinen verschiedenen Trainingsspiele für Scoring und Doppel fange ich in den ersten Minuten so an, das ich mir vor dem Wurf den Ablauf innerlich vorstelle, ganz besonders wo meine Hand nach dem Wurf hinzeigt um den Follow Through auch durch zu ziehen. Bei dem Wurf fokussiere ich mich nur auf das Ziel das ich treffen will. Das mache ich dann auch nur die ersten paar Minuten bis ich ein gutes Gefühl habe, dann wird normal geworfen. Sobald ich merke das ich schlechter werde, stelle ich mit den Wurf wieder ganz bewusst vor.


    Es ist teilweise anstrengend, das gebe ich zu. Aber deswegen trainiere ich nicht so lange und so oft, versuche aber damit die Qualität oben zu halten. Wichtig für mich persönlich ist das ich ein positives Gefühl im Training habe - und dafür muss ich halt konzentriert sein.
    Ich bin zwar nur ein mittelmäßiger Spieler, aber in den letzten Wochen in denen ich das durchziehe habe ich einige schöne persönliche Highlights erspielt.

  • Zitat

    Früher hab ich die Darts auch eher geschoben/gepresst (ähnlich wie ein Kugelstoßer). Da war der ganze Arm und die Schulter in Bewegung.


    Genau das Problem habe ich auch. Wie hast du das wegbekommen, bzw wie lange musstest du dir das abtrainieren?
    Sobald ich mit dem schieben/pressen aufhöre, gehen meine Darts irgendwo hin.

  • Genau das Problem habe ich auch. Wie hast du das wegbekommen, bzw wie lange musstest du dir das abtrainieren?
    Sobald ich mit dem schieben/pressen aufhöre, gehen meine Darts irgendwo hin.

    Hi. Sorry, dass ich erst jetzt antworte. Schaue nicht so oft hier vorbei.



    Ich hab jetzt ein paar Fotos und Videos zuhause gemacht, wenns gerade gut läuft. Damit ich mir den Stand und die Bewegung anschauen kann, wenns mal wieder nicht läuft.


    Also. Gestern wieder Dartabend gehabt. Und es hat nichts funktioniert. Wollte vor lauter Frust schon aufhören.
    Ich stand stocksteif gerade vorm Board. Der Ellenbogen wackelte als wäre er aus Gummi. Pfui.
    Dann hab ich mir die Fotos/Videos angesehen, und nach den nächsten paar Würfen hab ich im hintergrund schon gehört: “was is denn jetzt auf einmal mit ihm los“ :vic:
    Was ich geändert hab:
    Ich muss mich weit nach vor lehnen, und die Schulter zum Board drehen.
    Dann schiebe ich den Kopf nach rechts über die Schulter , sodass Auge, Schulter, Ellenbogen und Handgelenk auf einer linie ist.
    Den Ellenbogen drücke ich „bis zum Anschlag“ nach oben. (Dadurch hat er keinen Platz für Bewegungen. Er ist quasi fixiert)
    Unterarm halte ich komplett senkrecht. Den Dart halte ich unters Auge. Das Handgelenk drehe ich so weit rauf und zurück, dass die Handfläche fast ganz nach oben schaut.
    Und beim Wurf probiere ich komplett durchzuziehen. Am Ende zeigt das handgelenkt aufs Ziel.
    So funktionierts für mich am besten. Das wichtigste für mich dürfte ein stabiler Ellenbogen sein.
    Was ich auch noch mache:(schwer zu erklären)
    Ich schaue aufs Ziel und beim Wurf achte ich quasi im Augenwinkel auf die Wurfhand. Damit ich sehe, wo sie sich hinbewegt.
    Das benötogt bei mir die meiste Konzentration. Wenn ich das nicht schaffe, treff ich auch schlechter. Ich hoffe, dass sich der Wurf irgendwann so ins Hirn einbrennt,
    dass ich das nicht mehr so intensiv machen muss.


    So. Wurde doch länger als ich geglaubt habe. Ich hoffe ich konnte helfen.
    Edit: Wie lange die umstellung dauert kann ich nicht sagen. Bin selbst no nicht am ende.
    Ich kann dir nur den Tipp mit den Fotos/Videos geben. Und dann ans Gefühl erinnern, wenns mal gut läuft.




  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Um kein neues Thema aufzumachen möchte ich diesen Thread "hijacken", weil um eins meiner wesentlichen Probleme geht, nämlich die Konzentration auf den äußeren Fokus, sprich das Ziel am Board.


    Neulich gings mir um meinen Wurf , wobei auch klar wurde, daß ich mich nicht zu sehr um meine Bewegung sorgen sollte, sondern eben auch mehr Konzentration auf den äußeren Fokus, also das Ziel, legen sollte. Das fällt mir nicht gerade leicht, da das hier beschriebene "periphere Sehen", also die Beobachtung der Hand/des Darts/der Bewegung, dennoch stattfindet und mich vom Ziel ablenkt. Gebt doch bitte noch ein paar Ratschläge zur besseren Fokusierung und dem Ausblenden des peripheren Blickes ab, bzw. sinnvolle Übungen, wie man sowas üben kann (am besten in Wurfsituation; dartblogs Balancierübung ist schon sehr schön, gibt es noch mehr?).

  • Die Balancierübung zielt eigentlich darauf ab, den Fokus zu erklären und somit zu verstehen warum man sich auf das Ziel fixieren soll.
    Das Hauptproblem bei vielen Spielern.


    Mach Übungen die gut für das Hand Auge Koordiantionssystem sind. Dann noch etwas für den Fokus aussen eng (Kerze oder ähnliche Übungen).
    Aber auch hier, dass dauert bis es sitzt und länger Verfügbar ist.

  • Hätt einfach mal vorgeschlagen mit geschlossenen Augen zu werfen, mach ich auch regelmäßig! ;-) Obs dir hilft dabei weiß ich nich, aber ich glaube für die meisten Spieler ist das so oder so ne sinnvolle Sache zum Auszuprobieren!?

    Ich wäre wirklich ein erstklassiger Dartspieler der es mit jedem auf der Welt aufnehmen könnte!
    Wenn nur dieses blöde Pfeile schmeißen nich so kompliziert bzw. die Felder nich so furchtbar klein wären...

  • Hätt einfach mal vorgeschlagen mit geschlossenen Augen zu werfen, mach ich auch regelmäßig! ;-) Obs dir hilft dabei weiß ich nich, aber ich glaube für die meisten Spieler ist das so oder so ne sinnvolle Sache zum Auszuprobieren!?


    Auf welche Fragestellung bezieht sich deine Antwort?

  • Was grundsätzlich hilfreich ist, ist das teilweise Abdecken des Boards, was auch schon überprüft wurde (Koyuncu, 2011). Das kann man selbst machen, in dem man das Board abdeckt und ein Loch in die Abdeckung reinschneidet. Ich habe bei einem alten Board die Spider entfernt und mit Acrylfarbe (die das alte Board auch stabilisiert ;) ) schwarz bestrichen und klebe dazu für Trainings farbige Markierungen darauf.


    Dazu kann man ja auch schon einige Ideen kaufen. Am bekanntesten sind die Practise rings. Es gibt aber auch die sog. Dart-Trainer Teile oder auch den Treble-Trainer (eine Art Schablone, die (die wichtigsten) Triple und Double Felder ausgeschnitten hat.


    Falls man mit solchen, auch selbstgebastelten (Gummiringen etc.) Zielvorgaben arbeitet, ist es jedenfalls sinnvoll, das restliche Board abzudecken oder durch Farbe zu "neutralisieren", da dann häufig angewandte Strategien bei Nicht-Treffen (z.B.: Wechsel auf die "19") ausgeschaltet werden.


    Was ich noch sehr gut empfinde, aufgrund der Deutlichkeit des Reizes: Einen Laserpointer auf das gewünschte Ziel richten und fixieren, oder auch den Laserpointer am Kopf befestigt auf die Scheibe ausrichten (sieht seltsam aus, ist aber sehr effektiv).

  • Rock your Dart!
  • Auf welche Fragestellung bezieht sich deine Antwort?


    Natürlich nicht um sich auf ein bestimmtes Ziel auf dem Board zu fokusieren, sondern um sich losgelöst von seinem peripheren Blick auf denArm/die Hand auf den Wurf/das Gefühl dabei zu konzentrieren! Könnte mir vorstellen wenn er das nen Weilchen macht und dann wieder normal mit geöffneten Augen wirft ist dieser zuvor "falsch antrainierte" Blick auf die Wurfbewegung weg!?

    Ich wäre wirklich ein erstklassiger Dartspieler der es mit jedem auf der Welt aufnehmen könnte!
    Wenn nur dieses blöde Pfeile schmeißen nich so kompliziert bzw. die Felder nich so furchtbar klein wären...

  • Danke. Partiell abgedecktes Board um den Fokus einzuengen hab ich noch nicht probiert. Klingt plausibel, werde mir mal ein paar Schablonen machen (Vorlage gibt's ja vom Horst).


    Mit geschlossenen Augen setzt den Fokus wieder auf den Wurf, nicht auf's Ziel. Der Effekt ist sicherlich vergleichbar mit einem schwart abgedeckten Board. Mit geschlossenen Augen ist sicher auch reizvoll, um das Wurfgefühl zu erfühlen, hat aber kein Ziel als Fokus und keine Erfolgskontrolle. Mir geht es hier aber ums Ziel und mir stetige Selbstbeochtung abzugewöhnen bzw zu mindern.

  • Mir geht es hier aber ums Ziel und mir stetige Selbstbeochtung abzugewöhnen bzw zu mindern.


    Und genau da könnt ich mir vorstellen dass (lockeres) Werfen mit geschlossenen Augen eben auch helfen kann...


    Kann man aufgrund aufkommender Langweile natürlich auch nich allzu lange machen, aber so für nen paar Minuten zwischendurch zumindest bei mir keinerlei Problem (und ohne jeglcihen Aufwand durchzuführen).


    Aber klar, Board abdecken ist in deinem Fall sicher effektiver, auch wenn da der totale Fokus aufs Ziel meiner Meinung nach auch etwas verloren geht!?

    Ich wäre wirklich ein erstklassiger Dartspieler der es mit jedem auf der Welt aufnehmen könnte!
    Wenn nur dieses blöde Pfeile schmeißen nich so kompliziert bzw. die Felder nich so furchtbar klein wären...

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