Wurf Endbewegung

  • Hallo zusammen,


    ich habe ja erst vor wenigen Wochen angefangen mit Darten und versucht die Tipps, die durchweg von fast alles Tutorials gegeben werden umzusetzen. Dazu zählt ja bekanntermaßen auch das "durchziehen" des des Wurfarmes. Also das die Bewegung mit ausgestrecktem Arm endet. Ich versuche das zu trainieren. Aber wenn ich nicht darauf achte, dann zieht ich den Wurfarm nicht durch, sondern stoppe mit der Bewegung nachdem ich den Pfeil losgelassen habe. Leider treffe ich mit dieser Art der Bewegung viel besser als mit der "Lehrmethode"


    Warum ist es überhaupt so wichtig den Wurfarm bzw die Bewegung bis zum Schluß, also bis der Arm gestreckt ist durchzuführen? Und bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel?

    Winmau Blade 5

    Mastergrade PT Range Steel-Darts 22 gr.


    Viele Grüße veloce :daumen:

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  • Durch das Stoppen braucht dein Arm ja noch eine Muskelanstrengung mehr, neben dem Ausstrecken, um deinen Arm anzuhalten, was zum einen fehleranfällig sein kann und zum anderen das Verkrampfen während dem Wurf wahrscheinlicher macht. Also alles was den millimetergenauen Wurf schwerer macht. Bestes Gegenbeispiel ist aber Dave Chisnall, der eine 180 nach der anderen reinschmettert, obwohl er eine schlechte Technik hat. Nicht umsonst zieht aber die große Mehrheit der Profis ihren Arm durch, um eben so viele Fehlerquellen wie möglich zu vermeiden.

    Spiele auch noch keine Ewigkeiten, also habe kein Profi-Wissen, aber mir hat dieses Achten auf die Technik ungemein geholfen mich zu verbessern auf langer Sicht. Hat aber seine Zeit gebraucht natürlich..

    Übung macht den Meister, wie man gerne sagt ;)

  • Nicht selten bekomme ich Wurfvideos von Spielern zugesendet, die genau das machen, was mein Vorredner geschrieben hat. Du kannst sehen wie sie auf die Endbewegung achten. Sie beobachten sich intern und erzwingen die Endbewegung

    Das sieht dann so aus, der Wurf folgt dem verinnerlichten Bewegungsablauf, der Dart wird geworfen...die Bewegung pausiert für einen kurzen Augenblick...und dann geht es weiter mit dem Follow Through.


    Das ist natürlich nicht das, was man erreichen will. Daher ist es auch schwierig, sich einen FT anzugewöhnen, wenn der bislang in seinem Bewegungsmuster gefehlt hat. Das eine komplette Ausstreckung wichtig ist, sei dahin gestellt. Das sie für das eigene Bewertungsempfinden einen guten Referenzwert darstellt, ist erwiesen.

    Und da wird es auch schon schwierig, wie gut ist meine Motorik und mein Bewegungsempfinden ausgeprägt? Oder kann ich mit einem Wurf, wie ihn z.B. der Horvat hat, viel besser meine Bewegung erfühlen?


    Daher finde ich es Typen abhängig und sollte nicht als das absolute Muss eingeordnet werden. Denn gerade bei älteren Spielern ist es so, dass die Grenzen durch das gesetzt werden, was wir in jungen Jahren gelernt haben.

  • Spiele seit über einem Jahr intensiv und bin an einem Punkt wo ich die regelmäßigen Ausreißer in die 1 und 5 verringern möchte, sprich den Wurf konstanter machen. Der Vorredner hat es mit den "Fehlerquellen vermeiden" auf den Punkt gebracht. Die Wiederholgenauigket wird besser wenn man durchzieht, da die Bewegung tatsächlich standardisierter wird, weniger oder immer die gleichen Schlenkerer da sind und das ist bei einer Bewegung von einem Ende des Spektrums (Zurückziehen) bis zum kompletten anderen Ende (Ausstreckung) eben mehr gegeben, als wenn man immer um den Bruchteil von Sekunden/ Millimetern den Wurf in einer aderen Phase abbricht.


    Soweit die Theorie: in der Realität stehe ich vor dem gleichen Problem wie du, ein nicht 100% durchgezogener Wurf über ein Jahr angeeignet und entwickelt bedeutet nun, dass ich mich extrem stark auf den "Durchzug" fokussieren muss, was die Angelegenheit verkrampft werden lässt und das ist, wie jeder mittlerweile weiß, der Anfang vom Ende einer Negativspirale. Verkrampfter Wurf, mehr Muskelspannung, mehr Ausreißer, Ärger, noch mehr Verbissenheit, weitere Änderungen, Stand, Darts etc. noch schlechtere Ergebnisse. Also habe ich trotz vermeintlich besserer Technik die schlechteren Scores und und werde unsicherer.


    Kurzum: ich halte viel vom Durchziehen und rate dir als jungen Anfänger den Durchzug gleich zu integrieren bevor du dir den Stop angewöhnst. Anfangs wird das ungewohnt sein aber bei dir vielleicht noch nicht zu spät und eine gute Chance in ein zwei Wochen bei regelmäßigem Spiel das Gefühl reinzubekommen und dauerhaft die bessere Grundlage zu haben. Bei all dem ist wichtig dass man an den Erfolg der Änderung glaubt und ihr Zeit gibt. Nicht nervös werden, es wird nicht sofort besser. Kleinen Erfolgen große Bedeutung beimessen, schlecht Würfe ignorieren, Gruppierungen der drei Darts beurteilen (eng zusammen, weit gestreut) und konsequent ranarbeiten.

    Alles ohne Gewähr und von der einzelnen mentalen Stärke abhängig. Grundsätzlich sollte jeder Wurf Spaß und Freude hervorrufen. Zu viel Nachdenken über Technik, den Wurf und alles andere wird keine Freude bringen. Die optimale Technik gibt es nicht, wer trifft hat recht. Viel Erfolg.

  • Ich habe als Jugendlicher mit meinen Freunden relativ viel auf den Automaten in der Kneipe um die Ecke geworfen. Es kann natürlich sein, dass das "Bewegungmuster" daher kommt. Ich versuche auch durchzuziehen. Aber wenn ich mich nicht darauf konzentriere, sonder meinetwegen eher darauf den Oberarm ruhig zu halten, ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich den Arm wieder zurückziehe.


    Wie ausgeprägt soll/muss den dieses FollowTrough sein? Ich finde es ziemlich unangenehm den Arm hart durchzustrecken, wie man es oft in Videos sieht. Viel angenehmer ist es, wenn der Arm noch leicht angwinkelt, also in der Relation 170° statt 180°. Problem dabei ist, dass dadurch der Wurf weicher wird. D.h. die Pfeile landen deutlich weiter oben als wenn ich komplett druchstrecke (wenn ich das Bull ins Visier nehme), stecken steiler und nicht so tief im Brett. Dadurch werden manchmal die nachfolgenden Würfe, sofern ich den diesen so nah an den ersten bringe, abgelenkt.

    Winmau Blade 5

    Mastergrade PT Range Steel-Darts 22 gr.


    Viele Grüße veloce :daumen:

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Völliges Strecken ist sicherlich das Ziel, es darf aber nicht zur Last werden, Druck erzeugen oder gar Schmerzen hervorrufen.

    Alles muss sich nach einer Weile gut anfühlen, das Wichtigste ist der Kopf, positive Einstellung und Glauben, dass man das was man da gerade macht 100% richtig ist.


    Die besten Voraussetzungen für eine hohe Wiederholgenauigkeit hat man mit immer der gleichen Bewegung. Also vom Rückziehen bis zur völligen Streckung. Denn weiter geht es dann eben nicht und das heißt es geht immer bis zu diesem Punkt, nicht einmal 170 Grad, dann 165 Grad und dann wieder 175 Grad Streckung - diese wenigen Zentimeter/ Millimeter, lassen Spielraum für Abweichungen (rufen sogar Abweichungen hervor).


    Aber wenn das Durchziehen anfängt weh zu tun, oder es mental dazu führt, dass man sich total unwohl fühlt oder nur noch darauf konzentriert ist, dann ist es auch nicht gut. Lockerheit, Selbstvertrauen muss schon da sein sonst verkrampft man, und verliert jedes Spiel trotz bester Technik. Daher, mit dem Durchstrecken kann man es versuchen und auf den Weg dahin findet man seine persönliche Stilrichtung, der man vertraut und weiterhin vertrauen sollte, auch wenn es Phasen geben wird wo es einfach nicht klappen will.


    Ob die Darts weiter oben oder weiter unten landen ist meiner Meinung nach eine Frage des Release-Timings - also wann lässt du los. Der Loslasszeitpunkt ändert sich logischerweise, wenn man die Wurfbewegung ändert. Den richtigen Zeitpunkt findet man dann schon mit der dauernden Wiederholung der neuen Bewegung. Die seitlichen Ausreißer jedoch verringern sich hoffentlich durch besseres Strecken.

  • Axner das angesprochene Wiederholen, also eine immer gleiche Bewegung wie ein Roboter, hatte ich anfangs auch immer im Kopf. Von dem Gedanken habe ich mich aber längst gelöst.

    Die grobe Wurfbewegung sollte drin sein, das ist klar... Haltung, Release usw...den Rest wird man über Erfahrung anpassen.


    veloce könnte meiner Meinung nach erst mal mit abgedecktem Board den Wurf an sich antrainieren. Das bessere Treffen mit dem nicht durchgezogenen Arm kommt daher, dass er die Bewegung einfach drin hat und damit sich mehr aufs Fokussieren konzentrierem kann.


    Beispiel: wenn ein Fußballer nen 11er schießen will und sich komplett auf den Anlauf und Schuss konzentriert "erst linkes Bein vor, dann rechts, vor dem schießen leicht zurücklehnen, nicht zu hart, schön Bein durchziehen" schießt der den überall hin, nur wahrscheinlich nicht in die gewünschte Ecke.

    Schaut er sich nachher die Wiedeholung an wird er denken: hmm sah doch alles richtig aus, warum habe ich nicht getroffen


    so wundert sich eben auch veloce warum er mit dem "besseren Wurf" und durchgezogenem Arm schlechter trifft. Der Fokus liegt eben nicht auf dem Ziel.


    Rein meine Erfahrung/ Meinung. Möglicherweise liege ich mit meinen Gedanken da auch falsch und dartblog würde mich für die Fehlinfos am liebsten steinigen wollen :D

  • Patrick:

    ich geb dir recht. Ich hatte es so verstanden, dass der Threat-Ersteller noch Anfänger ist und die Routine noch nicht drin hat - da macht es vielleicht schon noch Sinn auf ein paar standardmäßig als richtig geltende Dinge (wie Durchziehen) zu achten bis sich die Routine darauf aufbauend einstellt. Das Scoring ist da fast nebensächlich, Gruppierungen sind gute Indikatoren, ob man Wiederholgenauigkeit hinbekommt und sich langsam mit dem Wurf warm wird. Dann kommt das Fine Tuning und das geht nur zusammen mit einer gewissen Entspannung und das erreicht man bestimmt nicht über zu viel Konzentration auf Technik, da hast du völlig recht. Habe versucht es wohl recht schlecht rübergebracht, dass irgendwo zwischen der goldene Weg für jeden Einzelnen liegt.


    Und da da ich jetzt das Gefühl habe dass mir meine Worte falsch ausgelegt wurden hier nochmal die Quint-Essenz:

    Wenn man nicht mehr nachdenkt, sondern davon ausgeht, dass der Wurf erfolgreich sein wird, wird er auch mit großer Wahrscheinlichkeit gut sein. Kurze oder auch mal längere Fehler-Phasen haben auch die Pros.

    Wenn es gelingt diese nicht in den Kopf zu lassen, kann man verhindern, dass man an allem was man tut zu zweifelt und es dadurch zwangsläufig noch schlechter wird.


    Jeder hat da seinen Weg (oder sucht ihn). Ich für meinen Teil versuche schlechte Phasen zu akzeptieren und kleine Erfolge wie ein Verrückter abzufeiern um ganz bewusst positive Stimmung zu erzeugen vor allem aber die vielen Fehler nicht in meinen Kopf zu lassen. Dann wird es oftmals nach ein zwei Tagen wieder.


    Alles nur aus meiner persönlichen Sicht, keine allgemein gültige Lösung, das macht das Thema ja auch so schwierig und kontrovers.

    Viele Grüße und gutes Gelingen

  • Es gibt ja kein richtig oder falsch im Sinne einer Vorschrift "Du musst so werfen und nicht anders." Wer trifft hat recht.

    Es gibt aber wissenschaftliche Studien, worin sich die Würfe der erfolgreicheren Spieler von denen der nicht so erfolgreichen unterscheiden. Am sinnvollsten ist es sicherlich, wenn man das am Anfang weiß und sich gleich die erfolgsversprechendere Technik aneignet. Wenn man sich aber nun schonmal einen technisch schlechten Wurf angewöhnt hat, gibt es einen Point of no Return, wo man nicht mehr ungestraft umschwenken kann. Das heißt, man kann immer nochmal neu anfangen, das ist es dann aber auch, ein Neuanfang oder zmindest ein anfänglicher Rückschritt. Es gehört also dazu, dass man sich zunächst verschlechtert und je weiter man mit seinem vermeintlich schlechten Wurf schon war, umso schwerer wirds.

  • Ich möchte an der Stelle mal ein paar Tricks bzw. Methoden nennen, die mir geholfen haben.

    Ausgangspunkt meiner Überlegungen war, wie hier ja auch schon genannt, die Annahme, dass ein Durchziehen des Armes eine mögliche Fehlerquelle minimiert. Bspw. hatte ich recht viele Treffer in die 5, einfach weil mein Arm direkt schon zum nächsten Dart greifen wollte (ich hatte einen relativ schnellen Wurfstil).


    Der Einfachheit halber hier mal ein Link zum themenbezogenen Sermon von vor knapp einem Jahr.

    2 Tipps würde ich gern noch ergänzen :


    1)

    Schamlos abgekupfert von "Bewegungsanalyse Darts" oder wie der Youtube-Kanal heisst. Nach jedem Wurf berührt meine Hand, den von meinem Jüngsten geklauten Ball. So habe ich ein Feedback, bei vollständiger Streckung ohne darüber nachzudenken.


    2)

    In Situationen, in denen ich meiner Sucht nicht frönen kann, benutze ich andere Dinge zum Wurf trainieren. Paul Lim macht ja angeblich Trockenwürfe ohne Dart, wenn er nicht spielen kann. In meinem Büro hängt ein Schuhkarton am Aktenschrank, da schmeiss ich Holzdübel rein oder ich werf nen Tischtennisball gegen die Wand.


    Ja, klingt selbst für mich beim Schreiben schon ziemlich bekloppt, aber nach nun fast 2 Jahren sind die Fortschritte evident. Und das obwohl ich beruflich, wie privat bei weitem nicht die Zeit zum Spielen habe, wie ich gern hätte.


    Vielleicht hilfts ja dem ein oder anderen.

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Hallo zusammen,


    vielen Dank erst mal für eure Kommentare und den Input. Es ist schon richtig, dass ich eigentlich blutiger Anfänger bin und mir daher vmtl auch noch die richtige Tecnik antrainieren kann ohne mich groß umstellen zu müssen. Ich trainiere eigentlich immer zweigeteilt. Im ersten Abschnitt versuche ich auf meine Wurftechnik zu achten und möglichst alles umzusetzen was als "state of the art" gilt. Dabei nehme ich das Bull als Ziel. Aber es geht mir nicht darum wirklich zu treffen, sondern zu sehen wie sich der Wurf verändert wenn ich kleine Umstellungen mache und wie es sich anfühlt. Im zweiten Teil versuche ich dann z.b. bei Round the world eben die Felder z.b. SingleBig zu treffen. Dabei geht ja automatisch der Fokus eher aufs Feld und man konzentriert sich nicht mehr richtig auf die Bewegung, was vmtl letztendlich das Ziel ist, wenn man die Bewegung sooft gezielt trainiert hat, dass sie automatisiert abläuft. Dabei kommt eben auch das alte Bewegungsmuster durch.

    Interessant finde ich auf die Trainingshilfen mit dem Ball. Das wäre auf jeden Fall eine Option, wenn es mit dem durchgestreckten Arm nicht klappen sollte.


    Ich habe letztens ein Video gesehen wo MvG geworfen hat. Bei im ist es irgendwie extrem wie "schlabberig" der ganze Arm nach dem Wurf ist. Auch die Hand fällt völlig kraftlos nach unten ab. Mein Arm bzw. Handgelenk hingegen ist ziemlich fest auch in der Endbewegung. Ist hier auch eher der Königsweg, dass der ganze Arm extrem locker ist?

    Winmau Blade 5

    Mastergrade PT Range Steel-Darts 22 gr.


    Viele Grüße veloce :daumen:

  • ....Ich trainiere eigentlich immer zweigeteilt. Im ersten Abschnitt versuche ich auf meine Wurftechnik zu achten und möglichst alles umzusetzen was als "state of the art" gilt. Dabei nehme ich das Bull als Ziel.....

    und hier ist meiner Meinung nach ein Problem schon, nämlich du zielst UND achtest auf die Wurftechnik. Kann ich mir kaum vorstellen, dass das erfolgreich endet. Das wird vermutlich eine hoppelige Angelegenheit. Wenn du das Board abdeckst mit einem Stück einfarbigem Papier oder Stoff, wirst du merken, dass es einfacher ist.

  • Das sehe ich auch so. Im Idealfall sollte man sich nur auf das Ziel fokussieren und deinen Körper einfach werfen lassen. Das kann dein Körper allerdings nur, wenn die Bewegung mehrere tausend Mal korrekt ausgeführt wurde, es für den Körper also zu einer normal Bewegung geworden ist. Zum Ausstrecken des Armes, ich hatte dieses Problem auch. Ohne Ausstrecken habe ich viel besser getroffen. Es gab hier jedoch auch zu viele Ausreißer. Einige kamen von der Fingerhaltung am Dart und andere vermutlich durch das nicht erfolgte Durchstrecken des Armes. Der Körper beginnt bereits vor dem Stoppen des Armes mit einer Muskelkontraktion in die Gegenrichtung. Da das Stoppen unmittelbar nach dem Loslassen des Pfeiles erfolgt, kann dies zu negativen Einflüssen auf den Wurf führen, da entsprechende Muskelkontraktionen bereits im Abwurf beginnen und sich negativ auswirken können. Ich habe mir dann angewöhnt den Arm so lange nach vorne ausgerichtet zu lassen/durchzustrecken, bis der Pfeil im Board angekommen ist. Das hat mir enorm geholfen. Es bietet sich an, dies für mehrere tausend Würfe zu trainieren. Irgendwann wird es dann zur Gewohnheit und du hast keine Probleme mehr damit. Überprüfen kannst Du dies, indem du ein kleines Match spielst und dich dabei selber filmst. Hierbei konzentrierst du dich nur auf das Treffen und nicht auf die Technik. Wenn diese eingeschliffen ist, sollte es sauber ablaufen (du wirst dann auch besser treffen). Wenn jedoch feststellst, dass du immer noch nicht durchstreckst, musst du weiteres Techniktraining durchführen, bis es passt.

  • ...Das kann dein Körper allerdings nur, wenn die Bewegung mehrere tausend Mal korrekt ausgeführt wurde, es für den Körper also zu einer normal Bewegung geworden ist. ...

    Und da sind wir wieder beim Problem. Was heißt korrekt?


    Ich kenne Spieler, die solche Aussagen für bare Münze nehmen. Sie trainieren so, dass sie Obacht darauf geben, dass die Technik immer gleich ist.

    Der Fokus ist da völlig falsch auf die Wurftechnik ausgerichtet. Du schreibst ja selbst, dass man das nicht machen soll.


    Aber wie soll das dann funktionieren? Woher weiß ich dann, dass ich "korrekt" geworfen habe?


    Das Wichtigste beim Lernen oder trainieren ist doch die Fähigkeit zu erwerben, eine bessere Wahrnehmung für das was wir tun zu erreichen. Also den Wurf zu spüren und in Nuancen handeln/korrigieren zu können.


    Stellt ich also die Frage, wie komme ich dahin:


    • Erreiche ich das durch "korrektes" Wiederholen, wenn ich dazu noch gar keine Wahrnehmungserfahrung habe?
    • Wie stelle ich denn fest, ob das nun korrekt war oder vielleicht falsch, oder ein bisschen falsch?
    • Welche Schlüsse ziehe ich aus den Informationen, die ich beim Wurf "erfühle"?
    • Ist das Einschleifen überhaupt eine sinnvolle Option, wenn ich alleine trainiere, und niemanden habe, der mich von außen unterstützt?
    • Ist das, was ich als korrekt ansehen, auch mit meiner Motorik vereinbar?
    • Habe ich das Wissen, die richtigen Trainingsübungen oder Methoden einzusetzen, die mich weiterentwickeln?

    Fragen über Fragen.

  • Mit "Korrekt" meinte ich, die von Dir als korrekt empfundene Technik. Die muss man einschleifen, um sie auch unter Stress jederzeit möglichst fehlerfrei abrufen zu können. Das diese "korrekte" Technik aus Sicht der Biomechanik (diese reduziert die Möglichkeiten von Fehlern) eventuell nicht unbedingt optimal ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber es gibt viele Beispiele von hochklassigen Dartern, die z.B. keine biomechanisch optimale Technik haben und trotzdem sehr gut treffen. Mit einer biomechanisch optimalen Technik wären diese dann allerdings vermutlich noch bessere Spieler. Eine Umstellung wäre bei diesen jedoch unrealistisch, da man bei Technikumstellungen auf diesem Niveau sehr viel Zeit benötigt um das alte Level wieder zu erreichen. Zudem stellt sich die Frage, ob das biomechanische Optimum so überhaupt umsetzbar ist. Das Fühlen des Wurfes, das mit einem guten Körpergefühl einher geht, ist ein ebenfalls nicht zu vernachlässigender Faktor. Zudem greift das Unterbewusstsein auch gern einmal ein, indem es z.B. bei nicht optimalem Griff o.ä. automatisch entsprechend korrigiert. Ziel ist es am Ende, dass alles automatisiert abläuft und man sich nur noch auf das Ziel fokussiert. Um jedoch dort hin zu kommen, braucht es viel Training bzw. "Einschleifen". So gibt man anfängliche bewusste Prozesse nach und nach an das Unterbewusstsein ab.

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Mit "Korrekt" meinte ich, die von Dir als korrekt empfundene Technik. Die muss man einschleifen, um sie auch unter Stress jederzeit möglichst fehlerfrei abrufen zu können. Das diese "korrekte" Technik aus Sicht der Biomechanik (diese reduziert die Möglichkeiten von Fehlern) eventuell nicht unbedingt optimal ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber es gibt viele Beispiele von hochklassigen Dartern, die z.B. keine biomechanisch optimale Technik haben und trotzdem sehr gut treffen. Mit einer biomechanisch optimalen Technik wären diese dann allerdings vermutlich noch bessere Spieler. Eine Umstellung wäre bei diesen jedoch unrealistisch, da man bei Technikumstellungen auf diesem Niveau sehr viel Zeit benötigt um das alte Level wieder zu erreichen. Zudem stellt sich die Frage, ob das biomechanische Optimum so überhaupt umsetzbar ist. Das Fühlen des Wurfes, das mit einem guten Körpergefühl einher geht, ist ein ebenfalls nicht zu vernachlässigender Faktor. Zudem greift das Unterbewusstsein auch gern einmal ein, indem es z.B. bei nicht optimalem Griff o.ä. automatisch entsprechend korrigiert. Ziel ist es am Ende, dass alles automatisiert abläuft und man sich nur noch auf das Ziel fokussiert. Um jedoch dort hin zu kommen, braucht es viel Training bzw. "Einschleifen". So gibt man anfängliche bewusste Prozesse nach und nach an das Unterbewusstsein ab.


    War der Kommentar jetzt eine Antwort auf meine Fragen? Denn ich habe nicht gefragt, was das Optimum ist, sondern wie ein Spieler ohne fremde Hilfe für sich erkennen kann, was sein Optimum ist.


    Denn auch durch viel Training wird nichts erreicht, wenn die Linie fehlt. Wenn jemand nachfragt, wie er was am besten machen soll, dann hilft ihm in erster Linie jemand, der ihn unterstützt. Der hat so viele Fragen, die ihn immer wieder im Training verunsichert zurücklassen. Da wird kaum was in Richtung Optimum oder korrekt funtkionieren.

    Des Weiteren sind die ganzen Maßnahmen, die solche Spieler treffen (Wurfumstellung, etc.) kontraproduktiv für eine Überführung in die Automatisation. Und nur, weil sie nicht wissen, was richtig oder falsch ist. Bei ihnen kann sich kein Wurfgefühl entwickeln. Sie verlieren massiv an Selbstvertrauen.


    Das Ziel ist natürlich einen Prozess zu entwickeln, der den Wurfablauf automatisiert, aber der Weg dahin ist sehr unterschiedlich. Da gibt es mehr Möglichkeiten als das sogenannte "einschleifen". Gerade wenn man sich Sachen aus dem Bereich des differenziellen Lernens anschaut, erkennt man sehr oft einen Vorteil für den einen oder anderen Spieler.

    Aber auch hier ist es Typenabhängig und der eine braucht unbedingt dasselbe paar Schuhe, weil sein Kopf sonst nicht frei ist, was den anderen wiederum niemals stören würde.

  • Zumindest hast Du im zweiten Satz "Was heißt korrekt?" gefragt und hierauf hatte ich geantwortet. Die stichpunktartige Aufzählung an Fragen wollte ich gar nicht beantworten. Mir ist auch bewusst, dass die Beantwortung schwierig ist. Wie in anderen Sportarten eben auch. Zudem gibt es viele Ansätze die zum Ziel führen können, oder aber in einer Sackgasse enden. Die Schwierigkeit besteht darin, den optimalen eigenen Weg zu finden (zumindest, wenn man ambitioniert unterwegs ist). Natürlich kann einem auch ein guter Trainer dabei helfen. Dieser ist jedoch keine Garantie für den Erfolg. Am Ende sind, zumindest meiner Erfahrung nach, der eigene Antrieb, Ehrgeiz und Fleiß einige der wesentlichsten Faktoren. Auch ohne Trainer findet man gute Lösungen, zumal der Trainer auch zu einem passen muss.

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