Immer wieder die gleichen Fragen

  • Guten Morgen liebe Community,


    jetzt muss ich mich auch mal zu Wort melden, denn am Wochenende sind ein paar Fragen aufgekommen zu denen ich gern eure Meinung wissen würde.


    Ich bin mir bewusst, dass diese Fragen pauschal nicht direkt beantwortet werden können und dass es großteils individuelle Probleme sind. Außerdem wurden diesen Fragen vermutlich schon tausendfach gestellt, aber ich hoffe trotzdem nochmal eine konstruktive Diskussion anregen zu können. Ich würde mich zumindest über Denkanstöße freuen. Gern auch Verlinkungen ;)


    Folgendes Szenario:

    Ich spiele seit Mai letzten Jahres "intensiver" Dart. Wobei von intensiv und Training keine wirkliche Rede sein kann. Ich schaffe es täglich mal so eben für 20 min ans Boards, kann aber auch ca. ein Online-Ligaspiel pro Woche bestreiten. Ich spiele also für mich alleine in meinem Dartsraum und eben online mit Cam.

    Wie vermutlich jeder, habe ich anfangs für mich recht schnell Fortschritte gemacht. Ich bin bisher mit meiner Entwicklung zufrieden und habe extrem Spaß am Spiel.

    Nun war am Wochenende eine Familienfeier. Hier haben wir ein kleines schnelles Turnier gespielt und dabei sind meine Fragen entstanden.


    "Kleines schnelles Turnier" bedeutet wir haben nicht 501 DO sondern 301 SO gespielt. Ich konnte im ersten Spiel meine "Leistung" abrufen, allerdings habe ich im Finishbereich versucht mich auf DO zu stellen und auch mit DO zu checken, was mir auch in einem Leg gelang. Dennoch habe ich das Spiel 2:3 verloren. Was mich extrem geärgert hat, weil ich es vermutlich auf die leichte Schulter genommen habe und einfach hätte versuchen sollen auf SO zu gehen. Aber ich kam aus der "Routine" nicht raus.

    Daher jetzt meine Frage:

    Wäre es für euch ein großer Unterschied zwischen 501 und 301, ändert ihr euer Vorgehen bei den verschiedenen Distanzen? Mir kam es fast vor wie ein Sprint anstatt eines Marathons. Es war irgendwie ein anderer Rhythmus.

    Mit welchen Erwartungen geht ihr in ein Turnier? Wie kann ich möglichst erwartungsfrei in ein Turnier gehen? Sollte man überhaupt erwartungsfrei reingehen?


    Da ich direkt das erste Spiel im Turnier hatte und es auch mMn der schwerste Gegner war, war ich auch ziemlich nervös. Wie geht ihr mit Nervosität um? Habt ihr Rituale?

    Dieses Spiel ging wie gesagt verloren, der Frust war da. Wie geht ihr mit Frust/Enttäuschung um? Wie haltet ihr dann Konzentration und Ehrgeiz hoch?


    Ich freue mich auf eure Antworten. Entschuldigt den langen Text und zum tausendsten Mal die gleichen Fragen.

  • Umfrage quer nutzen!

  • Bei deiner Fragestellung könnte ich jetzt ein Buch schreiben.

    Sag bescheid, wann es veröffentlich wird. Ich kaufe es ;-)


    Ich kann auch gern zu jeder Frage ein neues Thema aufmachen, dann kann man sich die Frage raussuchen auf die man antworten möchte 8o


    Aber lieber Oliver, bei deinen Antworten hier in den Foren bekomme ich zunehmend, dass Gefühl, dass du von den Anfängerfragen genervt bist. Das kann ich auch nachvollziehen, da ich anstatt hier im Forum wiederholt die gleichen Fragen zu stellen, mir auch professionelle Hilfe holen könnte. Aber ich denke, hier sind auch Leute unterwegs, die ihr Hobby Dart nur als Hobby betreiben wollen und nicht direkt in eine Profikarriere starten wollen. Tut mir leid, wenn ich deine Antwort falsch interpretiere und du mir damit etwas anderes vermitteln wolltest.

    Für mich gehört zu einem Hobby auch dazu, dass man sich darüber austauscht. Es sind viele Fragen von mir und es sind offene Fragen, ja. Aber wer nicht darauf antworten möchte, muss dies auch nicht ;-)

    Trotzdem danke ich dir für deine Hilfe, deine Trainings sind klasse :thumbup:

    Gern darf man mir auch dabei behilflich sein mein Problem zu kanalisieren, damit ich die richtigen konkreten Fragen stelle. Vielleicht komme ich so dann selber auf die Antworten.

  • Aber lieber Oliver, bei deinen Antworten hier in den Foren bekomme ich zunehmend, dass Gefühl, dass du von den Anfängerfragen genervt bist.

    Das habe ich auch schon oft versucht zu erklären, warum das so ist.


    In erster Linie geht es mir um die Art und Weise der meisten Anfänger. Sie wollen eigentlich nur den schnellen Tipp. Den gibt es aber generell nicht. Ferner versucht man mittels eines Satzes, oder wie in deinem Fall mit mehreren Sätzen, seinen komplexen Sachverhalt zu schildern.

    Es werden sogar Fragen gestellt, die zu einer Beratung in Sachen Wurftechnik dienen sollen. Wenn man dann um Videomaterial bittet, dann kommt da selten etwas.


    Zudem hast du dir aber auch schon die Antworten und Arbeitsauftrag selbst geliefert: "Entschuldigt den langen Text und zum tausendsten Mal die gleichen Fragen."

    Es sind tatsächlich hier im Forum massig Antworten zu deinem "Problem" zu finden. Und einige gute sind auch dabei. Da kann man den Lernprozess starten, indem man sich durch die Thematik arbeitet und seinen eigenen Weg findet, der einem weiterhilft.


    Warum habe ich so geantwortet? Um dir zu zeigen, dass es ein sehr komplexer Sachverhalt ist. Ich hätte auch schreiben können, "Schalte den Kopf aus", oder wenn ich es unhöflich gemeint hätte "Nutze die SUFU".


    Aber generell hast du recht, ich reagiere auf die eine oder andere Frage oft mit Unverständnis, weil es zum tausendsten Mal durchgekaut ist. Und weil dann auf gute Antworten (nicht unbedingt von mir), so gut wie keine Reaktion kommt. Oft, weil die Antworten den Fragesteller dazu animieren möchten, mehr Energie in das Training zu setzen und hart an sich zu arbeiten. Da sind sogar konkrete Tipps dabei. Aber das wollen die wenigsten, sie wollen den schnellen Tipp.


    Die gibt es aber nicht. Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass ein Forum dazu da ist, schon beantwortet Fragen immer wieder zu neu stellen. Das scheint aber eine Entwicklung unserer Zeit zu sein. Lieber nochmal Fragen, als sich in ein Thema einzuarbeiten. Lieber nach einem Link fragen, als es selbst abzugooglen.


    Es gibt so viel gutes Material zu deinen Fragen, dass es möglich ist, die Fragestellung im späteren Verlauf zu konkretisieren. Zudem wird sich durch die Recherche, dein erlangtes Wissen direkt in messbaren Erfolg zeigen.


    Ich danke dir trotzdem für die Reflexion zu meinem Antwortverhalten. Wer nichts Positives beizutragen hat, sollte sich vielleicht raushalten, das werde ich in Zukunft machen.

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • dartblog bitte nicht raushalten :) Aber in Deiner ausführlichen Antwort steckt sehr sehr viel Wahres drin. Deine Intention war aus der ersten Antwort leider nicht zu erkennen :)

    Da kann man wieder sehe, wie unterschiedlich das mit dem Thema Wahrnehmung ist. Mein erster Satz (Bei deiner Fragestellung könnte ich jetzt ein Buch schreiben.) war wirklich sehr positiv gemeint. :)


    Und ich meinte es so, wenn ich nichts Konstruktives beizusteuern habe, dann schreibe ich nichts dazu. Wenn doch, dann ausführlich. Ist aber oft auch Tagesformabhängig ^^

  • ja das Problem mit Nervosität und Konzentration und Ehrgeiz kenne ich ....


    Ich hab meist Probleme wirklich mal unter 30 Darts zu bleiben, wobei mir natürlich auch gute Legs gelingen (letztens im Training 17er, 22er, 23er). Dann hab ich aber auch wieder Legs dabei wo wirklich kein einziges Triple fällt und ich überhaupt erst nach 24 Darts mal in den Finish Bereich komme und naja, dann stehe ich meist erst nach 30-33 Darts überhaupt mal auf einem Finish und die Doppel fallen mal gut, und mal so garnicht. Da sind Legs dabei die gehen Richtung 50 Darts.


    Insofern ist meine Erwartungshaltung bei Turnieren eher:

    Wenns halbwegs läuft vielleicht die Vorrunde überstehen, paar Legs mit nehmen und ansonsten einfach Wettkampf Praxis kriegen.


    Spiele ich gegen Gegner, von denen ich weiß was sie spielen, kann ich mittlerweile den Kopf gut frei machen, denn zu verlieren habe ich eh nichts. Spiele ich beim Monatsturnier gegen einen Vereinskollegen, der zu den besten Spielern der Umgebung gehört und auf lange Distanzen jenseits des 70er Averages spielen kann, dann freue ich mich, wenn ich 1 Leg hole weil ich da eben mal nur knapp über 20 Darts brauche. Das ist dann einfach ein Erfolg.

    DC Geyer Gieboldehausen

    DPuls Martin Schindler 23g

  • Zitat

    ja das Problem mit Nervosität und Konzentration und Ehrgeiz kenne ich ....

    Ich denke mal das Problem kennt jeder, wobei Ehrgeiz erstmal nicht grundsätzlich was schlechtes ist. MMn sollte man sich auch ehrgeizige Ziele setzen, diese sollten allerdings erreichbar sein und dazu gehört, sein Können realistisch einzuschätzen.


    Rituale um Nervosität zu verringern und seine Konzentration hochzuhalten hat jeder eigene. Ich habe eine spezielle Weise ans Oche ran zu treten (trete kurz mit dem Standbein aufs Oche, wieder runter und dann in Position). Dann geht es in den Fokus aufs Board.

    Wichtig ist auch immer den Kopf frei zu haben. (Klingt einfach, fällt auch mir noch oft schwer). Wenn ich allein trainiere habe ich immer meine Lieblingsmusik an und denke nicht groß über den Wurf nach. Da komme. Auch ganz gute Ergebnisse zu Stande.

  • Rock your Dart!
  • natürlich ist Ehrgeiz hilfreich, aber manchmal auch ein Hinderniss. Wer kennt das nicht?? Beim Vereinstraining liefs gut, 2 Tage zuhause im Training auch gut, Freitag Abend geht man aufs Monatsturnier ....


    und?


    Nüscht! Garnix.


    Wo man im Training im Verein oder Zuhause für seine Verhältnisse gut gespielt hat steht man Freitag Abend beim Turnier und spielt teils deutlich drunter, es stellt sich kein Gefühl ein, nichts fällt und man kriegt die dicken Klatschen gegen Spieler die man 2 Tage vorher locker geschlagen hätte, würde man nur die Leistung aus dem Training mal abrufen.


    Oft ist es garnicht mal die Wettkampfsituation und Nervosität, man scheitert an der eigenen Erwartungshaltung doch bitte heute einfach das abzurufen was man die letzten Tage im Training gemacht hat, denn schließlich gings ja aufwärts! Man will dann einfach die Bestätigung und blockiert sich dadurch schon selbst.

    DC Geyer Gieboldehausen

    DPuls Martin Schindler 23g

  • .Oft ist es garnicht mal die Wettkampfsituation und Nervosität, man scheitert an der eigenen Erwartungshaltung doch bitte heute einfach das abzurufen was man die letzten Tage im Training gemacht hat, denn schließlich gings ja aufwärts! Man will dann einfach die Bestätigung und blockiert sich dadurch schon selbst.

    Aus meiner Sicht trainiert man oft in einem Umfeld, dass nichts mit den Wettkampfbedingungen zu tun hat. Natürlich ist die Erwartungshaltung eine der Komponenten. Aber da kommen dann noch weitere, die wir in unserem Training nur selten einsetzen.


    Es wird dann eher mit der Lieblingsmusik gespielt, solange trainiert, bis wir ein gutes Ergebnis verbuchen konnte, dann trainiert, wenn wir Zeit und vor allem Lust haben, usw.


    Im Wettkampf habe ich aber ein Umfeld, dass nicht auf meine Wünsche ausgerichtet ist. Ich muss mit Konsequenzen rechnen, wenn ich verliere. Es gibt einen festen Zeitpunkt und Ort, wo ich meine Leistung abliefern muss, usw.


    Da kann man dann schon sehr schnell unterperformen, wenn man sich mit solchen Bedingungen nicht anfreundet.

  • stimmt natürlich das Training <-> Wettkampf (sei es Ligaspiel oder Turnier) immer etwas ganz anderes ist.


    Ort, Zeit, Geräuschkulisse tun ihr übriges genauso wie der Druck des Ergebnisses. Die ersten 2 Gruppenspiele knapp verloren, das nächste gegen einen Gegner von dem man weiß das man ihn schlagen kann? Zack macht man sich selbst Druck weil man sich sagt "den musst du schlagen".


    Jedoch merke ich bei mir immer, dass der Druck an sich nicht groß ist oder die Nervosität, jedoch die Erwartungshaltung die Tendenz aus dem Training bestätigen zu wollen. Im letzten Vereinstraining habe ich durchweg Averages von über 50 gespielt und First 9 von 65-75. Und dann stehst beim Turnier und gurkst dir was zusammen, First 9 mit Müh und Not über 45 und der Average gerade so bei 40 und dann siehst kein Land.


    Nervig.


    Mit Musik trainiere ich tatsächlich nie, jedenfalls nicht zuhause. Beim Vereinstraining läuft im Hintergrund, stört mich aber nicht. Ich trainiere auch nie solange, bis ich einen Erfolg hatte und sage mir dann "jetzt aber Schluss!" sondern betrachte tatsächlich meine Gesamtleistung. Ich brauche meist tatsächlich 15-30 Minuten um warm zu werden und bringe dann meist für 2 Stunden "gute" Darts ins Feld, sprich ich kann konzentriert spielen. Dann baue ich meist ab, kann aber für meine Verhältnisse dann noch das eine oder andere "highlight" setzen.


    Und natürlich trainiere ich auch nur dann, wenn ich Lust habe. Unmotiviert und unkonzentriert 2h aufs Board wammsen bringt glaube ich keinen Erfolg. Dann lieber ne halbe Stunde konzentriertes Trainieren. Oder seh ich das falsch?

    DC Geyer Gieboldehausen

    DPuls Martin Schindler 23g

  • Und natürlich trainiere ich auch nur dann, wenn ich Lust habe. Unmotiviert und unkonzentriert 2h aufs Board wammsen bringt glaube ich keinen Erfolg. Dann lieber ne halbe Stunde konzentriertes Trainieren. Oder seh ich das falsch?

    Ich empfehle jedem, sich feste Trainingszeiten zu setzen. Dann muss man auch oft ran, wenn nicht alles harmoniert. So bist du gezwungen, deine Trainingsmotivation selbst aufzubauen, dir auch mal in den Hintern zutreten, damit du an das Board gehst.


    Das macht es dir im Wettkampf einfacher, mit den auftretenden Problemen umzugehen. Wenn ich mein Training nur unter optimalen Bedingungen mache, konditioniere ich mich zum Schönwetterdarter.

  • Frauen von Welt spielen Dart

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