Damit gehen die European Q Cards dieses Jahr an:
1 Jeffrey de Zwaan (Ned) P77 OoM, PDC WM2016 1.Runde
2 Mario Robbe (Ned) ehem BDO WM Teilnehmer, 1 Euro Tour Teilnahme 2017 (1.Runde Gibraltar)
3 Tytus Kanik (Pol) 2facher World Cup Teilnehmer
4 Gabriel Clemens (Ger) World Master Halbfinale 2017
1 Danny Noppert (Ned) BDO WM Finalist 2017, 2017 Zuiderduin Masters Sieger
2 Robert Marijanovic (Ger) 2facher PDC WM Teilnehmer, World Cup QF (noch für Cro), mehrfacher Teilnehmer Euro Tour (best 2.Runde)
3 Dirk van Duijvenbode (Ned) P72 OoM, PDC WM 2016 1.Runde
4 Vincent Kamphuis (Ned) P88 OoM, 2.Runde Players Championship Finals 2016
5 Jose Antonio Justicia Perales (Esp) 2009-2012 einige Players Championship Teilnahmen, ansonsten vor allem Softtip
6 Davy van Baelen (Bel) BDO WM 2017 Vorrunde, World Masters 2016 Achtelfinale
Damit qualifizieren sich zum überwiegenden Teil Niederländer (5), von denen allerdings 3 bereits eine Tourcard innehatten. Dadurch, dass van Peer (1 Punkt, P71 OoM) und Yordi Meuwisse (6 Punkte, P23, OoM 89) ihre Card nicht verteidigen konnten, verändert sich die Teilnehmerzahl an der Tour nicht.
Die zweitstärkste Nation ist dann bereits Deutschland mit 2 Tourcards. Marijanovic holt diese, ohne auch nur ein Halbfinale zu spielen, mit großer Konstanz, Clemens holt nur an zwei Tagen Punkte, dafür aber richtig (HF Tag 1 und Finale Tag 4). Ich hätte zwar Münch, Berndt und Horvat etwas stärker erwartet, insgesamt ist es allerdings auch in Hinblick auf die UK Open Qualifier ein wirklich starkes Ergebnis (Hurtz P11, Eidams P16, Siepmann P17, Junghans P19, Nilles P21). Die Super League Spieler schneiden dabei kaum signifikant besser ab als der Rest der nationalen Gruppe, gerade diejenigen um Horvat, Münch und Berndt haben mich ein bisschen enttäuscht. Erstaunlicherweise haben Eidams und Hurtz, die letztes Jahr zu kämpfen hatten, die besseren Ergebnisse (abgesehen von RM) eingefahren.
Die Deutsch-Niederländische Dominanz (7 von 10 Cards) bei dieser Q School konnten vor allem die Polen (Kanik mit der direkten Tourcard, Ratajski, mal wieder, knapp vorbei) gefährden. Ansonsten sind es vor allem überraschende Namen mit van Baelen und Perales, die ich ehrlich gesagt nicht auf dem Zettel hatte.
Enttäuscht haben aus meiner Sicht: John Michael, Kenny Neyens, Mike de Decker und Dennis Nilsson, generell gibt es keinen Tourcardholder mehr aus Skandinavien. Mit Portela und Turetta sind zwei Spieler aus exotischen Ländern für den Dartssport (Brasilien und Italien) knapp gescheitert, Rusty-Jake hätte mit zwei Siegen mehr außerdem einer der jüngsten Tourcardholder überhaupt werden können.
Vor einigen Seiten hieß es übrigens einmal, dass die Kontinentaleuropäer benachteiligt würden, das Argument kann man allerdings meiner Meinung nach entkräften und teilweise sogar umkehren. Dass es in den vergangenen Jahren weniger als 10 Kontinentaleuropäer gab, die eine Tourcard gewonnen haben lag nicht zuletzt daran, dass die Reise und Unterkunft für einige nicht erschwinglich war, weshalb viele, durchaus talentierte, Spieler die Reise überhaupt nicht angetreten haben. Weiterhin finden alle Players Championship Turniere in Großbritannien statt. Als Engländer hat man demnach die Zeit und Möglichkeit verhältnismäßig kostengünstig an jedem dieser Turniere teilzunehmen (mit Ausnahme vielleicht derer in Irland). Im Falle des Gewinns einer Tourcard sind die damit verbundenen Reisekosten (nicht zu vergessen der zeitliche Aufwand) deutlich geringer. Dementsprechend liegt die finanzielle Hürde nach dem Gewinn einer Card deutlich niedriger. Als Konsequenz daraus versuchen es einige durchaus talentierte Kontinentaleuropäer gar nicht erst. Für viele wäre die Tourcard beinahe wertlos. Dementsprechend erklärt sich zum Teil die niedrigere Teilnehmerzahl, die sich direkt auf die zu vergebenen Tourcards auswirkt. Fände die Hälfte der PCs in Deutschland & BeNeLux statt, wäre die Teilnehmerzahl hierzulande mit Sicherheit um die ein oder andere Tourcard höher und gleichzeitig womöglich in UK niedriger, womit sich die Verteilung zugunsten des Kontinents verschöbe - Sprich, die These von der Bevorzugung der EU Q School ist nicht zu halten.