Wichtigkeit erstes Leg beginnen zu dürfen

  • Hallo zusammen,


    Es wird immer gesagt es ist wichtig das erste Leg beginnen zu dürfen. Ist das zumindest im Set-Modus wegen der „two clear Legs“ Regel nicht egal? Wenn jeder seine Legs, die er anfängt gewinnt geht es doch bis zum Decider? Also ist es doch egal, wer anfängt. Übersehe ich hier etwas oder kann mir das jemand erklären?


    Danke!

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  • Übersehe ich hier etwas


    Ja, die psychologische Komponente. Wenn du immer nachziehen musst und "dein" Leg nicht verlieren darfst, ist das ein klarer Nachteil.


    Davon abgesehen, dass nicht jedes Spiel im Set-Modus auch nach der Two-Clear-Legs-Regel gespielt wird.

  • Zumindest bei der WM stimmt das tatsächlich. Wenn jeder immer seine selbst begonnen Legs gewinnt, geht es bis zum Sudden Death und da wird eh noch einmal ausgebullt.


    Den einzigen Vorteil, den man beim Satzmodus hat, ist vielleicht der Psychlogische. Man kann selbst vorlegen, der Gegner muss nachziehen. Wen das Ganze am Ende wie unter Druck setzt, ist noch einmal eine andere Geschichte.


    Aber zusammengefasst: Ja, das Ausbullen gewinnen gibt dir keinen wirklichen Vorteil im Spiel

  • Rock your Dart!
  • Wenn man da selbst jetzt gar keinen Vorteil oder Nachteil drin sieht, dann hilft das ja eigentlich, den psychologischen Druck zu vermeiden, weil man sich selbst ja dann gar keinen Stress deswegen macht.

  • Das ergibt sich recht einfach aus der Mathematik. Bei der Spielstärke der Pdc Pros macht das schon einen gewaltigen Unterschied: Bei einem Avg von 100 muss der Nachwerfer 100 Punkte besser werfen als der Gegner um das Leg gewinnen.
    Im Amateurbereich relativiert sich das ein wenig, aber auch bei Avg 50 ist das kein Pappenstiel.

  • Das ist kein automatischer psychologischer vorteil. Den hat man nur, somange man seine legs gewinnt. Man ist aber auch der erste, der ein eigenes leg verlieren kann. Dann ist es ein gewaltiger psychologischer und mathematischer nachteil.


    Tobim97 hat es schon richtig gesehen. Es ist völlig egal, wer beginnt. Jeder muss ganz einfach bis zum erneuten ausbullen alle legs gewinnen. Aber wer es schafft, sich einen psychologischen vorteil einzureden, der hat auch einen.

  • Ich finde es durchaus wichtig, beginnen zu dürfen. Egal auf welchem Niveau, bei zwei ca. gleich starken Spielern bedeutet es 3 Checkdarts mehr für den, der als erstes wirft. Auf jeden Fall bei kürzeren Distanzen wie jetzt bei der WM bzw. im Amateurbereich in Ligen und auf Turnieren doch ein großer Vorteil.

  • Rock your Dart!
  • Wenn du auf einem normalen Turnier wo zum Beispiel best of Five gespielt wird und du das Ausbullen gewonnen hast, das Spiel gewinnst, wenn jeder seinen Anwurf durch bekommt. Dann hast du nämlich 3:2 gewonnen. Verlierst du das Ausbullen, musst du deinen Gegner wenigstens 1 mal breaken.


    Bei two clear legs ist das aber irrelevant.

  • So ein großer Vorteil das Leg zu beginnen wie man meinen möchte ist es gar nicht.

    Bei der WM 2017 hat der Spieler, der das Leg begonnen hat zu 64% das Leg gewonnen.
    Wenn man einen Blick auf die Sets wirft, wo es ja eigentlich ein großer Vorteil sein sollte 3 von 5 Legs zu beginnen, sieht es aber ganz anders aus. Nur zu 51% hat der Spieler, der das erste Leg des Sets begonnen hat auch den Set gewonnen.

    Außerdem waren bei der WM 2017 nur 8% aller Sets ohne ein Break. Dementsprechend scheint es kaum ein Vorteil zu sein das erste Leg zu beginnen beim Set-Format.

  • Für mich sind 64% aber schon eine Hausnummer. Das sind fast 2/3 der Legs, die von Spielern gewonnen werden, die das Leg eröffnet haben. Da würde ich schon von einem "wesentlichen Vorteil" sprechen. Es ist nunmal Fakt, dass der der beginnt 3 Darts mehr hat als sein Gegner um das Leg zu checken. Das heißt macht der Spieler in 15 Darts zu (Average ca. 100) muss sein Gegner das Leg in 12 Darts (Average 125) beenden, heißt im Schnitt fast 2 Triple/Aufnahme treffen und keinen Dart am Doppel vorbeiwerfen um eine Chance zu haben.


  • Bei two clear legs ist das aber irrelevant.

    Weil two clear legs so oft vorkommt? In diesem Fall ist es natürlich nur bedingt von Vorteil, da gibts ja wie schon erwähnt die psychologische Komponente, die von Spieler zu Spieler verschieden sein kann. In allen anderen Fällen ist es offensichtlich ein Vorteil, wenn man quasi 3 Darts mehr zur Verfügung hat. Vor allem bei kürzeren Distanzen, auch im Set-Modus (abgesehen vom letzten Satz natürlich), finde ich das so. Vorausgesetzt, und das ist der Knackpunkt, die beiden Kontrahenten spielen beide auf Augenhöhe. Einem MvG kann das egal sein, weil er schwächere Gegner sowieso breakt. Taylor ließ früher die Gegner ja auch immer beginnen, auch wenn er den Wurf aufs Bulls Eye gewonnen hat, weil er quasi wusste, dass er sie trotzdem schlägt.

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Die psychologische Komponente spielt da immer mit. Wenn es in die entscheidende Phase geht und der Gegner kann vorlegen, ist das mMn immer ein Vorteil. Selbst wenn beide Spieler gleich viele Darts zur Verfügung hätten oder gleich viele Legs beginnen dürfen. Ist doch selbst beim Elfmeterschießen beim Fußball (beide Teams haben gleich viele Elfmeter) so, dass das Team das beginnt zu 60% beginnt. Einfach weil man durch das erfolgreiche "Vorlegen" Druck erzeugt, der Gegner beginnt drüber nachzudenken "wenn ich jetzt nicht treffe, wars das" oder "jetzt hat er 140 vorgelegt, wenn ich jetzt nicht zwei Triple treffe gewinne ich das nicht mehr" usw.


    Wie du richtig sagst, mag das für einen van Gerwen oder für einen Anderson vor allem gegen "schwächere" Gegner egal sein. Aber für diese "schwächeren" Gegner ist es eben dann nicht egal. Trifft ein Spieler, der in der Weltrangliste deutlich vor dem anderen steht im Decider mit den ersten 3 Darts gleich ordentlich was, dann erlebt man selten, dass dieser Spieler das dann noch aus der Hand gibt. Selbst auf nationaler Ebene sieht man das immer wieder. Wie oft hat Max Hopp alleine in diesem Jahr bei den Quali-Turnieren ein Spiel mit 6:5 gewonnen, weil er beginnen durfte und dann vorlegen konnte.


    Klar ist das nicht immer so und nicht in jedem Spiel gleich, natürlich nicht, aber wenn man sagt knapp 2/3 der Legs bei Profi-Turnieren werden von Spielern gewonnen die das Leg begonnen haben, ist das schon erheblich.

  • dass das Team das beginnt zu 60% beginnt.


    Ich würde sogar fast so weit gehen und behaupten, dass das Team das beginnt zu 70-80% beginnt :klugscheiss:


    Ne, jetzt mal ernsthaft...um es auf den Punkt zu bringen, um so kürzer die Distanz, und um so höher das Niveau, um so größer der Vorteil. Ausgenommen der Set-Modus bei der WM, wo nur die psychologische Komponente eine Rolle spielt. Diese wird allerdings durch den bedrohend wirkenden Rückstand in Sets, statt in Legs, häufig unter- aber auch überschätzt. Gibt bestimmt auch Spieler die mit dem vermeintlichen Druck besser spielen. Dürfte halt die Ausnahme sein.


  • Ich würde sogar fast so weit gehen und behaupten, dass das Team das beginnt zu 70-80% beginnt :klugscheiss:


    Bei dieser Aussage sind es sogar 100%. ~noch klüger kack~


    Ich habe jetzt schon bei einigen Spielen zugeguckt und immer hat der angefangen, der beginnt.

  • Frauen von Welt spielen Dart

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