Meisterschaft/Turnier Puls probleme

  • Hallo, vielleicht kann mir der ein oder andere ein paar Tipps geben:

    Spiele selber schon seit über 9 Jahren E-Dart, seit 8 Jahren Team-Meisterschaften.

    Im Training zu Hause oder auch bei unserem Dartclub spiele ich eigentlich recht gut bzw. konstant.


    Jedoch war von Anfang an bei mir bei Meisterschaften oder Turniere das Problem, das ich automatisch extrem nervös werde. In den ersten Jahren extrem, das ich bei weitem nicht das Spielte was ich konnte. Wurde mit der Zeit besser, aber ist trotzdem immer noch vorahnden. Mir ist klar das Training alleine oder nur mit Freunden und dann Meisterschaften was ganz anderes ist. Es kommt auch nicht immer vor aber doch dann immer wieder: Meisterschaftsspiel, ich versuche mir selber keinen druck zu machen, im Gedanken wie ein Trainingsspiel, aber irgendwann passiert es: bekomme auf einmal richtig Herzklopfen, der Puls steigt, die Finger verkrampfen leicht, man hat kein richtiges Gefühl mehr mit den Darts...das ganze dauert auch verschieden mal nur 1 partie..manchmal über 1 Stunde wo es schon zu spät ist.


    Deshalb meine Frage: Hat wer irgendeinen mentalen Trick, klar Mentaltraining ist sowieso wichtig, aber meine gerade kurz vor oder während des Spielens wo man schon merkt, oh jetzt steigt der Puls schon, der einen schnell wieder zur Konzentration bringen kann?

    Vielen Dank

  • Umfrage quer nutzen!

  • linza07

    Hat den Titel des Themas von „Meisteschaft/Turnier Puls probleme“ zu „Meisterschaft/Turnier Puls probleme“ geändert.
  • Ich habe das Problem auch und mir wurde autogenes Training empfohlen.
    Sieht man z.B. bei Dimi Van den Bergh immer wieder, dass das auch auf einer Bühne schnell gemacht ist.


    Das "Problem" ist du musst dir die Technik und das Verfahren erstmal über Wochen aneignen (Dafür gibt es auch einige beschreibende und hilfreiche Seiten und Tipps).


    Wenn Du die Techniken erstmal drauf hast und diese auch mindestens einmal täglich trainierst, dann schaffst Du es innerhalb von Sekunden deinen Puls runterzufahren.

    Ich wiederum konnte mich immernoch nicht dazu durchringen mir diese Zeit zu nehmen, kann mir aber vorstellen, dass es klappt..

  • Vorab sollte man wissen, das Stress generell nicht schlimm ist. Jedenfalls, wenn es um die Aktivierung bei sportlichen Leistungen geht.

    Ohne eine gewisse "Anspannung" wird es dir nicht möglich sein, deine volle Leistung abzurufen.


    Das richtige Aktivierungsniveau ist dann also eher vom Gefühl als "geladen, gespannt, usw " zu bezeichnen.

    Leider ist es oft so, dass viele Signale, die eigentlich förderlich sind, als negativ interpretiert werden und wir uns dann reinsteigern.


    Also hier kann man mit der richtigen Interpretation schon kleine Erfolge erzielen.


    Des Weiteren hat man verschiedene Möglichkeiten das Aktivierungsniveau zu regulieren. Zur Entspannung gibt es Atemtechniken, PMR usw. für Aktivierung Atemtechniken usw.


    Ziel ist es, für sich das richtige Niveau zu finden. Das wird natürlich umso schwerer, je festgefahrener unsere Erfahrung im negativen Sinne sind.

    Das wird man schon tiefer in die Trickkiste greifen müssen.


    Ob autogenes Training der richtige Ansatz ist, bei einem Wettkampf halte ich für zweifelhaft. Erstens ist sie schwerer zu erlernen als die PMR und in der Anwendung gehen wir hier mit Formulierungen wie "Mein Arm ist schwer" usw. ein. (Gibt mehrere Varianten. Schwereübungen, Wärmeübungen etc.)

    Wir wollen aber nicht so tief in die Ruhe kommen. Daher halte ich PMR für besser umsetzbar, auch im Wettkampf.



    Aber generell sollte man sein Training umstellen. Aber nur Spiele spielen und das unter guten Bedingungen, ist für den Wettkampf nicht förderlich.


    Der Wettkampf hat als charakteristische Merkmale: Einmaligkeit, also Nichtwiederholbarkeit, oft einen festen Starttermin und vor allem Konsequenzen.


    Daher ist auch nicht jeder Wettkampf gleich, was unseren Stress angeht. Aber wenn wir etwas als besonders toll oder wichtig empfinden, dann wird die Konsequenz der Niederlage weitaus schmerzlicher ausfallen. Daher dann auch ein weitaus höherer Stress.


    Daneben kommen natürlich noch sehr viele andere Dinge, die dazu führen können, dass du enormen Stress erlebst.

  • und in der Anwendung gehen wir hier mit Formulierungen wie "Mein Arm ist schwer" usw. ein.

    Wobei man nach erfolgreichem Erlernen aller Techniken zum autogenen Training sich auch auf einzelne Formulierungen zu Ruhe und Atmung konzentrieren kann und Wärme, Schwere, etc. weglassen kann.
    Im Grundgedanken hast Du natürlich Recht.

    PMR ist interessant, ja :-)

  • Danke schonmal für die Antworten,

    Klar eine gewisse Anspannung beim Sport fördert oft positives und auch im Dart gibt es oft Situationen,wo man genau in der richtigen körperlichen/mentalen Phase ist, wo man nicht nur das Gefühl hat alles zu Treffen und auf einmal alles sich extrem einfach anfühlt.

    Aber gerade bei Meisterschaftsspiele habe ich es sehr oft: man hat sein erste Spiel gegen den 1. Gegner auf 2 Sätze, beim ersten Satz tolles Gefühl, Pfeile fliegen wie es soll passt alles. Und dann 2. Spiel auf einmal das Gefühl wie weggeflogen, Puls steig ich bekomme schwitzige Hände und muss mich konzentrieren um überhaupt die Pfeile richtig loslassen zu können...ds ganze wie gesagt nicht mehr so oft wie früher aber immer noch gegnwärtig..

  • Rock your Dart!
  • Wobei man aus meiner Sicht unterscheiden muss zwischen Anspannung und Anspannung.


    Ich bin viele Jahre geschwommen und rad gefahren. Da musste ich am Startblock bzw. an der Startlinie "auf 180 sein" um volle Leistung abrufen zu können. Komplett unter Strom stehen (sowohl körperlich als auch Mental). Taktik zurechtlegen und dann nur noch agieren und reagieren. Und dann in einen hochenergetischen Flow-Zustand kommen (gerade beim Langstreckenschwimmen oder bei längeren Radrennen).


    Vor ein paar Jahren habe ich dann mit dem Tischtennis angefangen. Ich konnte mich zu Anfang körperlich perfekt aufs Spiel vorbereiten, mir ist es aber total schwer gefallen, mich mental auf ein Spiel vorzubereiten und eine mentale Anspannung hin zu bekommen. Mein Körper war komplett unter Strom wie vor einem Radrennen, mein Kopf war nicht dazu in der Lage, ihn zu steuern. ich musste lernen, meinen Kopf anders vorzubereiten, auf andere Dinge zu achten (bzw. auch bestimmte Dinge bewusst zu ignorieren). Mir einen anderen Matchplan überlegen (ein TT-Spiel dauert 3-5 Sätze und immer gehts wieder bei 0:0 los). Ich habe 3-4 Jahre gebraucht, herauszufinden, was für mich für ein TT-Spiel wichtig ist und wie ich meinen Kopf vorbereiten muss. Und es gibt keinen Flow (für mich). Man ist zu stark abhängig vom Gegner, von der Aktion des Gegners und der Reaktion und diese Abhängigkeit ist sehr direkt.


    Dann spiele ich jetzt seit ein paar Monaten Dart. Mental recht dicht am Tischtennis mit dem Unterschied, dass die Abhängigkeit zum Gegner geringer ist (klar, wenn er checkt dann checkt er, aber ich muss nicht direkt auf seine geworfenen Darts reagieren). Hier lege ich im Moment den Fokus auf das völlige Fokussieren auf mich selbst. Ich weiß meistens im Spiel gar nicht, wo mein Gegner gerade steht. Das ist mehr vergleichbar mit einem Sprint im Schwimmen oder einem kurzen Einzelzeitfahren (auch wenns auf eine lange Distanz wie BO11 Sets geht). Hier kann ich mich mental wieder stärker auf meine "alten" Gewohnheiten konzentrieren. Wenn ich ein 10km Einzelzeitfahren gemacht habe konnte ich hinterher auch nicht mehr sagen, ob jemand am Straßenrand stand oder irgendwo Blumen waren oder was auch immer. Und wenn ich in diesen Tunnel reinkomme, dann fliegen die Darts "wie von alleine". Wenn ich ein Online-Turnierspiel mache braucht mich weder Frau noch Kinder ansprechen, das nehme ich nicht wahr (oder sie holen mich aus dem Tunnel). Zusätzlich brauche ich aber auch eine körperliche Vorbereitung. Neben dem Einwerfen mache ich klassische Aufwärm-Übungen für den Arm, die Schulter, den Rumpf, die Beine. Nur wenn ich hier auch in eine gewisse Anspannung rein komme kann ich "locker" am Board stehen und entspannt angespannt werfen (die "angespannte"/"Stabile" Haltung ist dann entspannt für mich). Das körperliche Vorbereiten hilft mir, immer ähnlich zu werfen, macht mir den Arm und die Schulter locker => das ist mit eine Voraussetzung, um in den mentalen "Flow" zu kommen.

    Beim Dart kann ich den Tunnel über 1 Match oder eine Serie von Matches über einen kurzen Zeitraum sehr gut halten (z.B. beim Lidarts CDP-Turnier Gruppenphase). Wenn wie im RLT gestern Abend zwischen den Spielen teilweise sehr viel Zeit vergeht fällt es mir sehr schwer, wieder in den Tunnel zu kommen (BO3 ist dafür für mich zu kurz). Habe ich auch bei den paar Mal Training im Verein gemerkt: Musste ich eine längere Pause machen war ich erstmal wieder raus und musste mich "zurück" kämpfen (mental).

  • Wobei man nach erfolgreichem Erlernen aller Techniken zum autogenen Training sich auch auf einzelne Formulierungen zu Ruhe und Atmung konzentrieren kann und Wärme, Schwere, etc. weglassen kann.
    Im Grundgedanken hast Du natürlich Recht.

    PMR ist interessant, ja :-)

    Wobei dies sogar für geübte Könner der Technik eine sehr herausfordernde Aufgabe sei - das einzeln uns Situationsabhängig einzusetzen.


    Hatte mit diesem Gedanken mit einem sehr erfahrenen Trainer für autogenes Training genau darüber gesprochen. Er kannte "Lehrlinge" die dies für verschiedene Sportarten einsetzen wollten/eingesetzt haben.


    Sein Rat für mich war dann auch die PMR bzw vereinfachte Gedanken"anker" - sprich mentale Bilder mit denen man eine schönen Ort und gute Gefühle (beides gemeinsam) verband um ein gewisses Maß an Entspanntheit zu erzielen.

    Das muss ich sagen hat bei mir auch häufig einen gewissen Effekt gehabt!


    Da ich auf anderem Wege im Moment dabei bin mich tiefer in das Thema Meditation einzuarbeiten - kann ich mir auch vorstellen, dass von dort gewisse Techniken (speziell Atemübungen) einen ähnlichen Effekt haben können.

    "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen."
    (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Manchmal bildet man sich das auch nur ein. Bei mir ist es so, dass ich im Verein ziemlich viele Legs spiele und wenn das erst Abends um 19.00 Uhr losgeht, habe ich an dem Tag auch zu Hause schon so einige Legs hinter mir. Die ersten 10 bis 15 Legs im Verein sind meist so larifari und dann wirds besser und zum Ende hin wirds dann richtig gut. Dann fährt man mit Gefühl, einen richtig guten Tag gehabt zu haben nach Hause.


    An einem Ligaspieltag, habe ich zu Hause mein Zeug zurechtgemacht und vielleicht einige Darts um ein Gefühl zu kriegen geworfen, dann fährt man zum Ligaspiel, wirft sich ein bißchen warm und nach 15 Legs ist ja schon alles wieder vorbei. Da kam man über die Larifari-Phase vom Trainingstag ja gar nicht hinaus, fährt aber nun nach Hause mit dem Gefühl, dass es Kacke lief, obwohl man genauso gespielt hat, wie am Trainingstag die ersten 15 Legs.


    Na klar ist man auch etwas aufgeregter bei einem Wettbewerb aber man bildet sich nun ein, dass man mit dem Stress des Wettbewerbes schlechter spielt, was eigentlich gar nicht stimmt, aber dann dazu führt, dass es einen mental tatsächlich runter zieht.

  • Manchmal bildet man sich das auch nur ein. Bei mir ist es so, dass ich im Verein ziemlich viele Legs spiele und wenn das erst Abends um 19.00 Uhr losgeht, habe ich an dem Tag auch zu Hause schon so einige Legs hinter mir. Die ersten 10 bis 15 Legs im Verein sind meist so larifari und dann wirds besser und zum Ende hin wirds dann richtig gut. Dann fährt man mit Gefühl, einen richtig guten Tag gehabt zu haben nach Hause.


    An einem Ligaspieltag, habe ich zu Hause mein Zeug zurechtgemacht und vielleicht einige Darts um ein Gefühl zu kriegen geworfen, dann fährt man zum Ligaspiel, wirft sich ein bißchen warm und nach 15 Legs ist ja schon alles wieder vorbei. Da kam man über die Larifari-Phase vom Trainingstag ja gar nicht hinaus, fährt aber nun nach Hause mit dem Gefühl, dass es Kacke lief, obwohl man genauso gespielt hat, wie am Trainingstag die ersten 15 Legs.

    Genau das ist ein sehr häufiges und typisches Problem (konnte ich im Dart noch nicht bei anderen beobachten, nur bei mir selbst). Ich brauche eine lange Aufwärmphase. Gestern vor dem RLT-Turnier habe ich mich ca. 1 h vorbereitet und war dann auf den Punkt "fit". Wenn ich mich nicht vorbereite und einfach losspiele geht es mir genau so, wie von Dir beschrieben. Wenn das die Ursache ist ist es doch eigentlich ganz einfach: vor dem Ligaspiel ordentlich vorbereiten, ne Stunde früher da sein und schon 10 Legs gegen einen Vereinskollegen spielen, bevor es losgeht...


    Sieht man auch gut und oft beim TT: 20 Uhr Spielbeginn, um 19:59 in die Halle kommen, 3 Bälle spiele und los. Auch hier brauche ich mindestens 1 Stunde, um mich vorzubereiten (körperlich und mental).

  • Von daher sehe ich zwei Baustellen. Einmal dieses mentale sich selbst runterziehen, weil man sich einredet in bestimmten Situationen etwas schlechter zu machen und zweitens Training, Training, Training um die Aufwärmphase zu verkürzen bzw. den Wurf jederzeit abrufbar einzuscheifen, so dass man nachts geweckt werden kann »Wach auf Werner, schnell, sieh zu, sieh zu, die Russen sind in Keller und woll’n Dart spielen…«

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • dann hab ich wohl genug trainiert in meinem Leben, ich mach ein Ligaspiel hier mit 9 darts einwerfen wenn überhaupt. Im echten ligaspiel ist es ja auch so 19.30 ankunft bissl werfen 20 Uhr Anwurf und dann um 21.30 ein BO5 zuspielen. Wie sollte ich mich da ne stunde warmwerfen, ich bin der Meinung man muss nach 5 min spielbereit seit. Ich hab auch ein Kollegen der 60+ spielt und in der Stunde wo wir dann B019 spielen kann ich am Anfang gut mithalten, weil er nur 24-27 spielt und ich am Anfang auch gern mal 21 und so spiele, aber nach 45min wenn er warm wird dann bau ich hab und verliere dann meist 10-5/10-6. und wenn er dann richtig warm ist macht es gar kein Spass mehr! Aber ich bin dann halt durch und merke dann das ich 25 Jahre älter bin und in Rente gehöre. Aber nicht im Punktspiel, weil da ist der alte Sack in den 20min top fit :-) Ich hab hier in der Liga auch fast alle spiele 3-0 3-1 geführt und hinternraus wenn der 70er avg geballert wurde, war ich dann chancenlos. Darum dies jahr 2 ligen runter und auch mal ohne 110 % geben zu müssen gewinnen!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!