Darttechnisch am Abgrund - Wie komme ich da wieder raus?

Huhu,

hast Du schonmal versucht auf ein abgedecktes Board zu werfen. Also einfach ein altes Tshirt o.ä. übers Board hängen.

Das löst den Kopf von Averages, Scores etc.

Ich mach das hin und wieder sehr gerne,wenn ich das Gefühl hab ich komm irgendwie nicht so richtig in meinen Wurf.

1. Pfeil werfen und dann "einfach" die Wurfbewegung mit Pfeil 2+3 wiederholen, völlig egal wo der Erste gelandet ist.

Dass diese Sport1 Videos einen weiterbringen, wage ich zu bezweifeln, aber vllt. lieg ich da auch falsch. Ich hab mein hartverdientes Geld lieber bei dartblog angelegt. Das hat mich definitiv weitergebracht.

Zitat von The_Sandman

Selbst wenn ich 10 Jahre nicht Fahrrad fahre, verlerne ich es nicht.

Der Unterschied liegt in der Tatsache, dass du als Kind das Fahren erlernt hast und dann im Laufe der Zeit, die Bewegung automatisiert hast.

Hast du damals jemals daran gedacht, deine Bewegung zu perfektionieren oder die perfekte Schwungbewegung zu finden. Wenn du auf einem Rad fahren wolltest, hast du dich drauf gesetzt und bist losgefahren, umgefallen, wieder drauf gesetzt usw. Immer und immer wieder, bis du es geschafft hast. Im laufe der Zeit hast du durch Erfahrung deinen Weg gefunden und das eine oder andere perfektioniert.

Beim Dart ist es oft so, man sucht den perfekten Wurf. Im Glauben, es würde die perfekte Bewegung geben, zerdenkt man alles an ihr. Man übernimmt die Arbeit des Gehirns und will die Verantwortung für die Bewegung übernehmen. Das führt aber zum Bewegungschaos.

Wie kann man das ändern? Ich versuche den Spielern die Grundlagen zu erklären, wie motorisches Lernen funktioniert, dann sind sie oft relaxter im Umgang mit ihren Optimierungswünschen.

Denn eines wird definitiv nicht funktionieren, "Schalt einfach den Kopf aus und wirf". Ist ja ein gut gemeinter Rat, aber so gut wie nicht umsetzbar, wenn man so wie du, lauter Fragen im Kopf hat.

Auf meinem YouTube Kanal findest du die eine oder andere Erklärung und Hilfestellung zu dem Thema. Vielleicht hilft dir das ja weiter.

das "lustige" ist ja, das (zumindest bei mir), fast jeder Änderung kurzfristig was bringt. Hab vor lauter Ärger vorhin mit Augen zu geworfen. Und zack 121, zur 180 hat nicht viel gefehlt. Blöder Kopf.

Ich nenne diese Situation den Punkt, wo das Gehirn dem Körper sagt »Hey, Dart ist kein rein mechanisches Spiel. Ich mache hier auch mit.«

Zitat von Bentastic

das "lustige" ist ja, das (zumindest bei mir), fast jeder Änderung kurzfristig was bringt. Hab vor lauter Ärger vorhin mit Augen zu geworfen. Und zack 121, zur 180 hat nicht viel gefehlt. Blöder Kopf.

So geht es mir auch. Ich finde für einen kurzen Moment meinen Wurf / Stand, bei dem ich mich absolut wohl fühle. Eine Stunde später, bzw spätestens am nächsten Tag ist einfach alles anders.

Ich bekomme einfach keine Konstanz in mein Wurf / Stand und einfach immer mit dem selben Wurf / Stand jeden Tag durchzuziehen fühlt sich so falsch an

Ach wie schön...ich bin mit meinen Problemen nicht alleine. Anfang 2021 war ich bei einem guten 60'er Avarage. Ab Mitte 2021 wurden die Leistungen unkonstant, aber es ging noch. Dann haben die Darts im Flug immer mehr angefangen zu trudeln und ich konnte es nicht kontrollieren. Minimal geholfen hat, das ich die Darts und den Griff verändert habe. Bei den Darts mit denen ich 2021 gespielt habe, hatte ich den Daumen im hinteren Drittel und den Zeigefinger im vorderen. Hab mir extra Darts mit Mulden an den besagten Stellen anfertigen lassen.

Jetzt spiele ich die Asp und greife den Dart in der vorderen Hälfte. Daumen und Zeigefinger sind viel näher zusammen gerückt. Der Dart fliegt wieder stabiler, die Trefferquote im Triple ist aber deutlich schlechter...und meine Doppelquote liegt bei ca. 10 %. So komme ich auf einen Avarage von. ca. 50.

Oft spiele ich das erste Leg super, also vom scoring her. Wenn es dann zum check geht, steht da gerne mal nen Avarage von 70-80. Dann treffe ich das Doppel nicht, verliere das Leg und danach geht in der Regel gar nichts mehr...

@Beckstone

Es fühlt sich dann alles falsch an, wie du es schon geschrieben hast.

Zitat von The_Sandman

Auf 3 Pfeile ein Schnitt von 15-17

Ich will ja nicht unhöfflich sein, aber wenn man nach einigen Jahren Dart spielen nur einen Average von 15-17 hat, dann lief da ja schon einiges falsch. Und jetzt triffst du teilweise nur die Wand ? Oder hab ich da was falsch verstanden ?

15-17 pro Pfeil, also in etwa ein 50er Avg. Kommt ja mit 28-32 Darts pro Leg auch in etwa hin.

Da steht doch auf 3 Pfeile, wer rechnet denn seinen Schnitt pro einzelnen Dart ?

Und wenn, ich würde mal davon abkommen nach dem Average zu gucken, da verwirrt mehr als es nützlich ist, gerade wenn man ja nicht mehr triftt, erstmal wieder back to the Basics

Zitat von Knut Knutsen

Da steht doch auf 3 Pfeile, wer rechnet denn seinen Schnitt pro einzelnen Dart ?

Und wenn, ich würde mal davon abkommen nach dem Average zu gucken, da verwirrt mehr als es nützlich ist, gerade wenn man ja nicht mehr triftt, erstmal wieder back to the Basics

was heißt denn "Back to the basics"?

Letztendlich definiert man sich doch (Mal abgesehen davon, dass der Spaß im Vordergrund stehen sollte) über den Average und die Doppelquote

Ja, aber wenn ich die Wand treffe, dann brauch ich nicht nach dem Average gucken. Sondern das man einen vernüftigen Stand hat,, die Schulter ruhig bleibt und aus dem Unterarm wirft, geradeaus, ohne nach dem Score zu gucken.

Zitat von Knut Knutsen

Da steht doch auf 3 Pfeile, wer rechnet denn seinen Schnitt pro einzelnen Dart ?

Also bei den Bulls E-Dart Scheiben bei uns im Verein wird auch der 1-Dart-AVG angezeigt. Ist nicht ganz so verbreitet, wird aber schon auch hier und da verwendet.

Knut, im Grunde hast Du Recht. Das jetzt noch nett verpackt ohne den mauligen Unterton und es wäre ein 1a Tipp geworden

Das hat viel mit dem blick zum Avg zu tun. Der ist mir ziemlich egal geworden seither gings wieder besser , das Ding ist :

Gestern beim Rlt im B Turnier Spiel ich ein First 9 von 101. über 2 Legs . Am Ende kam trotzdem nur 52er raus weil ich 18 Darts am Doppel verfehlte und dann 15 verdammt knapp. Das Spiel war für mich trotzdem gelungen. Wenn ich mich aufregen würde wieder kein 60er ginge nix mehr.

Selbst wenn man regelmässig mitte 50 spielt sollte man sich mal über ein 42 er Sieg freuen.

Anderes Beispiel gegen meinen Vereinskameraden nach dem Liga Edart Spiel noch Steel gespielt im Raum nebenan , wir sind normal gleichwertig ich Lag 5:0 hinten und kaum chancen zum Checken . Ich sagte lassen wir es bin zu schlecht , er nein ich bin einfach gut drauf wir haben die AVG angeschaut er spielte 78 und ich 67.

So kann das uns mit Avg streiche Spielen.

Anfangen Spass beim spielen zu haben, dann kommt das ganze wieder. Musste ich ja jetzt wochenlang selber schmerzhaft erfahren.

lg

Ich hatte gestern noch eine positive Erkenntnis. Ich hab vor dem Spiegel die Wurfbewegung mal mit und mal ohne Dart gemacht. Dabei habe ich festgestellt, dass ich ohne Dart den Arm stärker einknicke, also mit der Hand zurück gehe. Mit Dart hatte ich da eine Blockade und hab eine Ausweichbewegung nach oben gemacht, weil es nach hinten "nicht ging". (da hat mein Hirn dem Arm weiß gemacht, es geht nicht weiter zurück).

Mit dieser Erkenntnis habe ich die Blockade überwunden. Ich weiß noch nicht, ob ich damit jetzt Dauerhaft weniger Streuung habe, aber es fühlt sich auf jeden Fall besser an. Ob mein Spiel (wieder) besser wird, wird die jetzt startende Saison zeigen

Kannst das mit dem Spiegel ja auch mal versuchen, aber nicht drauf werfen

Wenn man die Wand trifft ist der Average wirklich einfach nicht mehr sinngemäß als Leistungsmessung. Das Dartboard ist eben keine Zielscheibe wie beim Bogenschießen, wenn man beim Scoring T13 und D17 trifft, geht der Average nach oben.

@Threadersteller: Lass das mit Geld ausgeben für Sport1-Videos. Hab zwar keine Ahnung was das ist, aber weiß nicht warum das jetzt helfen sollte.

Zitat von theblindPew

Das jetzt noch nett verpackt ohne den mauligen Unterton und es wäre ein 1a Tipp geworden

Sorry, aber ich hatte im Post davor schon an dem Threadersteller geschrieben das ich nicht unhöfflich sein möchte. Derjenige der nach dem Average gefragt hatte war nicht der Threadersteller.

Für mich sind diese Videos einfach Geldmacherei, wie man sie eben von Sport1 kennt. (ich frag mich immer ob das überhaupt jemand kontrolliert das die ganzen Telefonglückspiele auch ausgezahlt werden, falls da jemand überhaupt gewinnt)

Auch Apps und YouTube Videos werden in dem Moment wo man die Wand trifft nicht weiter helfen, da sollte man wirklich den Kopf auschalten und erstmal nur mit dem Shaft und Flights die Basics üben, das muß ja nichtmal auf der Scheibe zu sein um einfach ein Gefühl für die Wurf bewegung wieder zu erlangen.

Wenn das wieder da ist kann man anfangen 501 runter zu spielen. Ich finde Apps die dann gleichzeitig auch den Average anzeigen immer eher Kontraproduktiv, weil man dann dort erst Recht sich selbst unter Druck setzt, wo man gar keinen Druck hat.

Der selbst auferlegte Druck ist die Wurzel allen Übels. Und der kann durch die kleinsten Gedanken verrsacht werden, wenig bis unendlich stark ausgeprägt, was zu kleinen Wacklern bis hin zu Würfen in die Wand führen kann. Man möchte ja besser werden oder ein altes Niveau erreichen, und das ist, ob man will oder nicht, Druck für einen. Wenn man es zu sehr will oder zu viel erwartet (was automatish passiert wenn es nach einer gewissen Zeit nicht anfängt etwas besser zu flutschen), wird es zu Krampf und der Domino-Effekt aus Körperspannung (stärkere Muskelspannung beeinflusst die Wurfbewegung) Mentalität (negatives Denken, blos nicht schon wieder die eins oder ...) und aktivem Eingreifen von uns selbst (Stand, Bewegung, Position, andere Pfeile, Barrels, Flights...) setzt ein. Alles wird geändert oder in Frage gestellt und die Grundursache, der Druck, erhöht und nicht gemildert. Alles wird schlimmer, man wird noch negativer, noch angespannter, noch verbissener = das Paradebeispiel eines Abwärts- Strudels.

Der Kopf ist Schuld: Man kann schließlich die 20 oder gar tripple 20 treffen mit dem Wurfstil den man hat (hat man ja inder Vergangenehit auch gemacht). Auch hat man mit genau diesen Pfeilen super Aufnahmen gespielt oderg gar schon 180er geworfen - also kann es nicht am Wurf oder den Pfeilen liegen, sondern nur daran, was das Hirn/ Unterbewusstsein aktuell mit unserem Körper und unserer Motorik macht. Eigentlch will das Unterbewusstsein helfen aber es interpretiert die den Druck, die Verkrampfung, die Negativität falsch und bewirkt damit das Gegenteil.

Kurzum: der Druck und die Negativität muss raus. Wie das geht muss man selbst herausfinden - ein Patentrezept gibt es nicht. Es kann helfen die Bewertungseinheit zu ändern, von Average zu "wie eng sind die Gruppierungen" (egal in welchem Segment), wie schön ist der Pfeil geflogen, steckt er wie erhofft im Board (Winkel), hatte ich ein gutes Gefühl beim Werfen, die guten Würfe beurteilen, die die nicht dahin gingen wo man wollte ignorieren.

Wenn es gut geht kann sich auf kurz oder lang eine gewisse Sicherhiet und Lockerheit wieder einstellen. Wie immer leicht gesagt und schwer getan aber so ist es sonst könnte es ja jeder...

Kopf hoch positiv bleiben, dann wird das schon...

Sport1 Akademie: sicherlich nichts, um dein Dartspiel zu verbessern odr das Kopf-Problem in den Griff zu bekommen, allenfalls um die Grundlagen kennenzulernen. Aber vielleicht interssant, den Anekdoten von Phil Tayor/ RvB zu lauschen, wenn einen das interessiert.

Man kann auch dadurch schlechter werden, dass man besser wird. Man trifft mit einem Dart die 20 und die anderen Beiden streuen in 12 und 18. Dann wird man immer besser und besser und streut viel weniger und trifft 20 – 5 – 5. Da haben wir schon aufs Komma genau den »Absturz« von 50 auf 30. Wenn man sich nun bei seiner reinen Konzentration auf den Avg so verrückt macht, weil man so fürchterlich schlecht geworden ist, dass man blockiert und gar nicht mehr triff, dann ist das richtig blöd gelaufen.

Die zweite Fehlinterpretation des Avg passiert, durch die Inkonstanz. Man spielt regelmäßig Legs mit nem 60er Avg, dann klappts ein paarmal nicht und es wird nur ein 40er und dann läuft es ne Weile so mittelmäßig. Anstatt realistisch zu sehen, dass man dann einen Schnitt von 50 spielt, der nur nicht besonders konstant ist, redet man sich ein, man spielt einen 60er, weil das ja schließlich regelmäßig klappt und die anderen Legs sind Ausrutscher, weil man nicht konzentriert genug war, was man aber nächstes Mal auf jeden Fall besser kann. Da man aber so auf den 60er Avg fixiert ist und das mit der Konzentration nicht ganz so klappt wie geplant, haut jeder 40er immer rein in die Birne. Statt also nen 50er Schnitt, der um 10 Punkte hoch und runter pendelt, hat man den 60er Schnitt im Kopf, von dem man laufend 20 Punkte absackt.

Da kann man einmal ganz entspannt seinen Stiefel runterspielen und das andere Mal redet man sich völliges Versagen ein und das in der gleichen Situation