Technik vs. Rhythmus

  • Moin zusammen,


    Ich „kämpfe“ aktuell mit folgender Herausforderung:

    - werfe ich im schnellen Rhythmus gelingt es mir, den Wurf locker durchzuführen, den dart „fliegen“ zu lassen und die darts überwiegend eng zu gruppieren. Nur meist leider nicht da, wo sie hin sollen. („Michael smith style“ in langsamer) Bewegungsablauf: dart nehmen, in einer flüssigen gleichmäßig langsamen Bewegung hoch, zurückziehen, werfen…

    - werfe ich bewusst langsam, logge das Ziel ein (unterbreche also die Bewegung wenn der dart am höchsten Punkt ist vor der ausholbewegung/Rückzug) und werfe dann sinkt meine Quote der sich gut anfühlenden /sauber und locker ausgeführten Würfe deutlich und die darts landen „irgendwo“ aber nicht da, wo sie hin sollen. Wenn es mir gelingt, nach dem „einloggen“ so locker wie in Variante 1 zu werfen landet der dart auch meist da, wo er hinsoll oder zumindest deutlich dichter am Ziel. Diese Würfe sind aktuell jedoch viel zu selten (grob deutlich unter 10%). („Peter Wright“ in langsam und schlecht…)


    Mein Königsweg aktuell: ersten dart im Stil zwei und dann die anderen zwei in der flüssigen Bewegung hinterher. Problem: passt der erste dart nicht hab ich zwar eine schöne Gruppe aber nicht das gewünschte Ergebnis… weg 1 fühlt sich für mich besser und natürlicher an, kommen halt viele 15er, 21er und co bei heraus, wenn ich mit dem ersten die 19 verfehle.


    Ideen? Ansätze? Vorschläge? Eher versuchen, die Genauigkeit beim ersten Wurf von Variante 1 zu erhöhen oder eher fokussieren auf den Ablauf mit Login und die Anzahl der sauberen Würfe erhöhen? Oder ein ganz anderer Ansatz?


    Ps: ist kein neues Problem, Beschäftigt mich jetzt seit ca. 6 Wochen… davor habe ich die Kombination aus 1 und zwei geworfen: 1. mit Login und die anderen beiden flüssig hinterher. Aber den unterbrochenen kriege ich aktuell nicht mehr so oft sauber raus bzw. Eigentlich nie sauber raus…

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  • Generell sollte es kein Problem sein, mit unterschiedlichen Rhythmen zu werfen und dabei annähernd gleiche Ergebnisse abzurufen.

    Was ich häufig bei Spielern beobachte, die zu mir kommen, sie denken in den Wurf hinein. Das ist gerade bei der langsameren Variante von Nachteil. Hier sind sie dann oft besser aufgestellt, wenn sie einen schnelleren Rhythmus werfen.


    Wenn man sich die beiden Varianten anschaut, ist die eine handlungsorientiert (schneller Ablauf/Orientierung auf das Ziel) und die andere Variante lageorientiert. Bei letzterer ist das Problem, dass man sich oft in ein Denken an Konsequenzen oder technische Aspekte kommt. Das ist natürlich nicht förderlich. Gerade wenn man sich die ganze Zeit damit beschäftigt, was für einen besser ist oder nicht, ergibt das im Training selten nützliche Effekte.


    Daher würde ich eher mit unterschiedlichen Rhythmen trainieren und die Vorteile den jeweiligen Spielsituationen zuordnen. Denn in schwierigen Situationen kann es nützlich sein, etwas schneller zu werden. Das hilft vielen Spielern, die Gedanken weiterhin auf das Spiel zu fokussieren und sich nicht mit Konsequenzen eines Fehlwurfs zu belasten.

    Auf der anderen Seite kann es an der richtigen Stelle wertvoll sein, den Rhythmus etwas zurückzufahren, wenn man merkt, dass gar nichts mehr läuft und man in einer Art Autopilot unterwegs ist.


    Was man aber auch erkennen kann, wenn ein Spieler denkt, er ist extrem langsam oder extrem schnell, sind es oft nur Nuancen und fühlen sich viel dramatischer an, als es eigentlich ist.

    In meinen Trainings wende ich oft Rhythmusänderungen an und bin erstaunt, wie Spieler die Ausführungsgeschwindigkeit kaum ändern, obwohl sie deutlich langsamer oder schneller werden sollen. Zeigt man ihnen dann am Monitor mit Zeitmessung, dass es kaum Veränderungen gab, sind sie sehr überrascht. Ob das in deinem Fall auch so ist, ist natürlich nur eine Vermutung.


    Ziel wäre es aus meiner Sicht, das Training so aufzustellen, dass du in der Lage bist, den schnellen Rhythmus so zu übernehmen, dass bei Fehltreffern auch die richtigen Korrekturen kommen. Da es sich für dich anscheinend gut anfühlt, solltest du dann an dem Feintuning arbeiten. Da gibt es viele unterschiedliche Übungen. Würde ich aber mit einem abgedeckten Board machen, und hier eher auf Linienwürfe oder sowas aufsetzen.


    So bleibt der Wurf und die Korrektur "unbestraft" und das wesentliche, die feinmotorische Wurfveränderung" wird antrainiert.


    Genauso würde ich es mit der anderen Wurfvariante machen, nur dass hier der Wurfablauf im Vordergrund steht. Auch da gilt, Fokus nicht auf das Ziel, sondern abgedecktes Board oder abgedunkelter Raum. Hauptaugenmerk wäre dann auf das Wurfgefühl zu richten und nicht auf Ziele, Punkte oder andere, mit Konsequenzen behaftete Dinge.

  • Hallo Oliver,


    danke für Dein Feedback und Deinen Input! Das hilft mir unheimlich weiter. Das Konzentrieren auf technische Aspekte hat es mir überhaupt erst erlaubt, in den letzten 2 Wochen herauszufinden, woran es liegt, das auf einmal "Feierabend" war. Feierabend heißt: von Wochen wo ich kontinuierlich zwischen 55 und 60 im Average war auf: ich bin froh, 40 zu spielen. Ich weiß, Average ist nicht das einzige... Aber ja doch ein guter Indikator manchmal. Und ich hatte keine Ahnung, woran es liegt. Bis ich den Tipp bekommen habe: Du wirfst deutlich härter als früher und lässt den Dart dadurch zu spät los/verreißt in beliebige Richtung. => Zurück auf 0 versucht.


    Board abgehängt und einfach nur versucht, 3 mal locker und leicht aufs Board zu werfen. ganz bewußte Konzentration auf eine lockere Bewegungsausführung. => Gruppierung klappte wieder, wenn der Wurf klappte. Natürlich auch mal wieder ein Spielchen gemacht (weil für Liga erforderlich oder weils Spaß macht: sofort wieder zu schnell/hart geworfen...).


    Linien geklebt beim Werfen aufs abgedeckte Board: Senkrechte Linien: Passt gut (also relativ wenige Links - Rechts Ausreißer, wenn ich mich auf lockeren Wurf konzentriere), Höhe um so mehr Ausreißer... (hab ich auch schon oft gemacht, bevor ich mir Deinen Trainingsplan abonniert habe :)).


    Ich werde mal den Ansatz: Schneller Rhytmus mit weichem Wurf und dann Fehler korrigieren (bzw. den ersten ins Ziel bringen) weiter verfolgen.


    Viele Grüße

    Michael

  • Ich glaube was so bisschen dein Problem ist das du zwar schnell und langsam wirfst aber vielleicht fehlt die so ein bißchen die Spannung im Arm . Die ist wichtig. Wenn du es schaffst beim Werfen den Arm etwas bewusst anzuspannen kannst du schneller oder Langsamer werden das Ergebnis sollte relativ ähnlich gut sein . Ich hatte vor Corona auch das Problem das ich zwar viel trainiert habe aber fast keine objektiven Erfolge . Jetzt während dem großen C habe ich wirklich Zeit gehabt eben solche Sachen wie Wurf und Wurftechnik anzugehen. Mir hat grade auch beim Thema Arm und werfen geholfen mal zu sehen wie das was ich da mache von aussen aussieht. Habe dazu von meinem Bruder mehrfach Aufnahmenmit dem Handy aufnehmen lassen . Dadurch das da gute und schlechte dabei waren konnte man auch sehen was ich bei den schlechten gemacht habe und was bei den guten anders gelaufen ist. Bist du in Einem Verein dann frag doch jemanden ob er mal schauen kann wie das werfen bei dir ausssieht

    180 2x


    HF 93


    Short leg 25 Darts


    Robin Hood ist ,war, und wird immer ein Arschloch bleiben.

  • Hallo Hertha,


    danke für Deinen Input. An der Spannung im Arm und der grundsätzlichen Wurftechnik liegt es nicht. Ich habe ja vorher mit meiner Wurftechnik ordentliche Ergebnisse erzielt und auch über eine längere Zeit konstant geworfen (natürlich alles immer relativ). Ich spiele im Verein, ich spiele hier in der Lidarts-Liga und in zwei anderen Online-Ligen. Ich glaube, die Kollegen aus Liga 7 können sehr gut den Zeitpunkt beschreiben, wo es "in den Keller" ging. Genauso im Verein die Kollegen den Spieltag benennen, wo mein Wurf "weg" war. Vom souveränen Punktelieferanten für die Mannschaft zum "Opfer" für die Gegner in einer Woche... Und natürlich ging dann die "normale" Spirale los, die einen häufig immer weiter runterzieht.

    Und auch in der Phase habe ich mich oft gefilmt (wie vorher im Training auch schon). und versucht, herauszufinden woran es lag. Aber da alle Würfe gleich "schlecht" waren war das anschauen eher frustrierend als hilfreich. Wie gesagt: Ursache für die Abweichung ist gefunden dank Tipp eines Vereinskameraden. Und mir gelingt es, bei vielen Würfen wieder mit meinem alten Gefühl zu werfen. und dann sind die Darts auch gut. Natürlich noch nicht so konstant wie vor dem Loch aber gut. und auch wieder zunehmend konstanter. Das brauche ich mir aber nicht auf Video anschauen, ich fühle es. Ich weiß, wenn ich den Dart loslasse, ob er ungefähr dort landet wo er soll oder, wenn ich Gruppen versuche zu werfen, wie weit der Dart ungefähr vom ersten entfernt einschlagen wird. Ich fühle sehr genau, ob ich auf die gewünschte Art und Weise geworfen habe oder ob ich nicht so geworfen habe. und ich merke aktuell auch wieder, ob ich zu hart geworfen habe und oder zu spät losgelassen habe oder den Dart zu fest oder zu locker oder an der falschen Stelle angefasst habe... Ich habe auch "im Loch" gefühlt, dass es "schlecht" war, aber nicht die Ursache für das "schlecht" gefühlt, also nicht gewusst (und auch auf Video nicht gesehen), was anders war. Wenn ich aktuell mit geschlossenen Augen aufs Board werfe kann ich mit >80% Genauigkeit bestimmen, welcher Dart wo steckt.


    dartblog: kleines Update in Deine Richtung: Es fühlt sich weiterhin gut an im "schnelleren" Rhytmus und mir gelingt es aktuell, über eine längere Zeit gleichmäßiger zu werfen. das Gefühl kommt!

  • Rock your Dart!

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