Beiträge von OlliS

    Ich finde, man sollte den Damen bei der PDC eine Chance geben.


    Der beste Weg scheint mir eine Second-Level-Tour zu sein, die der Challenge Tour/Development Tour entspricht, evtl. mit etwas weniger Preisgeld und Ausschüttung bis Platz 16 oder 32. Könnte man auch zeitgleich und am selben Ort wie die Dev-Tour veranstalten. Dann bräuchte man nur ein paar Boards mehr aufhängen, der Aufwand und die Kosten wären überschaubar. Zusätzlich hätten die Damen noch die Möglichkeit an der Challenge-Tour teilzunehmen und könnten so an 10 Wochenenden im Jahr PDC spielen.


    Klar wäre das Niveau und wahrscheinlich auch die Teilnehmerinnenzahlen anfangs bescheiden, aber ich denke, dass würde sich in wenigen Jahren deutlich verbessern.
    Das war ja bei den Herren auch nicht anders. Vor 10-15 Jahren war das Niveau auch nicht so hoch und so ausgeglichen wie heute.


    Für meinen Geschmack ist Barry Hearns Haltung etwas zu sehr Old School. Ich glaube auch nicht, dass das etwas mit rationalen Erwägungen zu tun hat, sondern eher mit seinem angestaubten Weltbild.

    Man stelle sich vor, Cadby würde nach dem Brexit noch die European Tour spielen wollen. Dann geht das alles wieder von vorne los.


    Ich frage mich, ob es in anderen professionellen Einzelsportarten (Tennis, Golf) ähnliche Probleme gibt. Gerade im Tennis wird ja noch viel mehr kreuz und quer durch die Welt gereist. Ich habe aber noch nie von solchen Problemen gehört. Habe das natürlich auch nicht beachtet.
    Sind dort evtl. die Manager und die Tourorganisation (ATP/WTA) in solchen Dingen professioneller/erfahrener/besser vernetzt/einflussreicher?

    Hier mal die Top 10 dieser Saison (also nur 2018) nach dem World Matchplay zur Orientierung:


    1. 237.250 Gary Anderson (SCO)
    2. 231.000 Michael van Gerwen (NED)
    3. 113.750 Mensur Suljovic (AUT)
    4. 108.250 Peter Wright (SCO)
    5. 88.750 Rob Cross (ENG)
    6. 88.250 Michael Smith (ENG)
    7. 82.750 Ian White (ENG)
    8. 78.750 James Wade (ENG)
    9. 68.250 Adrian Lewis (ENG)
    10. 66.500 Jeffrey de Zwaan (NED)


    19. 54.750 Max Hopp (GER)

    Beim Afrikanischen Qualifikanten stellt sich mir die Frage, ob es da ein Qualifikationsturnier geben wird, oder ob man den bestplatzierten Afrikaner im Ranking einlädt, also Devon Petersen das Geld und evtl. die Tourkarte für 2019 schenkt.

    Mir hat das Match von Gabriel Clemens auch sehr gut gefallen, so wie wohl allen hier. Ich bin gespannt, ob er das heute gegen Mervyn widerholen kann.


    Clemens ist für mich auch ein Beleg dafür, dass es durchaus Entwicklung in Darts-Deutschland gibt. Er ist die zweite, evtl. dritte Hoffnung neben Martin Schindler und vielleicht in Zukunft wieder Max Hopp. Ist noch gar nicht so lange her, da hieß die große deutsche Darts-Hoffnung Jyhan Artut. Erinnert sich noch jemand an den?


    Was mich gestern auch sehr gefreut hat ist, dass alle drei BDO-Wechsler (Noppert, Menzies, Hughes) durchgekommen sind. OK, auf Hughes hätte ich auch verzichten können, aber er hat es sich mit seinen beiden High-Check-outs ja auch verdient. Ich finde auf jeden Fall alle drei sehr sympathisch und schaue sie mir gerne ein weiteres mal an.


    Bitter für Hughes, dass er dieses Wochenende keine Challenge-Tour spielen kann und dadurch vermutlich aus den Top 25 der Rangliste rausfällt. Das bedeutet, er darf in Zukunft keine European- Tour-Qualifier mitspielen, weil er auf der European Tour erfolgreich ist. :thumbdown:

    Da sollte die PDC noch mal drüber nachdenken. Macht irgendwie keine Sinn.

    Man könnte die Regel zB. so ergänzen, dass alle Associates, die sich in der laufenden Saison für ein European Tour-Turnier qualifiziert haben, auch die restlichen Qualifier spielen dürfen. Die paar Männeken mehr beim Qualifier dürften organisatorisch zu verkraften sein.

    Ja die Meldefrist ist schon durch. Und an der CT gab es allgemein sehr wenig Interesse bei deutschen Spielern in den letzten Jahren.

    Meldeschluss ist, wie immer bei der Challenge-Tour, erst am Freitag Nachmittag. Insofern ist der HNQ am Donnerstag für diejenigen, die es nicht schaffen, kein Hinderungsgrund.
    Korrekt ist aber, dass das Interesse im allgemeinen nicht sehr groß ist. Wird sich wohl wirtschaftlich kaum lohnen und die Wahrscheinlichkeit am Ende unter die Top 2 zu kommen ist auch nicht sehr hoch.
    Zwar kann man sich dieses Jahr für die Players Championship-Turniere qualifizieren, aber auch das ist schwer und auch da müsste man erst mal genug Geld einspielen, damit sich der Aufwand insgesamt lohnt.

    Darts ist ja offiziell als Sport anerkannt, somit sind Dartsspieler, egal ob Amateure oder Profis, Sportler. Meines Wissens nach werden Sportler arbeitsrechtlich nicht so behandelt wie normale Arbeitnehmer. Sie sind ein Sonderfall mit einigen speziellen Regelungen, die ich aber natürlich nicht genau kenne.


    Z.B. gab es vor einiger Zeit ein Urteil bezüglich des Kündigungsschutzes eines Fußballprofis, bei dem das Gericht festgestellt hat, dass die normalen Arbeitsschutzregelungen für Fußballprofis nicht gelten, weil sie ein spezielles Beschäftigungsverhältnis haben.


    Ich fürchte, wir werden keine korrekte Bewertung der Situation von Dartsprofis hinbekommen. Das ist wohl mehr was für hochspezialisierte Arbeitsrechtler.

    Wobei halt die Frage ist, ob das Urteil gegen die ISU auf eine Organisation wie die PDC anwendbar ist, die sich ja schon selbst auf nur 128 Mitglieder beschränkt, zumindest soweit es die relevanten Spielerverträge betrifft. (Zumal diese Verträge für die Tourcardler immer nur jährliche Laufzeit haben.) Die meisten Weltverbände in den olympischen Sportarten sind ja komplett anders organisiert, insbesondere weil sie die Verteilung der individuellen Teilnahmeberechtigungen an die nationalen Verbände delegiert haben.

    Ich denke nicht, dass die Beschränkung auf 128 Mitglieder eine Rolle spielt. Es geht ja um die Einschränkung der unternehmerischen Tätigkeit, die lt. EU-Recht verboten ist. "Ja, wir schränken die unternehmerische Tätigkeit unserer Sportler ein, aber nur in 128 Fällen.", dürfte keine Argumentation sein, der ein Gericht folgt. Allerdings ist das natürlich hoch theoretisch, da kein Spieler ein Interesse daran hat, die PDC zu verklagen. Es gibt ja kein adäquates Konkurrenzangebot.


    Im Falle de BDO sieht das ganz anders aus. Die WM-Halbfinalisten-Regel sieht für mich als juristischen Laien klar nach einem Rechtsverstoß aus. Sollte man Ratajski die Teilnahme am Grand Slam verweigern, wäre auch das ein potentieller Fall. Und in diesen Fällen haben die Sportler u.U. ein Interesse an einer Klage.


    Interessant wäre noch die Frage, ob diese EU-Entscheidung für die BDO auch nach einem Brexit noch bindend wäre.

    Ich habe das gerade mal geprüft: Wenn Schindi, Lerchbacher und Marcel Scorpion sich in Stuttgart ein Auto gemietet hätten, damit nach Calais gefahren wären (ca. 7,5 Std. Fahrt), von dort mit dem Zug durch den Eurotunnel nach Folkestone (Zug fährt um 6:50 Uhr und ist ca. 6:25 Uhr Ortszeit da) und dann mit dem Zug/Bus weiter nach Minehead (7:27 - 12:17) gefahren wären, dann wären sie auch locker rechtzeitig da gewesen. Wirtschaftlich gelohnt hätte sich das für die beiden Spieler auch.

    Ein paar Trivia:


    - Von den 128 Tourcardspielern sind nur noch zwei ohne Sieg in dieser Saison: Christian Kist (hat erst ein Match gemacht/4:6) und Scott Darbyshire (0-3/9:18)


    - Die Spieler ohne Tourcard haben bisher 43.750 Pfund ranglistenrelevantes Preisgeld eingespielt (18,2%). Damit gingen 81,8% an die Tourcard-Spieler.


    - Die TOP 6 der diesjährigen Tourcardgewinner
    1. Jeffrey de Zwaan (6.750 Pfund)
    2. Matthew Edgar (4.000 Pfund)
    3. Robert Owen (2.500 Pfund)
    4. Simon Stevenson (2.250 Pfund)
    5. Nathan Aspinall und Jose Antonio Justicia Perales (je 2.000 Pfund)
    Abgesehen vom Spanier zwar alle mit neuer Tourcard, aber nicht neu auf der Tour.


    - Die TOP 5 der Spieler ohne Tourcard
    1. Krzysztof Ratajski (4.250)
    2. Jamie Hughes und Dave Prins (je 3.750)
    4. Jason Lowe (2.750)
    5. David Pallett (2.500)
    Jamie Hughes scheint nach verpatzter QSchool und halbwegs gelungenem Challenge-Tour-Auftakt (Platz 22) jetzt langsam in Fahrt zu kommen.


    - Die Last 5 im Tourcardrace (hypothetisch/nach "Fußballregeln" gewertet)
    124. Gary Eastwood (0 Pfund / 1-4 Siege / 20:26 Legs)
    125. Vincent Kamphuis (0 / 1-4 / 18:24)
    126. Terry Temple (0 / 1-4 / 17:26)
    127. Dawson Murschell (0 / 1-4 / 18:28)
    128. Ross Smith (0 / 1-4 / 17:27)
    Insgesamt nur noch 13 Spieler bei 0 Pfund.


    - Die 5 Tourcard-Spieler mit den meisten Siegen in dieser Saison
    1. Michael van Gerwen (23-2)
    2. Michael Smith (18-4)
    3. Jeffrey de Zwaan (16-4)
    4. Tytus Kanik (15-7)
    5. Matthew Edgar (13-4)
    Der Wert von Kanik enthält auch die Ergebnisse der 5 ET-Qualis. Van Gerwen und Smith incl. Masters und Premier League.

    JohannPeltzer


    Ich habe eine Frage: Kannst du mir sagen, ob es zwischen dem DDV und Verbänden anderer Sportarten mit vergleichbarer Größe/Situation (z.B. Billard, Kegeln, Baseball, etc.) einen regelmäßigen oder unregelmäßigen, offiziellen oder inoffiziellen Austausch über auftretende Probleme und deren mögliche Lösungen gibt?


    Meiner Frage liegt die Annahme zugrunde, dass in Sportarten mit ähnlicher Situation auch ähnliche strukturelle, nicht sportartspezifische Probleme auftreten und es Sinn machen könnte, sich darüber auszutauschen, welche Lösungsansätze funktionieren bzw. nicht funktionieren. Dadurch ließe sich verhindern, dass ein Sport einen Fehler begeht, den ein anderer schon gemacht hat.

    Die Walk-on-Girls wurden mit Sicherheit gestrichen, weil da Frauen auf ihren Körper reduziert werden, was nicht mehr so ganz in die Zeit passt und PR-mäßig schnell mal nach hinten los gehen kann. Aber da scheint wohl an einigen hier eine gesellschaftliche Entwicklung vorbeigegangen zu sein.

    Das ist der klassische Weg, der auch Jahrzente lang gut funktioniert hat. Daraus ergibt sich aber nicht, dass es auch der einzige Weg ist. Das zu glauben ist ja bloß eine Variation von "Das haben wir schon immer so gemacht" und damit Ausdruck genau jener Geisteshaltung, die jede Innovation verhindert.


    Wenn den die Behauptung stimmt, dass es haufenweise Wohnzimmerdarter gibt, die sich für eine Vereinszugehörigkeit nicht interessieren, bedeutet das ja, dass das bestehende Angebot des Verbandes sich nicht an der Nachfrage orientiert. Deine Aussage deutet darauf hin, dass du versuchen willst die Nachfrage zu verändern. Ich wünsche dir viel Glück, aber in der Regel geht das in die Hose. Das Angebot anzupassen ist für gewöhnlich erfolgsversprechender.


    Es ist aber nicht zu erwarten, dass dieser Wandel geschehen wird, da das in Deutschland vorherrschende Verbandssystem nicht ein nach unten, also auf das einzelne Mitglied, ausgerichtetes dienstleistungsorientiertes System ist, sondern ein nach oben, also Richtung Spitzenverbände/BMI ausgerichtetes quasipolitisches Delegiertensystem. Der einzelne Funktionär in diesem System wird nicht versuchen, die Interessen seiner Mitglieder bestmöglich umzusetzen, da er dafür nicht belohnt wird. Er wird eher versuchen den Oberen zu gefallen, um selbst zum Oberen zu werden. Das ist bitte nicht als Generalkritik an den (ehrenamtlichen) Funktionären zu verstehen, sondern einfach ganz normales menschliches Verhalten. Es ist ein systemisches Problem, kein individuelles.


    Damit es innerhalb des bestehenden Verbandssystem zu größeren Veränderungen kommt, muss eine Mehrzahl der Funktionäre den Eindruck haben, dass das System, in dem sie aktiv und erfolgreich sind, vom Zusammenbruch bedroht ist. Nach meinem Kenntnisstand ist das derzeit nicht der Fall.