Ich war vor knapp zwei Jahren schonmal hier im Forum. Nach meinem ersten Turnier hab ich tatsächlich eine Steeldarter-Runde gefunden, wo die Atmosphäre angenehm war, und ich auch eine Zeitlang gespielt habe. Leider war das relativ weit weg und als dann der Sommer kam, hat der Sport im freien irgendwie gegen das Training im "dunklen Keller" gewonnen. Erst ca. 1+1/2 Jahre später habe ich jetzt bedingt durch schlechtes Wetter und Lockdown wieder Lust bekommen, mit dem Darten weiter zu machen.
Dieser Thread hat zuerst mal hauptsächlich das Ziel, mich selber dazu zu bewegen, mich mit meinen Problemen auseinanderzusetzen, und nicht einfach nur planlos auf die Scheibe zu werfen. Aber falls mir jemand Tips geben kann, darf er das natürlich gerne tun.
Wie gesagt, ich war noch nie in einem Verein und habe auch noch nie so wirklich ernsthaft trainiert. Ich habe aber schon mehrfach längere Pausen gemacht, und bin danach auch wieder ganz von alleine auf mein altes Niveau gekommen. Ich kann ehrlich gesagt gar nicht sagen, wo das genau gelegen hat. Es wird wahrscheinlich an besseren Tagen bei einem Average von ca. 45 gelegen haben. Jedenfalls hab ich ab und zu mal ein Triple getroffen, und war zumindest als Freizeitdarter ganz zufrieden damit.
Diesmal läuft aber absolut gar nichts mehr. Obwohl ich seit 3 Monaten wieder trainiere, liegt mein Average bei knapp über 30, ist also statistisch nicht zu unterscheiden von einem total zufälligen Wurf irgendwo auf die Scheibe. Und wenn es dann dochmal punktemäßig etwas besser läuft, dann liegt das hauptsächlich daran, dass mehr Pfeile in die 16 und 17 gehen, als in die 7 und 3, bzw. mehr 12 und 18 als 5 und 1.
Wahrscheinlich setze ich mich jetzt unbewusst selber unter Druck, oder ich hab zuviele Trainingsvideos gekuckt, und versuche, zuviele Dinge gleichzeitig an meinem Wurfstiel zu ändern. Der war nämlich - sagen wir mal - bisher sehr unkonventionell. Während praktisch alle Profis so werfen, dass ein Auge und Ober- und Unterarm des Wurfarms in einer senkrecht stehenden Ebene liegen, habe ich eher wie ein Handballspieler geworfen, d.h. ich starte mit dem Dart neben dem Ohr und ziele überhaupt nicht durch Peilen mit den Auge sondern rein gefühlsmäßig durch (indirekte) Hand-Augen-Koordination. Da ich zusätzlich noch fast alle anderen "Fehler" mache, von denen in Trainingsvideos gewarnt wird, Stoßen aus der Schulter heraus, Ellenbogen weicht stark nach unten aus, extrem vorgebeugter, wackeliger Stand, ist es eigentlich ein Wunder, dass ich bisher überhaupt was getroffen habe.
Eigentlich wäre es wahrscheinlich das beste, wenn ich zu jemandem gehen könnte, der sich auskennt. Ist nur gerade pandemiebedingt etwas schwierig...
Ein Problem, dass aber sehr leicht zu erkennen und auch relativ leicht zu beheben ist: Ich glaube, ich habe zuwenig Kondition. Das klingt jetzt komisch, weil Darts ja kein Sport ist, wo man besonders viel Kraft oder "Puste" braucht. Aber ich habe den Eindruck, dass bei mir die Einspielphase fast lückenlos in die beginnende Ermüdung übergeht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich hauptsächlich "nebenher" trainiere, also Werbepausen oder kurze Wartezeiten nutze, um mal kurz ein paar Würfe zu machen. Und wenn ich mal mehr als 1-2 Legs spiele, krieg ich zwar keinen Muskelkater, aber ich merke, dass mir die Konzentration schwer fällt oder ich zu zittern anfange.
Also erster Vorsatz: Ich nehme mir mal vor, mindestens einmal die Woche mindestens eine Stunde am Stück zu trainieren.