Kopf macht nicht mehr mit.....

Ohne dass ich da jetzt mit großem Fachwissen glänzen könnte, aber hast Du schonmal die Darts für 14 Tage weggepackt? Manchmal muss man die Rübe wieder frei bekommen, da kann ne Pause hilfreich sein.

Aber hier kommen bestimmt noch Tips von Leuten mit mehr Sachverstand

Zitat von freaklex

Jetzt zur Ursachenforschung, ja die Arbeit, Familie, auch das Coronathema belastet privat, bin gedanklich beim Dart einfach nicht bei der Sache.

Ich glaub, da hast Du die Frage schon selbst beantwortet.

Die Idee mit der Pause ist eine sehr gute, wie ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann.

Bei mir wurde es auch immer schlechter am Jahresanfang. Da war es wahrscheinlich der Druck

den man sich selber so macht. Dann habe ich mir, "zum Glück", das Sprunggelenk gebrochen

und konnte 4 Monate keinen Dart in die Hand nehmen. Und dann als es wieder losging mit der

Darterei war die Krise einfach wieder weg. Ganz im Gegenteil, ich habe mich schon noch etwas

steigern können.

Nun will ich die nicht raten dir die Knochen zu brechen, aber wohl mal eine Pause einzulegen.

Die Zeit kannst Du dann nutzen um mal drüber nachzudenken welchen Stellenwert der Dartsport

in deinem Leben einnimmt. Ich gehe mal nicht davon aus das du deine Familie mit dem Dart ernähren

musst. Also lerne erstmal wieder den Spaß am Spiel zu haben und nicht nur am gewinnen.

Der Rest kommt dann von ganz alleine......

Zitat von freaklex

Den Ansatz hatte ich jetzt auch schon einmal (obwohl mir das schwer fällt). Aber das Problem ist Frustration an der Scheibe da die Ergebnisse ausbleiben und es schaukel sich immer mehr auf. Vielleicht ist eine Pause mal wirklich nützlich. DANKE!

Wenn man die Erwartungshaltung in so einer Phase nicht verändert wird der Selbstdruck immer größer. Es ist normal, dass wir auch Tiefphasen erleben. Wenn wir die Erwartung dann nicht etwas zurückschrauben, entsteht sehr schnell Frust. Das steigert sich dann so weit, dass man den Selbstdruck immer weiter erhöht.

Dieser ständige Stress nagt an einem. Er verringert das Selbstvertrauen, die Motivation, nimmt einem das Gefühl für seinen Wurf. Alles keine guten Ausgangslagen, um seine hohen Erwartungen zu befriedigen. Das kann dann auf Dauer zu massiven Problemen mit dem Spiel führen.

Pausen, anderer Sichtweise auf das Spiel (Spaß nicht durch Siege oder Ergebnisse generieren) und geringere Erwartungshaltung, sind einige Maßnahmen, die sicherlich aus dieser Phase helfen können.

Wenn ich mein Spiel nur in gut und schlecht unterscheide und das alles an Statistiken festmache, wird das natürlich schwer werden. Weniger Ergebnissorientiert und dafür prozessorientiert denken, kann eine Hilfe sein.

Irgendwie muss man "einfach nur" den Kopf frei kriegen. Da gibts natürlich unterschiedliche Methoden. Problematisch sind natürlich private Probleme außerhalb des Darts, die einen belasten. Da kann man ja nicht sagen "So, jetzt ist das Problem weg."

Mein Ansatz ist, die Situation so hinzunehmen, also dass es etwas völlig Normales ist, dass es auch mal nicht so läuft. Damit versuche ich zu vermeiden, mich selbst runterzuziehen. Als Zweites versuche ich irgendwas zu ändern, aber nur was Unwichtiges, z.B. Flights aber nur mit ner anderen Farbe. Das ist nur für den Kopf. Und dann die schon angesprochene Pause. Vielleicht nicht gleich über einen längeren Zeitraum, aber wenn es beim Üben nicht läuft und es mit dem nicht Reinsteigern auch nicht klappt, Pfeile zur Seite legen und dann wird mal nicht geübt.

Für mich als 'Dartitis-Geplagten' klingt das erstmal komplett nach der typischen Dartitis. Denke der beste Weg diese zu überwinden ist dann auch wirklich sich dieses Problem sich einzugestehen (biste ja weder der erste, noch der Letzte den das betrifft!), sonst wirds wohl ganz schwer...

Ne anständige Pause ist da auch erstmal ne gute Maßnahme. 14 Tage sind da jetz nich unbedingt allzu lang, aber viel wichtiger finde ich da dass man danach langsam wieder einsteigt, also nich gleich wieder 4-8 Stunden die Woche am Board steht! Also wenn man die Pfeile dann wieder in die Hand nimmt sich dann wirklich 'zwingen' nach ein paar Minuten werfen (und nicht richtiges Training!) dann auch wieder wegzulegen. Das wär jedenfalls mein Tipp dazu.

Ansonsten dir viel Glück dass es nur ne kurze Periode bleibt und du wieder zu deinem natürlichen Wurf zurückfinden kannst!

PS: Ich versuch eigentlich grad meinen Wurf mit dem rechten Arm komplett neu aufzubauen/zu lernen, weil diesmal selbst die 3 Monate Sommerpause überhaupt keine Besserung gebracht hat und ich jetz halt sonst immer nur ein paar Würfe hinterienander problemlos absolvieren konnte, ehe die Verkrampfung dann jedes Mal wieder zum Vorschein kommt

Ferndiagnose: Dartitis

Das ist der Moment, wo Deine Hand/ Dein Arm etwas anderes tut, als Du möchtest. Um Wayne Mardle zu zitieren, der einst Eric Bristow bedauerte: "It must be terrible!" Yes, it is terrible, die Geplagten können mitreden.

Die Krux an Dartitis liegt in seiner individuellen Ausprägung. Jede Form ist einzigartig wie ein Fingerabdruck und es gibt keine Lösung des Problems als nur Deine eigene Lösung.

Der eine wirft Wattebälle in Mülleimer, um eine durchgängige Bewegung einzuschleifen, der andere pausiert, ein nächster switcht aus Verzweiflung auf den anderen Arm, noch ein anderer bleibt beim "krummen" Werfen und hofft, dass es irgendwann wieder weggeht, wie es kam.

Atemtechnik, Therapie, Buch von da Ritsch, Tintifax, Dr.Shirota, dartblog...Unzähliges ist schon dokumentiert, Tipps tausendfach.

Du musst herausfinden, was davon Dir hilft.

1. Schritt: Akzeptanz

, dass Teile Deines Körpers nicht mehr das tun, was Du möchtest

2. Schritt: Akzeptanz

lerne zu verlieren, ohne Dich damit abzufinden

3. Schritt: Akzeptanz

je eher Du mit dem Hoffen aufhörst, desto besser

4. Schritt: bla bla bla

Lies Dich in die Themen ein, frag dartblog, nutze die SuFu, schmeiss weiter

Ich wünsche Dir gutes Gelingen!

Zitat von Henry

Die Krux an Dartitis liegt in seiner individuellen Ausprägung. Jede Form ist einzigartig wie ein Fingerabdruck und es gibt keine Lösung des Problems als nur Deine eigene Lösung.

Von mir mal besonderes Lob/Dank für diesen Satz, denn bei dem was ich zu dem Thame bisher so alles gehört bzw. -lesen hab kam das so überhaupt nich raus! Ich würd zwar schon meinen dass es durchaus typische Verläufe/Ausprägungen gibt, aber von dieser weich ich halt stellenweise doch weit ab...

Aber sei es wie es sei, das Ganze ist und bleibt beschissen und man kann nur jeden Dartspieler beglückwünschen der bsiher davon verschohnt gebleiben ist und diejenigen bewundern/-neiden die es (offenbar) überwunden haben

Ich finde ja auch gut, dass es überhaupt als Krankheit/Problem von vielen wirklich anerkannt wird und Betroffene nicht als doof oder »zu blöd zum Werfen« hingestellt werden. Das kann auch schon ne Menge Druck rausnehmen bei der eigenen Verarbeitung. Das geht dann so in die Richtung, wie ich von Anfang an hier schon schrieb, dass es mir immer sehr geholfen hat, dass es Allen so geht, das es mal nicht so läuft und kein Problem speziell von mir ist, plötzlich nicht mehr zu treffen, was vor zwei Wochen noch total einfach war. Außer ein paar Flachsereien, wie sie im Verein dann doch mal vorkommen, hab ich auch noch nie erlebt, dass man ernsthaft ausgelacht wird, wenn man nicht trifft. Das sind zwar alles keine Lösungen für das Problem, aber kleine wichtige Bausteine für die eigene Verarbeitung.

Ich kann mit allen mitfühlen die das problem haben mit dem nicht mehr treffen ,ich habe das selbe problem ..

Ich habe auch das problem das ich den Dart nicht mehr los lasse so das jeder wurf eine Wundertüte ist ..ich habe 1985 angefangen mit dart und bis 2014 aktiv liga gespielt aber dann gesundheitlich aufgehört und nur noch zuhause gespielt ...als ich aufgehört habe war alles noch normal ...das mit dem nicht mehr loslassen oder abhacken ist jetzt seit etwa 1.jahr ....

@ God of Darts: Für diese Erkenntnis habe ich 4 Jahre gebraucht....

Es gibt unendlich viele Spieler und auch User hier, die diese Problematik kennen, haben oder hatten. Beim Imperfekt wäre ich vorsichtig, da ich eine Rückkehr von Dartitis stets für möglich halte. Aber das am Rande.

Wir "Kranken" sollten mal 'ne Zusammenkunft mit kleinem Turnier veranstalten. Quasi die Einäugigen unter sich. Wäre bestimmt lustig:

"Guck mal, wie bescheuert ich werfe."

Oder "He Schreiber, geh lieber noch einen Schritt weiter weg, sonst Ohrstecker"

Wäre für Monty Pythons ein gefundenes Fressen a la Ministry of silly walks