Erst mal vorweg: Man kann, glaube ich, nicht sagen, dass Männer besser Dart spielen, weil sie eine bessere Hand-Augen-Koordination haben, zumindest habe ich in den Studien, die ich zu dem Thema gelesen habe, solch eine Aussage nicht gefunden. Was aber in den Sportwissenschaften gesetzt scheint, ist, dass Männer besser im Zielwerfen sind. Die Gründe dafür, wie auch schon mehrfach durchgekaut, sind aber nicht bekannt.
Jetzt zum Thema Durchschnitt: Es wird ja auch viele Männer geben, die langsamer die 100 Meter laufen als einige Frauen. Sollen deshalb Männer auch bei den Frauen mitsprinten dürfen? Oder vielleicht wenigstens die, die nicht schnell genug sind? Natürlich ist Noa-Lynn nicht zwangsläufig besser als alle Frauen, aber, vorausgesetzt Männer spielen im Mittel besser Darts als Frauen, besteht doch eine hohe Chance, dass sie besser spielt als viele Frauen, und zwar nur, weil sie als Mann geboren wurde. Und das wäre halt ungerecht den Frauen gegenüber.
Bitte: das setzt natürlich voraus, a. dass Männer tatsächlich besser Dart spielen als Frauen (nur aufgrund ihres Geschlechtes) und b. dass dieser Vorteil durch die Geschlechtsumwandlung/Hormonbehandlung etc. nicht verloren geht. Man muss aber auch sehen, dass es unter den > 100 Tourcard-Holdern aktuell keine Frau gibt, es mal eine Frau gab (Lisa Ashton) und es nächstes Jahr auch nur eine Frau (Beau Greaves) geben wird. Wenn man den Status quo anschaut, ist es sehr naheliegend, anzunehmen, dass Männer per se besser Dart spielen können (auch wenn ich regelmäßig gegen meine Frau verliere).
Vielleicht ist Beau Greaves (und ihr Sieg gegen den amtierenden Weltmeister) das erste Anzeichen, dass sich die Zeiten ändern, dass der vermeintliche "genetische Vorteil" der Männer doch nur ein soziokultureller ist/war. Aber vielleicht sind sie, Lisa Ashton und Fallon Sherrock nur die wenigen Schwalben, die noch keinen Sommer machen. Wir werden es sehen.