Was für Einschränkungen gibt es bei BDO und PDC Turniere zu bestreiten?

  • Ratajski hat letztes Jahr ja beides gemacht.


    Wenn ich die Beschränkungen zur Bulls German Open so lese, so sind von Seiten der BDO


    1. PDC Tour Card Holder
    und
    2. Teilnehmer der PDC WM ausgeschlossen


    Gibt es sonst noch etwas?


    Wie sieht der andere Verband, die PDC das? Oder sind die Ausschlusskriterien abgesprochen?

  • Umfrage quer nutzen!

  • Die DRA hat doch eine Liste der Cases, dort steht u.a. "Breach of players contract - playing in
    non PDC televised event"
    Also irgendwelche Kriterien muss es da doch geben. Allerdings kann ich nicht sehen welches Event vom 14. bis 15.11.2015 das gewesen sein soll.

  • Also irgendwelche Kriterien muss es da doch geben.

    Das hat nichts mit der Turnierteilnahme zu tun.
    Das Problem war, dass dieses Turnier gestreamt wurde und das ist von der PDC verboten.
    Tourcardler dürfen nur mit Genehmigung der PDC in einem Stream spielen. Das war auch das Problem, warum zB Rowby-John Rodriguez bei der Super League Eastern Europe nicht im Stream spielen durfte.

  • Rock your Dart!
  • Warum sind Teilnahmen bei veröffentlichen Matches außerhalb der PDC für Tourcardler verboten? Gilt das nur für Steeldarts oder auch E-Darts? Klingt als ob man eine Geisel der Firma wäre.


    Es wird niemand gezwungen um die großen Geldtöpfe der PDC mitzuspielen. Man muss Verträge nicht unterzeichnen

  • Ich verstehe den Beruf Dartprofi lediglich als selbständige freiberufliche Arbeit. Ähnlich wie Journalisten. Daher denke ich, eine Vereinbarung zugunsten nur eines Vertragspartners auszulegen ist zumindest diskussionswürdig.

  • Auch Freiberufliche unterzeichnen Verträge. Und Konkurrenzausschluss ist jetzt alles andere als sittenwidrig, sondern wohl eher Gang und gäbe. Zumal es wirklich nur auf Live-Übertragung ist.

  • Es gab doch vor nicht allzu langer Zeit die richterliche Entscheidung von irgendeinen Gerichtshof das Sportler bei verschiedenen Events und Wettbewerben antreten dürfen und nicht von Einen Veranstalter, von anderen Veranstalteren ausgeschlossen werden dürfen.


    Kann aber auch Blödsinn sein was ich hier schreibe. Meinte das nur mal gehört zu haben.

  • Frauen von Welt spielen Dart
  • Es gab doch vor nicht allzu langer Zeit die richterliche Entscheidung von irgendeinen Gerichtshof das Sportler bei verschiedenen Events und Wettbewerben antreten dürfen und nicht von Einen Veranstalter, von anderen Veranstalteren ausgeschlossen werden dürfen.


    Kann aber auch Blödsinn sein was ich hier schreibe. Meinte das nur mal gehört zu haben.



    ***


    Da gibt es ein gutes Nachschlagwerk von Fritzweiler, Pister, Summerer: Praxishandbuch Sportrecht


    Mittlerweile in 3. Auflage.

  • Wobei halt die Frage ist, ob das Urteil gegen die ISU auf eine Organisation wie die PDC anwendbar ist, die sich ja schon selbst auf nur 128 Mitglieder beschränkt, zumindest soweit es die relevanten Spielerverträge betrifft. (Zumal diese Verträge für die Tourcardler immer nur jährliche Laufzeit haben.) Die meisten Weltverbände in den olympischen Sportarten sind ja komplett anders organisiert, insbesondere weil sie die Verteilung der individuellen Teilnahmeberechtigungen an die nationalen Verbände delegiert haben.

  • Könnten sich Spieler in einer Situation wie sie Ratajski letztes Jahr erlebte ( Entscheidung ob Lakeside oder Ally Pally) dann demnächst darauf berufen und beides spielen?
    Immerhin ist die BDO ( im Gegensatz zur PDC) ja ein "echter" Sportverband und sperrt Spieler die PDC-Turniere im TV spielen...

    :ENG: James Wade ~SCO: Robert Thornton :GER: "unsere Jungs"
    Shortleg:12 Darts HF:167(double out),180 (masters out)

  • Wobei halt die Frage ist, ob das Urteil gegen die ISU auf eine Organisation wie die PDC anwendbar ist, die sich ja schon selbst auf nur 128 Mitglieder beschränkt, zumindest soweit es die relevanten Spielerverträge betrifft. (Zumal diese Verträge für die Tourcardler immer nur jährliche Laufzeit haben.) Die meisten Weltverbände in den olympischen Sportarten sind ja komplett anders organisiert, insbesondere weil sie die Verteilung der individuellen Teilnahmeberechtigungen an die nationalen Verbände delegiert haben.

    Auf die PDC wohl eher nicht. Auf die BDO aber mMn schon.

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  • Wobei halt die Frage ist, ob das Urteil gegen die ISU auf eine Organisation wie die PDC anwendbar ist, die sich ja schon selbst auf nur 128 Mitglieder beschränkt, zumindest soweit es die relevanten Spielerverträge betrifft. (Zumal diese Verträge für die Tourcardler immer nur jährliche Laufzeit haben.) Die meisten Weltverbände in den olympischen Sportarten sind ja komplett anders organisiert, insbesondere weil sie die Verteilung der individuellen Teilnahmeberechtigungen an die nationalen Verbände delegiert haben.

    Ich denke nicht, dass die Beschränkung auf 128 Mitglieder eine Rolle spielt. Es geht ja um die Einschränkung der unternehmerischen Tätigkeit, die lt. EU-Recht verboten ist. "Ja, wir schränken die unternehmerische Tätigkeit unserer Sportler ein, aber nur in 128 Fällen.", dürfte keine Argumentation sein, der ein Gericht folgt. Allerdings ist das natürlich hoch theoretisch, da kein Spieler ein Interesse daran hat, die PDC zu verklagen. Es gibt ja kein adäquates Konkurrenzangebot.


    Im Falle de BDO sieht das ganz anders aus. Die WM-Halbfinalisten-Regel sieht für mich als juristischen Laien klar nach einem Rechtsverstoß aus. Sollte man Ratajski die Teilnahme am Grand Slam verweigern, wäre auch das ein potentieller Fall. Und in diesen Fällen haben die Sportler u.U. ein Interesse an einer Klage.


    Interessant wäre noch die Frage, ob diese EU-Entscheidung für die BDO auch nach einem Brexit noch bindend wäre.

  • Ich denke nicht, dass die Beschränkung auf 128 Mitglieder eine Rolle spielt. Es geht ja um die Einschränkung der unternehmerischen Tätigkeit, die lt. EU-Recht verboten ist. "Ja, wir schränken die unternehmerische Tätigkeit unserer Sportler ein, aber nur in 128 Fällen.", dürfte keine Argumentation sein, der ein Gericht folgt. Allerdings ist das natürlich hoch theoretisch, da kein Spieler ein Interesse daran hat, die PDC zu verklagen. Es gibt ja kein adäquates Konkurrenzangebot.


    Worauf ich abzielte, ist die Tatsache, dass "normale" Sportverbände ja grundsätzlich für sich in Anspruch nehmen, alle Sportler der betreffenden Sportart zu vertreten und gegebenenfalls auch zu sanktionieren. (Stichwort Ein-Platz-Prinzip.) Die PDC - bzw. ja eigentlich die PDPA - ist dagegen eine reine Mitgliedschaftsorganisation, der man explizit beitreten muss. Wäre interessant zu wissen, wie das bei ähnlich gelagerten Fällen z.B. in Genossenschaften geregelt ist, ob da die anderweitige unternehmerische Tätigkeit der Mitglieder auch beschränkt werden kann, wenn dies in Konkurrenz zu den Zielen der Genossenschaft geschähe.


  • Worauf ich abzielte, ist die Tatsache, dass "normale" Sportverbände ja grundsätzlich für sich in Anspruch nehmen, alle Sportler der betreffenden Sportart zu vertreten und gegebenenfalls auch zu sanktionieren. (Stichwort Ein-Platz-Prinzip.) Die PDC - bzw. ja eigentlich die PDPA - ist dagegen eine reine Mitgliedschaftsorganisation, der man explizit beitreten muss.


    Ich denke, das ist der entscheidende Punkt, den hier viele Übersehen. Die PDC ist faktisch kein Verband, sondern ein Unternehmen, das an Mitarbeiter Jahresverträge verteilt. Als Vorstellungsgespräch dient die Q-School. Von der PDC wird niemand gehindert seinen Sport auszuüben es sei denn er verstößt dabei gegen seinen "Arbeitsvertrag", der btw. sehr locker ausgelegt ist.


    Von daher greifen hier die ganzen Verbandmeiereien nicht.

  • OK, ich kann eurer Argumentation folgen. Jetzt ist es aber leider so, dass von den 128 Jahresarbeitsverträgen keiner mit einer garantierten Entlohnung gekoppelt ist. Will sagen, es kann sein, dass ein Spieler 1 Jahr lang eine gültige Tourkarte besitzt, an allen möglichen Turnieren teilnimmt, aber kein Preisgeld einspielt. Somit hat der Arbeitgeber PDC einen Angestellten ohne Bezahlung, der auch nicht bei einem "Konkurrenten" einen Nebenjob ausüben darf. Das ist für mich arbeitsrechtlich höchstproblematisch. Und dann zu sagen, muss der Spieler halt Sponsoren finden, die das Jahr finanzieren, kann auch nicht die große Lösung sein. Würde das in unsrer freien europäischen "Marktwirtschaft" auch in anderen Branchen so ausgeübt, käme ganz schnell das Kartellamt bzw. die EU-Aufsichtsbehörden und würden die Arbeitsverträge durch entsprechende Musterklagen verbieten lassen. Alles eine Frage der Lobby. Bitte nicht schon wieder als Stänkerei von Verbandsmeiern verstehen, mir geht es um die Spieler egal ob Verbandsmitglied oder nicht!!!

  • OK, ich kann eurer Argumentation folgen. Jetzt ist es aber leider so, dass von den 128 Jahresarbeitsverträgen keiner mit einer garantierten Entlohnung gekoppelt ist. Will sagen, es kann sein, dass ein Spieler 1 Jahr lang eine gültige Tourkarte besitzt, an allen möglichen Turnieren teilnimmt, aber kein Preisgeld einspielt. Somit hat der Arbeitgeber PDC einen Angestellten ohne Bezahlung, der auch nicht bei einem "Konkurrenten" einen Nebenjob ausüben darf. Das ist für mich arbeitsrechtlich höchstproblematisch.


    Dass er das nicht darf liegt aber doch an der BDO und nicht an der PDC, da sind die Einschrämkungen ja minimal bis nonexistent.

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