Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Forum:
"Das mit dem Fitness-Problem sehe ich inzwischen anders - ich vermute das Problem eher im Löwschen "Sicherheits-Fußball". Immer hintenrum spielen, bei der Ballannahme zuerst nach hinten schauen, Überzahl in Ballnähe schaffen, behutsamer Spielaufbau und immer: Fehlpässe vermeiden, kein Risiko eingehen (bis eben in der 80. Minute allmählich Not am Mann ist). Klar ist einer der Gründe dafür, dass Boateng oder Hummels noch nie zu den Schnellsten gehört haben, und wenn die dann irgendwann beim 0:0 oder 0:1 mit nach vorne gehen, gibts halt das Risiko von Kontern. Dieses Spielsystem sehe ich mittlerweile selbst bei Spanien, Brasilien oder Argentinien - Teams, die alle einen Dirigenten haben, der selber bestimmt, wann es über Dribblings oder Steilpässe mal schnell gehen soll.
Die letzten offensiven Diagonalbälle kamen von Boateng, nicht von Kroos oder Kimmich. Sah aus wie (von oben) nicht gewollt. Da stellt man mit Werner einen der schnellsten Spieler des
Turniers auf (auch Reus lebt ja vom schnellen Umschaltspiel nach vorne) und verhindert dessen/deren Stärken dadurch, dass das ganze Spiel auf langsam ausgerichtet ist. Also Typ Özil. Und der konnte früher mal einen überraschenden Schnittstellenpass spielen - aber dafür hat sich auch niemand als Empfänger angeboten. Müller hat in fast jedem Spiel der WM
durch Rumstehen und Gestikulieren geglänzt.
Und das gesamte System hat sich nach dem Confed-Cup in herrlicher Langeweile und Duldsamkeit ausgebreitet. Irgendwann wird das Tor schon fallen und wenn nicht, wird Gomez oder Brandt eingewechselt. Für mich liegt der Fehler im System, und der Trainerstab fühlt sich bestätigt, weils die anderen ja auch so machen. Nur schießen die irgendwann mal ein Tor. GER fährt mit 2 Toren aus 3 Spielen nach Hause. Da brauchen wir über die Abwehr gar nicht erst zu reden."