Ich spiele auch Tischtennis und früher gab es den ein oder anderen, der ganz unverblümt vor der Partie seine Bierflasche hat aufploppen lassen und dann draus getrunken hat. Inzwischen ist das eher verpöhnt und die Alkis trinken versteckt in der Umkleide. Kann man trotzdem kaum vergleichen, weil es beim Tischtennis ganz extrem auf Reaktions- und Antizipationsfähigkeiten ankommt und die leiden zwangsläufig unter Alkoholeinfluss. Da muss die Nervosität oder die Sucht schon sehr groß sein, wenn sich da Alkohol ernsthaft lohnt.
Ist schon ein Unterschied ob Kreis/Bezirksebene, oder Landes/Verbandsebene und höher. In junge Jahren spielte ich hochklassig, und da gab's warming up statt Bierchen. Und als ältere Sack spielte ich bis es nicht mehr ging Bezirksliga, wo eher das Rauchen statt Alkohol die Nerven beruhigen sollte. Stand manchmal die Hälfte der Spieler vor der Tür mit Kippe im Mund. Und die übrigen drinnen an der Platte.😆
David Schlichting Carlsen spielt besoffen natürlich immer noch einigermaßen gut Schach, aber gegen seriöse Gegner reicht's nicht. Vor allem bei längere Bedenkzeit ist betrunken Varianten fehlerfrei berechnen unmöglich. Hab mir gestern auf YouTube ein Blitzpartie gegen eine ELO 2200 (Carlsen hat 2830) Spieler angeguckt, welche er gerade noch gewann, nachdem der deutlich schwächere Gegner mehrere Gewinnzüge übersah.
Pfefferkorn Saufende Schachspieler fallen mir wirklich wenige ein. Der relativ jung verstorbene Podzielny war einer. War ich selber mal Zeuge während ein Rapidschachturnier. In meine Mannschaften und die gegnerischen, kann ich nur von Kaffee und draußen Rauchen während und Alkohol nach dem Spiel berichten. Die Spitzenbretter waren dabei regelmäßig mit IM und FM besetzt.
Dart ist natürlich ein relativ einfaches eindimensionales Geschicklichkeitsspielchen. Hand-Augen Koordination, nur eine ständig identisch wiederholte Bewegung. Da kann Alkohol weniger durcheinander bringen als bei "echte" Sportarten, vor allem wenn auf einen Gegner reagiert werden muss.. Außerdem ist die nervliche Belastung beim Darten höher als bei jegliche andere Sport. Ist auch logisch: neben der Zufall ob der Gegner trifft, kommt der Zufall ob die eigene Darts treffen noch dazu. Soviel Unsicherheit kann nur nervös machen.
Beim Laufen gibt es z.B. deutlich weniger Anlass nervös zu sein. Die Vorbereitung bestimmt großteils das Resultat. Da weiss man am Start oft schon, welcher Platz man belegen wird.
Eigentlich ist beim Darten, das zurechtkommen mit seine Nerven ein Großteil der Leistung. Diese zu manipulieren, ob mit Alkohol oder andere Mitteln ist moralisch gesehen einfach arm, und ein Regelwerk das es verbietet wäre zu begrüßen.