Nachdem ich genügend über die Ideen von anderen gemeckert habe, nutze ich die kurze Pause zwischen First und Final Stage mal, um meine letztjährigen Gedanken weiterzuentwickeln. Es sind ja dieses Jahr auch ein paar angrenzende Themen aufgekommen, z.B. ob man überhaupt Spieler "zwingen" sollte, die Q School mitzuspielen, nur damit sie an der Challenge Tour oder an European-Tour-Qualifiern teilnehmen können.
Disclaimer: Wird lang und potenziell langweilig.
Vor einem Jahr hatte ich "meine" First Stage auf ein langes Wochenende in den frühen Dezember gelegt - da liegt mittlerweile aber die WDF-WM (und da liegt sie gut, jedenfalls besser als im Januar oder April). Macht nichts, eine Woche früher und damit parallel zu den Players Championship Finals geht genauso gut, Überschneidungen bei den Spielern gibt es nicht. Das hätte zumindest UK-seitig auch den Vorteil, dass die PDC sowieso schon eine Arena für den Montag direkt danach braucht, weil da der WM-PDPA-Qualifier stattfindet.
Da wir zum ersten Mal nach drei Jahren wieder eine normale Saison auf den unterklassigen Touren hatten, gab es jetzt endlich auch die Möglichkeit, mal etwas genauer auf das Leistungsniveau der dortigen Spieler zu schauen, um zu überlegen, wie viele von ihnen direkt in die Q School Final Stage vorgelassen werden sollten. Hier mal die Top 80 + Ties der Challenge Tour 2022 Order of Merit, mit ihren Saisonaverages und der Anzahl der jeweils gespielten Turniere:
Beim Blick auf die Liste fällt auf, dass sich so etwa ab Platz 50 die Spieler häufen, die entweder einen ziemlich großen Teil der Saison nicht gespielt haben (mindestens zwei der fünf Wochenenden verpasst) oder aber im Average doch recht deutlich von den Top 50 abfallen, wo fast alle 85+ abgeliefert haben. Insofern sieht mir das nach einem einigermaßen vernünftigen Cutoff für die Final Stage aus - sagen wir mal Top 48 + Ties, weil die PDC wahrscheinlich ohne Vielfaches einer Zweierpotenz nicht leben könnte. Langfristig wäre ich sogar noch für mehr als 48 Spieler, aber zumindest unter den aktuellen Gegebenheiten könnte das so passen.
Nun die DT. Dass dort das Leistungsniveau hinter der Spitze schneller abfällt, ist ja allgemein bekannt. Hier mal direkt nur die Top 50, denn mehr als von der CT werden es sicherlich nicht sein müssen:
Die Grenze, ab der die Jahresaverages dann doch fast durchgängig recht weit von 85 weg sind, wäre hier ungefähr Platz 24. Passt, auch im Verhältnis zur CT.
Und ja, auch die ca. Top 8 der Women's Series sollte man wohl mit reinnehmen, auch wenn es averagemäßig eigentlich nicht gerechtfertigt ist. Vielleicht auch die 8 gesetzten Spielerinnen der WDF-Damen-WM. (Werden weitgehend sowieso die gleichen sein.)
Abseits der drei Secondary Tours hat sich an meiner Meinung, wer in die Final Stage gehört, nicht viel geändert.
- Spieler, die ohne Tourcard in den Top 128 der Pro Tour abgeschlossen haben
- Spieler, die frisch ihre Tourcard verloren haben
- Spieler, die ein Jahr zuvor ihre Tourcard verloren oder abgegeben haben (kleiner Bonus für Ehemalige, auch weil es zunehmend zu passieren scheint, dass sich Spieler erst mal ein Jahr lang finden müssen, z.B. weil Verletzungen ihren Tourcardverlust bedingt haben)
- alle Teilnehmer der (zu diesem Zeitpunkt dann gerade anstehenden) PDC- und WDF-(Herren)-WMs
- die Topspieler der letztjährigen Q School Final Stage, die dort keine Card gewonnen haben (ohne großartigen Tiebreaker-Schnickschnack: mit einem 2022er Cutoff von z.B. 3 Punkten hätte man diesmal 21 UK- und 25 EU-Spieler dabei)
- Topspieler von den internationalen PDC-Affiliates, soweit gerechtfertigt
Gerade PDC-intern gäbe es da natürlich viele Überlappungen, aber lieber so als mit Lücken.
(im nächsten Post geht's weiter)
